Hier geht es direkt zur passenden Jahreszeit: *** Frühling *** Sommer *** Herbst *** Winter ***
Frühling
Mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht die Natur. Überall sprießt sanftes Grün auf Wiesen und an Bäumen und Sträuchern. Auch die Kaninchen genießen, dass die Tage nun wieder länger und heller werden. Beim beaufsichtigten Auslauf können wir als Halter häufig die ersten Freudensprünge des Jahres oder ein zufriedenes Wälzen im frischen Gras beobachten.
Frühlingsgefühle
Die Wildkaninchen haben jetzt bevorzugte Paarungszeit und bekommen um diese Jahreszeit ihren Nachwuchs. Und auch wenn bei unseren Hauskaninchen die Böckchen kastriert und damit nicht zeugungsfähig sind, stellen sich bei ihnen dennoch Frühlingsgefühle ein. Es ist also keineswegs ungewöhnlich, dass es in vielen Kaninchengruppen im Frühling unruhiger zugeht. Bei den Weibchen kann sich dies auch durch Scheinträchtigkeiten und damit verbundenen Nestbau zeigen. Weitere Informationen zu den "Frühlingsgefühlen" gibt es hier: Kaninchen und der Frühling
Wer seine Kaninchen bereits in Außenhaltung hält, kann nun außerdem mit dem "Frühjahrsputz" im Gehege beginnen. Sobald die Nächte milder werden, kann die dicke Stroh- oder Rindenmulchschicht, die die Kaninchen während des Winters von unten gewärmt hat, entfernt werden.
Umzug in ein Außengehege
Etwa ab Mitte Mai, wenn die Temperaturen in der Nacht nicht mehr unter 15 Grad sinken, können Kaninchen aus Innenhaltung in ein Außengehege umziehen. Bis dahin kann mit dem Bau eines gesicherten Außengeheges begonnen werden. Welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, damit die Kaninchen nicht entwischen oder von Fressfeinden angegriffen werden können, finden sich hier: Das mardersichere Außengehege
Wer Anregungen für den Gehegebau sucht, findet diese in unseren Broschüren:
Gehegebroschüren zum Download
Gesundheitsvorsorge im Frühling
Noch bevor Fliegen und Mücken sich bei sommerlichen Temperaturen zügig vermehren, steht im Frühling in Innen- wie in Außenhaltung die jährliche Impfung gegen RHD und Myxomatose an. Ein allgemeiner Gesundheits-Check beim Tierarzt gehört auf jeden Fall dazu. Nähere Informationen zu den Impfungen gibt es hier: Impfungen für Kaninchen
Mit den ersten warmen Tagen setzt auch der Fellwechsel ein. Dass die Kaninchen dabei zum Teil wie "gerupft" aussehen, ist ganz normal und keineswegs besorgniserregend. Damit es durch die verschluckten Haare nicht zu Gesundheitsproblemen kommt, kann etwas Lein- oder Paraffinöl über das Futter gegeben werden, damit die aufgenommenen Haare besser ausgeschieden werden können. Auch Sonnenblumenkerne können (in kleinen Mengen) unterstützend wirken.
Sommer
Jetzt beginnt die warme Zeit des Jahres und in den Gärten und auf den Balkonen können Blumen, Kräuter und Kulturgemüse angepflanzt werden. Auch für unsere Kaninchen gibt es Änderungen im Speiseplan.
Wiese, Äste und Salat...
War während des Winters die Ausbeute an Wiesenpflanzen eher gering und auch die Gemüsefütterung eher auf Knollengemüse und Kohl begrenzt, so kann jetzt wieder sehr viel einfacher ein großer Anteil an saisonalen, blättrigen Futters beschafft werden.
Im Supermarkt werden verschiedenste Blatt- und Kopfsalate angeboten und auf den Wiesen und an Wegesrändern kann wieder fleißig für die Kaninchen gepflückt werden.
Wer sich beim Pflücken von Wiesenpflanzen noch nicht ganz sicher ist, findet hier Hilfe: Übersicht Wild- und Wiesenkräuter
Tipps für heiße Tage
Kaninchen kommen mit warmen Temperaturen wegen ihrer erhöhten Körpertemperatur nicht so gut zurecht wie mit Kälte. Ab circa 25 Grad ist es für Kaninchen aufgrund des dichten Fells unangenehm warm. Bei höheren Temperaturen besteht zudem die Gefahr eines Hitzschlags. Daher ist es wichtig, den Kaninchen Erleichterung zu verschaffen.
