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geschrieben am: 28.08.2023 um 21:51 Uhr IP: gespeichert
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Guten Abend und erst einmal herzlich willkommen im Forum, wenn auch mit so ernstem Hintergrund.
Was hat euer Tierarzt denn bisher an Diagnostik vorgenommen, wurde ein EC-Antikörper nachgewiesen? Leider gibt es keine Untersuchung, die euch eindeutig sagt, dass es sich um einen EC-Ausbruch handelt, daher hat man hier nur die Möglichkeit, andere Ursachen auszuschließen. Sehr ähnlich zu den motorischen Auffälligkeiten eines EC-Ausbruchs sind die Symptome einer Mittelohrentzündung. Die tritt bei Widdern häufiger auf als bei Stehohren, aber auch bei Schnupfern besteht die Möglichkeit, dass sich die Erreger über die eustachische Röhre Richtung Ohr ausbreiten. Wenn noch nicht geschehen, würde ich Dir daher ein Röntgenbild (dorsoventrale Aufnahme, also eine "Draufsicht") empfehlen. Noch besser kann man die Problematik mit einem CT beurteilen, aber das ist mit Inkrafttreten der neuen Gebührenordnung recht preisintensiv geworden. Eine reine Ohruntersuchung von außen reicht hier leider nicht, da man damit bestenfalls bis zum Trommelfell schauen kann (eine Mittelohrentzündung sitzt dahinter), bei Widdern teilweise nicht mal bis dahin. Reinschauen sollte der Tierarzt aber trotzdem und auf Entzündungsanzeichen des Gehörgangs und das Trommelfell (Ist es intakt?) schauen.
Je nach Untersuchungsergebnissen richtet sich dann die Behandlung. Bei EC behandelt man mit Panacur, einem hirngängigen Antibiotikum (um Sekundärerkrankungen abzufangen) und ergänzend einem hochdosiertem B-Vitamin-Präparat (unterstützt die Nervenregeneration). Kortison wird inzwischen nicht mehr empfohlen, da in einer Studie kein positiver Effekt nachgewiesen werden konnte.
Bei Ohrentzündungen kommt es sehr auf den individuellen Fall an - hat sich die Entzündung vom Gehörgang her ins Mittelohr hin ausgebreitet oder waren es die Schnupfenerreger, die sich ins Mittelohr hin ausgebreitet haben und der Gehörgang ist (noch) gar nicht betroffen? Wie weit ist das Ganze schon fortgeschritten? Je nach Fall können Ohrreinigungen, eine Antibiotikagabe, eine OP die Mittel der Wahl sein. Wobei man chronische Schnupfer in der Regel nicht operiert, da man die Erreger auch mit einer OP nicht mehr eliminieren kann. Was bei jeder Form von Ohrentzündung noch ganz wichtig ist, ist mindestens ein Schmerzmittel. Je nach Fall kann auch die Kombi von verschiedenen Schmerzmitteln angezeigt sein, denn Ohrentzündungen sind sehr sehr schmerzhaft. Tut mir leid, dass ich an der Stelle noch nicht konkreter werden kann. Es gibt einfach zu viele mögliche Optionen. |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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