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VG 2 Rammler, von denen der Frisch-Kastrat noch immer rammelt

Nutzer: Roberta
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geschrieben am: 07.01.2012    um 23:58 Uhr   IP: gespeichert
Hallo!

Es ist gar nicht so einfach das Problem zu schildern...weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Im Nov. 2011 musste ich leider meine Häsin mit 9 Jahren wegen schwerer Arthrose einschläfern lassen. Mein Deutscher Widder (2 Jahre)sollte natürlich nicht allein bleiben und so holte ich einen zweiten Deutschen Widder-Rammler dazu, den ich sofort zum kastrieren gebracht habe (er ist jetzt ca. 8 Monate alt).
Am ersten Tag habe ich bereits die beiden zusammen gelassen, was eigentlich harmloser ablief als ich befürchtet hatte. Halt die übliche Jagerei mit Fell fliegen, aber nichts ernstes. Zwischendurch lagen sie zusammen, schleckten sich den Kopf. Nur das Ernsto (so heißt der neue Rammler) Osgood anpinkelte und rammelte, passte Osgood gar nicht und er hat Ernesto auch nur dann gejagt. Die erste Nacht habe ich die beiden auch im Zimmer zusammen gelassen, was auch offenbar friedlich verlief. (Dies alles war noch vor seiner Kastration!)
Eines Abends rammelte Ernesto auf Osgoods Kopf, nachdem Ernesto ihn bereits über Stunden bedrängt, umkreist und gequakt hatte. Das wurde Osgood zu viel und er biss ihn in seine Genitalien; Bisswunde in der Vorhaut. Es sah zum Glück schlimmer aus als es war. Trotzdem habe ich die beiden dann erstmal getrennt, weil ich auch einfach Angst hatte, dass so etwas noch mal passiert oder schlimmeres. Außerdem sollte die Wunde ja auch heilen; bin natürlich gleich mit Ernesto zum Tierarzt gefahren.
Da ich nun gelesen habe, dass es min. 6 Wochen dauert bis die Hormone soweit runter sind, dass der Trieb nach lässt, habe ich jetzt erst wieder einen weiteren Versuch mit den beiden gemacht. Diesmal auf ganz neutralem Boden bzw. Badezimmer und mit dem schlimmsten rechnend. Osgood allerdings machte gar nichts und versuchte nur immer verzweifelt Ernestos Begattungsversuchen zu entkommen. Keine Beißerei, nix. Das ging über einige Stunden so. Ernesto hat Osgood also ununterbrochen umkreist, berammelt. Eine Ruhepause dauerte max. eine Minute, dann ging es weiter. Osgood war total gestresst, wusste nicht, wohin er noch flüchten sollte.
Soll heißen Ernestos Sexualtrieb ist nach vollen 6 Wochen nach der Kastration ausgeprägter als vorher. So dass ich inzwischen Zweifel bekam, ob er tatsächlich kastriert ist und habe ihn nun noch mal von einer anderen TÄ untersuchen lassen, die aber auch nichts feststellen konnte.
Gibt sich das vielleicht doch noch? Wird er noch ruhiger? Hat jemand irgendeinen Tipp?

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 08.01.2012    um 00:50 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Roberta,

ich nehme an, auch das wirst du schon einmal gehört haben, aber es ist das erste, was mir so einfällt wenn ihr von deinen Problemen lese:
Die Konstellation gleichgeschlechtlicher Kaninchen ist generell schwierig und oftmal kommen eben solche Kaninchen nicht zusammen.

Sie können uns ja nicht sagen, warum. Aber der Erfahung nach ist es in Gruppen, in denen eben die natürliche Mischung der Geschlechter fehlt, oft so dass Tiere sich bei einer Vergesellschaftung einfach nicht aneinander gewöhnen lassen und Kämpfe ohne Ende auftauchen.
Dass zwei Rammler (oder zwei Häsinnen) sich vergesellschaften lassen ist möglich, aber wie gesagt leider selten. Deswegen empfiehlt man eiegntlich immer, gemischte Gruppen zu halten.

Natürlich kann es sein, dass der Kastrat noch ruhiger wird. Aber das im Vorhinein zu beurteilen, oder abzuschätzen ob das die Beziehung der zwei Tiere einfacher machen wird, ist unmöglich.


