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Tips zur Medikamentenverabreichung

Nutzer: snoopy1202
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geschrieben am: 10.11.2008    um 11:17 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen

Wir hatten am Samstag einen Notfall. Durch puren Zufall fiel mir nachmittags beim Vorbeilaufen am Stall etwas Rotes unter einem unserer männlichen Wackelnasen auf.
Nach genauerem Hinsehen, traf mich fast der Schlag. Unter seinem Bommelschwanz hing ein etwa 6-7cm langer mit einem Durchmesser von ca. 1,5-2cm "Fleischklops" raus. Dazu sah ich, das einige Stellen im Stroh blutverschmiert waren.
Hab sofort den Tierarzt angerufen, hab den Fall geschildert und nachgefragt ob sie Notdienst haben. Sie wollte gerade gehen, aber ich solle gleich kommen, dann würde sie solange warten.
Hoppelmann also in die Transportbox und ab zum Tierarzt. Ein kurzer Blick von ihr hat genügt und sie meinte:" Das ist der Hoden der da raushängt. Es gäbe keine andere Möglichkeit als kastrieren."
Gut......kein Problem soweit. Sollte er doch so oder so kastriert werden.
Ich müßte dazu allerdings in die Tierklinik fahren, weil Frau Doktor am Wochenende nicht operieren würde.
Ich fragte mich noch, warum sie mich nicht gleich beim Telefonat in die Tierklinik geschickt hat. Ich hatte ihr ja da schon gesagt, das irgendwas "raushängt" und da hätte sie sich ja vielleicht denken können das man operieren muss.
Aber na gut.......Hasi wieder eingepackt und losgefahren in die 40km entfernte Tierklinik. Die wußten schon Bescheid das wir kommen, weil die Kleintierpraxis angerufen hatte.
Muss sagen, Hasi und ich wurden wirklich herzallerliebst dort aufgenommen und genauestens informiert. Muss da wirklich ein dickes fettes Lob an die Kleintierklinik Hüttig in Reutlingen loswerden. (Hoffe es ist ok, das ich den Namen nenne).
Ich habe ihn dann für eine Nacht in die stationäre Obhut der Klinik gegeben.
Abends bekam ich einen Anruf von der Klinik, das er die OP gut überstanden hätte und sogar schon wieder an einem Apfel rummümmelt.
Am Sonntag um 13Uhr durfte ich ihn dann wieder abholen. Er war da schon topfit. Ich solle ihm aber für die nächsten 5 Tage Antibiotikum (Batril oder so ähnlich -> kann die Schrift leider sehr schlecht lesen) verabreichen.
Ich hatte mir das relativ einfach vorgestellt, aber es hat sich heute morgen gezeigt, das es doch nicht so einfach werden wird.
Er wehrt sich mit allen 4 Pfoten dagegen. Und wenn er was davon erwischt, dann fängt er sofort an sich mit den Pfoten übers Gesicht zu putzen.
Es sieht so aus, als würde das Zeugs total doof schmecken. Er wiegt 4,7kg und bekommt davon 2ml. Aber heute morgen ist mit Sicherheit die Hälfte daneben gegangen.
Ich weiß nicht wie ich es am besten anstellen soll, damit ich ihm morgen die ganze 2ml geben kann. Er ist einfach so verdammt flink und windet sich so lange bis ich ihn loslasse, weil ich ihn nicht stressen will und Angst habe ihm weh zu tun.

Hat mir vielleicht jemand ein paar Tips, wie man ein wildgewordenes Kampfkarnickel fixiert? *g*

Danke schonmal
lg Nadine
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Nutzer: ACF
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geschrieben am: 10.11.2008    um 11:18 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: snoopy1202
Hat mir vielleicht jemand ein paar Tips, wie man ein wildgewordenes Kampfkarnickel fixiert?
Mit einem Handtuch. Kaninchen vorsichtig in ein Handtuch wickeln, dann geben sie in der Regel Ruhe

Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz
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Nutzer: Heubären
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geschrieben am: 10.11.2008    um 11:29 Uhr   IP: gespeichert
Schau mal hier, es gibt sogar eine Fotodokumentation dazu: >KLICK HIER!<

Wichtig ist bei Antibiotikum (es heißt übrigens Baytril und schmeckt wirklich fürchterlich), dass die genaue Menge in das Tier hineinkommt. Eventuell musst Du ihm also noch etwas nachgeben.
Setz das Tier auf einen ihm unbekannten Ort (Küchenarbeitsplatte oä) auf ein Handtuch, halt es kurz fest und wickel die beiden Seiten fest um das Kaninchen. Dann hast Du eine Kaninchenwurst, aus dem der Kopf herausschaut, die Füße aber nicht strampeln können. Beud Dich über das Tier und gib ihm die Spritze seitlich neben den Schneidezähnen ein. Du solltest auch etwas mehr von der Spritze als nur das dünne Ende vorne reinschieben, dann setzt der Schluckreflex ein.
Natürlich solltest Du vorsichtig mit dem Tier umgehen, fest festhalten ist aber in dem Fall schon angebracht und ja halt notwendig.

Nun muss ich aber mal nachfragen: War das Böckchen noch nicht kastriert? Wie alt sind denn Deine Tiere alle? Normalerweise ist der Hoden ja so ein Knubbel, was war passiert, dass er plötzlich so lang und blutig war?
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Nutzer: Quokka
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geschrieben am: 10.11.2008    um 11:39 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Nadine,
da hattet Ihr ja Glück, dass ihr es doch so schnell gesehen habt!

Ich mache das mit meinen zweien immer folgednermaßen:
Ich pack sie im Nacken und drücke sie auf den Boden. Der Hintern der kleinen Kraftpakete sollte dabei an Deinen Beinen bzw. Knien sein, so dass sie nicht nach hinten wegkönnen. Die Spritze seitlich ins Mäulchen und das Medi vorsichtig eingeben.
Bei mir geht kaum was daneben und meine wehren sich auch was das Zeug hält.
Man muss schon beherzt zupacken und auch gut festhalten, wobei man ihnen natürlich nicht weh tun sollte - schön dosiert. Sobald das Medi geschluckt ist, haben meine immer was Leckeres, wie Kräuter bekommen. Davon geht einerseits der Geschmack weg und sie haben einen positiven Abschluss.

Manche Tiere werden auch ruhiger, wenn man ihnen die Augen zuhält. Das macht man dann aber besser zu zweit. Auch gerade, weil er ja doch ein eher größerer Vertreter sein Art ist, wäre es zu zweit vielleicht besser: einer hält und der andere gibt das AB.

Und wie ACF schon geschrieben hat, ist Ruhe eine wichtige Sache. Man sollte nicht hektisch werden bei der Aktion, denn das überträgt sich nur auf das Tier.

Viel Erfolg und gute Besserung an den "Kleinen"!
Dani
Ich fand, daß es für alle irdischen Streitigkeiten nur einen Ausweg gibt: die Toleranz. Und daß sie nur einer einzigen Gesinnung gegenüber nicht angewandt werden darf: der Intoleranz.
Bruno Walter (1876-1958)
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Nutzer: snoopy1202
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geschrieben am: 10.11.2008    um 12:44 Uhr   IP: gespeichert
Super.....vielen lieben Dank. Ich werde das morgen früh gleich ausprobieren.

@Heubären:
Nein, der war noch nicht kastriert. Die ganze Bande (insgesamt 11 Stück - 5 Häsinen, 6 Rammler) ist jetzt ein halbes Jahr alt und stammen aus einer sinnlosen „Vermehrung“. Nein, keine Hobbyzucht. Ich hab dazu an anderer Stelle schon die Geschichte geschrieben.
Um weiteren Nachwuchs zu vermeiden, habe ich Männlein und Weiblein nach Familie sortiert. Es gibt also im Moment 2 weibliche Gruppen und 2 männliche. Die Rammler sollen alle nach und nach kastriert werden. Ich kanns mir leider nicht leisten alle aufeinmal zum Tierarzt zu bringen. Wenn sie kastriert sind, wollte ich sie über die Kaninchenhilfe in unserer Region vermitteln.