1. Bewässern das Geheges und der Buddelkiste:
Durch die Verdunstung von Wasser auf Stein oder Sand entsteht Kühle - daher können im Sommer Außengehege bewässert werden. Auch das Aufhängen von nassen Tüchern und Laken lässt diesen Effekt entstehen. Gerne liegen die Tiere in nassem Sand, dieser kühlt angenehm.
Auch in Innenhaltung kann man Verdunstungskälte nutzen, indem man Buddelkisten befeuchtet oder nasse Handtücher im Gehege verteilt. Mit Hilfe von Ventilatoren kann zusätzlich kühle Luft im Raum verteilt werden. Wichtig ist aber, dass die Tiere nicht direkt dem Luftzug ausgesetzt sind.
2. Gefrorene PET Flaschen, Kühlakkus und kühle Fliesen:
Ob in Innen- oder Außenhaltung - ohne Bedenken können mit Wasser gefüllte und gefrorene PET-Flaschen im Gehege verteilt werden. Kühlakkus unter umgedrehten Blumentöpfen und Näpfen können eine gewisse Kühle ausstrahlen, die von den Langohren gern angenommen wird. Um einen direkten Kontakt mit den Kühlakkus zu vermeiden, können diese auch in einen Waschhandschuh oder ein Handtuch gewickelt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Auslegen von kühlenden Fliesen. Günstig können Einzelteile im Baumarkt erworben werden - Ihre Kaninchen werden es Ihnen danken.
3. Scheren von langem Fell:
Kaninchen können einen Teil ihrer Körpertemperatur über die Ohren regulieren. Diese sollten möglichst frei liegen. Notfalls kann man mit ein paar Schnitten die Mähne von Löwenköpfchen etwas einkürzen.
Bei besonders plüschigen Exemplaren kann eine Schur eine große Hilfe sein. Mit gekürztem Fell ist auch die größte Hitze erträglicher!
4. Flüssigkeit:
Es ist sehr wichtig darauf zu achten, dass die Tiere genug Flüssigkeit zur Verfügung haben. Das Wasser sollte immer frisch sein, daher bitte mindestens täglich wechseln. Ein Kühlakku unter der Getränkeschale und dem Futternapf kühlt Gemüse und Wasser.
Da Kaninchen einen großen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs über die Nahrung abdecken, können Sie auch hier etwas tun. Leicht gekühlte Gurke, Salate und auch Melone werden die meisten Langohren erfreuen.
5. Sonnenschutzfolien für Fenster
Gerade Sonneneinstrahlung durch Dachfenster und Fenster, die am Nachmittag der Sonne ausgesetzt sind, können die Temperatur im Raum extrem ansteigen lassen. Hilfe können hier Sonnenschutzfolien bieten.
Empfehlenswert sind die Folien, die außen am Fenster angebracht werden, da diese die Wärme erst gar nicht in den Raum lassen. Die Folien absorbieren oder reflektieren die Wärme und die UV-Strahlen. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben und Stärken zu kaufen.
Bitte beachten: Je weniger Licht die Folien durchlassen, desto dunkler wird der Raum.
Auch Sonnenschutzfolien für die Windschutzscheiben von Autos oder die Rettungsdecken/-folien aus dem Verbandkasten dienen dem Schutz vor starker Sonneneinstrahlung.
Gefahr durch Fliegenmaden
Eine der häufigsten Todesursachen während der Sommermonate ist der Fliegenmadenbefall. Vor allem ältere, schwächere und gebrechliche Tiere sind Opfer dieser furchtbaren Krankheit. Kotverschmierte Afterregionen, zum Beispiel aufgrund von Durchfall, oder offene Wunden wirken besonders anziehend auf die Fliegen.
sweetrabbits erklärt, welche vorbeugenden Maßnahmen möglich sind und was bei Entdecken eines Befalls zu tun ist: Informationen zum Fliegenmadenbefall (Myiasis)
Herbst
Das Laub der Bäume färbt sich bunt, die Temperaturen sinken langsam und die Regentage werden häufiger. Der Herbst ist da!
Letzte Chance für den Umzug ins Freie
Wer jetzt noch den Umzug seiner Kaninchen in ein Außengehege plant, hat nur noch Zeit bis etwa Ende September. Schließlich brauchen die Kaninchen Gelegenheit, sich und vor allem ihr Fell an die Außentemperaturen anzupassen. Pünktlich mit dem Fellwechsel können sie so ein ausgeprägteres Winterfell ausbilden als sie es in der Wohnung benötigt hätten.
Zeit für den Obstbaumschnitt
In den Gärten ist die Erntezeit fast vorbei und bei den Obstbäumen steht der Baumschnitt an. Wer keinen eigenen Garten hat, sollte jetzt die Ohren offen halten, ob Nachbarn, Bekannte oder Verwandte ihre Apfelbäume beschneiden. Häufig sind diese froh, wenn sie den Baumschnitt nicht selbst entsorgen müssen. Die Äste können samt Blattwerk frisch verfüttert oder getrocknet gelagert und den ganzen Winter über angeboten werden.
