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Vom Umgang mit Tierärzten

Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 31.07.2008    um 23:33 Uhr   IP: gespeichert
Hallo liebe Mithoppler,

der Beitrag im anderen Thread (Mitgabe eines noch narkotisierten Tieres beim Tierarzt) hat mich dazu veranlasst, mal einen allgemeinen Thread zum Umgang mit TÄ zu eröffnen.

Theoretisch ist es recht einfach zu sagen, sag deinem TA dieses und jenes, mach ihn auf Fehler aufmerksam ... In der Praxis gestaltet sich das aber recht schwierig. Ich hatte mir letzte Woche zum TA-Besuch eine kleine Liste mit Fragen gemacht, die ich ihm stellen wollte. Nicht jede davon wurde zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Leider mangelt es mir an Diplomatie, ich bin eher sehr geradeheraus, und je mehr ich nachfragte und er mir meine Zweifel und Bedenken wohl anmerkte, destio mehr hatte ich den Eindruck, dass er etwas unwillig wurde. Im Grunde ist es ja verständlich: Schließlich ist ER der Mediziner, ER ist der Fachmann, während die meisten von uns nur medizinische Laien sind. Wie soll man da vernünftig argumentieren können? Wer von uns würde sich auf seinem Fachgebiet schon gerne von einem Laien dreinreden lassen? Wohl keiner.

Ich war 30 Jahre lang im medizinischen Bereich tätig und habe ebenso lange mit Ärzten zusammengearbeitet, von daher weiß ich, dass das "ein Völkchen für sich" ist. Wenn man Dinge hinterfragt oder gar Kritik übt, dann reagieren sie - gelinde gesagt - ein bisschen empfindlich.

Zwar werde ich demnächst versuchsweise mal eine andere TA-Praxis aufsuchen, aber es ist ja nicht gesagt, dass es mir dort anders ergeht. Wie soll ein Laie gegenüber einem TA argumentieren? Ich kann ja schlecht sagen "Nö, was Sie da sagen, ist falsch, im Kaninchenforum wurde dies und jenes gesagt ..." Im günstigsten Fall wird er versuchen, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Im ungünstigsten Fall wird er mich aus der Praxis rauswerfen. Was also tun? Wie geht ihr mit diesem Problem um?
LG
Pauli

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Nutzer: Heubären
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geschrieben am: 31.07.2008    um 23:36 Uhr   IP: gespeichert
Ja, das kenn ich.
Wie ich damit umgehe?

Mit "echt? Ich hab gehört, dass das aber nicht so gut wäre, weil ...."

Das klingt dann vielleicht irgendwie weniger aufdringlich.

Und im Zweifel kann ich dann immer noch sagen "Ich will aber, dass sie das soundso machen."
Die Suchfunktion darf benutzt werden.
  TopZuletzt geändert am: 31.07.2008 um 23:38 Uhr von Heubären
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Nutzer: SensiStar
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geschrieben am: 31.07.2008    um 23:54 Uhr   IP: gespeichert
Ja also den Vorschlag von Heubären finde ich auch gar nicht schlecht...

Grundlegend versuche ich die "unangenehmsten" Fragen beim Vereinbaren des Termins zu klären, denn viele grundlegende Dinge kann einem auch die Helferin/ der Helfer bereits sagen und manb spart es sich dem TA selbst auf die Füße zu treten...

Und da ich im Vertrieb arbeite werde ich natürlich auch kommunikationstechnisch ständig geschult... was immer gut funktioniert ist eben die Formulierung von Heubären: Ich finde..., Ich denke..., oder neutrales wie: Könnte man nicht... oder gut ist auch Sätze wie: Meinen Sie..., Was denken Sie darüber...?

Mal ein Beispiel zum Forum: Ich habe in einem Forum gelesen, dass man dieses oder jenes so machen kann, was meinen Sie dazu?

Gar nicht sollte man Formulierungen verwenden wie: Sie machen (das falsch), Sie verstehen mich nicht etc... alles was mit Sie oder Du beginnt weckt zunächst das Interesse des Gegenüber (was nicht immer gut ist^^) und wenn danach Kritik kommt wiegt diese viel schwerer als bei einem Satz den man mit Ich finde das (kann man anders machen) begonnen hat...

So stellst du die Fragen neutral, er/sie kann sich nicht angegriffen fühlen aber du bekommst auch die wichtigen Infos die du brauchst... ist ein TA in grundlegenden Dingen anderer Meinung dann würde ich sowieso wechseln...denn wenn du noch anfangen musst deinem TA was beizubringen.. das wäre mir zuviel Stress... also würde ich die Überzeugungsarbeit ganz beiseite lassen.

Ich hatte bespielsweise einen der meine Maya (meine Katze) nur unter starken Beruhigungsmitteln behandelt/untersucht/geimpft hat... ich habe nur einmal versucht mit ihm darüber zu sprechen als ich den Eindruck hatte sie bekommt doch mit was mit ihr passiert und regt sich zu sehr auf... nachdem klar war, dass er solche Angst vor dem Tier hat dass es sinnlos ist darüber zu sprechen habe ich mir einen neuen TA gesucht und künftig kläre ich vorher ab ob ein neuer Arzt mit panischen Katzen zurechtkommt... also mal ein Beispiel, dass in diesem Bereich Konversation immer nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll ist.

