Wirft eine Häsin überraschend Junge, sollten Häsin, Nest und Junge schnellstmöglich vom Rest der Gruppe getrennt werden (besonders von allen unkastrierten Rammlern, da Häsinnen direkt nach der Geburt wieder trächtig werden können!). Das Nest sollte man nach Möglichkeit nicht anfassen oder dessen Position verändern. Es ist darum ideal, wenn man die anderen Gruppenmitglieder anstelle der Häsin und Nachkommen umquartieren kann. Die Trennung dient dem Schutz der Jungtiere vor möglichen Aggressionen des Rammlers und verschafft der Häsin die benötigte Ruhe für die Aufzucht.
Auch wenn es ein weit verbreiteter Wunsch ist, einmal Kaninchennachwuchs zu haben und sich leider auch weiterhin hartnäckig das Gerücht hält, dass eine Schwangerschaft einer Häsin gut tut und vor Gebärmuttertumoren schützt, raten wir dringend davon ab! Es gehören Erfahrung und Wissen dazu, Kaninchen zu verpaaren. Nur wer sich mit der Genetik auskennt, kann Erbkrankheiten und durch Inzucht verursachte, lebensbedrohliche Erkrankungen vermeiden.
Die Geburt und Aufzucht der Jungen bedeuten Stress für die Häsin. Junge Häsinnen können überfordert sein und die Jungen verstoßen, bei Häsinnen im fortgeschrittenen Alter können Geburtsprobleme auftreten, da ihre Becken altersbedingt verknöchern. Diese körperliche Veränderung kann bei einer späten ersten Trächtigkeit sowohl zum Tod der Jungtiere als auch dem des Muttertiers führen.
Befindet man sich als Halter in der glücklichen Lage, bereits vor der Geburt über eine mögliche Trächtigkeit der Häsin Bescheid zu wissen, so sollte man ihre Umgebung entsprechend für den Nachwuchs vorbereiten. Neben einem eigenen, abgeschotteten Gehege in einer ruhigen Umgebung in das die Häsin bereits weit vor dem erwarteten Wurftag umziehen sollte, braucht die Häsin einen Ort an dem sie später ihr Nest bauen kann.
Ideal geeignet sind Wurfkisten oder Ställe mit aufklappbarem Deckel, da sie die spätere Nestkontrolle stark erleichtern. Sie sollten von allen Seiten geschlossen sein. Im Eingang sollte man eine erhöhte Schwelle anbringen, damit die Häsin ihren Nachwuchs später nicht versehentlich mit herausnehmen kann oder die Jungtiere sich selbst herauswinden. Es reicht, wenn diese Schwelle wenige Zentimeter hoch ist, so dass die Häsin sie problemlos überwinden kann, die Kleinen sich aber nicht einfach aus dem Nest herauswinden können. Ställe, die erhöht oder auf Beinen stehen, sollten unbedingt mit einer Rampe mit Seitenwänden versehen werden, damit die Welpen nicht heraus fallen können und später nach den ersten Erkundungsgängen zurück ins Nest gelangen können, ohne springen zu müssen.
Die Fütterung der Häsin sollte auf ihren Zustand angepasst werden. Sowohl trächtige als auch säugende Häsinnen benötigen viel Frischfutter und dauerhaft Zugang zu frischem Wasser. Das Wasser muss in einem flachen Trinknapf angeboten werden, damit die Jungtiere nicht darin ertrinken können. Einige Gemüse- und Kräutersorten sollten während einer Trächtigkeit und danach nicht gegeben werden, da sie wehenfördernd oder abstillend wirken. Eine genauere Kennzeichnung entsprechender Sorten ist auf unserer Ernährungsseite zu finden.
Eine trächtige Häsin kann mitunter etwas zickiger und aggressiver sein als gewöhnlich. Trächtige Kaninchen nehmen nicht bemerkenswert zu, sie werden nicht träge und bewegen sich bis zum Wurftag genau so viel wie gewöhnlich. Trotzdem: Vermeiden Sie Stress für die Häsin, nehmen Sie das Tier nicht mehr hoch und drehen Sie es nicht mehr herum. Eine Kontrolle beim Tierarzt ist unnötig. Der entstehende Stress ist ein Risiko für die trächtige Häsin.
