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geschrieben am: 14.05.2008 um 23:45 Uhr IP: gespeichert
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Wer sich um ein sweetrabbits-Tier bewirbt, sieht sich oft harter Kritik von mir gegenüber und denkt so manches Mal: die hat sie ja nicht alle. Ich sehe mir in den meisten Fällen die künftigen Behausungen meiner Schützlinge an, gebe Tipps und Ratschläge zur verbesserten Ernährung, mehr Auslauf oder größerer Sicherheitsmassnahmen speziell an Aussengehegen. Besonders der Draht ist eine immer wiederkehrende Sache hitziger Diskussionen. Der kleine Sechseckdraht ist weitaus günstiger und je großmaschiger er ist, umso preiswerter ist er noch einmal. Der derbe Vierkantdraht - auch Volierendraht genannt - kostet schon ein kleines Vermögen. Vor allem natürlich je größer das Gehege wird. Auch Ritzen an Türen und Ecken, wo Holzbalken nicht richtig verarbeitet sind, wackelige Schlösser, die leicht zu knacken sind und vieles mehr.
Manche Menschen finden das übertrieben, werden auch schon mal unfreundlich und so kommt es durchaus vor, dass ich ein Tier nicht vermittele, weil ich mir zu große Sorgen wegen der leichtfertigkeit mancher Menschen mache.
Auch verlange ich eine Kotprobe von den bereits dort lebenden Tieren, frage nach der letzten Impfung und Untersuchung durch einen kaninchenerfahrenen Tierarzt. Denn was ist, wenn nach wenigen Tagen beide oder mehrere Tier erkranken und keiner weiss, wo es herkommt? Womöglich hiesse es dann, das sweetrabbits Tier habe es eingeschleppt.
Warum betreibe ich einen solchen "Aufstand"?
Nun, ich lebe das "Hobby" Kaninchen und Tierschutz, weil mir diese Tiere unglaublich an's Herz gehen, weil ich sie entzückend finde und sie oftmals unterschätzt und falsch behandelt werden. Weil ich sie "hinbekomme", weil ich fühlen kann, was sie wollen.
Weil sie hier ankommen, oftmals schwer krank, dem Tode näher als dem Leben sind. Ich sie zum Tierarzt bringe und alles tue, damit sie gesund an Geist und Körper werden. Ich nehme mir teilweise freie Tage, um bei ihnen zu sein, sie zu pflegen und zu versorgen, sie vergessen zu machen, was sie schlimmes erlebt haben, ihnen wieder Vertrauen zu den Menschen gebe.
Spezielles Futter, aufwendige Futterzubereitungen, teure Medikamente, häufige Fahrten zum Tierarzt, stundenlanges Bangen bei Operationen und Nachtwachen....das alles tue ich gern und ich empfinde sehr viel, wenn es ihnen besser geht. Ich will für all das keinen Dank von irgendwem, keine Bewunderung. Ich will nur eines: bei einer Vermittlung meine Anforderungen durchsetzen, damit ich so einen kleinen Schatz in guten und sicheren Händen weiss.
Ein solcher Schatz war O'Malley: 10 Monate war er hier und wurde aufgrund einer enormen Vielzahl an gesundheitlichen Problemen behandelt und gepflegt, wie nur sehr wenige Tiere hier. Wir sprangen dem Tod von der Schippe und als er endlich soweit war, ein fast gesundes Kaninchen zu sein, vertrug er sich nicht mit Etienne. Da ich mich bemühe, sovielen Tieren wie möglich das Leben zu retten und sie hier aufnehme, wann immer ich nur kann, habe ich gleich zu Beginn von sweetrabbits eine Entscheidung getroffen: sind sie gesund, müssen sie gehen. Um Platz zu machen für die, die mich mehr brauchen.
O'Malley war unser kleiner Staubsauger: er knurrte heftig, wenn man sich ihm näherte, denn er hasste die Menschen, nach allem, was er durchgemacht hat. Nach einer Weile begann er das knuddeln zu geniessen und gewann an Selbstbewusstsein und Vertrauen. Er war ein lustiger und geduldiger kleiner Kerl, hatte in seinen ungefähr 5 Lebensjahren die besten 10 Monate seines Lebens hier und an der Seite der inzwischen verstorbenen Gnadenwiesendame Ricky.
Er sass dann mit den Vermittlungstieren zusammen, wo er auf die kleine Pepsi traf - ein Kind der Müllkippenkaninchen. Pepsi verliebte sich in O'Malley oder besser gesagt, sie sah in ihm wohl ihren Beschützer. Ohne ihn ging nichts mehr.
Als ich die Bewerbung einer Dame um O'Malley erhielt, die selbst ein weibliches Kaninchen aus schlechter Haltung übernahm und beruflich mit Tieren zu tun hat, drückte ich beide Augen zu, denn das Gehege war schön - nur wies es Sicherheitsmängel auf, welche ich dringend zu verbessern mahnte. Als sie von der Beziehung zwischen Pepsi und O'Malley erfuhr, durfte auch diese nach wenigen Tagen dort einziehen und lebte mit ihrem geliebten O'Malley wieder zusammen. Das war im Oktober letzten Jahres.
Pepsi und O'Malley sind tot. Und das dritte Kaninchen dort auch.
Gerissen von einem Marder, der in das Gehege eindrang.
Ich habe O'Malley geliebt und ihn schweren Herzens nur deshalb dorthin gegeben, weil er sich mit Etienne nicht verstand, kein anderes Gehege mehr frei war und es sich alles so gut anliess.
Pepsi wurde hier geboren, ich habe sie großgezogen und aufwachsen sehen.
Seit gestern ist nichts mehr wie es war - sweetrabbits wird weitermachen und beraten und aufklären. O'Malley und Pepsi werden ein Mahnmal für alle Ungläubigen und Leichtfertigen sein, die als lächerlich empfinden, was ich für Anforderungen stelle.
Meinen Schmerz wird es nicht lindern. |
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Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw* |
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