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nachhaltige psychologie eines ex-käfig-kaninchens... |
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geschrieben am: 09.02.2010 um 05:51 Uhr IP: gespeichert
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zur vorgeschichte: oskar ist jetzt seit etwas mehr als einem jahr bei uns und hat davor 4 jahre in käfighaltung mit dürftigem auslauf gelebt.. bei uns lebt er nu in freier wohnungshaltung und kann hoppeln, wie es ihm beliebt.
wir haben uns bisher immer köstlich über seine angewohnheiten amüsiert. ist er doch ein kleiner kuschelieger, trotteliger, liebenswerter döööskopp, der manchmal etwas mehr als schwer von begriff ist .
sogar seinen spitznamen "diskohase" hat er bei uns inzwischen weg, weil er sich immer wieder und ständig 2x um sich selbst dreht, bevor er mal eine richtung wählt, vor allem in aufgeregten oder unsicheren situationen.
bisher haben wir das einfach nur als seine "macke" gesehen und darüber sehr gelächelt. nun kam mein freund heute abend aber die idee, dass das evtl. mit seiner käfig-zeit zusammen hängen könnte ...
er hoppelt und dreht sich schließlich immer aufgeregt im radius von einem geschätztem imaginären käfig. so als hätte er ihn noch vor augen und wäre wahnsinnig verunsichert, wo er denn nun hin kann und soll und darf!
die idee scheint mir nicht ganz unlogisch. was meinst ihr? kann das tatsächlich ein nachhaltiges verhalten sein?
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Schnuffelgrüße von Nina und den Ninchens
*Oskar - für immer geliebt und niemals vergessen* |
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geschrieben am: 09.02.2010 um 08:11 Uhr IP: gespeichert
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Grundsätzlich ist es schon so das ein Kaninchen was ohne Partner lange in einem Käfig lebt seelisch "verkümmert" und ein entsprechendes Verhalten an den Tag legt.
Ob sich das bessert nachdem er jetzt Partner und freien Auslauf hat weiß ich nicht (meine Kaninchen leben seit Jungtieren bei mir in nem Gehege),- können dir aber Susi und einige andere Leute hier sicher sagen .
lg |
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geschrieben am: 09.02.2010 um 12:03 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: 2freunde
die idee scheint mir nicht ganz unlogisch. was meinst ihr? kann das tatsächlich ein nachhaltiges verhalten sein?
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Ja - kann es.
Kaninchen haben ein kurzes Gedächtnis, wie man so sagt. Jedenfalls die meisten und schlechte Haltungsbedingungen werden schnell vergessen, die Tiere blühen auf, legen aggressive oder gestörte Verhaltensweisen ab.
Allerdings auch nicht immer - es gibt Ausnahmen. Cecilia ist so ein Beispiel. Sie wurde laut Vermutungen 2 Jahre in einem Minikäfig in einer dunklen Waschküche gehalten, bevor sie zur Kaninchenhilfe kam. Dort war sie ein schwer vermittelbares Tier, ging irgendwie auch von Pflegestelle zu Pflegestelle und landete schlussendlich bei mir.
Sie war aggressiv und ängstlich zugleich, frass aber nur, wenn jemand in der Nähe war. Mehrere VG's scheiterten an ihrer Angst - sie kommt nur mit einem einzelnen Böckchen zurecht und sie hasst die Menschen. Sie gerät in Panik, wenn ich das Gehege von ihr und Jonas saubermachen will, Krallen schneiden endet damit, dass ich aussehe, als wäre ich unter einen Rasenmäher gekommen. Sie kratzt und beisst. Obwohl sie inzwischen fast 5 Jahre hier lebt und eine Omi ist. Sie dürfte so um die 7 Jahre alt sein und ich lasse sie einfach in Frieden. Sie ist glücklich mit Jonas und vor allem, wenn ich sie so wenig wie möglich belästige.
Es war mir nicht möglich, sie von meinen guten Absichten zu überzeugen - manchmal muss man das einfach akzeptieren. |
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Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw* |
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geschrieben am: 10.02.2010 um 11:13 Uhr IP: gespeichert
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Auch ich habe ähnliche Erfahrungen mit meinem Dori.