Ich dachte es wäre vorerst die beste Lösung mit den männlichen und weiblichen „Gruppen“. Naja....bin wohl eines Besseren belehrt worden, denn die Tierärztin meinte es gäbe 3 Möglichkeiten warum im der Hoden aufgerissen wurde, damit die Innerei raushing:

1. Er hat selber dran geknabbert
2. Einer seiner 2 Kameraden (unkastrierte Rammler) hat dran geknabbert
3. Er hat sich ihn irgendwo in seinem Stall aufgerissen

Der andere Hoden war übrigens ebenfalls beschädigt bzw. angerissen.

Möglichkeit 3 kann ich definitiv ausschließen. Ich hab den gesamten Stall auf den Kopf gestellt und nichts gefunden woran er sich so verletzt haben könnte. Hab vorsorglich noch mal das Brett der 2ten Etage an der Kante abgeschliffen, aber die war vorher schon rund.

Möglichkeit 1 kann ich gar nicht ausschließen, kann ich aber auch nicht verhindern. Er knabbert so oder so an allem rum, was er findet.

Möglichkeit 2 ist wahrscheinlich genug um sie so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen.
Werde jetzt in den sauren Apfel beissen und mein Weihnachtsgeld was ich vielleicht gar nicht bekomme in die Kastration der Rammler stecken. Wenn auch die Notkastration in der Klinik am Samstag alles andere als Billig war und die Rechnung vom Tierarzt wo ich kurz zuvor war, auch noch aussteht.
Wenn die Gruppen nicht funktionieren, dann bleibt mir nix anderes übrig.

Noch zur Klarstellung bevor irgendwelche Vorwürfe oder Anspielungen kommen: Es ging einfach nicht anders, weil ich das Geld für 6 Kastrationen einfach nicht mal so auf den Tisch knallen kann. Hätte ich das Geld gehabt, wäre es schon längst erledigt.
Werde wohl mit dem Tierarzt über Ratenzahlung reden müssen, aber ich werde alles tun, damit es den Rackern gut geht.


Zum Thema Vergesellschaftung:

Kannst mir vielleicht noch jemand sagen, wie lange ich ihn allein lassen muss? Er wurde am Samstag abend kastriert. Er tut mir so leid, wie er da mutterseelenallein in seinem Stall rumhüpft und vor Langeweile seine komplette Inneneinrichtung zerlegt.
Ich hab hier 5 wunderschöne Mädels und 1 davon soll seine neue Freundin werden.
Gibt es irgendwelche Kriterien nach denen ich seine Zukünftige aussuchen kann/soll/muss (Geschwister möglich?).
Er ist halt ein schwarzer halbwüchsiger aufgedrehter Riesen-Teenie, der gerne mal seine 5 Minuten hat, aber auch schonmal seine Schmusestunde einlegt. Allerdings knabbert er sehr gerne, an allem was er findet.

Die 5 Mädels:
Die ängstliche Kiki (Schwester): schwarze Schönheit, zierlich, zurückhaltend relativ ruhig, läßt den Anderen den Vortritt
Die kesse Kessy (Schwester): typische schwarz/weiße Riesenscheckin, immer präsent, neugierig, leicht dominant
Die schöne Kassandra (Schwester): bildhübsche braun-grau/weiße Scheckin mit großen Augen die aussehn wie geschminkt, elegant und teils etwas schüchtern


Die aufgeweckte Mimi: hellbraun/graue Riesin, sehr aktiv, sportlich, neugierig
Die mollige Molly: schwarze Riesin mit leicht hellgestreuseltem Fell, eher gemütlich, verfressen, etwas pummelig aber sehr flink wenns ums Essen geht



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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 10.11.2008    um 15:11 Uhr   IP: gespeichert
Huhu Nadine,

schön dass er es so gut überstanden hat.

So nun aber zu deinen Fragen.

