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Stubenreinheit bei Kaninchen

Nutzer: Giebschen
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geschrieben am: 15.04.2008    um 22:45 Uhr   IP: gespeichert
Nicht jedes Kaninchen wird stubenrein. Manche Tiere sind von Natur aus sehr reinlich, andere benötigen Zeit um sich an ein entsprechendes Verhalten zu gewöhnen und wieder andere Kaninchen werden niemals vollkommen stubenrein.

Kaninchen kennzeichnen ihr Revier mit der Kinndrüse oder Urin und zeigen die Grenzen ihres Territoriums mit Kötteln an.
Letztere dienen auch dazu, zeugungsfähige, gegengeschlechtliche Tiere anzulocken.

Darum sollte man nie vergessen, dass ein „unsauberes“ Kaninchen natürlich ist!

Zwingen sie niemals ein Kaninchen, oder schreien sie es niemals an, falls etwas daneben geht! Bestrafungen führen bei diesen Tiere zu nichts außer Angst vor dem Halter.

Als Toilette eignet sich ein handelsübliches Katzenklo ohne Haube oder eine Käfigunterschale (bitte möglichst ohne Gitteroberteil), die man mit Einstreu oder Peletts befüllt. Die Befüllungder Toilettenschale sollte sich an den eigenen Tieren und deren Vorlieben orientieren – prinzipiell geeignet sind Holzspäne(„Kleintierstreu“), Holzpellets (oder Heizpellets) bedeckt von einer dünnen Schicht Stroh, Leinen- oder Hanfeinstreu. Ungeeignet sind Strohpellets (werden oft gefressen und können zu Verdauungsstörungen führen), Papier- oder Zeitungsstreifen und Stroh ohne saugfähige Unterlage. Außerdem sollte man auf eine staubfreie Befüllung achten, da der feine Staub die empfindlichen Schleimhäute der Kaninchennasen reizen kann.
Auf gar keinen Fall sollte man zu Katzenstreu/Klumpstreu greifen, denn die Körnchen können, wenn sie von den Tieren aufgenommen werden, durch ihre Klumpfähigkeit und die ungesunde Zusammensetzung zu schwerwiegenden Störungen des Magen-/Darmtraktes führen.
Die Toilette sollte stets sauber sein.
Ein tägliches Reinigen sollte daher oberste Priorität haben. Denn auf ein schmutziges Klo gehen selbst wir Menschen nicht gerne.
Zu viel Einstreu kann dazu führen, dass das Kaninchen seinen Po über den Rand des Klos hinaus reckt.
Eine zu kleine Toilettenschale kann den Tieren unangenehm sein, so dass sie diese nicht annehmen.

Doch was tun, wenn das Kaninchen noch immer nicht auf seinen Platz macht?
Folgende Tips und Tricks können dazu beitragen, dass das Kaninchen sein Geschäft in der Toilette verrichtet:


- Als aller Erstes ist einmal die Geduld gefragt.
Man sollte sein Kaninchen beobachten. Hebt es seinen Po und Schwänzchen und bekommt es einen starren Blick, kann man es ermahnen und so eventuell vom erledigen des Geschäftes abhalten.
- Oftmals gehen Kaninchen nicht auf die Toilette, da sie die von uns gewünschte Stelle oder Schale nicht als solche erkennen. Am Besten ist, man stellt das Klo an die Stelle, die sich das Kaninchen für sein Geschäft ausgesucht hat. (das gilt sowohl im Gehege, als auch im Zimmer)
- Wenn man ein Köttelchen findet, sollte man es aufheben und in die Toilette legen.
- Genauso sollte man es mit einer Pfütze handhaben: Mit einem Küchentuch aufwischen und in die Toilette legen. Grund dafür ist, dass Kaninchen sich am Geruch orientieren.
Da Kaninchen immer an die Stelle pieseln, die nach ihrem Urin riecht, sollte man die Stelle dann noch mit Glasreiniger oder Essigwasser neutralisieren.

Dies kann alles etwas länger dauern und variiert von Kaninchen zu Kaninchen.

Wenn das Kaninchen plötzlich unrein wird, kann es zum Besipiel daran liegen, dass das Gehege umgeräumt wurde. Man sollte dem Tier helfen seine Toilette wieder zu finden und etwas verschmutztes Einstreu in das neue Klo legen. Auch sollte man Verständnis zeigen, wenn neue Einrichtungsgegenstände zuerst ausgiebig markiert werden müssen.

Auch unkastrierte Rammler markieren gerne ihr Revier und spritzen dazu mit Urin umher.

Eine Operation- wie z.B. eine Kastration- kann vorrübergehend zur Unreinheit führen.

Ein scheinträchtiges Weibchen vergisst auch gerne, wo sich ihre Kloschüssel befindet.

Beengte Räumlichkeiten (zB handelsübliche Käfige) können verhindern, dass die Kaninchen seperate Kloecken in ausreichender Entfernung zu ihren Ruhebereichen wählen können und ihre gesamte Umgebung als Toilettenbereich behandeln.

Auch während und einige Zeit nach einer Vergesellschaftung werden zuvor stubenreine Tiere häufig unsauber, denn die Reviergrenzen müssen neu abgesteckt und gegen die neuen Gruppenmitglieder verteidigt werden. Es kann manchmal auch einige Monate dauern, bis das Kaninchen wieder zu seinen Gewohnheiten zurückkehrt.

Können Sie neben der Stubenunreinheit bei ihrem Tier einen feuchten/verklebten Genitalbereich feststellen, Blutspuren im Urin oder einen unangenehmen Geruch daran wahrnehmen oder beobachten, dass das Kaninchen beim urinieren Schmerzen zeigt (verkrümmtes Hocken, angestrengtes herauspressen des Urins,Zähneknirschen,..) so sollten Sie den Rat eines Tierarztes einholen und Blase, Nieren und Urinwerte ihres Kaninchens überprüfen lassen.

  TopZuletzt geändert am: 31.12.2020 um 14:10 Uhr von nursteffi