Er lebte 8 Jahre in einem Käfig, allein. Die Familie hatte allerdings einen Hund...
Als sein Frauchen dann eine neue Stelle antrat, kam er noch weniger raus. Er lebt inzwischen seit einem Jahr bei mir, verträgt sich mit Linus ganz gut (wundert mich, dass die beiden nach Luischens Tod miteinander auskommen). Aber er knurrt sehr viel, beißt schnell, fällt einen an, wenn man mit Futter kommt. Auch putzt er Linus nicht. Er steckt zwar immer sein Köpfchen unter Linus und wird dann ausgiebig abgeschleckt, auch kuscheln sie zusammen, jedoch putzt Dori Linus nie.
Ich hab alles versucht, langsames Annähern, immer klein machen, ruhig reden, nicht so schnell zurückzuschrecken, wenn er mich mal wieder gebissen hat, weil ich das Futter ins Gehege stellte...bis jetzt hat er sein Verhalten kaum geändert.
Auch er dreht sich immer mehrmals um, bevor er hoppelt, als ob er sich nicht entscheiden könnte, wohin er will. Und: er liegt sehr viel im Käfig. Sie leben inzwischen frei bei uns im Wohnzimmer, die Unterschale ist nur Klo. Trotzdem sitzt er viel dort drinnen, während Linus unterm Tisch pennt oder sichs auf seinem Teppich bequem macht. Als ob er sich im Käfig sicher fühlt - ich verstehs nicht.
Armes Ding. Ich lasse ihn auch so gut es geht in Ruhe. Ich muss ihn mit seinen fast 9 Jahren nicht noch mehr stressen... |
In liebevollem Gedenken an meinen Charlie und meine Luise. |
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geschrieben am: 10.02.2010 um 21:33 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
ich denke schon, dass auch Kaninchen durch ihre Vergangenheit Macken zurückbehalten können. Es hängt wahrscheinlich vom einzelnen Tier und seiner Grundveranlagung ab, wie alt es ist und wie traumatisch die Haltung war.
Ich habe zwei Ninchen aufgenommen, die laut aller meiner Freunde beide eindeutig eine Macke habe. Hannibal (auch Dr. Lecter) ist ca. 5-7 Jahre alt und hat bis vor zwei Jahren sein Leben in einem 40*80cm Käfig mit reiner Trockenfutterkost verbracht. Er ist immernoch scheu und bewegungsfaul und liebt seinen sicheren Käfig (natürlich mitterlweile ein viel größerer). Ich muss ihn rausnehmen und die Tür schließen, sonst ist er sofort wieder drin. Als ich vor 1 1/2Jahren Sweety zu ihm holte, war er total überfordert. Er wusste nicht was das für ein Wesen sein sollte und was die von ihm wollte. Immer wenn sie ihm den Kopf geputzt hat und dann ihren Kopf unter sein Maul schob, hat er mich hilfesuchend angesehen. Da sie im Tierheim mit anderen Kaninchen zusammengelebt hatte, wusste sie was Sache ist und hat auch schnell die Chefrolle übernommen. Sie ist ein recht normales Kaninchen, lebhaft, gräbt den Käfig kreuzt und quer um, nur sobal man in die nähe des Käfig' s kommt wird sie aggresiv, grunzt und springt einen an und beisst dann auch oft Hannibal in den Hintern. Es ist seit dem sie bei mir ist besser geworden und man merkt deutlich, dass sie auf Fremde anders reagiert als auf mich. Es kommt schon vor, dass sie aus versehen auf das Sofa springt während ich drauf sitzte, sie putzt meine Füße, wenn sie ganz gut drauf ist auch schon mal meine Hand (nur wenn vorher was leckeres drauf war ), aber ein super Kuschelkaninchen wird sie wohl nie. Da sie in letzter Zeit wieder öfter aufgeregter und aggresiver ist, habe ich schon in einem anderen Thread hier Hilfe gesucht und werde die Tips von dort anwenden.
Wenn sie trotz allem keine Lust auf Menschenkontakt hat, muss ich das akzeptieren und freue mich aus der Ferne wenn sie Hannibal mal wieder einen Irokesen zurechtgeputzt hat |
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