Ausserdem ist mir eh wichtig, dass ich mich auch gut mit meinem TA verstehe, von daher kann man in so einem Fall dann auch reden wie einem der Schnabel gewachsen ist... mit der letzten waren wir per Du... sie ist nur leider jetzt zu weit entfernt...

LG Anita



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Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 31.07.2008    um 23:57 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Heubären


Und im Zweifel kann ich dann immer noch sagen "Ich will aber, dass sie das soundso machen."
Naja, ein guter Arzt wird aber nichts machen, was gegen seine Überzeugung bzw. gegen sein fachliches Wissen ist. Bei einem Arzt, der sich von mir vorschreiben lässt, was er tun soll, hätte ich Bedenken bezüglich seiner fachlichen Qualitäten.
LG
Pauli

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Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 31.07.2008    um 23:59 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: SensiStar

Und da ich im Vertrieb arbeite werde ich natürlich auch kommunikationstechnisch ständig geschult... was immer gut funktioniert ist eben die Formulierung von Heubären: Ich finde..., Ich denke..., oder neutrales wie: Könnte man nicht... oder gut ist auch Sätze wie: Meinen Sie..., Was denken Sie darüber...?

Mal ein Beispiel zum Forum: Ich habe in einem Forum gelesen, dass man dieses oder jenes so machen kann, was meinen Sie dazu?


Ja, das ist schon richtig. Aber was tust du, wenn er dir dann genau die Argumente aufzählt, warum und weshalb er dieses oder jenes auf genau diese oder jene und nicht auf die von dir vorgeschlagene oder erfragte Weise tut? Denn genau dann fangen ja die Probleme an.
LG
Pauli

  TopZuletzt geändert am: 01.08.2008 um 00:03 Uhr von Pauli
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geschrieben am: 01.08.2008    um 00:17 Uhr   IP: gespeichert
Naja, wenn ein TA nicht auf das eingeht was ich mir vorstelle oder eine Behandlung macht die ich nicht möchte... dann schnapp ich mir mein Tier/meine Tiere und gehe zu einem anderen...

Also genau das was ich auch machen würde wenn mein eigener Arzt etwas macht was ich nicht will.

Wie schon gesagt man muss einen Draht haben... dann kann man über manches reden... über manches nicht...

Aber wenn man keinen Draht hat, dann kann man sich, wenn die Behandlung nicht ok ist, nur einen neuen Arzt suchen.

Leider ist es ja tatsächlich so, dass viele TAs nicht genug Erfahrung mir Kaninchen haben.

Und ich würde beim ersten Anruf auch nicht nach "Erfahrung mit Kaninchen" fragen (das beantworten dir auch die mit "Ja" die eigentlich keine haben) sondern wir fragen ob denn viele Kaninchen oder Heimtiere (nicht Kleintiere, das schließt Katzen und Hunde ein) dort in Behandlung sind...damit kann man meist mehr über die eigentliche Fachkenntnis erfahren.

Und googeln hilft manchmal auch wahre Wunder, da man entweder eine gut aufbereitete HP (wie bei unserem TA) oder teilweise auch Erfahrungsberichte findet....

Also mein Tipp such dir einen Arzt mit dem du gut kannst, dann klappts in aller Regel auch mit den Hopplern...


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  TopZuletzt geändert am: 01.08.2008 um 00:20 Uhr von SensiStar
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Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 01.08.2008    um 01:58 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: SensiStar
Also mein Tipp such dir einen Arzt mit dem du gut kannst, dann klappts in aller Regel auch mit den Hopplern...
Naja, mit meinem jetzigen TA kann ich eigentlich schon recht gut. Als es bspw. letztes Jahr mit meiner nierenkranken Katze bergab ging und ich ihn fragte, ob ich ihr zuhause Infusionen machen könne, stimmte er sofort zu, ich musste ihn nicht erst dazu überreden. Und als eine meiner jetzigen Miezen vor ein paar Monaten eine 2-wöchige Antibiotikabehandlung (per Injektionen) brauchte, hat er mir sogar von sich aus vorgeschlagen, ihr die Spritzen zuhause selbst zu verabreichen. Beides ist nicht unbedingt selbstverständlich bei TÄs, denn es gehört ja schon ein gewisses Vertrauen in den Tierhalter dazu, wenn er ihn solche Dinge selbständig machen lässt. Ich bin halt nicht sicher, ob er der richtige Mann für Kaninchen ist, das kann ich einfach nicht beurteilen. Zumindest werden Kaninchen und auch Meerschweinchen bei ihm behandelt, habe gerade letzte Woche in seinem Wartezimmer welche gesehen. Aber ob das allzuviel zu bedeuten hat, weiß ich nicht, denn es gibt hier nunmal bloß 2 TA-Praxen, und da gehen die Leute dann halt hin, Erfahrung hin oder her. Außerdem glaube ich nicht, dass sich allzu viele Leute Gedanken über die Kaninchen-Erfahrung ihres TA's machen, allein deshalb, weil sie gar nicht auf den Gedanken kommen, ihr TA könnte von einer bestimmten Tierart vielleicht keine Ahnung haben. Die meisten Tierhalter werden wohl voraussetzen, dass ein TA, der sich noch dazu Kleintierarzt nennt, weiß was er tut.
LG
Pauli

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Nutzer: Olli
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geschrieben am: 01.08.2008    um 04:09 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Pauli
Ich bin halt nicht sicher, ob er der richtige Mann für Kaninchen ist, das kann ich einfach nicht beurteilen. Zumindest werden Kaninchen und auch Meerschweinchen bei ihm behandelt, habe gerade letzte Woche in seinem Wartezimmer welche gesehen. Aber ob das allzuviel zu bedeuten hat, weiß ich nicht, denn es gibt hier nunmal bloß 2 TA-Praxen, und da gehen die Leute dann halt hin, Erfahrung hin oder her. Außerdem glaube ich nicht, dass sich allzu viele Leute Gedanken über die Kaninchen-Erfahrung ihres TA's machen, allein deshalb, weil sie gar nicht auf den Gedanken kommen, ihr TA könnte von einer bestimmten Tierart vielleicht keine Ahnung haben. Die meisten Tierhalter werden wohl voraussetzen, dass ein TA, der sich noch dazu Kleintierarzt nennt, weiß was er tut.

