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Hoppelmann ohne Schneidezähne

Nutzer: Wackelnäschen
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geschrieben am: 20.05.2008    um 22:34 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Zusammen,

vor etwa einem Jahr ist Jost bei mir eingezogen.
Ein quietschfiedeler und endlos zutraulicher Hasenmann!

Bereits nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass er eine ganz massive Zahnfehlstellung hat und ich mit ihm alle drei bis vier Wochen zum Kürzen der Schneidezähne den Tierarzt aufsuchen musste!
Die Schneidezähne wuchsen aneinander vorbei, sodass sie sich nicht abnutzen konnten.
Leider gerieten wir zunächst an die völlig falschen Tierärzte... Der erste kürzte die Zähnchen mit einer Zange, sodass die ersten Zähne auch gleich bis zur Wurzel splitterten und sich entzündeten, der zweite zog einen Zahn einfach ohne jegliche Betäubung...
Ich war froh, als ich endlich den Tierarzt meines Vertrauens gefunden hatte, der allerdings gut eine dreiviertel Stunde Fahrtzeit entfernt liegt.

Die Abstände, in denen Jost die Zähne gekürzt werden mussten wurden plötzlich immer kürzer.
Einige Zähne fingen plötzlich an in andere Richtungen und verdreht zu wachsen.
Es häuften sich eitrige Entzündungen und ich merkte, welchen Stress Jost jedes Mal durchstehen musste.
Erst die lange Fahrt zum Arzt, und dann die schreckliche Säge, die mitlerweile alle zwei Wochen durch sein Mäulchen kreiste...
Man konnte regelrecht dabei zusehen, wie die Zähne weiter wuchsen. Seine Laibspeise -MÖHREN!!- konnte er nur noch erschwert knabbern. Oft bekam er das Gemüse schon garnicht mehr in sein Mäulchen geschoben.

Vor einigen Wochen dann riet mir der Tierarzt dazu, einmal ernsthaft darüber nachzudenken, Jost die Schneidezähne ziehen zu lassen! Vor allem, um die Entwicklung der Backenzähne nicht weiter zu gefährden, die darunter leiden könnten. So hätte er irgendwann garnicht mehr fressen können!

Ich konnte mir das zunächst überhaupt nicht vorstellen! Was ist das schon für ein Hasenleben, wenn die Tierchen nicht mehr nach Herzenslust knabbern können!
Aber der Tierarzt berichtete mir von einigen anderen Fällen, wo das bereits zu großem Erfolg geführt hatte.

Ich habe schließlich zwei Wochen darüber nachdenken müssen, und mich dann dazu entschieden, es zu versuchen.
Immer die Angst im Nacken, er könnte nach dem Erwachen aus der Narkose die Nahrung vollends verweigern...
Aber er hat mir so leid getan. Immer diese Riesenpanik, wenn wir wieder den Weg zum Tierarzt antraten.

Die Operation hat nicht lange gedauert und der Tierarzt hat alle Wachstumszellen der Schneidezähne entfernt.
Es ist also ausgeschlossen, dass diese noch einmal nachwachsen.
Sofort (!) nach dem Erwachen hat Jost eine Riesenportion Möhren verputzt, die ich vorsorglich klein geraspelt habe! Der Tierarzt und die Tierarzthelferinnen haben sich köstlich darüber amüsiert!/quee

Jost geht es heute besser denn je.
Die Operation ist jetzt etwa zwei Monate her und man merkt ihm rein garnichts an!
Richtig harte und große Gemüsestücke wie Möhren oder Gurken werden entweder geraspelt oder in feine Streifen geschnitten, die er locker reinschieben kann!

Mit dieser Operation habe ich meinen Hasi unglaublich viel Lebensqualität wiedergegeben!
Er ist zwar jetzt ein Zahnloser Opi , aber er frisst wie ein kleiner Scheunendrescher!
Ich hoffe, dass ich hier ein paar Kaninchenbesitzern die Angst vor einer solchen Operation genommen habe und ein paar Anregungen für Zahnproblem-Ninchen geben konnte!

Liebe Grüße,
Saskia
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Nutzer: Dani
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geschrieben am: 21.05.2008    um 02:14 Uhr   IP: gespeichert
hallo saskia,

super das es deinem jost wieder besser geht und er alles so gut weggesteckt hat.

für deinen bericht

lg dani


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Nutzer: Quokka
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geschrieben am: 21.05.2008    um 07:00 Uhr   IP: gespeichert
Auch von mir ein !
Schön, dass Du zu uns gefunden hast!
Dass es Deinem Jost nun wieder richtig gut geht, freut mich sehr!! Und von mir ebenfalls für Deinen Bericht!

Ich wünsche Dir viel Spass bei und mit uns!

Liebe Grüße
Dani
Ich fand, daß es für alle irdischen Streitigkeiten nur einen Ausweg gibt: die Toleranz. Und daß sie nur einer einzigen Gesinnung gegenüber nicht angewandt werden darf: der Intoleranz.
Bruno Walter (1876-1958)
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Nutzer: Kasimir
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geschrieben am: 21.05.2008    um 08:29 Uhr   IP: gespeichert
Hallo!
Das ist echt interesant! Ich hab auch so einen Kandidaten zu Hause, dem wachsen die Zähne, wie sie wollen. Oben krümmen sie sich extrem in die Mundhöhle und unten wächst einer quer und der andere ist rausgebrochen. Backenzähne sind zum Glück okay.
Hmmm, habe aber ne Frage! Die Vorbesitzerin hat ihm die Zähne einmal im Monat selbst mit der Zange geknipst (trau ich mir noch nicht zu!) und auch die TA macht es mit der Zange. In einem guten Buch steht, dass man es nach Möglichkeit mit dieser Kreisel-Säge machen lassen soll, aber es steht nicht da, warum!
Das ist ja blöd, wenn die Zähne durch die Knipserei Risse bekommen und nun auch noch leichter splittern!!!
Da muss ich sie mal fragen, ob sie so eine Säge hat! Klingt unangenehm für den Kleinen, das knipsen geht immer so schön schnell und vor allem leise!

