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Albert - Schweizer Tierheim Bonn

Nutzer: itsme86
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geschrieben am: 04.05.2008    um 23:38 Uhr   IP: gespeichert
Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, falls nein, entschuldigung, und ich bitte um Verschieben!

Ich habe ja gestern meine kleine Flocke im Tierheim geholt, bin immer noch ganz hin und weg von ihr, aber jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich muss mal meine Gedanken, die ich seit gestern habe loswerden, komme auf die Situation nicht so wirklich klar.

Ich weiß nicht, ob es in wirklich jedem Tierheim so ist, dass die Besitzer und Mitarbeiter keine Ahnung von den Tieren haben. Als wir in die Abteilung der Kleintiere kamen erschreckte ich mich erst einmal, weil ich mit mehreren großen Gehegen gerechnet habe (vor allem weil sie auf ihrer HP geschrieben haben, ihre Tiere werden nur in großen Auslauf und zu Partnern vermittelt.)

Doch es bot sich mir ein Anblick von ca. 30 kleinen Käfigen (zwischen 2 und 3 "Insassen") und 7 "großen" Gehegen (ich schätze mal 9 qm ² = 10 Kaninchen) Mir wurde angeboten mir jede einzelne Dame genau anzusehen, somit ging ich also an allen Käfigen und Gehegen vorbei.

Aus einem Gehege kam ein irres Fauchen und Gekabbel, die 2 haben sich fast zerfleischt, so schien es zumindest, die scheinbare Tierheim - Chefin sagte, "Ach Gott, seitdem das Männchen da raus ist, gibt's hier nur Zoff" - ich fragte daraufhin, ob es denn jetzt nur noch 2 Weibchen seien, worauf ein trockenes "Ja" kam. Ich wies sie seichte daraufhin, dass gleichgeschlechtliche Konstellationen seltenst schief gehen, woraufhin meine Ohren leider ein "Ja? Echt?" hören musste.

Ja, das Fressen der Kaninchen war Trockenfutter und trockenes Baguette (???!!!), frisch sah das Heu da auch nicht so wirklich aus aber noch schlimmer:

Aus jeder Ecke kam ständig ein Niesen, (von mehreren Nins), ich schaute mich um, und sah sogar in einem Gehege den im Internet beschriebenen chronischen Kaninchenschnupfer, der "NUR" zu einer Genossin vermittelt wird, die ebenfalls Kaninchenschnupfen hat (naja, genug Häsinnen wird es dann wohl geben, denn die haben sich dort sicherlich angesteckt ...) - WIESO setzen sie den kleinen, kranken zu den restlichen gesunden Nins? Verstehe ich nicht, sie sind alle nur durch Gitter getrennt und leben sozusagen alle in einem großen Raum. Ansteckungsgefahr hoch 872873?! Oder vertu ich mich da, dass dies ansteckend ist?

Den Charakter der Frau möchte ich garnicht mehr Bedenken, ich dachte immer ein Tierheim - Mitarbeiter oder Leiter, steckt eine gewisse Liebe in die Tiere, aber dem scheint nicht so ...

Ist der Zustand "normal" was Tierheime angeht, oder habe ich da wirklich ein "No-Go" erwischt?

Freue mich auf Antworten!