Tja, genau das ist es ja leider, es hat eben nicht zwangsläufig etwas zu bedeuten wenn Kaninchen bei einem TA behandelt werden, bzw. bedeutet es eben noch lange nicht daß der TA sich auch wirklich gut mit ihnen auskennt...
Und Du hast recht, viele Kaninchenhalter machen sich keine Gedanken, ob ihr TA nun kaninchenerfahren ist oder nicht. Viele denken eben, ein Tierarzt für Kleintiere kennt sich deswegen zwangsläufig auch gut mit allen kleinen Tieren aus, leider ist es nicht so.
Kleintiere sind im Grunde nur Hunde und Katzen, Kainchen, Meerschweinchen und andere Kleinnager fallen genaugenommen unter den Begriff "Heimtiere", was eben nicht mit Kleintieren gleichzusetzen ist...
Und wie SensiStar schon sagte, will man seinen TA "bekehren" ist es ganz wichtig wie man das anstellt, wenn man ihm natürlich gleich sagt "das ist so aber falsch, das habe ich im Internet ganz anders gelesen" wird er sicherlich nicht so kooperativ sein und sich anhören was du zu sagen hast. Wenn man aber anfängt mit Sachen wie " kann man nicht auch..." oder "ich habe gehört daß man auch..." wird er voraussichtlich wesentlich entspannter sein und sich eher auf ein Gespräch einlassen.
Der Tierarzt hier bei uns im Dorf z.B. ist was einfache Standardsachen bei Kaninchen angeht ganz ok, allerdings behandelt er z.B. Backenzahnspitzen ausschließlich in Narkose, er sagt daß das ja anders gar nicht nötig sei weil das Tier ja dabei viel zu unruhig wäre (so wie ich das verstanden habe arbeiten die aber auch nur mit elektrischen Geräten dabei). Als ich ihm erzählt habe, daß ich aber schon von Tierärzten gehört hätte, die das auch ohne Narkose machen würden, wollte er mir das gar nicht glauben und meinte ob das nicht vielleicht nur die Schneidezähne gewesen wäre.
Die Tierärztin im Nachbarort hingegen macht das mit manuellen Gerätschaften und durchaus auch in wachem Zustand, nur im Ausnahmezustand, wenn das Tier wach absolut nicht behandelbar ist weil es z.B. permanent dabei zu kollabieren droht, würde sie es dann auch in Narkose machen, das wäre aber wohl eine seltene Ausnahme...
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Nutzer: Quokka
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geschrieben am: 01.08.2008    um 07:23 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Pauli,
mit den Tierärzten bzw. Ärzten im Allgemeinen ist das schon so eine Sache...da kann ich in Dein "Lied" voll miteinstimmen. Ich bin sehr glücklich und erleichtert, dass ich mittlerweile einen Arzt gefunden habe, der nicht wirklich weit weg ist und sich die Zeit nimmt, mir alles zu erklären und mich auch ernst mit meinen Fragen und Gedanken nimmt.
Bsp.: in der ersten Praxis, wo ich vorher war, habe ich auf einer Untersuchung des Kot bestehen müssen. Er fand es gelinde ausgedrückt seltsam, dass ich das machen lassen möchte...(dementsprechend wurde wohl auch untersucht)
Für meinen jetzigen Tierarzt war es vollkommen normal. Und als dann Würmer festgestellt wurden, hat er von sich aus gesagt, dass er nochmal mit dem Labor gesprochen hat, wie man diese Würmer am besten behandelt. Das hat mich beinah umgehauen...dass ein Arzt von sich aus sagt, dass er etwas nachgefragt hat, um auch wirklich richtig zu behandeln! Zudem hat er sich, wie schon geschrieben, Zeit genommen und alle meine Fragen (welche ich auf einem Zettel notiert hatte) durchzugehen. Bezahlt habe ich nur die Medis...wieviele Ärzte berechnen gleich noch ein Beratungsgespräch?!

Wenn er Aussagen trifft, welche ich nicht ganz nachvollziehen kann, versuche ich ebenfalls so vorzugehen, wie die anderen es schon beschrieben haben. Meine Devise: Immer fragend, nie anklagend - denn damit kommt man nicht weiter.

Das Problem ist einfach, wenn ein Arzt sich in seiner Kompetenz angezweifelt fühlt, kannste es vergessen! Mit so einem wirst Du nie vernünftig reden können...was er sagt, ist Gesetzt und damit basta. (Bei sowas kommt mir die Galle hoch! Ganz ehrlich)

Ich kann nur jedem Glück wünschen, dass er einen Arzt findet, der sich entweder schon gut mit Kaninchen auskennt oder der bereit ist, dazu zu lernen, wenn er etwas nicht weiß und nicht von sich selbst denkt, er hätte die Weißheit und das Wissen gepachtet, weil er ein Dr. vor seinem Namen stehen hat!!