Auch die Äste und Blätter einiger anderer Bäume können verfüttert werden. Unsere Seite zur Ernährung gibt einen guten Überblick: Liste geeigneter Futtermittel
Ist das Gehege winterfest?
Bevor der Winter kommt, sollte das Gehege noch einmal auf mögliche Schwachstellen überprüft werden. Ist das Dach dicht? Sind alle Lücken verschlossen? Ist der Draht noch stabil?
Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn Fressfeinde in der freien Natur weniger Nahrung finden, sind Kaninchen in ungesicherten Gehegen eine willkommene Beute. Darum im Interesse der Kaninchen kleine Schwachstellen unbedingt noch ausbessern.
... und Winter
Die Tage sind kurz, die Nächte lang und kalt. In den Häusern laufen die Heizungen auf Hochtouren, um die Winterkälte aus den Wohnungen fernzuhalten. Doch wie ist das eigentlich mit den Kaninchen in Außenhaltung?
Frieren Kaninchen im Winter?
Auch wenn uns Menschen die kalten Temperaturen zu Schaffen machen - die Kaninchen können mit Kälte sehr gut umgehen. Genügend Auslauf, gut gepolsterte Schutzhütten und mindestens ein Partnertier sind die besten Voraussetzungen, um in Außenhaltung zu überwintern. Es ist also keineswegs notwendig, die Kaninchen im Winter ins Haus zu holen.
Die folgenden Bilder sprechen für sich:
Auch Kaninchen in Innenhaltung haben Spaß mit Schnee. In einer Unterschale oder einem anderen großen Gefäß wird daran geleckt, darin gebuddelt oder sich gewälzt.
Über lecker dekorierte Schneekaninchen freuen sich die Langohren natürlich auch.
Für Kaninchen in Innenhaltung gilt übrigens: Trockene Heizungsluft ist eher ungesund für die Langohren. Darum bitte nach Möglichkeit im Kaninchenzimmer nicht heizen!
Das Gehege im Winter
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt empfiehlt es sich, das Gehege dick mit Stroh auszupolstern. Das wird von den meisten Kaninchen gern zum Einkuscheln benutzt und isoliert vor allem von unten. Zusätzlich kann das Gehege großzügig mit Rindenmulch eingestreut werden - dieser kann dann im Frühjahr einfach in den Blumenbeeten verteilt oder auf dem Kompost entsorgt werden.
Gegen den eiskalten Wind und schräg einfallendem Schnee können zudem Bambusmatten, dicke Wolldecken oder auch Teichfolie an den offenen Seiten des Geheges angebracht werden.
Wasser und Futter am Gefrierpunkt
Je kälter die Tage, desto problematischer wird die Fütterung: Gemüse und auch Wasser sind in kürzester Zeit durchgefroren. Das Gemüse sollte daher am besten in mehreren, kleineren Portionen über den Tag verteilt angeboten werden. Knollengemüse wie Sellerie kann jedoch durchaus gefroren noch gefressen werden - also keine Sorge: So schnell verhungern die Kaninchen nicht!
Das leidige Thema "gefrorener Wassernapf" lässt sich umgehen, indem man den Napf statt mit Wasser einfach mit Schnee füllt. Die Kaninchen lecken gern daran und haben so die Möglichkeit, ihren im Winter ohnehin geringeren Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Silvester - Feuerwerk und Knallkörper
Viele Kaninchenhalter blicken mit Sorge auf den 31. Dezember - Feuerwerk und Knallkörper sind schließlich nur etwas für starke (Kaninchen-)Nerven!
Letztlich hängt es vom Gemüt der Kaninchen ab, wie sie die ungewohnte Licht- und Geräuschkulisse verkraften. Manche sind völlig unbeeindruckt, andere reagieren besonders ängstlich und schreckhaft. In so einem Fall sollten Halter, die in stark bevölkerten Gebieten wohnen und heftige Knallerei ihrer Nachbarn befürchten, in Erwägung ziehen die Kaninchen über Nacht in einen kühlen Kellerraum umzusiedeln.
In Innenhaltung sollten Fenster geschlossen bleiben und die Kaninchen nach Möglichkeit auch von eventuellen Feierlichkeiten oder Partys durch geschlossene Türen abgeschirmt werden.
Nun kann das neue Jahr beginnen!
Alle Informationen kompakt zum Download:
Kaninchen in ganzjähriger Außenhaltung
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