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geschrieben am: 13.10.2008 um 09:15 Uhr IP: gespeichert
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Als erstes möchte ich zum Ausdruck bringen wie dankbar ich bin über dieses sehr gut gemachte Forum, die Informativen Artikel, die kompetenten Antworten, und, ja, auch die Kritik die zum Ausdruck gebracht wird gegenüber einigen Leuten.
Ich stelle mich vor:
Vom Landleben, mit Haus, Stall und Garten zog ich vor einigen Jahren mit meinen Kindern in die Großstadt. Ich hatte immer Kaninchen, meistens wohnten sie im Aussengehege im Stall, hatten freien Auslauf im gesamten Garten, und auch die Wohnung war ihr Revier wenn sie die Möglichkeit hatten hineinzukommen. Mit meinen Tieren hatte ich immer viel Freude, auch wenn ich ab und an mal ein Sorgenkind hatte. Wer ein Tier pflegen darf weiß wieviel Arbeit es macht und wieviele Sorgen man hat wenn es mal krank wird. Auch die Kosten sind nicht zu unterschätzen, geschweige denn die Umbauarbeiten die nicht ausbleiben, will man einem Tier, egal welcher Art, wenigstens halbwegs ein angenehmes Leben bieten. Nachdem ich mich dann, auf die Umstände werde ich hier nicht eingehen, entschließen mußte in die Stadt zu ziehen, habe ich lange Zeit darüber Nachgedacht wieder einem Kaninchen ein neues zu Hause zu geben. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, weil ich aus Erfahrung weiß, daß ein Kaninchen in einem Käfig eingesperrt nicht glücklich sein kann. Da aber meine Kinder und ich diese Hausgenossen so schmerzlich vermißten, entschloß ich mich, wieder ein Kaninchen ins Haus zu holen.
So kam also Moritz zu uns, etwa 3 Monate alt, zuerst als Einzeltier, und auch nicht beim Züchter gekauft, er kam aus einer der größten Zoohandlungen, wo die Tiere nicht in Käfigen hocken sondern untereinander alle zusammen in einem großen Gehege waren, Klettermöglichkeiten und Höhlen hatten und auch sonst vorbildlich gehalten wurden bis zu Weitervermittlung.
Moritz entwickelte sich prächtig, war in kürzester Zeit handzahm, war sehr schnell Stubenrein und hatte von Anfang an freien Auslauf im gesamten Wohnzimmer. Jeden Tag sah ich etwas dass ich erneut vor ihm sichern mußte, er hatte seine Kuschelecken und war auf uns alle fixiert. Irgendwann nach etwa weiteren 3 Monaten merkte ich, da fehlt etwas, etwas sehr wichtiges sogar, als Böckchen kann man sich vorstellen, was ich meine, er fing an die Kinder zu bespringen und auch mich, also fasste ich den Beschluss, da muß eine Häsin her. Natürlich hatte ich das Problem mit der Kastration, die ja noch nicht vollzogen war aber wie es so geht, ich informierte mich im Internet und sah eine Häsin, zum Verkauf angeboten, hab mich sofort in sie verliebt und fuhr los sie zu holen. Es stellte sich heraus dass dieses Hasenmädchen in einer Zucht zu Hause war, die auf den ersten Blick zwar einen ordentlichen Eindruck machte, da alle Tiere frei gehalten wurden, im Nachhinein aber so einige Bedenken bei mir auslösten.
Darauf werde ich zur Zeit auch nicht genau eingehen, den Zustand der Häsin würde ich aber dennoch gerne beschreiben. Sie war wunderschön im Internet auf dem Bild, aber in Wirklichkeit, als ich sie dann auf dem Arm hatte, war sie ein wirklich bedauernswertes Geschöpf, sie hatte große Bißwunden, war abgemagert bis auf die Knochen und machte einen sehr verschreckten Eindruck. Die Züchterin erzählte mir dass diese Häsin zur Zucht nicht geeignet wäre und sie sie deshalb verkaufen wolle. Ich nahm also dieses zitternde kleine Bündel mit nach Hause, voller Angst ob ich sie durchkriege, und sie entwickelte sich zu einer wirklich dankbaren und liebevollen Hausgenossin.
Auch Moritz war hin und weg über seine neue Stubenkameradin, allerdings mußte ich sie ja im Käfig halten, bis sie sich erholt hatte und er kastriert war, alles ging plötzlich so schnell mit ihr, dass ich keine Wahl hatte und ihn erst später kastrieren lassen konnte.
Moritz liebte von anfang an seine Indira, saß nur vor ihrem Käfig und wollte natürlich zu ihr. Einmal ist es dann auch passiert, aus Unachtsamkeit beim Käfigreinigen, die beiden kamen zusammen und alles ging so schnell, ich hatte keine Chance mehr da was gegen zu tun. Wie dem auch sei, Indira hatte sich wunderbar erholt, sie baute ein Nest, Moritz hatte ich kastrieren lassen, und nach ein paar Wochen merkte ich, da müssen Jungtiere sein, ich traute mich anfangs nicht in die Höhle zu schauen, da die Züchterin mir damals Schauermärchen erzählte, Indira wäre nicht zur Zucht geeignet, da sie Ihre Jungen zerfetzten würde, naja, schweren Herzens machte ich also die Höhle auf um nachzuschauen, und siehe da, Indira hatte wunderschönen Nachwuchs, insgesamt 5 junge Häschen. Inzwischen war es so dass ich auch Indira frei halten konnte im Wohnzimmer, mittlerweile habe ich renoviert und Laminat zweilagig an der Wand als Fußleiste gelegt, alle Kabel gesichert und , naja, der Schrank ist sowieso alt, aus Massivholz, scheint jedenfalls gut für die Zähne zu sein. Ach ja, die Polsterund aus dem Sofa eignet sich hervorragend für den Nestbau ^^
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