Der Nestbau unterscheidet sich nicht von dem einer Scheinträchtigkeit:
Fotodokumentation zur Scheinträchtigkeit
Der Nestbau findet maximal eine Woche vor dem Wurftag, sehr selten aber auch nur wenige Stunden vor der Geburt statt.
Stellen Sie der Häsin genügend Nistmaterial zur Verfügung, zum Beispiel in Form von Stroh und Heu. Stressen Sie das Tier nicht mit dauernder Beobachtung oder häufigen "Kontrollen".
Nicht immer baut die Häsin ihr Nest an dem vom Halter für gut befundenen Ort. Dennoch sollte das Nest am Wahlort der Häsin belassen werden. Gegebenenfalls sollte man als Halter die Umgebung des Nestes nachträglich absichern.
Nach einer Tragzeit von durchschnittlich 28-33 Tagen kommen meistens zwischen 4 und 10 Jungtiere zur Welt, gelegentlich sind es auch weniger, im Schnitt sind es 5-6. Die Geburt findet in der Regel nachts oder in den frühen Morgenstunden statt, wenn die Häsin ungestört ist. Direkt nach der Geburt werden die Kleinen von der Mutter abgenabelt und abgeleckt. Dadurch werden sie gesäubert und getrocknet, der Kreislauf wird angeregt und Mutter und Kind stellen eine Bindung zueinander her. Die Nachgeburt wird von der Mutter gefressen.
Es sollte eine erste vorsichtige, aber sehr gründliche Nestkontrolle durchgeführt werden und ggf. tote Jungtiere aus dem Nest entfernt werden. Dies gilt auch für möglicherweise nicht gefressene Nachgeburtenreste. Die Jungtiere sollten gezählt werden, um an den folgenden Tagen sicherstellen zu können, dass alle Tiere wohlauf sind. Wenn sich ein Jungtier außerhalb des Nestes befindet, muss es vorsichtig zu den anderen gelegt werden. Kaninchenmütter tragen ihre Jungen nicht herum, weder aus dem Nest heraus, noch ins Nest zurück. Außerhalb hat es keine Überlebenschance, da die Mutter ausschließlich im Nest säugt und junge Kaninchen solange sie nackt sind noch sehr schnell unterkühlen.
Die Jungtiere kommen mit geschlossenen Augen und "nackt" zur Welt und sind Nesthocker. Gewärmt werden sie durch das dick gepolsterte Nest und durch die Körperwärme der Wurfgeschwister. In der Regel werden die Jungen nur 1-2 Mal am Tag gesäugt, meistens in der Nacht oder den frühen Morgenstunden, wenn die Häsin sich unbeobachtet fühlt. Danach wird das Nest gleich wieder verlassen. In freier Wildbahn befindet sich das Nest in gegrabenen, unterirdischen Bauten, die nach dem Säugen von der Mutter verschlossen werden, um den Nachwuchs vor Fressfeinden zu schützen. Dieser Urtrieb setzt sich häufig auch bei den domestizierten Hauskaninchen fort. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Häsin das Nest mit Nistmaterial verschließt und ihren Nachwuchs "verschüttet", auch dies dient dem Warmhalten der Jungtiere.
Die Häsin scheint das Nest zu ignorieren - dieses Verhalten ist normal und dient dazu, möglichen Fressfeinden nicht den Standort des Nestes zu verraten. Es ist darum nicht ungewöhnlich, wenn Sie die Häsin niemals am Nest oder bei ihren Jungtieren sehen.
Bei sehr jungen und unerfahrenen Häsinnen kann es vorkommen, dass sie mit der Situation überfordert sind und nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Hier ist schnelles Handeln erforderlich: Jungtiere müssen dann unter Umständen von Hand aufgezogen werden. Handaufzuchten sind anstrengend, zeitaufwendig und leider nur selten erfolgreich.
Eine genaue Anleitung zur Handaufzucht von Kaninchenbabys ist hier zu finden: Handaufzucht Kaninchen
Eine tägliche Nestkontrolle ist in den ersten Tagen erforderlich. Liegen die Jungen nah beieinander und haben prall gefüllten Bäuche, so ist alles in Ordnung. Vor der Kontrolle sollte man die Hände in von der Häsin benutzter Einstreu stecken, um den fremden Eigengeruch der Hände zu verringern. Berührungen sollten bei der Kontrolle so kurz wie möglich erfolgen oder ganz ausbleiben. Lediglich bei der allerersten Kontrolle kann man die Jungen vorsichtig bewegen um sicherzugehen, dass man auch alle Jungtiere gesehen und gezählt hat. Hatte die Häsin ihre Jungen zuvor mit Nistmaterial bedeckt, so sollte man diesen wärmenden Schutz nach der Kontrolle wieder auf den Nachwuchs legen.
