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geschrieben am: 20.08.2008 um 16:49 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Nibor Die lernen ein Zeug, das man kaum aussprechen kann, z.B. "Protuberantia occipitalis externa" - fasst euch mal (besser einem Mann) an den Hinterkopf. Dieser Buckel heißt so. Die lernen zehn solcher Begriffe für beinahe jeden der über 200 Knochen und nicht nur das, auch die Funktion (hier Nackenmuskelansatzstelle), Lage und Aussehen. Da waren wir erst bei den lächerlichen Knochen - die habe ich auch gelernt. Dann kommen noch Organe, Muskeln, Sehnen, Gefäße, Nerven... soviel zur Anatomie. Und dann kommt die Pathologie, die für beinahe jedes Tier einzigartig ist, mit Ursache, Wirkung, Verlauf, Symptomatik... blablabla.
Das wissen die für Hunde, Katzen, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Kühe, Pferde, Schweine, Hühner, Gänse, Sittiche, Schildkröten, Fische, Schlangen - was halt so ein Tierarzt häufig vorgesetzt bekommt.
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Na, als ob die Tierärzte (genauso übrigens wie die Humanmediziner) jeden einzelnen Muskel, Ansatz und Ursprung sowie Innervation von diesen noch wissen, nur weil sie es mal im Studium gelernt haben? Nee, die wichtigsten und gängigsten Dinge, klar, die wissen sie, aber alles Andere wird doch oftmals nachgeschlagen (und das gilt für alle), was ja auch keine Schande ist. Im Übrigen gibt es längst nicht für alle Knochen 10 solcher Begriffe
Mit dem zweiten Absatz hast Du allerdings unrecht:
Im Studium lernen Tierärzte ausführlich nur die Großtiere Pferd, Rind und Schwein, sowie die Kleintiere Hund und Katze. Alles andere, wie Reptilien, Fische oder Heimtiere (zu denen Sowohl Kaninchen als auch Kleinnager gehören) werden im Veterinärmedizinischen Studium nicht prüfungsrelevant gelehrt, das heißt, es gibt weder vorgeschriebene Lehrveranstaltungen noch irgendwelche Prüfungen über diese Tiere. Wenn man Glück hat bietet die Fakultät als Wahlfächer oder Seminare diese Tiere an, aber eben unverbindlich und ohne relevante Prüfungen.
Das Wissen sowohl über Heimtiere als auch über Fische und Reptilien muß ein Tierarzt sich eigenständig durch Seminare, Fortbildungen etc. aneignen, und das ist genau der Punkt der mit "kaninchenerfahren" immer gemeint wird!
Natürlich, die "einfachen" Dinge wie in die Ohren gucken, Impfen etc. kann auch ein Tierarzt, der sich nicht oder nur wenig auf dem Gebiet weiterbildet, denn die meisten fangen ja erst mal als Assistent in einer Klinik oder Praxis an und lernen da auch entsprechend noch etwas, aber das Wichtigste ist eben die ausführliche und regelmäßige Fortbildung, und das tun eben bei Weitem nicht alle Tierärzte (wie es bei den Humanmedizinern übrigens auch ist um den Vergleich nochmal aufzunehmen)!
Bei den Reptilien ist es übrigens noch schlimmer, da diese ja doch eher selten und exotisch sind, dafür einen wirklich kompetenten und erfahrenen Tierarzt zu finden ist schon schwer... |
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