Liebe Grüße
Dani
Ich fand, daß es für alle irdischen Streitigkeiten nur einen Ausweg gibt: die Toleranz. Und daß sie nur einer einzigen Gesinnung gegenüber nicht angewandt werden darf: der Intoleranz.
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Nutzer: Kati
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geschrieben am: 01.08.2008    um 08:58 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

also ich hab bei TÄs auch schon alles erlebt, von absoluten Pappnasen, bishin zu TÄs die Kaninchen nicht behandlungswürdig sehen und natürlich auch absolute Spezis auf dem Gebiet.

Mein erster TA war etwas trantütig, dem hab ich dann am Ende erzählt wie er behandeln soll, wenn ich wußte was meine Knuffels haben. Ich hab ihm immer ausgedruckte Artikel mitgebracht etc. Zum Glück mußte ich da nie wegen wirklich ernster Sachen hin.

Der TA, der der Meinung war, dass man ihn nicht wegen eines an Kolik fast zugrunde gehenden Kaninchens aus dem Schlaf holen muß (er hatte Notdienst). Ist doch nur nen Kaninchen, entweder hält es bis morgen durch oder eben nicht. Den hab ich zum Glück nie live gesehen, den hätt ich gekillt.

Dann gabs da nen Spiezialisten, bei dem klappte mir ständig das Kinn auf die Brust, denn der war so klasse, das erlebt man selten. Leider komm ich zu dem nimmer hin, da ich umgezogen bin.

Mein TA jetzt ist auch wirklich ok. Aber mit ihm kann ich über alles reden. Ich frage den alles was ich wissen will und hat er keine Antwort sofort parat, macht er sich schlau und ruft mich an. Zu dem er auch weiß, dass ich bei sweetrabbits aktiv bin. Er hat alle Flyer gelesen und war schwer beeindruckt. Wenn ich Zweifel an einer Behandlung von ihm hab, dann reden wir drüber und ändern im Norfall den Behandlungsplan.

Ich denke auch, dass es immer auf den TA ankommt und wie man selbst rüberkommt. Ich laß mich einfach nicht mehr verschaukeln, ich will das meine Tiere vernünftig behandelt werden.
Zudem bin ich der Meinung, dass ein TA immer auf alle Fragen reagieren sollte und auf Einwände immer eingehen sollte. Denn der Halter hat ein Recht zu erfahren was mit seinem Tier passiert und warum es passiert.

Deshalb wählt euren TA mit Bedacht. Nicht danach welcher am billigsten ist, oder wo das Wartezimmer immer schön leer ist oder weil der TA/die TÄ so nett aussieht. Qualität sollte er haben.

LG Kati
Kati mit Lucy, Filou und Rusty


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Nutzer: ACF
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geschrieben am: 01.08.2008    um 09:55 Uhr   IP: gespeichert
Nun sind Kati und ich aber auch in der beneidenswerten Situation, daß wir in einer Großstadt leben, in der es vor TAs nur so wimmelt. Ich weiß nicht wo Pauli wohnt aber wenn man natürlich irgendwo auf dem platten Land sein Domizil aufgeschlagen hat, dann wird es schon schwieriger einfach den TA zu wechseln.

Ich persönlich könnte mich heute noch ohrfeigen, daß ich nicht früher gemerkt habe, daß meine frühere TÄ nichts taugte. Doch sie hatte selber Kaninchen und ich habe ihr natürlich erst mal geglaubt, wenn sie mir was vom Pferd erzählt hat.
Heute bin ich mir fast sicher, daß mein Flo noch leben könnte, wäre er gleich bei Frau Doktor E. in Behandlung gewesen. Und sein Todeskrampf war nicht sehr erbaulich

Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz
  TopZuletzt geändert am: 01.08.2008 um 09:55 Uhr von ACF
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Nutzer: Kati
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geschrieben am: 01.08.2008    um 10:02 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: ACF
Nun sind Kati und ich aber auch in der beneidenswerten Situation, daß wir in einer Großstadt leben, in der es vor TAs nur so wimmelt. Ich weiß nicht wo Pauli wohnt aber wenn man natürlich irgendwo auf dem platten Land sein Domizil aufgeschlagen hat, dann wird es schon schwieriger einfach den TA zu wechseln.
Das ist wohl wahr. Aber gerade in solcher Situation ist es besonders wichtig, von sich aus Infos zu sammeln, sich kundig über die wichtigsten Sachen machen, um dann gezielt Fragen stellen zu können. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich TÄs (Ausnahmen gibt es immer) gern die Bedenken des Halters anhören und sofern sie gewillt sind, sich da dann auch selbst weiterbilden.

Ein guter TA ist schon Goldwert und wenn man im Vet-Studium den Kaninchen mehr Aufmerksamkeit schenken würde, dann würde sicher viele Tiere noch leben.

Kati mit Lucy, Filou und Rusty


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Nutzer: Olli
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geschrieben am: 01.08.2008    um 20:54 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Kati
Ein guter TA ist schon Goldwert und wenn man im Vet-Studium den Kaninchen mehr Aufmerksamkeit schenken würde, dann würde sicher viele Tiere noch leben.