Etwa ab dem 3. Tag treten erste Haarspitzen aus der Haut, man kann schon die spätere Zeichnung erkennen. Mit ca. 10-12 Tagen beginnen die Jungen die Augen zu öffnen, auch das Fell ist nun komplett ausgebildet.
Bei Jungtieren, die mit 14 Tagen noch geschlossene Augen haben, sollte vorsichtig etwas nachgeholfen werden, da sonst die Gefahr einer Erblindung besteht. Mit einem mit Wasser getränkten Tuch kann einige Male sanft über die geschlossenen Augen gerieben werden, um mögliche Verklebungen zu lösen. Kamillentee ist hierfür nicht geeignet, da er die Augen austrocknet.
Normalerweise beginnen die ersten Erkundungsgänge außerhalb des Nestes, sobald die Augen geöffnet sind.
Mit 3-4 Wochen verlassen die Kleinen für immer länger werdende Ausflüge das Nest, erkunden neugierig die Umgebung und spielen mit ihren Geschwistern. Für das Muttertier können die vielen umher tollenden Welpen mitunter etwas stressig sein. Geben Sie darum der Häsin die Möglichkeit, sich auf einer erhöhten Ebene oder einem Häuschen vor ihrem Nachwuchs zurückzuziehen.
Werden die Ausflüge zu echten Aufenthalten, wird das Nest oft kaum noch genutzt. Ist es irgendwann vollständig zertrampelt, möglicherweise volluriniert und als Schlafplatz uninteressant, so kann es entfernt werden. Bei Innenhaltungstieren kann die Stubenreinheit schon jetzt trainiert werden, meist werden die Jungtiere aber erst im Alter von einigen Wochen stubenrein.
Auch die erste Aufnahme von fester Nahrung wie Heu, Stroh oder dem Frischfutter der Mutterhäsin findet mit 3-4 Wochen statt. Alle Futtermittel, welche die Mutterhäsin fressen kann, dürfen auch die Jungtiere bekommen. Knollige und andere harte Frischfuttersorten sollten in diesem Zeitraum für sie geraspelt werden, da das frühe Nagen an hartem Gemüse eine Ursache für spätere Zahnfehlstellungen sein kann.
Die Milchaufnahme beim Säugen wird weniger, bei sehr kleinen Würfen kann es sogar vorkommen, dass jetzt schon ganz abgestillt wird. Manche Häsinnen säugen jedoch noch bis zur 8. oder gar
10. Woche hin und wieder ihre Welpen.
Mit ca. 6-8 Wochen sind die Kleinen selbständig. Kaninchenkinder müssen aber bis zur 10. bis 12. Woche bei der Mutter und ihren Geschwistern bleiben. In dieser Gesellschaft erlernen sie das normale Sozialverhalten der Kaninchen.
Ab der 4. Woche ist es möglich, die Jungtiere gegen Myxomatose und ab der 6. Woche gegen RHD impfen zu lassen. Ab dem Alter von 5-6 Wochen lassen sich zudem die Geschlechter zuverlässig bestimmen, sodass sich ein erster Tierarztbesuch der Welpen zur Impfung und Geschlechterbestimmung mit ca. 6 Wochen empfiehlt.
Da männliche Zwergkaninchen etwa mit 12 Wochen geschlechtsreif werden, sollte man die vorhandenen Böckchen des Wurfes am besten bei einem kaninchenerfahrenen Tierarzt frühkastrieren lassen. Werden Rammler zwischen der 8. Und 12. Lebenswoche kastriert, erspart man ihnen die 6-wöchige Einzelhaltung in Kastrationsquarantäne.
Häsinnen werden anders als Rammler erst mit ca.16 Wochen geschlechtsreif.
Aus Sicherheitsgründen sollte der Vater komplett vom Nachwuchs getrennt bleiben, denn Kaninchen kennen keine Familienbande und von einem ausgewachsenen Rammler geht für die Jungtiere eine körperliche Gefahr aus. Zusammenführungen mit ausgewachsenen Tieren sollten nicht vor dem 6. Lebensmonat vorgenommen werden.
