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Der leise Abschied einer kleinen Heldin

Nutzer: hasenfamilie
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geschrieben am: 23.10.2008 um 16:07 Uhr IP: gespeichert

Ein kleiner Engel wurde am 1. Februar 2008 in Werther geboren. Auf einem Bauernhof in Werther (Westfalen) sollte sie auf uns warten, unser kleiner Engel mit weiß scheckigem Fell, hängenden braunschwarzen Ohren und wunderschönen Augen. Diese Augen waren es, die selbst Gletscher zum Schmelzen brachten und uns die Sonne noch wärmer erscheinen ließ. Sie wurde von uns „Kaffeeschnute“ genannt, weil sie aussah, als hätte sie beim Kaffeetrinken gekleckert: unsere kleine Bambini.
Sie war kaum eine Woche bei uns, da hatten wir ein 7qm großes Gehege gebaut und es von unserer Schnute auf Mängel testen lassen. Sie machte es sich zum Sport, aus dem Gehege auszubrechen und wir machten es uns zum Spaß, sie wieder zu finden. Sie hatte ein Gespür für Abenteuer und so überwältigte sie Wendeltreppen mit Bravur und hatte nun freie Hand, um das ganze Haus mit all seinen Etagen zu erkunden. Sie schlich sich in unsere Herzen mit ihrem offenen, freundlichen und sonnigem Wesen. Ihr Mut und ihre unbändige Freude ließ ihr das Herz unseres Klöpfers im Sturm zufliegen.
Tamina wollte sich mit Bambini leider nicht anfreunde. Viele Vergesellschaftungsversuchte brachten die Erkenntnis, dass wir eine Lösung brauchten, die langfristig alle drei Kaninchen glücklich machte.
Wir entschieden uns nach Wochen quälender Gedanken, dass Bambini weitervermitteln werden sollte, da sie zugänglicher, geselliger und eben offener zu anderen Menschen sowie vor allem Kaninchen war.
Eine Vermittlungsanzeige über Sweetrabbits.de ließ uns auf eine Person stoßen die mit ein paar Geschichten uns glauben ließ, dass sie für Bambini eine geeignete Kaninchengesellschaft hat. Die Ankunft in Aachen, Kaffeeschnutes vermeintlich neuer Wohnort, verlief anders als erwartet. Uns erschreckte der Zustand der Wohnung, jedoch vielmehr waren wir schockiert von dem Zustand der dort lebenden Kaninchen, die in ihrem eigenen Urin hausen mussten und keinerlei Beschäftigungsmöglichkeit hatten. Auch die Umstände, wie die Menschen dort lebten, erschütterten uns. Es wurde uns zugesichert, dass der dortige Zustand sich ändern würde sobald der Umbau zum neuen Gehege Anfang November stattfinden würde. Am Montag, den 13. Oktober, wurde Kaffeeschnute mit dem Erlass der Schutzgebühr vermittelt. Nach Beteuerungen und Erzählungen, in denen die fragliche Person Erfahrungen aus einer Tierarztpraxis und vermeintliche samaritische Barmherzigkeit vorwies, entschieden wir uns, dass der Betrag für die Schutzgebühr für die Impfung von Kaffeeschnute eingesetzt werden sollte. Wir ließen wehmütig ein gesundes, rasch von der Fahrt erholtes und lebensfrohes Kaffeeschnütchen in Aachen zurück. Am Samstag, den 18.Oktober, bekamen wir einen Anruf, dass sie abgeholt werden sollte. Die Vergesellschaftung (ein einziger Vergesellschaftungsversuch!) sei schiefgelaufen. Bambini wurden nur fünf Tage Zeit gegeben, sich an die anderen Kaninchen zu gewöhnen. Da wir nicht wollten, dass unser Kaninchen ausgesetzt oder anderweitig in noch schlechteren Händen enden könnte, sind wir noch am Abend in Aachen angekommen, um sie abzuholen.

In Trauer um Bambini.
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TopZuletzt geändert am: 23.10.2008 um 17:54 Uhr von hasenfamilie

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Nutzer: hasenfamilie
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geschrieben am: 23.10.2008 um 16:07 Uhr IP: gespeichert

