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Polly -> Verdacht auf Hüftdysplasie

Nutzer: Loona1703
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geschrieben am: 09.05.2010    um 12:03 Uhr   IP: gespeichert
Morgen ihr Lieben!

Vor einiger Zeit ist mir etwas an meiner kleinen Polly aufgefallen und ich würde Euch gern meine Theorien erläutern und dann mal hören, was Ihr so dazu zu sagen habt und ob sich jemand vielleicht damit auskennt.

Mir ist aufgefallen, dass Polly, wenn man sie hochhebt und die Hinterbeinchen hängen lässt, eine ausgeprägte X-Stellung in beiden Hüftgelenken hat. Als Physiotherapeutin sticht mir soetwas sehr schnell ins Auge und auch der TA bestätigte sofort meinen Verdacht: mittelschwere Hüftdysplasie.
So bezeichnet man die fehlerhafte Ausprägung der Hüftgelenkflächen. Eigentlich ist das Hüftgelenk ein Kugelgelenk, d.h. der Oberschenkelkopf ist wirklich rund und die Beckenpfann eine entsprechend runde Wölbung nach innen. Bei Gesunden Menschen und Tieren (hier sieht das Gelenk ein wenig anders aus und ist nicht ganz so beweglich, wie das des Menschen) harmonieren diese beiden Teile perfekt miteinander und passen wie Puzzleteile ineinander.

Bei Dysplasien haben sich einer oder beide Gelenkpartner nicht richitg ausprägen können und so entsteht eine Asymmetrie. Dadurch wird das Gelenk instabiler, kann nicht im eigentlichen Ausmaß bewegt werden, verursacht im Alter Schmerzen und meist Arthrose.

Polly's Hinterteil sieht aus wie das eines überzüchteten, deutschen Schäferhundes, besonders wenn sie müde wird. Mit so einer abgeflachten Schräge am Becken.
Nachdem mir vor einigen Wochen aufgefallen ist, dass man ihr ständig den Po und die Hinterläufe waschen muss, habe ich vermehrt darauf geachtet.
SIe scheint in der Beweglichkeit so eingeschränkt zu sein, dass sie gar nicht an ihr Hinterteil herankommt, oder nur únter erschwerten Bedingungen. Das verursacht natürlich eine nachlässige Pflege und das wiederrum hat dafür gesorgt, dass sie sich die Hinterpfötchen wund "gesessen" hat. Sie konnte weder Kot- noch Urinreste entfernen.

Zu dem habe ich sie noch nie Männchen machen sehen. Sie läuft recht schnell, drückt sich dabei aber flach auf den Boden, kann nicht richtig springen (der Rand der PLastikschale, die als Klo fungiert, ist das Maximum) und hat eine recht große Unsicherheit, wenn es darum geht auf schmalen Brücken das Gleichgewicht zu halten.
Hebt man passiv die Vorderpfoten an, um sie ein wenig in die Männchenhaltung zu bringen, verlagert sie ihr komplettes Gewicht sofort auf das linke Beinchen.
Wahrscheinlich hat sie rechts Schmerzen.

Bewegt man die Hinterläufe passiv vorsichtig in Beugung und Streckung, ist eine endgradige Streckung nicht möglich (bei den anderen Hopplern schon). Polly zuckt bei den letzten 30 Grad zusammen und zieht das Füßchen schnell wieder an (habe es nur 1x getestet, keine Sorge).

Das wird wahrscheinlich auch der Grund sein, warum sie sich mit der Eingliederung in der Gruppe so schwer tut und warum sie früher von ihrer Schwester so verdroschen wurde: in freier Wildbahn wäre sie schon längst verstorben, weil sie weder kämpfen noch richtig springen oder fliehen kann. Tiere spüren sowas ja, außerdem riecht sie häufig recht streng wegen der mangelnden Hygiene. Zeichen für Krankheit fordern gesunde Tiere oft heraus.

Zum Glück haben meine 3 anderen sie trotzdem akzeptiert und lassen sie zumindest in Ruhe. Bella versucht sogar hin und wieder mit ihr zu schmusen, aber Polly hat meist Angst.