Ein Ansatz mit größeren Erfolgsaussichten wäre, einen der Rammler zu vermitteln und eine passende Häsin im rechten Alter für den verbleibenden Rammler zu holen. Solch ein Paar aus Männlein und Weiblein läuft in den allermeisten Fällen nach der Vergesellschaftung problemlos.
Sollte man dies gar nicht übers Herz bringen, kann man auch versuchen,eine Häsin als drittes Tier dazuzuholen - es ist nicht gesagt, dass solche Dreiergruppen gut laufen müssen. Aber hier kann die Häsin als "Puffer" zwischen den verstrittenen Rammlern agiert und dafür sorgt, dass die Rammler nicht mehr (zwangsweise, weil ja kein anderes Tier da ist) einander "nerven". Hier hlft viel Platz oft als zusätzlicher begünstigender Faktor.


Am Ende ist und bleibt dies eine Entscheidung, die du allein treffen musst. Nur du kennst deine Tiere, die Gegebenheiten die bei dir herrschen und die Menge an "Risiko", die du einzugehen bereit bist.

Alles Gute wünsche ich euch aber auf jeden Fall!



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Nutzer: pimboline
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geschrieben am: 08.01.2012    um 02:25 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Roberta,

ich möchte dir noch die Frage zu deinen Sorgen wegen dem Rammeln beantworten. Auf der sweetrabbits-Homepage findet du die Antwort:

"Rammeln

Bei unkastrierten Rammlern dient das Rammeln zur Fortpflanzung. Sind diese kastriert oder handelt es sich um gleichgeschlechtliche Tiere, rammlen diese bei ihren Rangordnungs- und Machtkämpfen. Dominante Tiere rammeln das unterlegene Tier, um ihren Rang anzuzeigen und eventuell ihr Revier zu verteidigen."

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Du brauchst dir also keine Sorgen machen, dass die Kastration fehlgeschlagen ist. Rammeln ist ein ganz normales Verhalten bei der Vergesellschaftung von Kaninchen und hat bei Kastraten nichts mit dem Sexualtrieb zu tun. Du wirst das Rammeln genauso nämlich bei Häsinnen beobachten können.

Das größere Problem bei dir ist, wie Cynthia erläutert hat, die Konstellation aus zwei Rammlern. Die Erfolgsaussichten sind erfahrungsgemäß klein.
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Nutzer: simply
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geschrieben am: 08.01.2012    um 15:07 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Roberta,

ja meine beiden Häsinen (beide gerade in der Pubertät) rammel meinen Puschl auch wieder seit Tagen.
Sie rammeln sich auch gegenseitig, eigendlich jeden der es zulässt
Mir tut mein Böckchen auch leid aber da muss er leider durch.

Es dauert aber nicht so lange in einigen Tagen ist es wieder vorbei das hoffe ich für dich auch.

bei 2 Männern ist es auch immer schwer, hoffe sie vertragen sich irgendwann sonst musst du dir eine Lösung einfallen lassen.

Ich hatte Anfangs auch 2 Männer aber die liebten sich vom ersten Tag an und ich hatte nie Probleme.

Jetzt sind wir zu 5 (2 M 3 W) und es passt sehr gut.

lg
Wenn alle Tiere, die umsonst gelitten haben, im
gleichen Moment schreien würden, würde eine
unglaubliche Katastrophe die Welt verwüsten, die
wenigen überlebenden Menschen würden taub und im Wahnsinn umherirren.