Viele Grüße Sarah, Flocke & Snookey
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Nutzer: Olli
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geschrieben am: 04.05.2008    um 23:54 Uhr   IP: gespeichert
Also ich denke das kann man nicht pauschalisieren, obwohl es wohl leider in nicht wenigen Tierheimen so oder so ähnlich aussieht...
Ich kann nur von dem Tierheim reden, aus dem wir Klara geholt haben: Da waren 2 oder 3 große Gehege, in denen gemischte Kaninchengruppen saßen. Gut, die 2 bzw. 3qm Regel war da wohl auch nicht eingehalten, aber ich denke das liegt auch immer an der jeweiligen Belegung, und unendlich viel Platz haben die Tierheime ja nun auch nicht. Was ich positiv fand war, daß sie in ienem abgetrennten Nebenraum die Krankenstation hatte, dort waren dann die kranken und behandlungsbedürftigen Tiere untergebracht, leider größtenteil auch in (großen) handelsüblichen Käfigen, aber da das ja nur eine vorübergehende Maßnahme bei den kranken Tieren ist denke ich ist es dort noch vertretbar.
Eine Quarantainestation für die Neuankömmlinge hatten sie auch, in einem anderen Gebäude.
Von den Haltungsbedingungen her also den Umständen entsprechend relativ in Ordnung. Das Personal war auch recht freundlich und bemüht, leider allerdings auch nicht so ganz mit Ahnung versehen, als ich fragte, wie ich Klara denn am Besten mit dem bei uns schon vorhandenen Kalle zusammensetze, ob ich die Käfige aneinander stellen solle (er saß noch seine Kastrafrist ab) und sie abwechselnd hoppel lassen soll wurde mir gesagt, daß das so gut und ok wäre (damals wußte ich es noch nicht besser und war auch noch nicht auf Sweetrabbits gestoßen). Ansonsten fällt mir jetzt nicht weteres negatives ein was damals gewesen wäre...
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Nutzer: mira
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geschrieben am: 05.05.2008    um 21:31 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ich finde es toll, dass du dich für ein Kaninchen aus dem tierheim entschieden hast.
Grundsätzlich finde ich, darf man Tierheime nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt mehr oder weniger schlechte und gute Tierheime.

Ich habe lange ehrenamtlich in einem Tierheim gearbeitet, und es sind wirklich sehr viele Tiere und sehr wenig Personal.
90 prozent der Besucher (sorry aber das ist so) die etwas vom Tierheim wollen oder es besuchen kommen, sind entweder unhöflich, unbelehrbar oder schlicht und einfach grausam...

Viele traurige Tierschicksale etc machen diesen job nicht leichter

ich finde es auch nicht gut, wenn kaninchen in Käfigen untergebracht werden, andererseit ist es nur eine Übergangslösung und meist ist nur ein begrenztes Platzangebot vorhanden und die Zahl der Tiere variiert sehr stark, so dass manchmal auf die schnelle viel Platz in einem zu kleinen Raum geschaffen werden muss. Das kann man selten planen, schließlich weiß ein Tierheim nicht immer, wann was abgegeben wird.

Bei gemischten Gruppen ist meistens noch das Problem, dass die männlichen Tiere fast immer unkastriert abgegeben werden und so nicht kombiniert werden können.

Ich finde aber schon, dass sich das Tierheimpersonal auskennen sollte, schließlich gibt es in den meisten Tierheimen ja auch festangestellte gelernte Tierpfleger.

Liebe Grüße
Liebe Grüße von mir und meinen fünf Hopplern Paul, Kalle, Krümel, M.Curie und Rapunzel.

~Mina, Nemo, Hanni, Kuschel~
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Nutzer: LadyLangohr
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geschrieben am: 05.05.2008    um 23:34 Uhr   IP: gespeichert
Ich habe eines meiner Nins aus dem Tierheim in T******** (liegt zwischen Bonn und Köln). Dort sieht es auch nicht viel rosiger aus. Die Nins sitzen dort auch in winzigen Ein-Meter-Käfig-Zellen an der Wand. Und auch dort habe ich gesehen, dass zwei Ninchen-Damen in einem gemeinsamen Käfig saßen. Und man wunderte sich, wieso die nach einiger Zeit nicht mehr miteinander klarkamen. Brot habe ich dort ebenfalls in den Käfigen gesehen. Der einzige Trost ist wohl, dass die Ninchen dort meist sehr schnell vermittelt werden (zumindest die Zwerge - eine süße weisse Riesendame verbrachte dort allerdings leider fast ein Jahr, bevor sie ein Zuhause fand).
Etwas irritiert war ich auch, dass man mir meine Häsin einfach so vermittelte, ohne sich bei mir zu vergewissern, ob ich auch wirklich ein Böckchen zu Hause habe, was dort ja angeblich Voraussetzung für eine Vermittlung ist. Ich hätte denen ja weiss Gott was erzählen können. Theoretisch könnte da ein Tierquäler oder Schlangenbesitzer einfach so ein Nin "kaufen", und keiner würde es merken, da die Mitarbeiter ohnehin total überfordert sind und das Geld für Kontrollanrufe und -besuche leider fehlt. Bei Hunden fahren die angeblich noch zu den neuen Besitzern, um nachzuschauen, ob alles okay ist, aber bei Katzen und Kleintieren schaffen die das leider nicht, da es einfach zu wenig ehrenamtliche Mitarbeiter gibt.
LG