6 Wochen dauert die Kastrafrist, dann erst darf er eine hübsche Lady dazubekommen. Wenn er selber so ein aufgedrehter Kerl ist, dann würde ich wahrscheinlicher eher eine etwas ruhigere Dame dazu setzen ... aber eigentlich ist es nicht ganz so wichtig. Nur zwei sehr dominante Tiere würde ich nicht zusammen tun. Aber das ist meine Meinung.
Ob es ein Geschwisterteil ist, ist überhaupt nicht wichtig.

Ich drücke dir die Daumen, dass du deine anderen auch schnell kastrieren lassen kannst.
Grüße von Karin
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Nutzer: snoopy1202
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geschrieben am: 10.11.2008    um 15:33 Uhr   IP: gespeichert
Danke Schnuffelnase

MEINE GÜTE......6 Wochen!!

Armer armer Hasihüpf

Dann muss ich mir wohl eine Beschäftigungstherapie einfallen lassen, sonst ist er in 6 Wochen obdachlos, weil er alles kurz und klein gehäckselt hat.
Vorallem ist sein jetziger Stall in den ich ihn ja zwangsweise ausquartieren mußte nicht sonderlich groß (1,5m²). Aber da muss er jetzt wohl durch, oder? Er tut mir jetzt schon leid *schnief*

Wenns egal ist ob Schwester oder nicht, dann werd ich ihm nach der Kastrafrist wahrscheinlich die Kassandra vorstellen. Meint ihr er kennt sie noch? Immerhin sind sie seit der 12ten Woche getrennt.
Die Beiden würden bestimmt ein schönes Paar abgeben



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geschrieben am: 10.11.2008    um 16:14 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: snoopy1202
Meint ihr er kennt sie noch? Immerhin sind sie seit der 12ten Woche getrennt.
Die Beiden würden bestimmt ein schönes Paar abgeben



Kaninchen haben ein ziemliches Kurzzeitgedächnis. Ich glaube daher nicht, daß er sie noch erkennt. Aber wenn sie sich früher gut verstanden haben, könnte es jetzt vielleicht auch klappen.

Zu den Tierarztkosten: Kein Mensch macht dir hier Vorwürfe. Ich finde es toll, daß du das überhaupt alles machst. Aber hast du schon mal versucht mit deinem TA zu sprechen, daß er sich vielleicht auf Ratenzahlung einläßt. Das wäre doch für dich und die Tiere bestimmt angenehmer, oder?


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Curt Goetz
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 10.11.2008    um 16:14 Uhr   IP: gespeichert
Deine leben in Außenhaltung oder Innenhaltung?

An Kassandra wird er sich wohl nichtmehr so erinnern ... oder können sie sich reichen und sehen?
Grüße von Karin
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geschrieben am: 10.11.2008    um 16:17 Uhr   IP: gespeichert
Ncoh ein Tip zur AB-Verabreichung. Der Kleine hat doch bestimmt irgendwas, was er besonders gerne frißt. Versuch doch mal, das AB da draufzuträufeln. Vielleicht klappt's

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Curt Goetz
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Nutzer: Sylke
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geschrieben am: 10.11.2008    um 16:18 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: ACF
Ncoh ein Tip zur AB-Verabreichung. Der Kleine hat doch bestimmt irgendwas, was er besonders gerne frißt. Versuch doch mal, das AB da draufzuträufeln. Vielleicht klappt's
Aber nicht bei der Menge von 2 ml. Das kann man nämlich nur bei Kleinstmengen zuverlässig.

Gruß Sylke
Sylke mit ihren 11 Monstern.....Oskar, Johanna, Sir Cedrik, Pauline, Poldi, Luise und den Babys Schnucki, Schwänli, Bärli, Amadeus und Aramis
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geschrieben am: 10.11.2008    um 17:07 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Sylke
Aber nicht bei der Menge von 2 ml. Das kann man nämlich nur bei Kleinstmengen zuverlässig.

Gruß Sylke
Oups, das hatte ich überlesen

Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz
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Nutzer: snoopy1202
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geschrieben am: 10.11.2008    um 20:42 Uhr   IP: gespeichert
Meine leben in Aussenhaltung.


