|
geschrieben am: 03.07.2008 um 09:11 Uhr IP: gespeichert
|
|
2. email:
Sehr geehrte Frau Dr. W.,
vielen Dank für Ihre Antwort. Gerne würde ich noch auf einige Punkte in Ihrer E-Mail eingehen:
Im Falle des Fressnapf den ich bislang besucht habe (Fressnapf Köln K.), kann ich nicht sagen, dass das Personal sonderlich geschult wirkt. Mehrfach konnte ich Verkaufsgespräche beobachten, bei denen nicht zu einem zweiten Kaninchen geraten wurde. Angepriesen wurden selbstverständlich jedoch Dinge wie Salzlecksteine etc….
Leider sind Sie in ihrer E-Mail nicht darauf eingegangen, warum nicht zu einem zweiten Kaninchen geraten wird oder zu Gehegen, statt zu Käfigen.
Bezüglich des getreidefreien Futters haben sie mich auf das Futter: "Multifit Sensitiv" aufmerksam gemacht, welches getreidefrei sein soll. Ich gehe davon aus, dass sie die Futterzusammensetzung kennen und frage mich deshalb, warum Sie als Tierärztin mir von einem solchen Futter berichten. Die Inhaltsstoffe sind alles andere als für Kaninchen geeignet, denn unter Anderem enthält das Futter "Weizennebenerzeugnisse" und "Alfalfa", sowie „Mais“ und „Malz“. Da fühle ich mich von ihnen nicht ernst genommen.
Auch haben Sie mich auf den Flyer von Fressnapf zum Thema Kaninchen hingewiesen.
Zu diesem Flyern möchte ich sagen, dass auch hier gesagt wird, dass Kaninchen Trockenfutter brauchen (1 Esslöffel pro Tag) und das Grünfutter nur mäßig gefüttert werden darf. Richtig ist aber, dass Kaninchen pro Kilogramm Körpergewicht 100 Gramm Grünfutter bekommen sollten und gar kein Trockenfutter, bzw. sicherlich keines, was im Fressnapf angeboten wird. Auf die Vielzahl der Frischfuttersorten die Kaninchen fressen, wird gar nicht hingewiesen.
Es ist mir auch unverständlich, warum auf dem Flyer vermerkt ist, dass Kaninchen mit 4-5 Monaten geschlechtsreif werden? Warum wird nicht ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Rammler mit 12 Wochen geschlechtsreif sind und Weibchen mit 16 Wochen? Also eben genau einen Monat früher als angegeben? Sie nehmen damit das Risiko in Kauf, dass unerfahrene Kinder mal gerne "Babys haben wollen" und somit genetisch bedingte Fehler bei Kaninchen, die einfach mal verpaart werden, auftreten können.
Weiter noch wird auf dem Flyer geschrieben, dass ältere Tiere schwer vergesellschaftet werden können, was nicht der Wahrheit entspricht. Damit animieren sie natürlich zum Kauf von weiteren viel zu jungen Kaninchen in ihrem Markt! Auf die richtige Konstellation von Kaninchengruppen oder Paaren wird nicht hingewiesen. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster indem ich sage, dass wenn Sie den Flyer als optimal bezeichnen und nach diesem Schema auch ihre Mitarbeiter schulen, wundert mich die desolate Beratung nicht mehr.
Sie sagen, dass der Verkauf von Kaninchen die so jung sind, nicht erlaubt ist. Dann frage ich mich aber, wie sie das kontrollieren? Ab welchem Alter nehmen Sie denn kleine Kaninchen in ihr Sortiment auf?
Unbeantwortet bleibt weiterhin die Frage, warum es einem Markt wie dem Fressnapf nicht möglich ist, artgerechte Nahrung und Gehege zu verkaufen und warum die Kunden nicht dahingehend beraten werden, mindestens 2 Kaninchen ein neues zu Hause zu schenken?
Ich denke nicht, dass das ein Problem des einen Fressnapfmarktes ist, sonst hätte ich die Geschäftsleitung dieses einen Ladens angesprochen. Ich habe mich an Sie gewandt, weil ich denke, dass es sich hier um ein allgemeines Problem handelt.
Mein Problem ist, dass ich mich hier nicht an einen Baumarkt wende, der lebende Tiere verkauft und der Verkäufer aus der Holzfachabteilung keine Ahnung hat. Ich kontaktiere hier ein einen Fachmarkt für Tiere, dem es darum geht, "dass es den Tieren gut geht." Warum ist dann also das gesamte Futterangebot ungeeignet für Kaninchen? Warum werden viel zu kleine Käfige verkauft? Und warum sind die Tiere so schrecklich jung?
Mit freundlichen Grüßen
F.H.
|
It will all be good in the end. If it's not good, it's not the end. |
|
|
|