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geschrieben am: 14.10.2008 um 20:27 Uhr IP: gespeichert
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Ich hatte das Gefüh, dass seine Atmung leicht pumpend wurde und er öfter diesen tiefen Atemzug, den ich als Seufzer fehl-interpretiert hatte tat. Er alberte nicht mehr so viel rum, sprang noch auf das Bett, kroch unter der Bettdecke rum, verlangte nach Leckerlies und fraß und trank normal. Doch raste nicht mehr wie ein Verrückter durch das Zimmer und auf das Bett und schlug keine wilden Haken mehr in der Luft, wobei er mit dem Kopf schüttelte.
Er ruhte mehr als früher und ich hattte das Gefühl, dass deine Schleimhäute nicht mehr blass-hellrosa sondern eher blass-hellflieder war/wurde.
Aber er war noch immer für alle anderen ein süßes quick-gesundes Kaninchen … aber nicht für mich.
In der Zwischenzeit bekam er fleißig und widerwillig seine Medikamente, wobei es unter Baytril nicht besser wurde, sondern eher eine Verschlechterung eintrat, denn jetzt bekam er mehr milchigen Ausfluß im linken Nasenloch, so dass wir ihm sofort auf Tetraseptin mite umstellten (am 10.10.) und Engystol in das Trinkwasser gab. 3 Tage später war er weg und die Nase trocken.
Heute - 14.10.
Bei meinem TA - Röntgenkontrolle, in der Hoffnung, dass es sich etwas unter der Antibiose gebessert hat, doch die Bronchialbäume sind mehr zu sehen und die Lunge scheint noch weniger Platz zu haben.
Blutbild und Blut eingeschickt zum e cuniculi Test.
Die Leukos sind wohl etwas erhöht, die restlichen Werte wohl jedoch nicht auffällig.
Herzultraschall:
Das Herz selbst ist in Ordnung, außer dass die Herzwände geringgradig „dünn“ sind, doch das resultiere wohl aus der Verdrängung durch die Umfangsvermehrung am Herzen und darum herum.
Sie sagte, auch wenn ein Ultraschall nicht das ganze Zwerchfell anzeigen kann, so scheint es hier keine zu sein, da sich Brustraum und Bauchraum mit ihren Organen gut darstellen lassen.
Das Gewebe scheine leicht durchblutet zu sein, was einen Tumor wahrscheinlicher machen würde als einen Abszess.
Sicherheit würde man nur durch Punktion oder OP bekommen, wobei beides inoperable sei und die Quälerei am Ende nur eine schmerzhafte Verlängerung sei.
Würde man punktieren und es wäre ein Abszess, würde es sich innerlich damit infizieren. Würde man ihn operieren wüsste man, dass es ein Tumor ist, dann wäre es nicht möglich ihn zu entfernen und würde ihn aus der Narkose nicht mehr aufwachen lassen, weil es eine so große OP gewesen wäre, dass er danach an den Folgen der OP sterben würde.
Sie sagte, wenn es ihr Tier wäre, dann würde sie ihm noch ein schönes Leben geben und aufpassen, dass er kein Erstickungstod sterben muss.
Nicht nur, dass er nur noch mit dem hinteren Teil der Lunge atmen könnte, seine Luftröhre könnte kollabieren und er sollte so wenig Stress wie möglich haben.
Trennen würde sie beide nicht, da es mehr Stress wohl bedeuten könnte und er sich selbst ausruhen wird, wenn er überanstrengt beim Auslauf ist.
Er war sehr brav bei der Untersuchung, aber die TA-Helferin durfte ihm nicht die Nasenlöcher zuhalten oder überhaupt assistieren, da er sich sehr aufregte.
Doch das war nicht weiter schlimm, da ich eine 2-jährige Ausbildung zur TA-Helferin gemacht hatte. Nur danach hat er mich in meinen Unterarm gezwickt, um mir zu sagen, wie blöde er es fand.
Dr. Kattinger sagt, man kann medikamentös nichts machen, außer mit Antibiotika den Schnupfen behandeln, um ihm so eine Erleichterung zu verschaffen.
Die Autofahrt zurück war unendlich lang, da es doch sehr anstrengend für ihn war, doch Zuhause hat er gefressen, sich geputzt und nickert viel mit Lilly.
Als ich mit meiner TÄ gesprochen habe, sagte sie dass man es vielleicht mit einem Cortison behandeln sollte, weil man so eine Abschwellung erreichen könnte, auch wenn es nicht den Tumor oder Abszess zum Schrumpfen bringen kann.
Ich habe gelesen, dass es atypische Verläufe von e cuniculi gibt und gehofft, dass es das sein könnte und so diese Umfangsvermehrung vielleicht kleiner werden könnte.
Von einer Autoimmunerkrankung namens myasthenia gravis habe ich auch gelesen, die man bedingt mit Cortison behandeln kann …
Ein Thymom ist auch hier im Spiel und auch eine Art Muskelmüdigkeit, die er vielleicht ja auch hat, denn er konnte ja nicht so grazil irgendwo hoch und runter springen wie Lilly.
Ich weiss nicht …
Vielleicht kann ich die Wahrheit auch einfach nicht akzeptieren …
Nachträglich betrachtet habe ich das Gefühl, ich war blind, dumm und unaufmerksam … ich bin doch sein einziger Mensch, der gut für ihn sorgen muss, für ihn sprechen und die verantwortlich ist …
Entschuldigt, es ist so lang geworden und trotzdem habe ich Angst, etwas vergessen zu haben.
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