Ich werde morgen früh versuchen so stressfrei und zügig wie möglich zu verabreichen. Und hinterher werd ich ihn mit Basilikumblätter belohnen. Die liebt er über alles.

Mir ist nochmal was eingefallen. Die Tierärztin in der Klinik meinte, ich solle anfangs auf Stroh verzichten, damit alles schön sauber bleibt.
Nun hab ich ihm seinen Stall dick mit Zeitungspapier und Handtücher ausgelegt. Ist eigentlich relativ geschickt. Die Böbbel lassen sich rausfegen und das Nasse läßt sich einfach durch frisches Zeitungspapier ersetzen.
Die Handtücher findet er echt toll. Die kann man durch den Stall schleifen, draufhüpfen, in eine Ecke trampeln um sie nachher wieder auszubuddeln. Dazu sind sie kräftig in Bearbeitung und die werden irgendwie immer Kleiner. *g*

Ich hab ihm jetzt in einer Ecke ne Handvoll Heu zum Knabbern deponiert. Naja....er verteilt es überall und findet es anscheinend auch lustig, das es auf dem Zeitungspapier so rutschig ist. Vorallem wenn er Heu unter den Pfoten hat, dann "surft" er darauf regelrecht durch die Gegend. (sieht übrigens zum Schießen aus). Der alte Spinner.
Mich wundert das er noch nicht rausgefunden hat, das man aus Zeitungspapier viele viele kleine Schnipsel herstellen kann.

Nun frag ich mich, wie lange er auf Handtüchern und Zeitungspapier hocken muss. Wann darf ich ihm wieder ein schönes dickes Strohpolster in den Stall legen?
Sieht so wie es jetzt ist, echt ziemlich trostlos und nackig aus das Ganze.

er tut mir wirklich leid *schnief*

EDIT: Wieviel kostet eigentlich ne normale Kastration von nem Böckchen?
  TopZuletzt geändert am: 10.11.2008 um 21:32 Uhr von snoopy1202
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Nutzer: Quokka
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geschrieben am: 11.11.2008    um 07:02 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Snoopy,
Zeitungspapier ist keine schöne Sache als Übergangseinstreu. Die Druckertinte ist nicht sonderlich gesund. Da er direkt drauf läuft, wird er immer dunkle bis schwarze Füße haben und das dann schön auflecken. Je nach Menge ist es giftig.Zudem wird auch die Wunde mit der Tinte in Kontakt kommen, was sicherlich auch nicht heilungsfördernd ist.
Leg den Stall lieber mit alten Wolldecken aus und da dann die Handtücher drüber!

Viele lassen die Einstreu nach einer Kastra unverändert im Stall. Allerdings weiß ich nicht, wie groß die Wunde ist und wie sie vernäht wurde. Je nachdem wie gut es verheilt, würde ich wieder einstreuen.

Die Kosten für eine normale Kastra kannst Du in der GOT nachlesen. Eine Zusammenfassung findest Du als festgepinnten Beitrag in diesem Unterforum.
Bedenke aber, dass Du noch Zuschläge gezahlt haben wirst, da Du als Notfall außerhalb der Öffnungszeiten kamst.

LIebe Grüße
Dani
Ich fand, daß es für alle irdischen Streitigkeiten nur einen Ausweg gibt: die Toleranz. Und daß sie nur einer einzigen Gesinnung gegenüber nicht angewandt werden darf: der Intoleranz.
Bruno Walter (1876-1958)
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Nutzer: snoopy1202
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geschrieben am: 11.11.2008    um 13:29 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Quokka

Danke für deinen Beitrag. Ja, das habe ich mir auch schon gedacht, aber ehrlich gesagt habe ich weder alte Wollsocken noch sooooo viele Handtücher oder alte Leintücher um alles auszulegen und vorallem um es jeden Tag zu wechseln.
Er ist nunmal ein Deutscher Riese und wenn er pieselt gleicht das einer kleinen Flutwelle.
Ich versuche schon, das Zeitungspapier so gut es geht mit den Handtüchern zu bedecken, aber es bleibt halt nicht sehr lange alles bedeckt.

