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geschrieben am: 27.05.2010 um 19:15 Uhr IP: gespeichert
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Ich würde gerne in den Austausch mit anderen Besitzern von Heuverweigerern treten, Erfahrungen austauschen und anderen Heuverweigerer-Besitzern eine alternative Fütterung vorstellen.
Auch Besitzer von "normalen", heumümmelnden Ninchen sind natürlich eingeladen, sich zu beteiligen!
Ich habe mir überlegt einfach mal meinen Futterplan einzustellen, da ich immer wieder lese, dass es neben meinem Teddy auch viele andere total-Heuverweigerer gibt, die lieber verhungern, als das ungeliebte Futter anzurühren.
Dass für totale Heuverweigerer die 100g FriFu / pro Kilogramm Kaninchen - Regel nicht zutreffen kann, ist denke ich einleuchtend. Wenn jedoch mehr "festes" und kalorienreiches Futter gegeben wird, kann es zu Übergewicht kommen, und die Gefahr besteht, dass es zu Zahnfehlstellungen kommt, weil zu wenig gekaut wird.
Letztendlich kann die unregelmäßige Nahrungsaufnahme auch zu Verdauumgsproblemen führen.
Die Lösung sehe ich persönlich in Grünfutter, Kräutern und Salat. Die sind (meist) kalorienarm und man kann sie nach entsprechender Gewöhnung in großen Mengen geben. Die Nasen müssen kauen und kauen und kauen und futtern sich dennoch nicht zu schnell satt.
Vorneweg:
1.
Wenn eure Kaninchen Heu fressen, dann BITTE bestärkt sie darin und ändert NICHTS an der Fütterung, die Zähnchen und die Verdauung werden es euch danken. Wenn eure Kaninchen zwar Heu fressen, aber nur wenig, sucht weiter nach dem besten Heu für die Feinschmecker und gebt nicht auf!
Dieser Vorschlag richtet sich wirklich nur an Besitzer totaler Heuverweigerer, denn ich denke, dass ein großzügiger Heukosum die gesündeste Ernährung für unsere Hoppler ist.
2.
Die Steigerung des blättrigen Futters muss natürlich langsam erfolgen und wie jedes neue Futtermittel langsam angewöhnt und auf Verträglichkeit getestet werden. Bitte NICHT auf einen Schlag Berge an Salat oder Kohlrabiblättern füttern, da sind dramatische Verdauungsprobleme vorprogrammiert.
3.
Dies ist KEINE ad libitum Fütterung. Eine ad libitum Fütterung mit Gemüse, halte ich für gefährlich und werde sie nicht befürworten oder empfehlen. Das feste Gemüse gibt es auch in meinem Futterplan streng rationiert. Und auch an Salat und Grünfutter füttere ich nur soviel, wie tatsächlich gefressen wird. Die Gesamtmenge an jedem Futtermittel bestimme ICH, nicht Teddy!
Ich bitte von Diskussionen zur ad libitum Fütterung in diesem Thread abzusehen
4.
Dieser Plan bezieht sich explizit auf meinen Teddy und Futtermittel die er mag und verträgt. Dies ist selbstverständlich bei jedem Kaninchen unterschiedlich und jeder Besitzer muss seine Tiere gut beobachten und ausprobieren, was für sie am besten ist. Dies ist KEIN Patentrezept, sondern lediglich meine persönlich Erfahrung mit meinem Kaninchen und als VORSCHLAG zu betrachten.
Speiseplan
Morgens ca. 6.30 Uhr:
2 große Kohlrabiblätter oder 2 handvoll Radieschenblätter und 30ml Heubrei in den die Nierenmedis gemischt sind (zusätzliche Rohfaserzufuhr für die Verdauung)
Gegen 17.00 Uhr (nach der Arbeit):
eine handvoll frischgepflückte Wiesenkräuter (Löwenzahn, Wegeriche, Disteln, Sauerampfer) im Winter noch einmal Kohlrabiblätter / Radieschenblättetr
Gegen 20.00 Uhr:
etwa 250g Salat(iges) (Chicoree, Radicchio, Eisbergsalat, Feldsalat, Lollo Rosso ...)
Gegen 22 Uhr:
ca. 150g "festes" Gemüse (Möhre, Petersilienwurzel, Fenchel, Gurke, Tomate, Paprika, Brokkoli etc)
Zusätzlich stehen ihm ein Pflanztopf mit Wildkräutern (meist Vogelmiere und Wegwarte, die gehen am besten an), ein Topf Küchenkräuter und ein Napf mit Wiesengrascobs und getrockneten Kräutern (wer weiß, vielleicht will er ja doch mal) dauerhaft im Gehege zur Verfügung.
Seit ich das Futter so verteile, habe ich kaum noch Blinddarmkot übrig, er schlingt nicht mehr so und vor allem frisst er viiiieeel blättriges! Übrig bleibt wenn überhaupt etwas von dem Grünfutter am morgen (weil er eigentlich tagsüber schläft und erst gegen frühen Abend wieder wach wird) oder ein Stück Fenchel (mag er nicht so gerne).
Weitere Vorteile sind, dass Teddy sich dank der Etappenfütterung nicht mehr so auf sein Futter stürzt und es hinunterschlingt. Seit ich den Futterplan konsequent durchführe hatte er keine einzige Aufgasung mehr, was vorher ein großes Problem war.
Was haltet ihr von diesem Plan?
Habt ihr eigene Erfahrungen gemacht?
Habt ihr Fragen an mich?
Kritikpunkte? Verbesserungsvorschläge?
Wie sieht euer Futterplan aus?
Ich bin für alles offen, denn auch wenn ich erst spät dazu gekommen bin, mein Kaninchen artgerecht zu versorgen und zu halten, so möchte ich jetzt doch nur noch das beste für meine Schmusefluse und bin jederzeit offen für Kritik!
EDIT:
Kastration und Freundin sind für den Sommer geplant, wenn die erste Nierenkur beendet ist und die Nierenwerte sich hoffentlich gebessert haben! Mit der nächsten Zahnkorrektur unter Narkose würde dann auch die Kastration durchgeführt!
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