Mehr? Es wäre ja schon ein Schritt nach vorne wenn diese Tiere überhaupt im allgemeinen Lehrplan der Veterinärmedizin auftauchen würden...
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Nutzer: Katrin
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geschrieben am: 01.08.2008    um 21:49 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Olli
Mehr? Es wäre ja schon ein Schritt nach vorne wenn diese Tiere überhaupt im allgemeinen Lehrplan der Veterinärmedizin auftauchen würden...
Waaas? Tun sie nicht? Bist du sicher? Woher weißt du das?
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Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 01.08.2008    um 22:35 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: ACF
Nun sind Kati und ich aber auch in der beneidenswerten Situation, daß wir in einer Großstadt leben, in der es vor TAs nur so wimmelt. Ich weiß nicht wo Pauli wohnt aber wenn man natürlich irgendwo auf dem platten Land sein Domizil aufgeschlagen hat, dann wird es schon schwieriger einfach den TA zu wechseln.
Ja, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Ich lebe auf dem platten Land und habe im Umkreis bis 10 km nur 2 TA-Praxen. In der einen Praxis bin ich bislang immer mit unseren Miezen in Behandlung gewesen. Der dortige Doc ist zwar in erster Linie Kleintierarzt, behandelt aber offenbar auch Großtiere (jedenfalls fiel er mal 2 Tage lang aus, weil er von einer Kuh getreten worden war). Der Nachteil an dieser Praxis ist, dass nur 4x pro Woche Sprechstunde ist und das auch immer nur 1 1/2 Stunden nachmittags. Wenn also vormittags mal was Dringendes sein sollte, muss der Doc erst von der Arzthelferin angefunkt werden. Der Vorteil wiederum ist, dass an diese Praxis direkt eine vet. Apotheke angeschlossen ist.

Die zweite hiesige Praxis kenne ich noch nicht, es ist eine Praxisgemeinschaft aus mehreren Ärztinnen, davon 2 für Kleintiere. Dort werden wir uns nächste Woche mal einen Termin geben lassen. Mal sehen, welchen Eindruck ich dort kriege.

Ist halt im Moment alles ein bisschen doof. Doc #1 hat die Kotprobe und auch die Erstimpfung gemacht und die Koki-Behandlung eingeleitet. Es ist sicher nicht so optimal, mitten in einer laufenden Behandlung den Doc zu wechseln. Mal sehen, wie ich das geregelt kriege. Und mal sehen, was die andere Ärztin zur Frühkastration von Lucky sagt. Vielleicht kann man bei ihm ja inzwischen die Hoden tasten.
LG
Pauli

  TopZuletzt geändert am: 01.08.2008 um 22:43 Uhr von Pauli
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geschrieben am: 02.08.2008    um 01:13 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Katrin
Waaas? Tun sie nicht? Bist du sicher? Woher weißt du das?

Da bin ich mir 100%ig sicher! (sonst würde ich es nicht als Tatsache hier sagen).
Nicht nur weil viele das so sagen, sondern weil ich gerade die Tage seit längerem mal wieder mit einer alten Freundin telefoniert habe, die selber vor noch nicht allzu langer Zeit ihr Tiermedizinstudium abgeschlossen hat.
Im Studium behandelt (lernmäßig) werden nur Rind, Pferd, Schwein, Hund und Katze. Die sogenannten "Heimtiere" wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster etc. sind im normalen Lerhplan nicht vorgesehen, wenn man glück hat bietet die Fakultät einen Kurs darüber an, der dann allerdings nicht mal prüfungspflichtig ist.
Ein Tierarzt, der sich also gut mit Kaninchen und deren Behandlung auskennen will, muß sich selber in Form von Fortbildungen und Seminaren das entsprechende Wissen aneignen.
Ein "normaler" Kleintierarzt hat dieses Wissen noch lange nicht, sondern ist meistens fit was Katzen und Hunde angeht (kam ja im Studium dran), viele kennen dann noch einigermaßen die "einfacheren" Standardsachen beim Kaninchen (aber selbst das wissen nicht alle), aber sich wirklich richtig gut mit Kaninchen auskennen tun leider die wenigsten...
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Nutzer: Olli
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geschrieben am: 02.08.2008    um 01:16 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Pauli
Ist halt im Moment alles ein bisschen doof. Doc #1 hat die Kotprobe und auch die Erstimpfung gemacht und die Koki-Behandlung eingeleitet. Es ist sicher nicht so optimal, mitten in einer laufenden Behandlung den Doc zu wechseln. Mal sehen, wie ich das geregelt kriege. Und mal sehen, was die andere Ärztin zur Frühkastration von Lucky sagt. Vielleicht kann man bei ihm ja inzwischen die Hoden tasten.

Naja, so schlimm ist das nun nicht wenn ihr mitten in der laufenden Koki-Behandlung den Tierarzt wechselt. Ich gehe doch mal davon aus, daß der 1. Tierarzt Euch das entsprechende Medikament und das Medikationsschema mitgegeben hat, also behandelt er ja letztendlich in dem Sinne momentan nicht selber weiter. Das nächste wäre dann ja nach abgeschlossenem Medikamentenzyklus die erneute Kotuntersuchung, ob die Behandlung auch erfolgreich war, und die kann man genauso gut bei einem anderen Tierarzt machen lassen...
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Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 02.08.2008    um 02:29 Uhr   IP: gespeichert
Nein, "schlimm" ist es natürlich nicht. Aber eben auch nicht wirklich optimal. Ich seh schon, worauf das möglicherweise hinausläuft: Doc #1 gibt Medi X, Doc #2 sagt, das taugt nix und gibt Medi Y.