Heute morgen sah es bei ihm aus wie auf einem Schlachtfeld. Meine Güte, der muss heute nacht richtig gewütet haben.
Nix mehr stand oder lag dort wo ich es gestern abend hingestellt habe.
Er muss das Haus rumgeschleudert haben (vielleicht sollte ich es rausnehmen?), der Futternapf lag kopfüber in der hintersten Ecke. Ein Handtuch war nur noch ein Häufchen Elend und das Zeitungspapier besteht nur noch aus kleinen Schnipseln.
Angeknabberte Karotten- und Apfelstücke lagen zusammengetrampelt und dreckig im Pipi.

Die Verabreichung des Baytril ist leider nicht so glatt und einfach verlaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Meine Vorstellung war: Hasi raus, alles schön in Ruhe, zügig aber nicht stressig das Antibiotikum rein, belohnen, Hasi wieder rein, Fertig. Naja...falsch gedacht.
Hab ihn rausgenommen und auf ein Handtuch gesetzt. Ich hab mich darüber gekniet das er zwischen meinen Knien sitzt, die Schuhe übereinander geschlagen, damit er mir nicht nach hinten durchflutschen kann.
Dann ging das Theater los. Vor.....zurück........nach oben.......und im Rückwärtsgang nach einem Schlupfloch gesucht.
Dadurch das er zwischen meinen Knien saß, war der Weg nach hinten und seitlich abgesichert und er hatte nur soviel Spielraum, bis er an meinen Knien anstieß. Nach vorne musste ich ihn schon festhalten.
Das hat ihm logischerweise gar nicht gepasst und er hat mir zur Strafe natürlich noch gleich schön in den Handballen gebissen, das das Blut lief.
Aber ich hab nicht locker gelassen und er hat fast alles vom Antibiotikum abbekommen. Nur da als er mich gebissen hat, ist ein Tropfen daneben gegangen.
Natürlich musste er danach seinem Ärger Luft machen. Gottseidank war zwischen meinem Innenschenkel und seinen Zähnen das mittlerweile zusammengebobbelte Handtuch und meine Jeanshose. Aber durch beides konnte ich merken wie er mit den Zähnen an meinem Schenkel rummalmt.
Selbst seine heißgeliebten Basilikumblätter waren in dem Moment böse. Er hat sie alle totgebissen, bevor er kurz darauf angefangen hat die Schnipsel davon zu fressen.

Er hat sich dann beruhigt und ich konnte mir noch seine Kastrationsnähte anschauen. Alles schön sauber, nichts nässt oder ist geschwollen. Sieht nur etwas faltig aus. Also nen Schönheitswettbewerb gewinnt er damit sicherlich nicht.

Als ich ihn wieder abgesetzt hatte, machte er den Eindruck auf mich, als wäre er stinkebeleidigt. Er hat mir den Hintern zugedreht und mich keines Blickes mehr gewürdigt.

Gottseidank muss ich das Baytril nur noch die nächsten 3 Tage verabreichen. Meine Güte.....so ein Theater. Und auf ihn muss es so wirken, als wär ich die Böse und würde ihn misshandeln.
Ich halt ihn fest wenn er nicht will und quetsch ihm ekligschmeckendes Zeugs ins Maul, welches er auch nicht will.

*seufz*
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Nutzer: Quokka
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geschrieben am: 11.11.2008    um 19:31 Uhr   IP: gespeichert
Oh Nadine...das haben viele von uns schon durch!
Wobei ich zugeben muss, dass ein Deutscher Riese schon ein anderes Kaliber ist als meine zwei Mittelgewichte.

Aber glaub mir, er wird Dir schnell verzeihen! Kaninchen sind glücklicherweise nicht lang nachtragend - wenn überhaupt. Wobei ich schon das Gefühl hatte, dass sie meinen Freund ne ganze Weile lieber mochten als mich... Ich hab die Kratzer abbekommen und mein Freund durfte Streicheln...gemeine Welt...