Nun meine Frage an Euch: hat jemand damit Erfahrung? Kommt das bei Zwergkaninchen öfter vor? Womit muss ich rechnen, falls sie Arthrose bekommt? Kann man ein Kaninchen da operieren?
Ich mache inzwischen täglich 5 Min Physiotherpie mit ihr und dehne vorsichtig die verkürzten Innenschenkelmuskeln, damit die Fehlstellung nicht noch massiver wird. Das lässt sie sich auch recht gut gefallen.
Der TA sagt, ich soll einfach eine Therapie wie am Menschen machen (das sagt der so leicht, ein Mensch würde früh operiert werden, bevor alles den bach runter geht).
in loving memory... für meine süße, wunderhübsche, kleine Loona!
Wir werden Dich nie vergessen!
Joschi und Nina
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Nutzer: Brina83
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geschrieben am: 09.05.2010    um 12:36 Uhr   IP: gespeichert
Huhu Nina,

wie sicher ist sich denn der TA bei der Diagnose? Wurden die Gelenke mal geröntgt?

Unsauberkeit und die "Unsicherheiten" beim Laufen können auch viele andere Ursachen haben.

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Nutzer: FrauPichler
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geschrieben am: 09.05.2010    um 12:44 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
ich kann Dir leider auch keinen echten Rat geben.
Bin auch Physiotherapeutin und habe hier ein Kaninchen mit ähnlichem Problem sitzen.
Mein Ringo hat auch Probleme mit der linken Hinterpfote und beim Röntgen hat sich herrausgestellt,daß er schrekliche Knochen hat, total verbogen und mit kaum sichtbaren Gelenkflächen mehr. Er hat wohl früher nicht ausreichend Nährstoffe bekommen oder ist steinalt...
Er kommt ganz gut zurecht und dreht sich meist über sein krankes Bein bevor er läuft. Er scheint mir keine Schmerzen zu haben, nur kann er sich am linken Ohr nicht mehr kratzten was ihn furchtbar nervt.
Mache auch regelmäßig Bewegungsübungen mit
ihm.
Gegen die Wunde Pfote hatte ich erst mit Schlauchverband und Watte geplstert, ging aber nicht so gut. Jetzt habe ich seine Lieblingecken mit ganz weichen Handtüchern ausgelegt und die Pfote sieht recht gut aus. Muß jetzt täglich wechseln, da er leider nicht mehr immer aufs Klo geht, der Rand ist ein Hinderniss.

Fressen tut er gut und kuscheln tut er immer gerne.
Schmerzmittel bekommt er noch nicht, das wäre die nächste Optin.
Sollte sich der Zustand der Pfote verschlechtern, wollte meine Ta das Bein ev. amputieren, doch davon bin ich nicht überzeugt...

Und zur Zeit sieht es recht gut aus.

Hoffe ich konnte Dir etwas Mut machen.

Gruß Frau Pichler
______________________________

Frau Pichler
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Nutzer: Loona1703
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geschrieben am: 09.05.2010    um 13:45 Uhr   IP: gespeichert
Na, das klingt ja schonmal nicht schlecht, ich drücke feste die Daumen für Ringo!!
@Brina: es wurde nicht geröntgt, aber die Diagnose ist eindeutig, wenn Du die Beinchen hängen siehst. Eine ganz klassische X-Stellung, die sich auch passiv nicht richten lässt (habe ich mit dem TA zusammen ausprobiert). Die Bewegungseinschränkung und die fehlenden Fähigkeiten passen komplett in dieses Bild und mir persönlich fällt nichts anderes ein, als eine Dysplasie, was die Hüfte beidseits in diese Stellung zwingen könnte.
Dem DOc übrigens auch nicht.
Den Rücken und das Becken haben wir auch untersucht, er scheint im vorgegebenen Normalbereich beweglich zu sein. Richtung Lendenwirbelsäule wird es natürlich asymmetrischer und weniger, das liegt aber an der STellung von Hüfte und Becken.

@FrauPichler

Danke, das macht mir schonmal Hoffnung. Und klar: hatte völlig vergessen, dass man ja auch mit Schmerzmitteln arbeiten kann. Aber so scheint sie schmerzfrei zu sein, wenn man bestimmte Dinge nicht provoziert.
Sollte ich den Eindruck haben, dass Polly Schmerzen bekommt, wird natürlich auch ein Röntgenbild gemacht werden, aber der Doc meinte, das man in diesem Zustand das Tierchen nicht unnötig quälen sollte und das finde ich auch. Ändern kann man an der Stellung eh nichts und ganz ehrlich:_ eine Hüft-OP würde ich ihr nicht zumuten. Das geht GAR NICHT!! Was das für die Kleine nach sich ziehen würde, daran will ich gar nicht denken und dann noch auf beiden Seiten.