Das sind natürlich bislang nur Spekulationen, aber es entspricht meinen Erfahrungen mit den Weißkitteln der Humanmedizin. Da weiß auch jeder immer alles besser als sein Kollege. Aber in der Humanmedizin kann ich wenigstens noch ein kleines bisschen mitreden. Da weiß ich zumindest, wann es Sinn macht, mit dem Doc zu diskutieren oder eine vorgeschlagene Therapie anzunehmen oder abzulehnen. Bei Kaninchen hingegen kann ich das nicht beurteilen und muss mich weitestgehend auf das verlassen, was der Doc mir sagt.
LG
Pauli

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Nutzer: Katrin
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geschrieben am: 02.08.2008    um 08:52 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Pauli
Nein, "schlimm" ist es natürlich nicht. Aber eben auch nicht wirklich optimal. Ich seh schon, worauf das möglicherweise hinausläuft: Doc #1 gibt Medi X, Doc #2 sagt, das taugt nix und gibt Medi Y.

Das sind natürlich bislang nur Spekulationen, aber es entspricht meinen Erfahrungen mit den Weißkitteln der Humanmedizin. Da weiß auch jeder immer alles besser als sein Kollege. Aber in der Humanmedizin kann ich wenigstens noch ein kleines bisschen mitreden. Da weiß ich zumindest, wann es Sinn macht, mit dem Doc zu diskutieren oder eine vorgeschlagene Therapie anzunehmen oder abzulehnen. Bei Kaninchen hingegen kann ich das nicht beurteilen und muss mich weitestgehend auf das verlassen, was der Doc mir sagt.
Da muss ich dir aber schon widersprechen. Schade für dich dass du so negative Erfahrungen grundsätzlich mit "Weißkitteln" gemcht hast.
Ich finde aber nicht, dass du hier Humanmedizin mit der Behandlung von Kaninchen in der Tiermedizin grundsätzlich vergleichen kannst. Oder hab ich da was falsch verstanden? Gerade wenn ich beim Arzt bin, verlass ich mich zunächst völlig auf den Arzt meiner Wahl. weil Arzt meines Vertrauens oder handhabst du das anders? Von Humanmedizin, wenns komplizierter wird (über eine Erkältung hinausgehend), haben ja wohl die meisten, die nicht vom Fach sind (und oder nicht von einer bestimmten Krankheit/Leiden betroffen) weniger Ahnung, als sich allein hier im Forum einige über Kaninchen angelesen oder leider auch durch direkte Erfahrung gelernt haben.
Da sind in einer Kaninchenfamilie nenn ich das mal mehr Krankheiten aufgetaucht, als einige TÄ bei Kanichen je diagnostiziert bzw. behandelt haben. Und aus diesem Wissen heraus macht es schon Sinn wenigsten zu hinterfragen und sich alles genau erklären zu lassen. Das muss ja nicht ins anzweifeln und diskutieren ausarten. Manchmal bringt das allein schon Mißverständnisse an den Tag.
Ich wünschte ich hätte das bei unserem letzten Kleinen gemacht, vielleicht wäre ihm dann noch zu helfen gewesen.
Ich denke man hat gerade die Pflicht das bei seinen Tieren zu tun. Du diskutierst ja mit deinem Humanmediziner nicht, weil du seine Behandlung ablehnst, sondern weil du für dich das beste willst (weil du was anderes gehört/gelesen/ect hast) Musst du doch bei deinen Tieren auch
Du hattest weiter oben geschrieben, dass du dreißig Jahre im Bereich der Medizin gearbeitet hast, also Erfahrung und daraus leitetest du eben ab, dass du mit Ärzten besser über dies oder das reden kannst. Hier haben einige schon viele Jahre Erfahrung mit TÄ und haben viele Jahre Kaninchen....ich denke ein gesundes Maß Vertrauen und gesunde Skepsis sind vielleicht die richtigen Ratgeber und natürlich wie man mit seinem TA spricht, aber dazu wurde ja schon alles gesagt.
Und im Zweifel eben wechseln...Kaninchenkrankheiten können sich rapide verschlimmern, da hast du keine Zeit lange zu zögern.
Lieben Gruß Katrin
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Nutzer: Pauli
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geschrieben am: 02.08.2008    um 10:22 Uhr   IP: gespeichert
@Katrin
Ich denke, du hast da wirklich etwas falsch verstanden. Ich versuche es nochmal anders zu erklären: In der Humanmedizin kann ich mir über diverse Dinge selber ein Urteil bilden (natürlich nicht über alles, aber in gewissen Grenzen und in bestimmten Fachbereichen schon). Wenn mir ein Doc bspw. für irgend etwas eine Medikation empfiehlt, dann kann ich Ja oder eben Nein sagen, wenn ich mich mit der Erkrankung und Therapie auskenne und selber entscheiden kann, ob ich die vom Doc vorgeschlagene Therapie für notwendig halte oder nicht. Denn auch (oder gerade) in der Humanmedizin gibt es so'ne und solche Ärzte, gute und schlechte Diagnostiker, gute und schlechte Therapeuten. Deshalb bin ich schon sehr froh, dass ich nicht so bedingungslos darauf angewiesen bin, alles zu glauben, was man mir weismachen will. Anders ausgedrückt: Ich bin den Weißkitteln nicht so absolut ausgeliefert wie jemand, der ein völliger medizinischer Laie ist.

