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geschrieben am: 30.05.2008 um 23:04 Uhr IP: gespeichert
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Ja ... jetz ist's irgendwie passiert.
Der Grund ist beim Expertenrat bei meinem Schnupfen-Thema zu lesen.
Heute Mittag kam ich von der Schule, ich ahnte ja nichts Böses. Das Wetter war SCHRECKLICH, es gewitterte, also donnerte, blitzte und regnete in Strömen. Doch da der Schultag ganz nett gewesen war, freute ich mich auf ein saftiges Mittagessen. (Gestorben ist sie vor den Augen meiner Eltern um halb neun Uhr ca., nachdem sie plötzlich herumraste, umkippte und aufstand und dann sich zurechtlegte.)
Da kam ich also heim und erstaunlicherweise warteten meine Eltern schon an der Tür auf mich. Als ich sah, dass Mams Augen total verweint und gerötet waren, ahnte ich schon sehr Schlimmes. Paps redete kaum ein Wort, und mein Bruder wusste anscheinend nichts oder es berührte ihn nicht.
Als ich allerdings sah, dass der Kaninchenkäfig mit einem Riesenhandtuch bedeckt war, war ich sooooo erschrocken. Die ganze Welt drehte sich hin und her, wie verrückt, rauf und runter, mir wurde wirklich schlecht.
Solche "Klischee-Szenen" kennt man ja aus Filmen und vor allem aus Büchern. Typische Beschreibungen, Situationen, Bilder. Fast schon alltäglich. Auch wenn man jetzt z.B. meinen Text als ein Fremder liest, der kann das nicht nachempfinden. Wenn man es aber selbst erlebt ... das kann man dann nicht besser beschreiben als mit solchen Schilderungen. Es ist schwierig, eine Situation schriftlich darzustellen, die man sehr tief im Herzen spürt und die schmerzt, so richtig schmerzt.
Ich bin noch nie mit Tod konfrontiert worden, kein Naher von mir ist bisher gestorben. Ich habe noch nie meine Mam so gestresst, beschäftigt und besorgt wie in den letzten Tagen gesehen. Und noch nie ein Tier, das so gelitten hat. Und eine solche bedrückte Stimmung, nicht mal auf einem Begräbnis. Weil man da eben, auch wenn man den gestorbenen Menschen kennt oder sogar gemocht hat, nicht wirklich selbst betroffen ist.
Doch wenn eines der allerallerallergeliebtesten Wesen trotz aller Mühen und trotz aller Liebe uns verlässt - das hinterlässt wirklich was. Ich will jetzt keinen dummen philosophischen Text schreiben.
Es ist einfach so - seid alle glücklich, wenn eure Kaninchen gesund oder wenigstens irgendwie glückliche Momente erleben. Seid froh, solange sie bei euch sind.
Etwas besonders Schlimmes bei meinem Kaninchen ist - man hat nie herausgefunden, seit wir sie in der Garage als ausgesetztes Kaninchen aufgefunden haben - wie alt sie ist, was sie früher gefressen hat usw., da solche Angaben bei Kaninchen wirklich schwer festzustellen sind. Sie war eben ein Weibchen und anscheinend anfangs noch sehr jung, weil sie total spritzig und so war.
Mit der Zeit, nun sind es zwei Jahre, dass sie hier bei uns lebt bzw. lebte, wurde sie immer fauler, also nicht so ganz aktiv und springfreudig.
Es tut mir so Leid, dass es Wesen gibt mit einem Leben, wo man anscheinend zuerst misshandelt wird (sie hatte, als wir sie fanden, auf einer Seite fast keine Schnurrhaare, auf der anderen aber noch den üppigen Löwenkopfbart ... das sah nach einem hässlichen Schereneingriff aus), dann ausgesetzt - sie hasste schon immer alle Menschen - und dann wird man so stark krank, dass alles nicht hilft, was man beim Tierarzt erfährt oder im Internet findet. Und ich hoffe, Easter weiß, wieviel Liebe wir, vor allem meine Mutter und ich, ihr geschenkt haben und wieviel Mühe wir uns angetan haben, um ihr zu helfen. Denn sie sah uns als schreckliche Feinde, als wir ihr Futter, Medizin und später sogar Wasser über die Spritze einflößen mussten, weil sie ja falsches Zähnenwachstum aufgrund Fressmangel bekam und Schmerzen beim Kauen empfand und eh schon das Futter verweigerte.
Ich wünsche mir aus tiefstem Herzen, dass sie es nun schön hat. Schmerzlos, problemlos, sorglos. Glücklich, fröhlich, "lebens"freudig.
Easter, wir lieben dich alle ... so sehr ...
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