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Hat mein Kaninchensenior noch Lebensqualität?

Nutzer: Kristin179
Status: Minihase
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geschrieben am: 09.11.2016    um 19:37 Uhr   IP: gespeichert
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich Rat brauche. Ich hab 2 Kaninchen, Zazu ist ca. 7 und mein Hasenopa Willy wird bald 12Jahre.

Nun hat Willy schon eine bewegte Geschichte, ist ein zäher kleiner Hase, hat schon 2 Anfälle von E.C. ohne bleibende Schäden überstanden, muss seit mehreren Jahren die Backenzähne gekürzt bekommen. Vor etwa einem Jahr hat er sich dann sein eines Vorderbein gebrochen und wir dachten schon das Ende naht (war ein Spiralbruch und konnte nicht operiert werden). Aber nach etwas Zeit mit Schmerzmittelgabe ist das Beinchen wieder halbwegs gut verheilt und Willy hat Zazu wieder fröhlich durch den Käfig gejagt. Soweit zur Vorgeschichte.

Vor etwas mehr als 3 Wochen nun der erneute Schock: Wieder ein Vorderbeinbruch, diesmal jedoch das ehemals noch gesunde Bein!
Auch diesmal rät unsere Tierärztin von einer OP ab, unser Hasi ist dafür aber auch schon zu alt. Also wieder Schmerzmittel und aufs Beste hoffen.

Das Problem, weswegen ich auch schreibe, ist, dass mein Hasenopa nun verständlicher Weise sehr instabil steht und hoppelt, d.h. oft umfällt und meist nicht mehr von selbst wieder aufstehen kann!!!
Das bedeutet, wir setzen in tagsüber immer wieder auf (5-10mal), nachts liegt er oft längere Zeit auf der Seite, hat sich dann schon eine richtige Grube im Streu gegraben, weil er einfach nicht hoch kommt.
Wenn man ihn aufsetzt, läuft er meist sofort zum Futter, frisst und trinkt "normal". Dieser Zustand hält nun gleich bleibend seit 3 Wochen an. Wir sind in enger Betreuung mit unserer Tierärtzin, mit der ich auch sehr zufrieden bin. Sie meint nun, dass ich entscheiden soll, ob der aktuelle Zustand ausreichend Lebensqualität bietet oder ob Willys Zeit gekommen ist.
Ich weiß, dass mein Hase schon sehr alt ist und bin auch seit einiger Zeit auf ein Ende vorbereitet. Ich habe aber ein Problem damit diese Entscheidung treffen zu müssen. Ist denn nun der richtige Zeitpunkt oder nicht? Lebensqualität ausreichend? Ja/Nein?

Ich würde mich sehr über eure Meinung, vielleicht auch eigene Erfahrungen mit ähnlichen Situationen freuen und hoffe dann leichter diese schwere Entscheidung treffen zu können.

  TopZuletzt geändert am: 09.11.2016 um 21:26 Uhr von Susanne
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Nutzer: Gretchen
Status: SR-Team
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Anzahl Nachrichten: 8817

geschrieben am: 09.11.2016    um 20:11 Uhr   IP: gespeichert
Erst einmal herzlich willkommen hier, wenn auch mit solch traurigem Hintergrund.

Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde, ist wie die Tierärztin die Heilungsaussichten vom aktuell gebrochenen Beinchen einschätzt. Dass sich die aktuelle Situation sehr schwierig für ihn gestaltet, ist verständlich. Aber wurde nach drei Wochen schon einmal kontrolliert, wie sich das aktuell gebrochene Bein entwickelt - besteht denn die Aussicht, dass er, wenn es verheilt ist, wieder besser laufen und alleine aufstehen kann oder geht eurer Tierarzt davon aus, dass er nie mehr alleine hoch kommen wird?

Es tut mir sehr leid, dass Willy so ein Pech mit den Beinchen hat. Weißt Du, wie das passiert ist - also geht ihr eher von einem Unfall aus oder ist die Knochenstruktur nicht mehr so wie sie sein sollte (z. B. altersbedingte Osteoporose)?
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Baumwollsocke
Status: Megahase
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geschrieben am: 09.11.2016    um 20:12 Uhr   IP: gespeichert
Huhu! Wow, 12 Jahre!!

Ob euer Opi noch Lebensqualität hat, kann ich natürlich so nicht sagen. Ich kann dir aber schreiben, wie es bei unserer Mumpitz war. Mumpitz war knapp 8 Jahre und hatte eine Lähmung oder was auch immer der Hinterbeine, sie hat da nach und nach auch ordentlich Muskeln abgebaut, konnte nicht mehr richtig laufen und ist auch manchmal umgekippt, sodass wir helfen mussten. Dazu hatte sie auch ab und an Krampfanfälle, die aber nach ein paar Minuten wieder vorbei waren. Was genau sie hatte, wissen wir nicht.