In Sachen Kaninchen bin ich aber völlig unerfahren. Ich bin erst vor wenigen Wochen in die Kaninchenhaltung mehr oder weniger "hineingestolpert", und deshalb gehöre ich (noch) zu denjenigen, die sich auf das verlassen müssen, was der Doc mir sagt und vorschlägt - ebenso wie ich mich auf das verlassen muss, was mir hier im Forum gesagt wird bzw. was ich an Infos im Internet finde. Und selbst da gehen die Meinungen ja vielfach auseinander. Diejenigen hier, die kaninchenerfahren sind, haben doch ganz andere Argumente. Die müssen einen Doc nicht überreden, sondern können ihn ggf. wirklich überzeugen. Als Kaninchenlaie kann ich das nicht. Natürlich kann ich dem TA Vorschläge machen, die ich hier im Forum oder im Internet gelesen habe. Aber wenn er trotzdem ablehnt, weil es gegen seine Überzeugung ist, dann habe ich eben nichts, womit ich dagegen argumentieren kann, und deshalb werde ich auch nicht mit ihm das Diskutieren anfangen. Ich kann nachfragen (und tue das ja auch) und ich kann ihm ggf. Vorschläge unterbreiten, mehr aber nicht. Diskutieren ohne fachliche Grundlage wäre albern.

Und dass es nicht einfach ist, mal eben so den TA zu wechseln, wenn man ländlich lebt und deshalb nicht wie ein Großstädter auf einen ganzen Fundus an TÄs zurückgreifen kann, schrieb ich ja weiter oben schon. Es gibt hier genau 2 TA-Praxen. Eine davon kenne ich, die andere wird demnächst ausprobiert. Und dann werde ich entscheiden, bei welcher ich "ein besseres Gefühl" habe und in welcher ich zukünftig meine Kaninchen behandeln lasse. Eine von diesen beiden wird es sein. Ich werde jedenfalls nicht mit meinen Kaninchen durch die halbe Bundesrepublik reisen, um vielleicht irgendwo mal einen TA zu finden, der eine "forenkonforme" Meinung hat.

EDIT:
Ich will das ganze mal an einem konkreten Beispiel verdeutlichen:

Angenommen, du gehst zu deinem Arzt und der stellt einen Cholesterinspiegel von 250 mg/dl fest. Er teilt dir mit, dass man das medikamentös behandeln müsse. In einem medizinischen Forum hast du aber gelesen, dass bei diesem Wert eine medikamentöse Behandlung nicht notwendig sei. Dies teilst du deinem Arzt auch mit. Er jedoch sagt, doch, er halte es für notwendig. Und nun? Wenn du ein medizinischer Laie bist, wirst du sicherlich nicht weiter mit ihm diskutieren. Denn das einzige Argument, das du vorweisen kannst, ist die Info aus einem Internetforum. Und das ist eben ein bisschen wenig, um den Doc davon zu überzeugen, dass er falsch liegt. Also was tust du? Läufst du nun von Arzt zu Arzt, bis du einen gefunden hast, der sich mit der Meinung des Forums deckt? Und kannst du dir sicher sein, dass deine Entscheidung - wie auch immer sie ausfällt - die richtige ist?

Und analog dazu geht es mir mit meinem TA und meinen Kaninchen genauso.
LG
Pauli

  TopZuletzt geändert am: 02.08.2008 um 11:29 Uhr von Pauli
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geschrieben am: 02.08.2008    um 15:20 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Pauli
@Katrin
Ich denke, du hast da wirklich etwas falsch verstanden. Ich versuche es nochmal anders zu erklären: In der Humanmedizin kann ich mir über diverse Dinge selber ein Urteil bilden (natürlich nicht über alles, aber in gewissen Grenzen und in bestimmten Fachbereichen schon). Wenn mir ein Doc bspw. für irgend etwas eine Medikation empfiehlt, dann kann ich Ja oder eben Nein sagen, wenn ich mich mit der Erkrankung und Therapie auskenne und selber entscheiden kann, ob ich die vom Doc vorgeschlagene Therapie für notwendig halte oder nicht. Denn auch (oder gerade) in der Humanmedizin gibt es so'ne und solche Ärzte, gute und schlechte Diagnostiker, gute und schlechte Therapeuten. Deshalb bin ich schon sehr froh, dass ich nicht so bedingungslos darauf angewiesen bin, alles zu glauben, was man mir weismachen will. Anders ausgedrückt: Ich bin den Weißkitteln nicht so absolut ausgeliefert wie jemand, der ein völliger medizinischer Laie ist.