Es hat sich aber schnell gewandelt, also keine Bange!

Wie ist denn der Untergrund des Geheges? Die Zeitung find ich nämlich wirklich alles andere als gut.

Liebe Grüße
Dani
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geschrieben am: 12.11.2008    um 10:46 Uhr   IP: gespeichert
Das beruhigt mich ja nun wirklich, was du geschrieben hast. Hatte schon Angst, das er auf Lebzeit mit mir beleidigt ist.

Heut morgen übrigens wieder dasselbe Drama. Dabei hat sich herausgestellt, das ich das Handtuch lieber außer Reichweite bringe. Er ist sonst die ganze Zeit damit beschäftigt, das Handtuch zu bearbeiten, so das ich nicht an sein Mäulchen komme.
Er hat es heut morgen regelrecht zerfetzt. Draufgestanden, reingebissen und dran gerissen. Dabei war das kein altes ausgenuckeltes Ding. Man hätte es durchaus noch selber verwenden können. Naja.....jetzt auch nicht mehr. Es ist nichtmal mehr als Putzlappen zu verwenden.

Mich hat er auch wieder erwischt. Hab nen 10cm langen Kratzer am Unterarm kassiert und ne mittlerweile blaue Beule von gut 1,5cm Durchmesser am Arm, weil er mich echt derbe gekniffen hat.
Selbst mein Pulli hat heute morgen gelitten und seiner Beißattacke nicht standgehalten.
Er hat sich so aufgeregt, das ich sogar gehört habe, wie sein Herz bummert. War kurz davor aufzuhören, aber ich muss ihm seine Medizin ja geben. Nach ner kurzer Broccolipause hats dann endlich geklappt.

Morgen und übermorgen müssen wir beide noch durchhalten. Ich hoffe, das ich bis dahin nicht aussehe, als würde mich irgendjemand mißhandeln.

@Quokka
Der Untergrund besteht aus Holz. Aber ich hab jetzt eine bessere Idee (ist mir heute nacht eingefallen, weil ich ned schlafen konnte).
Man nehme alte Kopfkissenbezüge, rupfe die Knöpfe ab und stopfe das Ding mit Stroh aus.
So sitzt er nicht direkt auf dem Stroh.
Hab zwar wenig Hoffnung das das lange hält, aber nen Versuch ist es glaub wert, oder was meint ihr?

angebissene Grüße
Nadine
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"Autor"  
Nutzer: Sylke
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geschrieben am: 12.11.2008    um 13:52 Uhr   IP: gespeichert
Einen Versuch mit dem Kissen ist´s wert. Das Kissen sollte aber aus Baumwolle sein.

Ich sehe, je nach Kaninchen, auch übel nach Medigaben aus. Manch eines macht es mir relativ leicht und bei anderen ist es ein wahrer Kampf.

Gruß Sylke
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Nutzer: snoopy1202
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geschrieben am: 12.11.2008    um 14:12 Uhr   IP: gespeichert
Kein Problem. Oma´s alte Bettwäsche besteht nur aus Baumwolle

War vorhin beim Einkaufen und hab (Schande über mich) eine Packung mit Joghurt-Drops gekauft. Ich weiß....keine Vorträge.......nicht gut, Geldverschwendung, etc.
Aber er ist auf die Dinger total verrückt und demnach perfekt als Belohnung. Soll ja kein Dauerzustand werden.
Tierarzt verfüttert zur Belohnung an die Hunde auch einzelne Frolics. Eben weil sie es so mögen.

Wär ja gelacht, wenn wir zwei das nicht schaffen würden.

Zudem hab ich mir nochwas überlegt. Da das Zeugs relativ zähflüssig ist, kann man schöne Tröpfchen anhäufen.
Wenn ich ihm jeweils einen Tropfen auf ein kleines Salatblättchen gebe, dann müßte er (wenn ich Glück habe) das Baytril mit aufnehmen.
So schnell wie das Blatt sonst immer in seinem Mund verschwindet, müßte er es schon gegessen haben, bis er es merkt. Dann wieder ein "unbehandeltes" Salatblatt, danach wieder ein beträufeltes.
Wenn ich Pech habe, dann merkt er gleich wie der Hase läuft. Tja...dann wars den Versuch wenigstens und wir haben wieder was gelernt.


