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Animal Assisted Therapy/ Animal Assisted Activities

Nutzer: cOcO
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geschrieben am: 10.06.2010    um 15:01 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
im Rahmen meiner Seminarfacharbeit beschäftige ich mich zur Zeit sehr mit der tiergestützten Therapie bzw. tiergestützen Aktivitäten.
Ich finde dieses Thema sehr faszinierend und lese viel im Internet, Zeitungen und Bücher darüber. Da ich mit verschiedensten Tieren aufgewachsen bin, ist mir die Wirkung noch nie bewusst aufgefallen.
Allein die Anwesenheit eines Tieres beruhigt Menschen, der Blutdruck sinkt, man entspannt sich, empfindet weniger Stress, chemische Prozesse werden eingeleitet, die ein glückliches Gefühl hervorrufen,...
Außerdem sagt man, das Menschen, die mit Tieren aufgewachsen sind, im allgemeinen offener, Kontaktfreudiger, freundlicher und weniger aggressiv gegenüber Mitmenschen sind. Außerdem sollen sie die Gefühle anderer Menschen besser wahrnehmen und sind insgesamt aufmerksamer in ihrer Umwelt.
Dies ist natürlich nur auf die Allgemeinheit bezogen und stimmt nicht auf alle zu!
Interessant ist die Arbeit mit Tieren in den verschiedenen Gruppen.
Ganz besonders bewundere ich die Therapie mit Behinderten, bzw. Aktivitäten mit älteren oder kranken Menschen und die Resozialisation in Gefängnissen.
Die Ergebnisse sind erstaunlich!
Ich könnte allein was ich weiß, sehr viel dazu schreiben. Dieses Thema ist unglaublich!
Mich würde interessieren, was ihr für Erfahrungen mit Tieren oder direkt mit tiergestützen Therapien/ Aktivitäten gemacht habt.
Hat es euch schon bewusst/ unbewusst weitergeholfen?
Oder erkennt ihr erst jetzt- wie ich- was Tiere eigentlich für Auswirkungen auf den Menschen haben?
Ich würde gerne eine kleine Diskussionsrunde eröffnen und hoffe auf einige Beiträge.

Sehr schön geschriebene Bücher zu diesem Thema sind
"Tiere als Therapie. Neue Wege in Erziehung und Heilung" von Sylvia Greiffenhagen und Oliver N. Buck-Werner

"Tiere als Therapie - Mythos oder Wahrheit?: Zur Phänomenologie einer heilenden Beziehung mit dem Schwerpunkt Mensch und Pferd" von Andrea Förster

Aber es gibt noch viel viel mehr ;).

LG
LG Pauli und Frieda
mit Möhrchengeberin Micha

"Der Tag wird kommen, wenn das Töten eines Tieres genauso als Verbrechen betrachtet werden wird wie das Töten eines Menschen." - Leonardo da Vinci

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Nutzer: pimboline
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Anzahl Nachrichten: 5746

geschrieben am: 10.06.2010    um 15:24 Uhr   IP: gespeichert
Ich denke, man kann sagen, dass allgemein die Natur uns beruhigt, nicht nur Tiere.

Wenn ich mich um meine Kaninchen kümmere, dann empfinde ich auf jeden Fall Stressfreiheit (außer sie sind krank oder ich habe es eilig). Wahrscheinlich könnte man sie wegen dieser Ruhe am liebsten stundenlang beobachten.

Bei Therapie mit Tieren denke ich leider eher daran, dass die "benutzten" Tiere oft nicht artgerecht gehalten und behandelt werden (Delfine, Kaninchen und Co.). Wie Kaninchen im Altersheim - die Senioren freuen sich sicher über die Kuschelstunden im oft eintönigen Alltag. Aber andererseits sind Kaninchen keine Kuscheltiere und in der Regel leben sie bestimmt nicht den Rest der Zeit in einem tollen Gehege mit guter Versorgung.
Ich will damit sagen, dass man neben dem Wohl des kranken Menschen das Wohl der helfenden Tiere nicht vernachlässigen darf!
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"Autor"  
Nutzer: cOcO
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Registriert seit: 25.02.2007
Anzahl Nachrichten: 429

geschrieben am: 11.06.2010    um 13:46 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Pimboline,

danke für deinen Beitrag. Du sprichst damit ganz genau meine Zweifel aus!
Ich finde AAA oder AAT mit Kleintieren nicht so toll, da diese mehr oder weniger Ohnmächtig dem Menschen gegenüber sind. Klar werden sicher aufgeschlossene, Menschenbezogene Tiere ausgewählt, dennoch können sie nicht wirklich zeigen, wann es ihnen zu viel wird.
Bei Pferden, Hunden, Katzen,... ist das (meiner Meinung nach) ein wenig anders. Sie werden für die Therapien ausgebildet und sorgfältig ausgesucht. Es wird darauf geachtet, das ihnen die Arbeit Spaß macht und sie nicht überfordert werden. Außerdem sind sie ja noch immer Ko- Therapeuten und tragen nicht alles auf sich, sondern stellen oft auch eine Belohnung für die Patienten dar.
Ich denke, das die "tierischen Therapeuten" teils artgerechter gehalten werden, als in so manchen Haushalt. Es wird schon darauf geachtet, dass sie auch mal Hund, Pferd oder Katze sein dürfen und nicht die immer geduldigen, ruhigen Therapeuten.
Ein "Problem" ist die Delfintherapie.
Zum einen bekomme ich bei Berichten der Erfolge Gänsehaut. Andererseits widerspricht die "Gefangenschaft" der Natur der Delfine. Die Delfine haben Spaß an ihrer Arbeit, das sieht man. Aber fühlen sie sich immer in ihren Becken frei?
Es ist schwer sich zu entscheiden, was denn nun richtig ist...

LG
LG Pauli und Frieda
mit Möhrchengeberin Micha

"Der Tag wird kommen, wenn das Töten eines Tieres genauso als Verbrechen betrachtet werden wird wie das Töten eines Menschen." - Leonardo da Vinci

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