ABER: Sie hat gefressen, sie war mobil. Sie ist z.B. abends, wenn wir sie rausgelassen haben, vom Kaninchenzimmer ins Wohnzimmer gekommen, sie hat gefressen, sie ist zu uns gekommen, um Leckerchen abzuholen und und und ... Wir haben uns gesagt, solange sie mobil ist und frisst und auch einen munteren Eindruck macht, lassen wir sie am Leben. Sie war nie apatisch oder so, eigentlich immer munter, nur eben mit Handicap, und sie scheint auch keine Schmerzen gehabt zu haben. Vom Böckchen wurde sie geputzt und bekuschelt.
Eines Abends wollte sie dann nicht mehr aus ihrem Zimmer kommen, sie wollte nicht fressen und als es sich zum Morgen nicht gebessert hat, haben wir sie einschläfern lassen.

Wie dein Kleiner drauf ist, kann man ja nicht beurteilen. Wie geht es denn dem Beinchen heute? Ist es verheilt? Hat er Schmerzen?

Wenn er von selbst aus noch mobil ist (auch wenn es nicht immer so gut klappt) und er frisst, mit seiner Freundin kuschelt, mit den Schmerzmitteln gut klarkommt und sich nicht zurück zieht, würde ich noch warten.

Ich glaube, du wirst es merken, wenn der Tag gekommen ist, und dann wirst du auch keine Zweifel haben.

Alles Gute dir und dem tapferen kleinen Opi!
  TopZuletzt geändert am: 09.11.2016 um 20:13 Uhr von Baumwollsocke
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Nutzer: CyCy
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Anzahl Nachrichten: 22563

geschrieben am: 09.11.2016    um 20:31 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

euer Willy ist ja wirklich ein Pechvogel - natürlich hat er mit 11 Jahren schon ein schönes Alter erreicht. Aber er hat in dieser Zeit ja auch einiges durch.
Mich würde ebenfalls interessieren, wie es zu den Beinbrücken kam. Je nach Ursache kann das ja auch etwas sein, das in die Bewertung seiner Situation hereinspielen kann.

Und natürlich ist die prognose, über die Du leider nichts schreibst, der Dreh- und Angelpunkt deiner Frage. Da bin ich zu 100% bei unserer Manu: Gab es Heilungsfortschritte in den letzten Wochen? Wie ist die Prognose der Tierärztin? Sollte das Problem ein Dauerzustand bleiben, hast Du das Gefühl dass er sich in den letzten drei Wochen schon besser damit zu bewegen gelernt hat oder ist das gleichbleibend?

Es ist ja einfach so: Sollte es so bleiben, wie es jetzt ist, dann wird Willy auf kurze oder lange Sicht beginnen, sich wundzuliegen.
Dazu kommt, dass er als Fluchttier in Angstsituationen nicht seinem Instinkt entsprechend reagieren kann und seine Angst dann hilflos aushalten muss - das kann man einem Kaninchen mal eine Weile zumuten, "auf Dauer" würde ich mich damit eher schwer tun. Selbst wenn ihm keine Gefahr droht, das Gefühl von Angst und der Fluchtreflex werden davon ja nicht weniger unangenehm..

Das sind die leicht zu findenden, negativen Punkte an Willys aktueller Situation.
Andererseits kann hier natürlich niemand bewerten, wie gut es ihm mental geht. Wie gut er die Lage wegsteckt und wie sehr er noch Freude an seinem Tun hat anstatt nur "zu funktionieren".
Das kannst nur Du, mit der Hilfe deines Bauchgefühls, beurteilen. Denn auch wenn diese Wahl eine sehr schwere ist: Weil es kein richtig und kein falsch geben kann bleibt uns am Ende nur, auf unseren Bauch zu hören und das zu tun, was uns als "im Sinne unseres Tieres" erscheint.

Alles Gute



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Nutzer: Kristin179
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geschrieben am: 09.11.2016    um 21:19 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für Eure Antworten.

Also das Beinchen wurde inzwischen schon 2 mal kontrolliert und es bildet sich zurzeit neues Knochengewebe. Es ist als Art Knoten/Knorpel zu spüren, also wird das Beinchen nicht glatt wieder zusammen wachsen.

Ob es wieder besser wird, konnte sie nicht prognostizieren. Es hat sich seit direkt nach dem Unfall schon gebessert, aber nun stagniert es halt seit einiger Zeit. Beim Laufen benutzt er das Bein manchmal auch, es steht aber etwas unnormal ab und hält grad die Belastung beim Aufstehen nicht aus bzw. ich weiß nicht ob er es überhaupt noch so gezielt steuern kann, da der Bruch relativ weit oben ist.