Wenn man nicht den Platz oder die Möglichkeiten hat, um den Nachwuchs selber zu behalten, kann man sie ab der 10. besser aber erst ab der 12. Woche in liebevolle Hände und ein artgerechtes neues Zuhause vermitteln.
Auch wenn es ein weit verbreiteter Wunsch ist, einmal Kaninchennachwuchs zu haben und sich leider auch weiterhin hartnäckig das Gerücht hält, dass eine Schwangerschaft einer Häsin gut tut und vor Gebärmuttertumoren schützt, raten wir dringend davon ab! Es gehören Erfahrung und Wissen dazu, Kaninchen zu verpaaren. Nur wer sich mit der Genetik auskennt, kann Erbkrankheiten und durch Inzucht verursachte, lebensbedrohliche Erkrankungen vermeiden.
Die Geburt und Aufzucht der Jungen bedeuten Stress für die Häsin. Junge Häsinnen können überfordert sein und die Jungen verstoßen, bei Häsinnen im fortgeschrittenen Alter können Geburtsprobleme auftreten, da ihre Becken altersbedingt verknöchern. Diese körperliche Veränderung kann bei einer späten ersten Trächtigkeit sowohl zum Tod der Jungtiere als auch dem des Muttertiers führen.
Vor der Geburt
Befindet man sich als Halter in der glücklichen Lage, bereits vor der Geburt über eine mögliche Trächtigkeit der Häsin Bescheid zu wissen, so sollte man ihre Umgebung entsprechend für den Nachwuchs vorbereiten. Neben einem eigenen, abgeschotteten Gehege in einer ruhigen Umgebung in das die Häsin bereits weit vor dem erwarteten Wurftag umziehen sollte, braucht die Häsin einen Ort an dem sie später ihr Nest bauen kann.
Ideal geeignet sind Wurfkisten oder Ställe mit aufklappbarem Deckel, da sie die spätere Nestkontrolle stark erleichtern. Sie sollten von allen Seiten geschlossen sein. Im Eingang sollte man eine erhöhte Schwelle anbringen, damit die Häsin ihren Nachwuchs später nicht versehentlich mit herausnehmen kann oder die Jungtiere sich selbst herauswinden. Es reicht, wenn diese Schwelle wenige Zentimeter hoch ist, so dass die Häsin sie problemlos überwinden kann, die Kleinen sich aber nicht einfach aus dem Nest herauswinden können. Ställe, die erhöht oder auf Beinen stehen, sollten unbedingt mit einer Rampe mit Seitenwänden versehen werden, damit die Welpen nicht heraus fallen können und später nach den ersten Erkundungsgängen zurück ins Nest gelangen können, ohne springen zu müssen.
Die Fütterung der Häsin sollte auf ihren Zustand angepasst werden. Sowohl trächtige als auch säugende Häsinnen benötigen viel Frischfutter und dauerhaft Zugang zu frischem Wasser. Das Wasser muss in einem flachen Trinknapf angeboten werden, damit die Jungtiere nicht darin ertrinken können. Einige Gemüse- und Kräutersorten sollten während einer Trächtigkeit und danach nicht gegeben werden, da sie wehenfördernd oder abstillend wirken. Eine genauere Kennzeichnung entsprechender Sorten ist auf unserer Ernährungsseite zu finden.
Eine trächtige Häsin kann mitunter etwas zickiger und aggressiver sein als gewöhnlich. Trächtige Kaninchen nehmen nicht bemerkenswert zu, sie werden nicht träge und bewegen sich bis zum Wurftag genau so viel wie gewöhnlich. Trotzdem: Vermeiden Sie Stress für die Häsin, nehmen Sie das Tier nicht mehr hoch und drehen Sie es nicht mehr herum. Eine Kontrolle beim Tierarzt ist unnötig. Der entstehende Stress ist ein Risiko für die trächtige Häsin.
Das Nest
Der Nestbau unterscheidet sich nicht von dem einer Scheinträchtigkeit:
Fotodokumentation zur Scheinträchtigkeit
Der Nestbau findet maximal eine Woche vor dem Wurftag, sehr selten aber auch nur wenige Stunden vor der Geburt statt.
Stellen Sie der Häsin genügend Nistmaterial zur Verfügung, zum Beispiel in Form von Stroh und Heu. Stressen Sie das Tier nicht mit dauernder Beobachtung oder häufigen "Kontrollen".
