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geschrieben am: 17.09.2012 um 08:27 Uhr IP: gespeichert
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Guten Morgen,
es ist vollbracht!! Unsere VG. Ich hatte es kurz schon in einem anderen Beitrag angerissen. Wir haben den Rammler Lissman (eigentlich Lissy, denn man hielt ihn für eine Dame bei der Taufe) übernommen. Er wurde vor 6 Wochen kastriert, damit wir zwei Damen für ihn holen konnten. In der Zeit hab ich ein Pyramidenaußengehege gebaut. Wat ein Stress! Arbeiten muss man zwischendurch ja auch noch. Aber es ist fertig geworden. Nun haben meine Freundin und ich uns bei der Heimtiernothilfe zwei Damen ausgeguckt. Wir haben sie reserviert, jetzt am Freitag frei genommen und die Ladys abgeholt. Boah, waren wir aufgeregt! Wir hatten mindestens soviel Puls wie die Damen in ihrer Transportbox. Ich hab hier ja fast alles gelesen und da liest man ja Sachen.... Mir war schon Angst und Bange.
Das Gehege war ja noch jungfräulich. Wir haben Lissman auf Anraten der Dame von der Nothilfe mit einem Vorlauf von 15 Minuten ins Gehege gelassen, da die Damen meist dominanter sind, und er ist auch gleich neugierig losgestiefelt.
Und dann die Ladys dazu. Es ließ sich leider nicht anders als am selben Tag machen, da wir nicht den Platz haben, alle für eine Woche provisorisch unterzubringen.
Emma, die etwas kleinere und eindeutig die, die das Sagen hat, ist gleich raus und weg in die dunkle Ecke unter den Schutzhäusern in den Karton, den wir da hingestellt haben. Lissman war sichtlich irritiert und sich wohl auch nicht so ganz sicher, ob er das jetzt richtig erkannt hat. Berta, die etwas größere Dame, aber auch die ängstlichere, blieb erstmal in der Box. Sicher ist sicher.
Lissman ist dann mal hin und hat sich die Box angesehen und die Nase durch die Schlitze an der Seite gesteckt. Das war Berta dann zuviel. Sie raus und weg und sich eine Ecke gesucht.
Und dann saßen wir da und haben an den Nägeln gekaut und mit großen Augen beobachtet, was passiert. Lissman war begeistert. Emma saß unter den Boxen, Berta in der anderen Ecke hinter einem Baumstamm versteckt. Lissman immer gependelt. Er ist bedächtig in Emmas Karton gehoppelt. Dann ein Knurren und ein Lissman der eiligst wieder rausgehoppelt ist. Dann zu Berta. Die hat die Flucht ergriffen und Lissman dabei eine gute Fuhre Sand ins Gesicht geschaufelt. Darauf hin ist er wieder zu Emma und das Spiel ging von vorne los.
Wir haben aber recht schnell gesehen, dass die nicht aufeinander losgehen werd. Alle wollten nur ihre Ruhe, bis auf Lissman, der ja so doll begeistert war.
Emma war die „Zicke“ und hat nur geknurrt, sobald ihr jemand zu nahe kam, auch wenn es Berta war, die sie ja eigentlich kannte. Ein oder zwei Mal musste Lissman sich mit einem zügigen Luftsprung retten, um kein Fell zu lassen. Wenn ihm das zu heikel war, hat er mal bei Berta geschaut. Die ist immer nur gerannt. Nur weg – egal wohin und immer ordentlich Sand fliegen lassen.
Emma hat markiert was das Zeug hält. Berta hat gehofft, dass sie niemand findet. Und Lissman war im Wunderland.
Jeder hat immer mal irgendwas gefressen, was ja auch schon mal gut war. Wir haben es auch überall verteilt. Und jeder hatte mal Luft zum Durchatmen. Da waren wir erstmal erleichtert. Alles hat sich dann etwas beruhigt am Freitag, aber im Großen und Ganzen war das die Situation.
Und dann kam die Nacht. Wir natürlich kaum geschlafen. Bis spät immer mal nach draußen geschaut. Lissman die erste Nacht im Freien. Bisschen geregnet hat es wohl auch. Herrje! Meine Freundin, die sonst bis ewig lange schläft, ist dann schon mal um 6 Uhr nach draußen gegeistert, um nach dem Rechten zu sehen. Alle waren noch da, alle sind munter im Gehege rumgehoppelt. Fell lag nirgends. Und was immer nachts auch passiert ist, die Dynamik hatte sich komplett geändert. Emma ist Lissman hinterher gerannt und wollte ständig berammelt werden. Was der auch großzügig gemacht hat. Lissman und Berta haben sich immer mal beschnuppert, ehe sich Berta wieder zurückgezogen hat.
Gegen Mittag hat sich das dann alles beruhigt. Berammeln war durch. Die drei sind einträchtig durchs Gehege gehoppelt. Am Sonntag haben sie dann schon nebeneinander vom selber Haufen Grün gefuttert. Emma hat Lissman geputzt, Lissman hat ab und an auch mal die Emma geputzt. Berta, die Putzfee, hat alle geputzt und mit jedem gekuschelt, der nicht weggelaufen ist, hat mit Emma im Knäuel die Sonne genossen und jeder hat mal bei jedem gelegen. Lissman hat sich von Berta einen Leckerbissen klauen lassen. Emma hat sich von Berta einen Leckerbissen klauen lassen (kein Wunder, das Berta ein wenig rundlicher ist) und niemand hat mehr geknurrt oder wen verjagt.
Also, das war so eine tolle VG, wie wir es nie gehofft hatten. Wir freuen uns wie doll und verrückt. Wir saßen das ganze Wochenende draußen am Gehege und haben den Zwergen zugeschaut.
Fotos kann ich leider derzeit nicht einstellen, aber sobald das wieder hinhaut, liefere ich die ganz sicher nach.
Einfach eine Traumvergesellschaftung. Weil´s super Kaninchen sind! |
Niemand macht einen größeren Fehler als derjenige, der nichts tut, weil er glaubt, nur wenig tun zu können!
(Edmund Burke) |
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