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geschrieben am: 11.02.2010 um 14:17 Uhr IP: gespeichert
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Hallo zusammen
Ich habe ein recht großes Problem mit meinen beiden Häsinnen und ich hoffe, hier Hilfe zu finden. Ich entschuldige mich schon im Voraus für die Länge des Beitrages, aber ich möchte alles so genau wie möglich erklären, wie es sich zugetragen hat:
In unserem Wohnzimmer leben seit 2007 zwei Häsinnen mit Namen Mina und Lea. Die beiden sind Schwestern aus dem gleichen Wurf und 2 1/2 Jahre alt. Beide sind kastriert, da es nach dem Einsetzen der Geschlechtsreife zu einigen Reibereien kam. Nach der Kastration lebten die beiden jedoch harmonisch miteinander und liebten sich heiß und innig. Unser gesamtes Wohnzimmer steht ihnen als gemeinsamer Auslauf zur Verfügung und nachts teilen sie sich einen zweistöckigen, geräumigen Käfig.
Nun kam es am Freitag vor zwei Wochen aber leider dazu, dass Lea abends plötzlich Koliken bekam. Sie wurde unruhig, warf sich von einer Seite auf die andere. Wir nahmen an, dass es sich um Blähungen handelt und haben ihr Sab Simplex verabreicht, weil dies bei ihr für gewöhnlich sehr gut anschlägt. Doch der Zustand verschlimmerte sich zusehends, sodass wir sie nachts zum Notdienst in die Tierklinik bringen mußten. Die behandelnde Ärztin hielt es in ihrem Zustand für das beste, sie da zu behalten, weil der Kreislauf nicht mehr stabil war und Lea recht apathisch war. Es sollte sich herausstellen, dass es sich um eine Verstopfung handelte und Leas Zustand war so kritisch, dass wir sie schweren Herzens in der Klinik ließen. Dort blieb sie das gesamte Wochenende, weil sie weder essen, noch Kot absetzen wollte/konnte.
Dienstags war es dann soweit besser, dass wir sie wieder abholen konnten. Sie hatte etwas gefressen und auch Matschköttel abgesetzt.
Da Mina in der verstrichenen Zeit sehr traurig gewirkt hat ohne Lea, wollten wir die beiden natürlich so schnell wie möglich wieder miteinander zusammensetzen. Ich muß zugeben, ich war so naiv zu glauben, dass dies ohne weitere Probleme vonstatten geht, weil beide sich immer sehr gut vertragen haben. Wir gaben Lea also etwas Zeit, sich in der heimischen Umgebung in Ruhe zu akklimatisieren und ließen dann beide Kaninchen abends raus. Auf Anraten der Tierärztin hin habe ich Lea mit etwas Heu abgerieben, um den Klinikgeruch zu übertünchen. Inzwischen frage ich mich, ob dieser Ratschlag wirklich sinnvoll war.
Denn leider kam es sofort zu einem heftigen Kampf, bei dem Leas Augenlid schwer verletzt und zum Teil abgerissen wurde. Wir waren geschockt und haben die beiden also sofort wieder voneinenander getrennt. Doch durch diesen Rückschlag hörte sie wieder auf zu fressen. Vielleicht war die Verstopfung auch noch nicht ganz gelöst, das kann ich im Nachhinein leider nicht mehr sagen. Ich denke aber, dass der Vorfall einen gehörigen Beitrag zu diesem Rückschlag geleistet hat.
Also mußten wir sie am Tag darauf wieder zur Tierklinik bringen, wo sie wieder für einige Tage bleiben mußte. Man wollte uns keine Hoffnung machen, dass man sie überhaupt wieder aufpäppeln könne und ich habe wieder sehr bange Tage und schlaflose Nächte verbracht.
Am Montag dieser Woche war Lea dann aber soweit wieder fit, köttelte ausreichend und aß selbständig, sodass wir sie wieder nach Hause holen konnten. Das Kaninchen war wie ausgewechselt, so lebensfroh und quicklebendig wie sie herumgesprungen ist. Ich war mehr als erleichtert. Allerdings wollte ich nicht mehr den gleichen Fehler begehen und sie sofort wieder mit Mina zusammensetzen und habe darum bis gestern damit gewartet, damit sich Lea etwas erholen und Kräfte sammeln konnte.
Gestern haben wir dann nach dem ersten gescheiterten Versuch einen neutralen Raum gewählt, nämlich Flur und Bad. Haben überall ein wenig Heu und Leckerchen verteilt, ein paar Versteckmöglichkeiten gebaut, Wasser und Toilette bereitgestellt und die beiden ziemlich angespannt zueinander gesetzt. Sofort verfingen sich beide wieder in einem heftigen Kampf, bei dem Krallen und Zähne zum Einsatz kamen und ziemlich viel Fell geflogen ist. Wir haben eingegriffen, die Vergesellschaftung dann aber weiter laufen lassen. Es kam dann jedes Mal, wenn sie sich näher gekommen sind, zu diesen heftigen Kämpfen, die wir jedes Mal unterbrochen haben, aus Angst, dass wieder eine schlimme Verletzung daraus resultiert. Als sich Lea dann einmal auf die Hinterbeine stellte, sah ich, dass sie bereits eine Verletzung am Bauch hatte. Die Wunde sah recht tief aus. Also haben wir sie wieder zum Tierarzt gebracht. Und dort sah man dann auch, dass es eine ziemlich tiefe Wundhöhle war. Lea wurde dann mit Lokalanästhesie ein wenig betäubt und getackert.
Nun traue ich mich nicht mehr, eine neue Vergesellschaftung zu starten, da beide Versuche direkt derart ausgeartet sind. Zur Zeit haben wir sie im Käfig voneinander getrennt, indem wir die beiden Stockwerke abgetrennt haben. Eine sitzt oben, die andere unten. Den Auslauf müssen wir nun zeitlich halbieren, was mir im Herzen weh tut, weil ich weiß, wie gerne sie im Wohnzimmer rumflitzen. |
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