Normal ist er echt lieb und knuffig und man kann prima mit ihm schmusen. Aber das er dabei so ein Theater macht, hätt ich nie gedacht. Er ist halt ein kleiner Rabauke.
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Nutzer: Sylke
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geschrieben am: 12.11.2008    um 14:14 Uhr   IP: gespeichert
Ich würde keine Johurtdrops geben...auch nicht ausnahmsweise, sonst hast Du anschließend noch mit Verdauungsproblemen zu kämpfen. Kaninchen sind reine Veganer und ihnen bekommt Milch sehr schlecht....hinzu kommt noch viel anderer Müll aus den Teilen.

Gruß Sylke
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geschrieben am: 13.11.2008    um 09:17 Uhr   IP: gespeichert
JUHUUUUUU!!!

ES HAT GEKLAPPT!!!!

Der heutige Morgen ist ohne Blessuren und Meinungsverschiedenheiten verlaufen. Hab ihn mit Broccoli überlistet.
Ein Baytriltröpfchen mittig im Broccoliröschen versenkt, ihm ein unbehandelte Stelle hingehalten und sobald er angefangen hat zu essen, hab ich den Broccoli gedreht und ihm so das Baytril untergejubelt.
Er hat gemerkt das da irgendwas ned stimmt. Jedesmal wenn er den Baytriltropfen erwischt hat, ist er mit gerümpfter Nase weggehobbelt und hat sich erst mal das Mäulchen geputzt.
Die Fresssucht war dann aber letztendlich stärker. Also kam er jedesmal wieder an und hat ein kleines unbehandeltes Broccoliröschen bekommen, worauf natürlich wieder ein behandeltes folgte.

Er hat alles aufgenommen und es ging nicht ein einziger Tropfen verloren. Schade, das ich da nicht gleich anfangs drauf gekommen bin. Das hätte uns beiden einiges an Aufregung gespart.

Aber ich freu mich jetzt höllisch, das das so prima und reibungslos geklappt hat.


/quee


P.S: Zur Belohnung gabs übrigens kein Joghurtdrop, sondern nen großes Stück "sauberen" Broccoli und nen saftigen Apfel dazu zum runterspülen.
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Nutzer: ACF
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geschrieben am: 13.11.2008    um 09:37 Uhr   IP: gespeichert
Na siehste, geht doch

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geschrieben am: 14.11.2008    um 13:01 Uhr   IP: gespeichert
So, die letzte Dosis ist verabreicht und ich habe heute festgestellt, das es noch besser funktioniert, wenn man die Tropfen auf einen Kohlrabiblatt verteilt und dieses dann zusammenrollt.

Ihm gehts blendend. Seine Kastrationsnähte verheilen sehr gut. Es ist nichts geschwollen und es näßt auch nichts.
Deswegen habe ich mich heut morgen entschlossen, ihn auf Heu zu setzen. Heu deswegen, weil es weicher nicht so picksig ist wie Stroh.
Er hat sich richtig gefreut und mir kräftig geholfen, alles gleichmäßig zu verteilen

Jetzt muss er noch seine restlichen 5 Wochen absitzen, dann bekommt er eine Freundin.

Zum Abschluss möchte ich mich noch bei allen ganz herzlich bedanken für die Hilfe. Es ist schön eine Plattform wie diese zu haben, wo man so schnell und präzise Antworten auf seine Fragen bekommt.

lg Grüße Nadine
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geschrieben am: 14.11.2008    um 13:15 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: snoopy1202
wenn man die Tropfen auf einen Kohlrabiblatt verteilt und dieses dann zusammenrollt.
So habe ich es auch immer gemacht

Schön zu hören, daß es dem Kleinen wieder besser geht

Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz
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