In Sachen Kaninchen bin ich aber völlig unerfahren. Ich bin erst vor wenigen Wochen in die Kaninchenhaltung mehr oder weniger "hineingestolpert", und deshalb gehöre ich (noch) zu denjenigen, die sich auf das verlassen müssen, was der Doc mir sagt und vorschlägt - ebenso wie ich mich auf das verlassen muss, was mir hier im Forum gesagt wird bzw. was ich an Infos im Internet finde. Und selbst da gehen die Meinungen ja vielfach auseinander.
Sicher gehen die Meinungen da auseinander. Da musst du natürlich selbst entscheiden wem du glaubst und was du glaubst. Aber man bekommt einfach mit der Zeit auch ein Gefühl, von wem oder aus welcher Plattform man eine fachlich fundierte oder gut recherchierte Aussage bekommt und wo nicht.
Ich würde mir wahrscheinlich auch nur bei einer absolut langwierigen oder komplizierten Krankheitsgeschichte zusätzliche Infos holen. (wenn ich krank bin mein ich) Da hast du Glück dass du da etwas kompetenter und wie du schreibst eben kein ausgesprochener Laie in Punkto Humanmedizin bist - und das ist es eben hier auch nur in Bezug auf Kaninchen:
viele User sind eben keine ausgesprochenen Laien mehr, warum sollte man davon nicht profitieren?
Und ganz ehrlich? Bei wirklich absolut verschiedenen Meinungen oder Ansichten - sprich kein Erfolg in der Behandlung oder dein Gefühl sagt dir deinem Tier geht es nicht gut - gilt auch beim TA: hol dir eine zweite Meinung. Bei dir eher schlecht da es nur ganze zwei Meinungen in deinem Wohnbereich gibt.
Und nein ich würde auch nicht mit einem kranken Nin durch das halbe Land fahren....
Viele schildern hier in diesem Forum, oder einem anderen kurz ihr Anliegen/Problem und bekommen meist schon ziemlich viele Hinweise mit auf den Weg zum TA. (Außer es ist ein absoluter Notfall, da is keine Zeit fürs net) Und das hat man dann im Hinterkopf. Glaub mir ich hatte bis vor kurzem von vielem keine Ahnung und hab hier viel gelernt, obwohl wir schon 10 Jahre Kaninchen haben, die bislang aber nicht krank waren, bis sich das schlagartig geändert hat
Aber wie schon gesagt das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich stimm dir aber voll und ganz zu: es ist bestimmt nicht hilfreich wenn man beim TA mit schlecht eingesetztem Halbwissen glänzt und versucht zu schulmeistern. Fragen jedoch dürfen immer erlaubt sein: Wie heißt das Medikament? Warum wird es verabreicht? Wie wirkt es? Gibt es Alternativen? Schließlich will man als Tierhalter nur das Beste und das wird auch jeder TA verstehen.
* - ich glaub es reicht, ich wollte hier keinen zutexten, aber ich persönlich bin diesem Forum und seinen Mods und Admins und allen mItgliedern sehr dankbar
Ansonsten will man ja auch hoffen dass die Nickels immer schön gesund bleiben
In diesem Sinne ein TA-freies WE!
Gruß Katrin

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Nutzer: olafundlucas
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geschrieben am: 02.08.2008    um 15:58 Uhr   IP: gespeichert
Danke für die Blumen Katrin

Da wir beide den gleichen TA haben und auch wissen, das er sich wirklich Mühe gibt, aber dennoch nicht der Experte schlechthin ist, haben wir eh schlechte Karten.

Und ganz ehrlich, Anfangs kam ich mir ziemlich blöd vor, mit einem Buch von Frau Dr. E. zum TA zu gehen und dort nachzuschlagen, warum z.b. in diesem Buch eine Medikamentengabe ganz anders beschrieben wird als die von ihm genannte Medikation.

Ich werde immer wieder zu meinem TA mit dem Buch dort hingehen, sei es wegen einer evtl. Wurmbehandlung oder Kokis (was ich beides noch nicht hatte, Gottseidank!!!)

Wenn ich die Praxis von ihm verlasse, macht er jedesmal 3 Kreuze und wischt sich den Schweiss von der Stirn, weil er wird gelöchtert mit Fragen über Fragen.

Mitterweile habe ich durch Katrins Erfahrungsberichte lernen müssen, das es in unserem Umkreis keinen weiteren kaninchenerfahrenen TA gibt, auch eine Tierklinik, die wir haben, ist nicht immer so kompetent, wie sie es sein sollte. Zumindest nicht in Kaninchensachen.

Bisher habe ich von 3 verschiedenen TA Praxen nur die Kürzung der Zähne in Narkose erfahren dürfen, was anderes wird hier nicht gemacht, das ist das, was Du Olli angesprochen hast, ja aber wo soll ich denn hingehen, wenn niemand so ein Problem anders lösen kann?

So musste bei Toffee die Korrektur der Zähne eben in Vollnarkose gemacht werden! Was blieb mir denn übrig ?
Auch als Lucas sich die Gelenkkapseln angerissen hat, der erste Arzt wollte ihn gleich einschläfern, in der Tierklinik wurde nicht mal geröngt, wenigstens wurde ein Schmerzmittel gespritzt, mein TA hat am nächsten Tag wenigstens geröngt und dann konnte eine Behandlung eingeleitet werden.

Meine 3 Weiberkastras hingegen wurde bei meinem TA an einem Tag sehr super gemacht, mit Injektionsnarkose mit allem drum und dran, sie waren wieder fit und haben gefressen, so dass ich am 2. Abend kein Schmerzmittel mehr gegeben habe, weil ich Angst hatte, sie schonen sich nicht mehr.

Ich denke, wir sind mit unserem TA, Katrin, ganz gut bedient, ich habe mir in der Zeit unserer Kaninchenhaltung sehr viele Infos angelesen und werde auf jeden Fall immer wieder nett und freundlich hinterfragen, warum wieso weshalb wie was gemacht wird.
Und wenn ich sehe, das sich unser TA bemüht, alles zu beantworten, auch nachzuschlagen oder nach Informationseinholung auch anders zu behandeln, finde ich das sehr lobenswert für ihn.

LG Andrea
  TopZuletzt geändert am: 02.08.2008 um 16:10 Uhr von olafundlucas