Nicht immer baut die Häsin ihr Nest an dem vom Halter für gut befundenen Ort. Dennoch sollte das Nest am Wahlort der Häsin belassen werden. Gegebenenfalls sollte man als Halter die Umgebung des Nestes nachträglich absichern.
Geburt & Aufzucht
Nach einer Tragzeit von durchschnittlich 28-33 Tagen kommen meistens zwischen 4 und 10 Jungtiere zur Welt, gelegentlich sind es auch weniger, im Schnitt sind es 5-6. Die Geburt findet in der Regel nachts oder in den frühen Morgenstunden statt, wenn die Häsin ungestört ist. Direkt nach der Geburt werden die Kleinen von der Mutter abgenabelt und abgeleckt. Dadurch werden sie gesäubert und getrocknet, der Kreislauf wird angeregt und Mutter und Kind stellen eine Bindung zueinander her. Die Nachgeburt wird von der Mutter gefressen.
Es sollte eine erste vorsichtige, aber sehr gründliche Nestkontrolle durchgeführt werden und ggf. tote Jungtiere aus dem Nest entfernt werden. Dies gilt auch für möglicherweise nicht gefressene Nachgeburtenreste. Die Jungtiere sollten gezählt werden, um an den folgenden Tagen sicherstellen zu können, dass alle Tiere wohlauf sind. Wenn sich ein Jungtier außerhalb des Nestes befindet, muss es vorsichtig zu den anderen gelegt werden. Kaninchenmütter tragen ihre Jungen nicht herum, weder aus dem Nest heraus, noch ins Nest zurück. Außerhalb hat es keine Überlebenschance, da die Mutter ausschließlich im Nest säugt und junge Kaninchen solange sie nackt sind noch sehr schnell unterkühlen.
Die Jungtiere kommen mit geschlossenen Augen und "nackt" zur Welt und sind Nesthocker. Gewärmt werden sie durch das dick gepolsterte Nest und durch die Körperwärme der Wurfgeschwister. In der Regel werden die Jungen nur 1-2 Mal am Tag gesäugt, meistens in der Nacht oder den frühen Morgenstunden, wenn die Häsin sich unbeobachtet fühlt. Danach wird das Nest gleich wieder verlassen. In freier Wildbahn befindet sich das Nest in gegrabenen, unterirdischen Bauten, die nach dem Säugen von der Mutter verschlossen werden, um den Nachwuchs vor Fressfeinden zu schützen. Dieser Urtrieb setzt sich häufig auch bei den domestizierten Hauskaninchen fort. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Häsin das Nest mit Nistmaterial verschließt und ihren Nachwuchs "verschüttet", auch dies dient dem Warmhalten der Jungtiere.
Die Häsin scheint das Nest zu ignorieren - dieses Verhalten ist normal und dient dazu, möglichen Fressfeinden nicht den Standort des Nestes zu verraten. Es ist darum nicht ungewöhnlich, wenn Sie die Häsin niemals am Nest oder bei ihren Jungtieren sehen.
Bei sehr jungen und unerfahrenen Häsinnen kann es vorkommen, dass sie mit der Situation überfordert sind und nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Hier ist schnelles Handeln erforderlich: Jungtiere müssen dann unter Umständen von Hand aufgezogen werden. Handaufzuchten sind anstrengend, zeitaufwendig und leider nur selten erfolgreich.
Eine genaue Anleitung zur Handaufzucht von Kaninchenbabys ist hier zu finden: Handaufzucht Kaninchen
Eine tägliche Nestkontrolle ist in den ersten Tagen erforderlich. Liegen die Jungen nah beieinander und haben prall gefüllten Bäuche, so ist alles in Ordnung. Vor der Kontrolle sollte man die Hände in von der Häsin benutzter Einstreu stecken, um den fremden Eigengeruch der Hände zu verringern. Berührungen sollten bei der Kontrolle so kurz wie möglich erfolgen oder ganz ausbleiben. Lediglich bei der allerersten Kontrolle kann man die Jungen vorsichtig bewegen um sicherzugehen, dass man auch alle Jungtiere gesehen und gezählt hat. Hatte die Häsin ihre Jungen zuvor mit Nistmaterial bedeckt, so sollte man diesen wärmenden Schutz nach der Kontrolle wieder auf den Nachwuchs legen.