Nach dem Ton aus dem ersten Telefonat zu urteilen, war Kaffeeschnute nicht mehr willkommen. Die Angst, dass sie als unwillkommenes Wesen behandelt würde, jagte uns nach Aachen. Die Frau gab uns Kaffeeschnute in der Transportbox (die wir Schnutes Vertrauensobjekt da gelassen hatten) lieblos und unterkühlt (da scheinbar schon lange zuvor in die Transportbox in „Quarantäne“ gesteckt) vor der Tür in die Hand. Die Übergabe dauerte keine drei Minuten. Vor der Fahrt öffneten wir die Box und stellten fest, dass die kleine schon eine längere Zeit in der Transportbox verbracht hatte. Am nächsten Tag ließ die Frau uns wissen, dass Bambini nicht geimpft wurde, aber ihre Kaninchen seien da sowieso nicht gefährdet gewesen. Bambini schon.
Am Abend, als wir sie abgeholt hatten, wirkte sie seltsam auf uns, aber das schrieben wir der langen Fahrt zu. Am nächsten Tag wirkte sie immer noch sehr benommen, was uns Kopfzerbrechen bereitete. Kaffeeschnute hatte nie länger gebraucht, um sich von einer Fahrt zu erholen. Am Montag gingen wir mit ihr zum Arzt, da sie von uns mit dem Gesicht im Wassernapf gefunden wurde, kraftlos und völlig ausgemergelt.
In der Nacht musste sie in die Tierklink, in die nächtliche Notaufnahme. Später erfuhren wir, dass sie ein Nierenversagen erlitten hatte, eine Magenüberblähung und eine erschreckend extreme Anhäufung von Kokzidien. Die Ärztin hatte Bambini vor der Reise nach Aachen für gesund erklärt. Kokzidien finden sich überall im Futter, jedoch eine extreme Dichte dieser Bakterien seien nur in äußerst unhygienischen Verhältnissen zu finden. Magenüberblähung und Darmstauung sei unter anderem durch ungenügende Bewegung sowie falsche Ernährung entstanden. Das Nierenversagen sei die Folge eines Traumas, in Kombination mit einem geschwächtem Körperzustand. Diese Umstände wurden uns von einer Tierarztpraxis und von einer Tierklinik in Bielefeld unabhängig voneinander bestätigt. Alle Zustände in der neuen Wohnung deuten auf die Ursachen. Bambinis Nierenversagen käme laut der behandelnden Ärztin nicht von heute auf morgen, sondern muss schon vor dem Wochenende hervorgerufen worden sein. Die inneren Giftwerte Bambinis (drei mal höher als der Maximalwert der zumutbaren Werte) lassen keinen anderen Schluss zu, da man den kumulierten Aufbau des Giftes über Zeit bestimmen kann. In einem Beitrag über Bambini in Sweetrabbits wurde geschrieben, dass sie in Quarantäne (in ihrer Transportbox) gehalten wurde.
Uns wurde erzählt, dass die kleine Kaffeeschnute ein „extrem aggressives Kaninchen“ sei. Dieses Kaninchen hat NIE Aggressionen gezeigt. Wir fragen uns, wenn es wahr sein sollte, was Bambini dazu getrieben haben muss, so extrem aggressiv zu werden, dass sie selbst die neue Halterin angegriffen haben soll. Wir hakten vor den Tierarztbesuchen nach, was für eine Impfung Bambini bekommen hatte. So erfuhren wir, dass sie entgegen voriger Behauptungen in Sweetrabbits NICHT geimpft wurde. Als Grund wurde uns angegeben, dass eine Impfung nach einer Fahrt nicht verträglich sei. Die Theorie, dass Kaffeeschnute nicht geimpft wurde, weil sie zuvor eine lange Fahrt mitgemacht habe, wurde ebenfalls durch mehrere Tierärzte sowie durch Prof. Dr. vet. Kaufmann für vollkommen haltlos erklärt und dem Desinteresse der zwischenzeitlichen Halterin von Kaffeeschnute zugeschrieben.
Wir wissen nicht was vorgefallen ist. Bambini musste kämpfend, erschöpft und gebrochen ihr Leben lassen, weil sie süße Augen hatte und jemand sie haben wollte, die sich selbst überschätzte und der nach ein paar Tagen klar wurde, dass sie doch nicht bereit war, Bambini aufzunehmen und sich ihr zu widmen. Das war nicht das, was Bambini verdient hat. Sie hatte Liebe verdient.
Wenigsten hatte sie ihre vertraute Umgebung, in der sie aufrichtig geliebt wurde.
Bambini verstarb an einem regnerischen Oktober-Dienstag (21.Oktober 2008) aus Bambinis eigener Entscheidung. In ihrem kurzen Leben, genoss sie alles, was sie hatte. Ihre Freunde, die Nähe, das eigene Umfeld und die Liebe.

In Trauer um Bambini.
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TopZuletzt geändert am: 23.10.2008 um 19:25 Uhr von hasenfamilie

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Nutzer: Sylke
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geschrieben am: 23.10.2008 um 16:16 Uhr IP: gespeichert

Es tut mir so unendlich leid, dass das passiert ist.

Meine Gedanken sind bei Euch. Ich habe eben mal geschaut, welcher User die süße Maus übernommen hat und bin echt entsetzt. Wie kann ein Mensch so sein?

Bambini, komm´ gut im Kaninchenhimmel an.

Deine richtige Familie wird Dich niemals vergessen.

Gruß Sylke

Sylke mit ihren 11 Monstern.....Oskar, Johanna, Sir Cedrik, Pauline, Poldi, Luise und den Babys Schnucki, Schwänli, Bärli, Amadeus und Aramis
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