Aber danke für deinen Bericht, habe bloß Angst vor der Narkose! War die bei dir per Gas, oder intravenös?
Viele Grüße! *Kirsi*
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Nutzer: Wackelnäschen
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geschrieben am: 21.05.2008    um 19:40 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Kirsi!

Ich habe anfangs auch gedacht, dass das mit dieser Zange doch ok sein müsste.
Aber versuche Dir bitte einmal vorzustellen, es wollte jemand einen Deiner Zähne mit einer Zange abknipsen.
Es muss doch einen ungeheuren Druck auf den Kiefer ausüben!
Ich fürchte, dass die Schmerzen da für den Hasen enorm sein müssen, wenn der Zahn abgeknipst wird.
Der Druck ist so groß, dass die Zähne bis in die Wurzel splittern können, was dann zu bösen Entzündungen führt.

Die Kreissäge ist nicht besonders laut. Aber es ist natürlich schon beängstigend für das Tierchen.
Allerdings wird die Zange das genauso sein.

Wenn dein TA nicht so eine Säge hat, würde ich mal einen anderen aufsuchen.
Meistens ist es auch so, dass die Backenzähne früher oder später auch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ich hoffe, Du findest eine schöne Lösung für
Dein Hasi!

Liebe Grüße,
Saskia

Was die Narkose angeht: Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Aber soweit ich das mitbekommen habe,
hat der Kleine eine Spritze bekommen.
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Nutzer: kruemel
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geschrieben am: 10.06.2008    um 15:55 Uhr   IP: gespeichert
Hallo !

Unser Kleiner hat (wahrscheinlich durch eine Zahnkorrektur ohne Narkose) die unteren beiden Schneidezähne entzündet, da er auf dem Tisch mit der Klammer im Maul einen Purzelbaum gedreht hat ...

Leider hat die Tierklinik nicht sofort die richtige Diagnose stellen können und unser Kleiner hat zusehends gelitten und die Ärzte nur noch die Achseln gezuckt.

Zum Glück habe ich im Internet von einem Tierarzt erfahren, der sich auf Zahnprobleme bei Nagetieren spezialisiert hat.

Dieser hat sofort erkannt, dass die unteren Schneidezähne eitern. Leider mußten wir Krümel erst ein wenig aufpäppeln und konnten nicht sofort mit dem Antibiotikum beginnen, so dass immer mehr Eiter austritt.

Beim letzten Arztbesuch hat er mir jetzt vorgeschlagen, alle Schneidezähne zu ziehen, da er nicht glaubt, dass wir so weiter kommen und er vor allem die Backenzähne retten will.

Ich bin zur Zeit hin und hergerissen, ob ich das jetzt machen lassen soll oder nicht, weil er leider (auch schon vorher) sehr mäkelig frisst (keine Möhren, nur das Grün; keine Gurke usw.).
Jetzt habe ich natürlich Angst, dass er hinter jegliches Fressen verschmäht und wir mehr Probleme haben als vorher (andererseits fütter ich ihn bereits seit 6 Wochen mit der Spritze).

Von daher suche ich im Internet immer noch Artikeln über Kaninchen ohne Schneidezähne und sehe mich jedes Mal etwas bestärkt, wenn ich Berichte wie deinen lese.

Geht es deinem Kleinen denn immer noch gut ? Wie lange hat der Heilungsprozess gedauert ?
Ab wann hat er angefangen Heu zu fressen ? Machst du es ihm klein ?

Liebe Grüße
kruemel
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Nutzer: Wackelnäschen
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geschrieben am: 10.06.2008    um 21:44 Uhr   IP: gespeichert
Halli Hallo!

Also ich bin natürlich kein Tierarzt und kann nur vermuten:
Vielleicht frisst Dein Hasi nicht mehr so richtig, weil er Schmerzen hat.
Wenn es vorne schon nicht mehr geht, dann schiebt er sich das natürlich nur ungern noch bis nach hinten rein...

Also meiner war wahrscheinlich eine totale Ausnahme.
Der hat schon wieder gefressen, nachdem er kaum die Augen auf hatte.
Ich denke, wenn Deiner jetzt schon nicht so gut frisst, dann braucht er vielleicht ein paar Tage, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Meiner versucht auch noch regelmäßig eine fette Möhre zu knabbern...

Heu musst Du nicht klein machen. Alles was so eine längliche Form hat (zb. auch Löwenzahn etc.) schieben die sich dann einfach nach hinten rein und fressen das ganz "normal".
Sowas wie Möhren, Paprika, Äpfel und so schneide ich entweder in feine lange Streifen oder raspele es klein. Das geht.
Er bekommt es auch auf die Reihe, sich Blätter von Zweigen abzuknibbeln. Er braucht etwas länger als früher, aber mit etwas Übung bekommt er es auch hin.

Ich würde es an Deiner Stelle einfach versuchen.
Es kann Deinem Kleinen doch eigentlich nur die Lebensqualität erhöhen.
Zumindest ist es ein Versuch, von der Spritze loszukommen!

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen!

Saskia
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