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Geschichte von Gismo und Paulchen

Nutzer: Sandra
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geschrieben am: 04.08.2008    um 15:31 Uhr   IP: gespeichert
Geschichte von Paulchen und Gismo:

Wir sind Paulchen und Gismo, zwei schwarz- weiße Brüder. Ich, der Gismo, bin ein Angora-Kaninchen. Mein Bruder Paulchen hat normales Fell. Unser Alter wissen wir leider nicht genau, da wir einfach ausgesetzt wurden!

Wir haben auch so einiges mitmachen müssen, bevor wir in unser endgültiges Zuhause bei Sandra einziehen konnten:

Ich bin sehr pflegebedürftig und mein wunderschönes Fell muss regelmäßig gebürstet werden. Mein Bruder Paulchen hatte eine schlimme Augenentzündung, die immer wieder Eiter gebildet hat. Wir denken, dass dies die Gründe waren, weshalb man uns einfach „wegwerfen“ wollte.
An einem besonders eisigen, regnerischen Tag im Februar wurden wir beide in einem kleinen Karton, direkt an der Hauptstrasse gefunden und sofort in ein Tierheim gebracht.
Wir waren sehr verwahrlost und unser Fell war total verfilzt und musste ganz ganz kurz geschnitten werden. Unsere flauschigen Popos waren ganz dreckig, weil wir wahrscheinlich immer in unserem eigenen Dreck sitzen mussten. Das Auge von meinem Bruder Paulchen war sehr stark vereitert. Auf meinem linken Auge ist ein kleiner, weißer milchiger Fleck. Man vermutet, dass mir dort mal etwas ins Auge gepiekst ist. Wir waren sehr ängstlich, als wir im Tierheim ankamen und haben uns überhaupt nicht mehr gerührt und wollten uns auch nicht anfassen lassen, wobei ich zugeben muss, dass mein Bruder Paulchen der Mutigere von uns beiden ist.
Wir wurden zum Tierarzt gebracht und dieser hat das Auge von Paulchen untersucht, aber nichts gefunden, so wurde dieses nur weiter mit Salbe behandelt. Leider ist es dadurch kein bisschen besser geworden.
Fast 5 Monate mussten wir in diesem Tierheim bleiben. Die Leute wollten uns rumhoppeln lassen und uns streicheln, aber das wollten wir uns nicht gefallen lassen! Die Mitarbeiter haben sich sehr viel Mühe gegeben, aber wir hatten zu schlechte Erfahrungen mit den Menschen gemacht.
Niemand hat sich in diesen vielen Monaten für uns interessiert, weil die Leute immer Scheu davor hatten, regelmäßig mein Fell zu pflegen und vor den Kosten der Augenentzündung von Paulchen zurückgeschreckt sind. So mussten wir immer warten, während nach und nach alle unserer Freunde ein Zuhause fanden. Einmal kam eine Frau und wollte mich für ihre Tochter mitnehmen. Allerdings sagte sie, dass sie nur Platz für ein Kaninchen hätten und wollte mein Paulchen nicht mitnehmen. Zum Glück kam da die Tierpflegerin und hat gesagt, dass wir beide nicht getrennt werden.

Nach fast 5 Monaten kam eine blonde Frau ins Tierheim und hat sich nach Kaninchen umgeschaut. Gerade waren 6 Kaninchenbabies im Tierheim abgegeben worden und wir dachten uns, dass unsere Chance somit sehr gering ist, dass wir beide ausgesucht werden. Aber tatsächlich kam sie dann auf uns beide zu und hat versucht uns anzulocken. Das hat uns dann doch Angst gemacht und wir haben uns in unseren Häuschen verkrochen und haben ihr unsere Hintern gezeigt, damit wir sie nicht angucken müssen. Wenn wir sie nicht sehen, sieht sie uns bestimmt auch nicht!!
Und so kam es, dass Sandra uns „reservierte“ und uns ca. 2 Wochen später im Tierheim abholte.
Sie brachte Paulchen zum Tierarzt, um sein Auge untersuchen zu lassen. Dieser wusste wohl nicht, was er zu tun hatte und sprach davon, ihm sein „Auge rauszunehmen“.
Sandra wurde ganz unruhig, hat uns beide wieder ins Körbchen gebracht(ich war natürlich auch beim Tierarzt dabei, denn alleine lasse ich meinen Bruder nirgendwo hingehen) und ist mit uns nach Hause gefahren. Danach ist sie zu einer ganz lieben Tierärztin gefahren, die ihr die Adresse eines Augenspezialisten für Schnuckel-Geschöpfe wie uns aufgeschrieben hat. Eine Woche später waren wir dort und es hat sich herausgestellt, dass von Geburt an eine Fehlstellung des Augenlides bei Paulchen der Fall war. Dadurch, dass sich die Haut am Auge immer „nach innen eingeklappt“ hat, wurde das Auge durch die Haare gereizt und somit entstand der Eiter. Paulchen wurde kurz darauf operiert und nun geht es ihm wieder gut.
Wir leben beide glücklich in einem Außengehege und werden verhätschelt. Aber so gutaussehende, liebe Tiere wie wir verdienen das einfach, sind wir der Meinung!!
Mittlerweile ist Paulchen schon etwas zutraulicher geworden und schnuppert sogar mal an der Hand von Sandra. Er ist aber sehr wild und läuft viel rum. Ich hoffe, ich bin irgendwann auch mal so mutig wie er, ich bewegen mich nicht soviel wie er, sondern drehe lieber meine kleinen Bahnen im Gehege. Aber letztens war ich gaaanz mutig: Da habe ich der Sandra sogar mal ein Stück Leckerli aus der Hand geklaut. Danach bin ich zwar schnell wieder abgehauen, aber ich denke, jeder kleine Schritt zählt!!!
Ich werde euch niemals vergessen: Nuwi, Hoppel und Floppy......

Das Leben sollte nicht eine Reise zum Grab mit der Absicht sein, sicher in einem attraktiven und gut bewahrten Körper zu sterben, sondern eher hineinzugleiten mit Schokolade in der einen und einem Glas Wein in der anderen Hand, den Körper gründlich verbraucht, völlig abgenutzt und 'WOOO HOOOOO was für eine Fahrt" zu schreien!
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Nutzer: Nefti
Status: Megahase
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Registriert seit: 12.06.2008
Anzahl Nachrichten: 396

geschrieben am: 04.08.2008    um 15:38 Uhr   IP: gespeichert
Das ist aber schön, dass ihr jetzt bei der Sandra lebt. Ihr bestimmt ein ganz tolles Gehege.
Ihr könnt euch ruhig trauern näher zu ihr zu gehen. Sie will euch sowieso nur verwöhnen.

Ich freue mich für euch Beiden!! Habt eine schöne Zeit bei ihr!
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