Als mein Hase sich das Beinchen gebrochen hat, waren wir leider nicht zuhause, d.h. ich weiß nicht wie es passiert ist. Aber die Tierärztin schließt eine Schwächung der Knochenstruktur nicht aus.


Zitat von Baumwollsocke
"Wenn er von selbst aus noch mobil ist (auch wenn es nicht immer so gut klappt) und er frisst, mit seiner Freundin kuschelt, mit den Schmerzmitteln gut klarkommt und sich nicht zurück zieht, würde ich noch warten."
=> Genau das ist eigentlich der Fall, weshalb ich auch so unentschieden bin.
Aber ich weiß auch, dass das lange Liegen bzw. Ausgeliefert sein ohne Flüchten zu können, ein großes Problem ist.
  TopZuletzt geändert am: 09.11.2016 um 21:30 Uhr von Kristin179
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Nutzer: Cerone02
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geschrieben am: 09.11.2016    um 21:54 Uhr   IP: gespeichert
Dass sich ein Knoten um die Bruchstelle bildet, ist bei Brüchen, wo die Bruchstelle nicht gerichtet wird, normal. Dies kann auch passieren, wenn die Bruchstellen zueinander minimal verschoben werden. Ohne Röntgenbild daraus zu schließen, dass der Bruch nicht glatt zusammenwächst, würde ich nicht tun. Fakt ist, dass dieser Kallus (Knoten) nach einiger Zeit wieder abgebaut wird und die Bruchstelle so geglättet wird. D.h. der Körper haut praktisch erstmal mehr neues Knochengewebe drauf und modellt dann drum herum. Solche Brüche können in der Tat auch relativ gut und glatt wieder verheilen. Allerdings dauert eine Heilung bei so etwas länger... mehrere Monate. Auch ist der Knochen dort natürlich in dieser Zeit wenig belastbar. Deshalb würde ich sagen, für dich sieht es momentan aus, dass es äußerlich stagniert, aber im Bein wird gerade sehr gearbeitet. Dein Kaninchen merkt auch sicherlich selbst, dass das Bein noch nicht voll belastungsfähig ist, v.a. wenn das Körpergewicht aus der Ruhe nach oben gestemmt werden muss, deshalb vielleicht das wegknicken. Man muss auch bedenken, Kochenbrüche verheilen nicht so schnell, v.a. nicht, wenn der Organismus schon älter ist. Innerhalb von drei Wochen darf man da keine Wunder erwarten.
"Unbeknownst to most, the world is completely controlled by a single pipe smoking rabbit" ~ Marc Johns
  TopZuletzt geändert am: 09.11.2016 um 21:58 Uhr von Cerone02
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Nutzer: Kristin179
Status: Minihase
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Registriert seit: 09.11.2016
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geschrieben am: 10.11.2016    um 21:01 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Cerone,
vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube das hab ich etwas aus den Augen verloren, dass so eine Verletzung Zeit und Geduld zum Verheilen braucht.

Hab mich sehr von der Aussage, ich solle beurteilen ob mein Hase noch genug Lebensqualität hat und der aktuell eher schwierigen Situation durch Willys Einschränkung, unter Druck setzen lassen.
Vielen Dank nochmal für alle eure Antworten. Ich werde erstmal auf mein Gefühl hören und Willy noch mehr Zeit zum Genesen geben. Vielleicht hat er ja doch noch 1-2 Jährchen
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Nutzer: Gretchen
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Anzahl Nachrichten: 8817

geschrieben am: 10.11.2016    um 21:27 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Kristin179
Vielleicht hat er ja doch noch 1-2 Jährchen
Dafür drücke ich euch ganz feste die Daumen!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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"Autor"  
Nutzer: Baumwollsocke
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geschrieben am: 11.11.2016    um 14:01 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Kristin179
Vielleicht hat er ja doch noch 1-2 Jährchen
Dann alles Gute dem Opi!

So, wie du es beschrieben hast, hat er zwar ein Handicap, aber er scheint ja trotzdem noch happy zu sein. Von daher kann ich die Entscheidung nachvollziehen. Wenn es soweit ist, wirst du es wissen!!
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"Autor"  
Nutzer: Cerone02
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Registriert seit: 10.07.2014
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geschrieben am: 12.11.2016    um 11:40 Uhr   IP: gespeichert
Genau, lass ihm auch die Chance zu heilen, wenn er sonst einen guten Eindruck macht und das macht er, ausgehend von dem, was du sonst geschrieben hast! Drücke euch die Däumchen!
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