Entwicklung
Etwa ab dem 3. Tag treten erste Haarspitzen aus der Haut, man kann schon die spätere Zeichnung erkennen. Mit ca. 10-12 Tagen beginnen die Jungen die Augen zu öffnen, auch das Fell ist nun komplett ausgebildet.
Bei Jungtieren, die mit 14 Tagen noch geschlossene Augen haben, sollte vorsichtig etwas nachgeholfen werden, da sonst die Gefahr einer Erblindung besteht. Mit einem mit Wasser getränkten Tuch kann einige Male sanft über die geschlossenen Augen gerieben werden, um mögliche Verklebungen zu lösen. Kamillentee ist hierfür nicht geeignet, da er die Augen austrocknet.
Normalerweise beginnen die ersten Erkundungsgänge außerhalb des Nestes, sobald die Augen geöffnet sind.
Mit 3-4 Wochen verlassen die Kleinen für immer länger werdende Ausflüge das Nest, erkunden neugierig die Umgebung und spielen mit ihren Geschwistern. Für das Muttertier können die vielen umher tollenden Welpen mitunter etwas stressig sein. Geben Sie darum der Häsin die Möglichkeit, sich auf einer erhöhten Ebene oder einem Häuschen vor ihrem Nachwuchs zurückzuziehen.
Werden die Ausflüge zu echten Aufenthalten, wird das Nest oft kaum noch genutzt. Ist es irgendwann vollständig zertrampelt, möglicherweise volluriniert und als Schlafplatz uninteressant, so kann es entfernt werden. Bei Innenhaltungstieren kann die Stubenreinheit schon jetzt trainiert werden, meist werden die Jungtiere aber erst im Alter von einigen Wochen stubenrein.
Auch die erste Aufnahme von fester Nahrung wie Heu, Stroh oder dem Frischfutter der Mutterhäsin findet mit 3-4 Wochen statt. Alle Futtermittel, welche die Mutterhäsin fressen kann, dürfen auch die Jungtiere bekommen. Knollige und andere harte Frischfuttersorten sollten in diesem Zeitraum für sie geraspelt werden, da das frühe Nagen an hartem Gemüse eine Ursache für spätere Zahnfehlstellungen sein kann.
Die Milchaufnahme beim Säugen wird weniger, bei sehr kleinen Würfen kann es sogar vorkommen, dass jetzt schon ganz abgestillt wird. Manche Häsinnen säugen jedoch noch bis zur 8. oder gar
10. Woche hin und wieder ihre Welpen.
Mit ca. 6-8 Wochen sind die Kleinen selbständig. Kaninchenkinder müssen aber bis zur 10. bis 12. Woche bei der Mutter und ihren Geschwistern bleiben. In dieser Gesellschaft erlernen sie das normale Sozialverhalten der Kaninchen.
Ab der 4. Woche ist es möglich, die Jungtiere gegen Myxomatose und ab der 6. Woche gegen RHD impfen zu lassen. Ab dem Alter von 5-6 Wochen lassen sich zudem die Geschlechter zuverlässig bestimmen, sodass sich ein erster Tierarztbesuch der Welpen zur Impfung und Geschlechterbestimmung mit ca. 6 Wochen empfiehlt.
Da männliche Zwergkaninchen etwa mit 12 Wochen geschlechtsreif werden, sollte man die vorhandenen Böckchen des Wurfes am besten bei einem kaninchenerfahrenen Tierarzt frühkastrieren lassen. Werden Rammler zwischen der 8. Und 12. Lebenswoche kastriert, erspart man ihnen die 6-wöchige Einzelhaltung in Kastrationsquarantäne.
Häsinnen werden anders als Rammler erst mit ca.16 Wochen geschlechtsreif.
Aus Sicherheitsgründen sollte der Vater komplett vom Nachwuchs getrennt bleiben, denn Kaninchen kennen keine Familienbande und von einem ausgewachsenen Rammler geht für die Jungtiere eine körperliche Gefahr aus. Zusammenführungen mit ausgewachsenen Tieren sollten nicht vor dem 6. Lebensmonat vorgenommen werden.
Wenn man nicht den Platz oder die Möglichkeiten hat, um den Nachwuchs selber zu behalten, kann man sie ab der 10. besser aber erst ab der 12. Woche in liebevolle Hände und ein artgerechtes neues Zuhause vermitteln.
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