(Oscar Graziol)
  TopZuletzt geändert am: 08.01.2012 um 15:11 Uhr von simply
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Nutzer: Roberta
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geschrieben am: 08.01.2012    um 21:12 Uhr   IP: gespeichert
Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten!
Aber ich vermute ich habe vergessen zu erwähnen, dass Ernestos Trieb so ausgeprägt ist, dass er alles und jeden umkreist und anquakt, was sich auch nur bewegt. Und dass eben genau dieses Verhalten sich jetzt noch deutlich gesteigert hat. Ich habe schon seit fast 30 Jahren Kaninchen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Wobei ich natürlich auch sage, dass ich zum ersten Mal zwei Rammler habe.
Osgood zeigt ja eben derzeit keinerlei Aggression gegen ihn. Was ja im Grunde eher kontraproduktiv ist (so sagte es mir jetzt die TÄ), damit Ernesto mal in die Schranken verwiesen würde. Osgood läuft nur weg, legt sich in die nächste Ecke. Wenn Ernesto dann mal einige Sekunden aufhört und sich vor lauter Erschöpfung neben ihn legt, leckt Osgood ihm den Kopf, was Ernesto allerdings schon gleich wieder als Aufforderung zum Weiterrammeln betrachtet.
Ich möchte damit sagen, dass ich schon den Eindruck habe, dass die beiden sich vertragen würden, wenn Ernestos Trieb mal nach lassen würde. Denn drei volle Stunden ununterbrochen Rammeln sollte und kann ja eigentlich nicht unbedingt zum Rangordnungsverhalten gehören, oder?!
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"Autor"  
Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 08.01.2012    um 23:52 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Roberta,

deine Beschreibung klingt natürlich schon mehr als nur extrem... Mag sein, dass er wirklich eine extreme Phase durchmacht (und ja, Kastration wirkt nun leider nicht von heute auf morgen) und das ganz bald nachlässt.

Es klingt aber wie gesagt wirklich nach deutlich übersteigertem Trieb.
Du kannst natürlich abwarten, wenn es dir nur ungewöhnlich aber nicht für Osgood zu stressig erscheint, bzw auch mal den Tierarzt draufschauen lassen.
Oder aber die beiden trennen und in ein paar Wochen einen neuen Versuch starten mit den zwei Jungs, wenn Ernesto etwas Zeit hatte, runterzukommen.

Aber dir aus der Ferne zu raten, oder nur anhand deiner Beschreibung irgendetwas "wirklich" zu erfassen, ist (wie du sicher verstehen wirst) eigentlich nicht möglich.
Leider... Ich würde dir gern etwas sinnvolleres schreiben können.

Alles Gute



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"Autor"  
Nutzer: Roberta
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geschrieben am: 24.01.2012    um 22:10 Uhr   IP: gespeichert
Hallo!

Da Osgood ja wie gesagt kein bisschen Aggression mehr gegen Ernesto gezeigt hat, habe ich einfach einen erneuten Versuch gestartet, trotz der permanenten Rammelei. Und habe einfach meine ganze Hoffnung darauf gesetzt, dass wenn Ernesto sich quasi noch mal richtig austobt, ihm dann vielleicht einfach doch die Lust vergehen wird.

Da Osgood allerdings E.C.-positiv ist und er bei Stress Krampfanfälle bekommt, ging es leider immer nur stundenweise, da es für Osgood sonst einfach zu viel Stress bedeutet hätte, auch wenn ich weiß, dass man die beiden eigentlich nicht wieder trennen soll.

Die ersten beiden Tage war das Rammeln schon noch sehr krass und ließ aber bereits am dritten Tag nach; er hat zwischendurch sogar mal was gefuttert, was sonst nie der Fall war, weil er einfach viel zu hektisch war und nur auf Osgood drauf wollte. Am vierten Tag hat Ernesto dann endlich begriffen, dass wenn Osgood ihm den Kopf schleckt, es nicht bedeutet, dass er rammeln soll, sondern dass kuscheln ja auch ganz toll ist.

Inzwischen rammelt er kaum noch und die meiste Zeit liegen die beiden zusammen gekuschelt beieinander, es ist absolut friedlich zwischen den beiden...ein Traum! Es ist einfach zu schön das zu sehen. Hatte ich die Hoffnung zwischendurch schon fast aufgeben.

LG
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geschrieben am: 25.01.2012    um 15:06 Uhr   IP: gespeichert


ja super freut mich für euch alle

hoffe es bleibt auch so;=)))

lg
Wenn alle Tiere, die umsonst gelitten haben, im
gleichen Moment schreien würden, würde eine
unglaubliche Katastrophe die Welt verwüsten, die
wenigen überlebenden Menschen würden taub und im Wahnsinn umherirren.

(Oscar Graziol)
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