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geschrieben am: 30.01.2011 um 19:52 Uhr IP: gespeichert
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Das erste Mal überhaupt mussten wir eine Vg abbrechen. Ich schreibe ausführlicher, weil vielleicht jemand eine Idee hat, woran es gelegen haben könnte, ich selbst habe überhaupt keine Ahnung, wieso es so gekommen ist. Aber der Reihe nach:
Das Vg-Gehege hatte ich morgens neutralisiert, also Boden, Gehegedraht und Wände mit Essigwasser geschrubbt bzw. eingesprüht. Alle Teppiche, Heuraufe, Tunnel, Häuschen und die Sachen, die wir danach reinlegten, waren neu. Nur die zwei Toiletten nicht, aber die hatte ich gründlich mit Essigwasser geschrubbt. Außerdem hatte ich alles umgestellt, damit für Patty alles fremd ist.
Gestern morgen also starteten wir die Vg. Die zwei beschnüffelten sich kurz, erkundeten dann aber lieber das Gehege. Dann versuchte Patty, Fritzi zu berammeln, es gab ne kurze, heftige Jagerei, aber nix Schlimmes. Er versuchte es dann bei ihr, was Patty sich kurz gefallen ließ, dann aber hinter Fritzi herjagte. Die nächsten Stunden liefen dann so ab, dass Patty immer wieder mal vorsichtige Annäherungsversuche machte, aber Fritzi jedes Mal davonraste, sobald Patty in seine Nähe kam. Ich muss dazu sagen, Patty ist eigentlich sehr dominant, weshalb es mich auch wunderte, dass sie sich überhaupt berammeln ließ.
Eigentlich verlief alles soweit ruhig und "normal". Gegen Abend dann drehte Fritzi den Spieß um, er wurde sehr dominant, jagte hinter Patty her und berammelte sie. Patty ließ es sich gefallen, legte sich sogar flach auf den Boden, aber jedes Mal fing Fritzi an, sich heftig in ihren Rücken bzw. in das Rückenfell zu verbeissen, so dass Patty dann losraste, wohlgemerkt mit dem in ihren Rücken verbissenen Fritzi. Patty suchte Schutz in der Buddelkiste, Fritzi ließ von ihr ab und legte sich neben die Kiste, er blieb immer in ihrer Nähe. Nach kurzer Ruhepause klopfte Fritzi und gurrte kurz, dann sprang er auf Patty und berammelte sie wieder. Spätestens wenn er ihr wieder in den Rücken biss, suchte sie das Weite. So ging das ne ganze Weile, immer mit Ruhepausen zwischendurch. Es flog jedes Mal Unmengen von Fell, aber das kannten wir ja schon von unseren anderen Vgs. Blutige Verletzungen hatte zum Glück niemand.
Jetzt war es so, dass Patty vor Fritzi flüchtete, sobald dieser in ihre Nähe kam. Aber soweit sah alles recht harmlos aus, bis auf das "in den Rücken-Beissen" von Fritzi, das sah schon heftiger aus, aber da Patty keine Wunden davontrug, ging ich nicht dazwischen.
Patty näherte sich dann langsam Fritzi und versuchte, ihren Kopf unter die Brust von Fritzi zu schieben, dieser bekam dabei plötzlich Panik, da ihr Kopf schon halb unter ihm war und versuchte zu flüchten. Dabei muss er sich irgendwie am Fuss oder Bein verletzt haben, es sah so aus, als ob mit der Kralle kurz am Volierendraht vom Gehege hängen geblieben ist. Jedenfalls humpelte er auf drei Beinen und trat ein paar Schritte lang nicht mehr auf dem linken Hinterbein auf. Ich ging nachschauen, ob er sich verletzt hatte, konnte aber nichts entdecken, kein Blut, keine verletzte Kralle, gar nix. Als ich in wieder runterließ, hoppelte er wieder fast normal weiter, er schonte nur ganz leicht das linke Bein. Dann lief er wieder normal, leckte nur manchmal an der Hinterpfote.
Nur irgendwie hat er die Sache wohl mit Patty in Verbindung gebracht, sobald sie ab und zu irgendwelche Annäherungsversuche unternahm oder sich auch nur bewegte, raste er in Panik davon. So blieb das dann auch bis heute morgen.
Heute den ganzen Tag über lagen sie meistens ein Stück voneinander entfernt und dösten vor sich hin. Fritzi ging ein paar Mal von sich aus auf Patty zu, rannte dann aber wieder wie der Blitz davon, wenn Patty sich bewegte. Manchmal verjagte Patty ihn auch, wenn er näher kam.
Dann der vermeintliche Durchbruch: Fritzi ging langsam auf Patty zu und streckte ihr den Kopf entgegen. Patty beschnüffelte ihn und fing dann an, ihm lange und ausgiebig den Kopf zu lecken. Man konnte sehen, wie Fritzi das richtig genoss. Dann hatte Patty keine Lust mehr und drehte sich weg. Fritzi legte sich nicht weit entfernt von ihr hin und döste.
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"Im Allgemeinen, oder zumindest sehr häufig sind Menschen mit einer großen Zuneigung zu Tieren die angenehmsten Zeitgenossen."
- Roger Caras -
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