Aber jetzt hat sie ja überhaupt keine Beschwerden, abgesehen davon, dass sie eben manche Dinge nicht kann.

Ich werde vorsichtig ein paar Übungen mit ihr machen, damit sich ihr Zustand nicht verschlechtert und damit kann man i.d.R. schon eine Menge erreichen.
in loving memory... für meine süße, wunderhübsche, kleine Loona!
Wir werden Dich nie vergessen!
Joschi und Nina
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Nutzer: FrauPichler
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geschrieben am: 09.05.2010    um 14:38 Uhr   IP: gespeichert
Richtig, erzwingen läßt sich garnichts.

Ich war am Anfang auch recht geschockt als ich ihn so durch das Gehege rutschen sehen habe. Aber bei genauerer Betrachtung ist mir aufgefallen, daß er einen ganz fröhlichen und zufriedenen Eindruck macht. Klar auf die Emporen kommt er nicht mehr (habe ihn trotzdem letzte Woche oben erwischt), aber er kommt gut zurecht. Putzen geht mit Einschränkung, aber wofür gibt es Freunde....

Solange er munter und zufrieden ist darf er am Leben bleiben, qüälen muß er sich nicht.
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Frau Pichler
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Nutzer: Tanja7
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geschrieben am: 10.05.2010    um 08:15 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Nina,

die arme Polly, macht ganz schön was mit...


Ich schließe mich Brina an, ich denke ein Röntgenbild kann bestimmt noch mehr Aufschluß bringen und das sie sich nicht richtig putzen kann, bzw. die Unsauberkeit kann auch mit anderen Dingen zusammen hängen.

Hat sie dies denn erst alles seitdem du sie mit den anderen dreien vg´t hast? Stress kann ja leider vieles zutage bringen, bzw. auslösen. Bei mir ist mir nur eine gewisse Unsauberkeit aufgefallen, als sie gegen die Magenwürmer behandelt wurde. Danach war sie sauber.

Wie verhält sie sich denn sonst, Nina? Ist sie soweit munter, oder hat sie weitere Auffälligkeiten?

Drücke dem kleinen Schatz die Daumen!
Liebe Grüße von Tanja und ihren 9 Zwergen!
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Nutzer: Loona1703
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geschrieben am: 10.05.2010    um 18:18 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Tanja!

Keine Sorge, so geht es ihr gut. Sie frisst und spielt munter (am liebsten mit leeren Bionadeflaschen. Die schleppt sie durch die komplette Wohnung )
Sie verteidigt ihre "Höhle" und hoppelt munter durch die Gegend.
Sie sucht zwar eher die Einsamkeit als Kontakt zu anderen, aber ich habe sehr das Gefühl, dass das einfach schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit waren. Mit Christoph und mir schmust sie für ihr Leben gern

Stubenrein ist sie nach wie vor, sie geht immer brav auf's Töpfchen. Nur macht sie sich selbst nicht sauber. Und sie springt nicht und kann kein Männchen machen.

Sie macht aber einen vollkommen schmerzfreien und zufriedenen Eindruck.

Ich wollte nur mal ein paar weitere Meinungen dazu einholen- danke dafür.
Der Doc (hab ihn vorhin mal angerufen) meinte, wir könnten gern ein Röntgenbild machen, aber dass man weiterreichende Behandlungen eher vermeiden sollte, solange das Tierchen beschwerdefrei ist, weil die in der regel ihrerseits Schmerzen verursachen können, oder eben mit OPs verbunden sind.
Das will ich der Kleinen ersparen. Er meinte auch, dass es durchaus realistisch ist, dass sie deswegen NIEMALS Schmerzen bekommt. Deshalb vermeidet sie ja auch instinktiv das hohe springen.

Na... mal sehen, wir müssen eh nächste Woche nochmal hin wegen der Tränenkanäle (der eine war letztens komplett zu und ließ sich nicht mal mehr spülen). Da überlege ich dann mit röntgen... wär ja vielleicht nicht schlecht. Wobei es eine HD sein wird, das ist jetzt schon eindeutig... trotzdem. Halte Dich auf dem Laufenden...
in loving memory... für meine süße, wunderhübsche, kleine Loona!
Wir werden Dich nie vergessen!
Joschi und Nina
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Nutzer: Tanja7
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geschrieben am: 13.05.2010    um 14:38 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Nina,

wie gehts denn der kleinen Maus? Und vorallem, was ist mal mit neuen Bildern?


Liebe Grüße von Tanja und ihren 9 Zwergen!
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