Stina mit Makiko (a.k.a. Maki-Maus) und Horst-Fridolin (...und mit Jana, Freddie, Winnie, Flauschi-Wotan, Happy und Ayumi hinter der RBB. Ihr seid für immer in meinem Herzen. Ich werde euch nie vergessen, meine kleinen Lieblinge!)
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Nutzer: mira
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geschrieben am: 06.05.2008    um 00:16 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: LadyLangohr
Theoretisch könnte da ein Tierquäler oder Schlangenbesitzer einfach so ein Nin "kaufen"
Hallo,

aber das wird ja gerade durch das "kaufen" also durch die Schutzspende vermieden.

Schlangenbesitzer gehen nicht ins Tierheim und kaufen sich ein Kaninchen, vor allem nicht, da die Zeitungen voll mit "Kaninchen zu verschenken" Anzeigen sind.

Wie gesagt, nicht alle Tierheime sind gleich und in jedem in dem ich bisher war, wurde sich zumindest über die Haltungsbedingungen informiert.

Naja und das die Mitarbeiter grundsätzlich überfordert sind? Das ist empfinde ich teilweise als ein Klischee. Es ist (gerade wenn man das in Vollzeit macht) mit Sicherheit ein unglaublich anstrengender Job und wenn das personal schlecht ausgebildet ist, ist es überfordert, aber das ist ja nicht grundsätzlich so.Finde ich

Und ein etwas größeres Tierheim kann (zumindest hier in Deutschland) nicht nur aus Ehrenamtlichen bestehen. Der Vorstand und die Beiräte sind ehrenämter. Aber es braucht jemand für die Verwaltung, die Rezeption, Tierheimleitung, Tierpfleger, betreuenden Tierarzt,oft auch Azubis etc.
Aber natürlich gibt es auch engagierte Ehrenamtliche und das stimmt, da gibt es leider zu wenige von, wäre das nicht so, gäbe es in Tierheimen vielleicht auch verstärkt die möglichkeit zu Vor-bzw Nachkontrollen (nicht nur bei Hunden)

Das wäre echt wünschenswert

Liebe Grüße
Liebe Grüße von mir und meinen fünf Hopplern Paul, Kalle, Krümel, M.Curie und Rapunzel.

~Mina, Nemo, Hanni, Kuschel~
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Nutzer: LadyLangohr
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geschrieben am: 06.05.2008    um 01:44 Uhr   IP: gespeichert
Klar gibt es mit Sicherheit auch Tierheime, die ein positives Beispiel in Sachen Kaninchenhaltung darstellen. In dem von mir erwähnten Tierheim wirkten die Mitarbeiter auch durchaus tierlieb und sympathisch, nur fehlt denen wahrscheinlich Platz und Geld für ein neues Kleintierhaus, in dem die Tiere in größeren Grüppchen mehrere große Gehege bewohnen könnten.

Ich wundere mich halt nur, dass die nicht mal vorbeikommen und zumindest anrufen, um sich nach dem Befinden der Tiere zu erkundigen. Bei unserem damaligen Hund (den hatten wir übrigens aus dem Albert-Schweizer-Tierheim in Bonn) kamen tatsächlich Mitarbeiter vorbei, was ich auch richtig und gut finde. Ich habe jedoch von verschiedenen Personen (auch von der Dame, die mir mein Böckchen vermittelte) gehört, dass das meistens nur bei Hunden geschieht. Beim Bonner Tierheim werden übrigens ehrenamtliche Mitarbeiter für Nachkontrollen und fürs Schmusen mit den gesucht. Vielleicht sollte man sich in den Ferien und/oder am Wochenende mal dafür anbieten!
LG

Stina mit Makiko (a.k.a. Maki-Maus) und Horst-Fridolin (...und mit Jana, Freddie, Winnie, Flauschi-Wotan, Happy und Ayumi hinter der RBB. Ihr seid für immer in meinem Herzen. Ich werde euch nie vergessen, meine kleinen Lieblinge!)
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