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geschrieben am: 07.05.2013 um 08:19 Uhr IP: gespeichert
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Hallo liebes Sweetrabbits-Team und Kaninchenfreunde,
ich habe in den letzten Jahren hier immer wieder nützliche Tipps und Hinweise gefunden, die mir bisher bei kleinen Wehwehchen weitergeholfen haben. Dafür möchte ich an dieser Stelle einmal kurz "Danke!" sagen.
Leider komme ich bei unserem Gully (Männchen kastriert, in diesem Sommer wird er 7) zur Zeit nicht weiter. Ich möchte "kurz" seine Krankheitsgeschichte vorstellen, bevor es zum jetzigen Problem geht, da mir eine ganzheitliche Betrachtung sehr wichtig ist. Dieses Symptomebehandeln mancher Tierärzte macht mich gelegentlich ein wenig wütend.
Wir haben Gully im Januar dieses Jahres aus dem Tierheim geholt. Wir wollten bewusst ein etwas älteres Tier, weil unsere Dame, Zottel, dieses Jahr auch schon 8 wird. Im Tierheim sagte man uns, er hätte zuvor in einem Außengehege gelebt und sei abgegeben worden, weil das Partnertier verstorben sei. Im Tierheim wurde er wegen mehrerer Sachen behandelt. Ich habe mir die Befunde per Mail zuschicken lassen:
"eitriger Geruch aus dem Maul
Injektion Baytril, 5 Tage weiter Baytril und Apfelpektin geben
UK rechts Incisivus gfehlt, auf Druck entleert sich Eiter
Cheyletiellen, Stronghold auftragen, in 3 Wochen wdh
bds eitrige Konjunktivitis, Verdacht Wurzeln OK zu lang
Kein RTG gemacht, da finanziell nicht geklärt
rechts Hornhautdefekte 3 Punktuell, Posifenicol und Corneregel
alle 4 Wochen Kontrolle der Zähne!!"
Als wir Gully aufgenommen haben, sei er, so die Aussage, wieder völlig gesund gewesen - dem war nicht so, wie unsere Haustierärztin feststellte, die ihn einmal komplett durchcheckte (auch Ohren! s.u.). Er war übersät mit einem Pilz, bei den Schneidezähnen wurde nur einer geschnitten (ihm fehlt unten bereits einer, sodass das Pendant dazu am Oberkiefer immer sehr schnell und schief nachwächst) usw. Wenige Tage später sind wir zur Kontrolle hin, da hatte er unter seinem rechten Ohr ein kirschgroßes Abszess. Krankheitssymptome hat er die ganze Zeit über nicht gezeigt, Fressen, Kot, Verhalten - alles bestens! Zudem hat Gully (heute wissen wir, dass es wahrscheinlich aus einer alten Augenverletzung kam) ein zu klein geratenes Augenlid. Die Haustierärztin konnte erst nichts feststellen, hat ihn dann aber mit Corti Biciron behandelt, was natürlich nichts veränderte, da er de facto ja keine Entzündung hatte.
Wegen des Abszesses haben wir ihn mit täglich 0,8ml Baytril behandelt, was nichts gebracht hat. Daraufhin haben wir's zusätzlich mit Posatex ins Ohr versucht - nichts. Dann haben wir es mit einem anderen Antibiotikum versucht (Name weiß ich nicht mehr, täglich anfangs 0,3ml, später 0,5ml oral) - das hat etwas gewirkt, aber weg war's trotzdem nicht. Den Eiter konnten wir anfangs über das Ohr herausdrücken, sodass zumindest hier Linderung geschaffen wurde. Im Zuge der Antibiotikabehandlung wurde das Abszess aber aufgeschnitten und wir konnten den Eiter täglich über die Wunde herausholen (sanft massieren, einweichen etc.). Das klappte aber immer nur kurz, da die Wunde sehr schnell wieder zugewachsen ist und sich der Eiter dahinter wieder neu angesammelt hat.
Da sich nichts besserte und Gully zudem Schmerzen bekam (er fraß nichts mehr, hab ihm dann Brei gekocht oder gerasbelt - dann ging's (Abszess sitzt direkt auf dem Kiefergelenk, hat aber nachweislich nichts mit den Zähnen zu tun)), sind wir in die Klinik und haben ein CT anfertigen lassen. Darauf war zu sehen, dass unter dem rechten Ohr (es gibt da so eine Hohlkammer, die eigentlich mit Luft gefüllt ist - weiß den Namen nicht mehr) diese Kammer voller Eiter war und es auch am linken Ohr anfing. Die Zähne waren vollkommen ok und auch beim Auge hatten wir nun Gewissheit, dass alles ok war.
Ende Februar wurde er dann in der Klinik so operiert, dass das Innengewebe dieser Hohlkammer mit dem Außengewebe zusammengenäht wurde (nur rechts). Man sah quasi ein großes Loch unter dem Ohr. Das klingt ganz schlimm - sah auch so aus - aber dem Mümmelmann ging's damit viel besser. Wir konnten mit einem Wattestäbchen den Eiter, der sich dort sammelte, herausholen und alles lief soweit gut. Er wurde seit der OP wieder mit Baytril behandelt, bekam die erste Zeit Metacam (0,1ml pro Tag), wir spülten mit Jodlösung die Wunde aus und an die Wunde kam Flammazine. Da das Antibiotikum nicht anschlug (es kam nach wie vor Eiter, wenn auch deutlich weniger als vor der OP), haben wir es mit Cubactam (?) versucht, das wir täglich gespritzt haben (ab Mitte März). Damit wurde es nochmal besser, aber ging auch nicht weg. Deswegen haben wir es nochmal statt mit Flammazine mit Nekrolyt-Salbe versucht, die er aber nicht so gut vertragen hat. [...] |
Es grüßen Laura mit Katze Stinker sowie Ninjas Wolke und Amadeus.
Gully und Zottel winken aus dem Regenbogenland. Vi amo per sempre! |
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