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Futterumstellung bei Jungtieren |
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geschrieben am: 25.06.2010 um 00:13 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
obwohl ich die Empfehlung zur Futterumstellung auch zu Jungtieren in diesem Forum gelesen habe, hätte ich da doch noch die ein oder andere Frage.
Ich habe seit zwei Tagen drei Jungtiere (Zwergwidder) in meinem neu gebauten Gehege.
>KLICK HIER!<
Zwei (6 bzw.7 Wochen alt, keine Wurfgeschwister) sind von einem Hobbyzüchter aus unserem Ort und eins (9 Wochen alt), von einem Züchter aus dem Nachbarort.
Jetzt habe ich das Problem, dass die Zwei Erstgenannten, bereits an Frischfutter gewöhnt sind, welches genau weiß ich leideer nicht. Allerdings haben sie auch eine selbst zusammengestellte Kraftfuttermischung wohl in geringen Mengen erhalten. Getreidehaltig wohl auch mit Farbstoffen. Das habe ich bisher weggelassen.
Das Dritte hat bisher ausschließlich Trockenfutter (Berkel Kräter-light, ein wohl eher hochwertiges Pelletfutter, allerdings mit Getreideanteilen
(Zutaten: Luzernegrünmehl, Weizenkleie, Malzkeime, Gerste, Weizen, Sojaextraktionsschrot aus teilgeschälter Saat - dampferhitzt gentechnisch verändert), Melasseschnitzel, Zuckerrübenmelasse, Calziumcarbonat, Monocalziumphosphat, Natriumchlorid) erhalten.
Jetzt habe ich mich darum bemüht, langsam eine Futterumstellung zu beginnen.
Morgens gab es Berkel Kräter-light, nachmittags gab es frischen Fenchel und Möhren (natürlich immer auch Heu und Wasser).
Jetzt konnte ich bisher nicht beobachten, dass das dritte Kaninchen, Frischfutter auch bei Fütterungsversuchen gefressen hat. Es frist auch kein Heu, sondern immer nur die gewohnten Pellets. Die zwei Erstgenannten fressen obwohl sie damit gar nicht erst anfangen sollten, das für sie neue Trockenfutter.
Mit anderen Worten, ich bekomme den Beginn einer Futterumstellung nicht hin. Auch habe ich den Eindruck, dass die Menge, die die beiden Frischfutterersser an Frischfutter zu sich nehmen, mehr ist, als es der Empfehlung die Tiere langsam umzustellen entspricht. Auch wenn sich noch keine Verdauungsprobleme ergeben haben. Sie fressen halt auch den Anteil, der für das dritte Kaninchen vorgesehen war.
Ich wäre für den eine oder anderen Rat, wie hier vorgehen sollte dankbar.
Gruß
Morelli
P.S. der Hinweis, dass ich doch besser Tiere aus dem Tierheim nehmen sollte, ist berechtigt, eventuell wird sich die Gruppe noch um ein 8 Wochen alten Bock aus dem Tierheim vergrößern.
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TopZuletzt geändert am: 25.06.2010 um 22:16 Uhr von Susanne
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geschrieben am: 25.06.2010 um 00:17 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Morelli,
bei solch jungen Tieren brauchst Du überhaupt keine Futterumstellung machen.
Lass einfach dieses Futter weg ( Trockenfutter) und gut ist. Ihr Darm hat sich noch nicht gewöhnt und wird daher damit keine Probleme haben.
Das die Tiere lieber an die Pellets gehen ist auch ganz klar - es ist als wenn Du einem Kind die Wahl zw einer guten gesunden Nahrung lässt und einem dicken riesen Eis.
Wichtig ist auch eine Kotprobe der Tiere, die auf Endoparasiten getestet werden sollte. |
Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
Für immer unvergessen - Flocke, Strolch,Krümel und Bobo!
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TopZuletzt geändert am: 25.06.2010 um 00:18 Uhr von Lumpi
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geschrieben am: 25.06.2010 um 10:05 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Lumpi
Wichtig ist auch eine Kotprobe der Tiere, die auf Endoparasiten getestet werden sollte. |
Richtig, auch würde ich beim TA auf jeden Fall eine Geschlechtsbestimmung bestätigen lassen.
LG Andrea |
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geschrieben am: 25.06.2010 um 22:15 Uhr IP: gespeichert
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Hm das hätte ich jetzt nicht gedacht
Der Züchter hat mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass es, solange das Tier noch nicht ausgewachsen sei gefährlich sei, auf diese Art der Ernährung zu verzichten. Er begründet dies damit, dass der Verdauungstrackt eines so jungen Kaninchens noch nicht dafür geeignet sei, frischfutter zu verarbeiten. Gelegentlich ein bischen Fenchel als Leckerli aber sonst nur die genannten Pellets und Heu. Beim Menschen müsse ja die Verdauung nach der Muttermilch auch langsam z.B. an feste Nahrung gewöhnt werden. Auch sei eiweißhaltige Ernährung z.B. Klee sehr bedenklich. So sollte im Gehege kein frisches Gras für die Hoppelnasen erreichbar sein. Erst ab dem 4. -5. Monat könne man langsam Frischfutter hinzufügen.
Wenn ich jetzt euren Rat befolge, so habe ich dennoch den Eindruck, dass eben das älteste Kaninchen (9.Wochen alt), also das von dem besagten Züchter nicht an Frischfutter interessiert ist. Auch wenn es seit mehreren Stunden nur Heu gab, so ist sie an einer Möhre oder Fenchel null interessiert. Während die anderen beiden ordendlich losknabbern. Ich kann dieses Kaninchen ja nicht einsperren und ihn zwingen Frischfutter zu essen.
Abgesehn davon,stellt sich für mich die Frage, ob ich jetzt das Frischfuttersortiment incl. Kräutern und Zweigen erweitern kann oder doch nach und nach austeste, ob sie das jeweils Neue auch vertragen ?
Sorry, wenn ich so duselige fragen stelle, aber wie ihr sicherlich heraus"hört" bin ich doch sehr verunsichert. Zwischen dem, was ihr mir schreibt und dem, was mir erzählt wurde klafft doch ein ziemlicher Unterschied.
Ich wäre also an einer vielleicht etwas grundsätzlicheren Aufklärung interessiert.
Vielen Dank
P.S. Ein Arzttermin incl Impfung und Stuhlprobe steht nächste Woche an. |
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geschrieben am: 25.06.2010 um 23:09 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Morelli 1) Er begründet dies damit, dass der Verdauungstrackt eines so jungen Kaninchens noch nicht dafür geeignet sei, frischfutter zu verarbeiten. Gelegentlich ein bischen Fenchel als Leckerli aber sonst nur die genannten Pellets und Heu.
2)Ich kann dieses Kaninchen ja nicht einsperren und ihn zwingen Frischfutter zu essen.
3) Abgesehn davon,stellt sich für mich die Frage, ob ich jetzt das Frischfuttersortiment incl. Kräutern und Zweigen erweitern kann oder doch nach und nach austeste, ob sie das jeweils Neue auch vertragen ?
Sorry, wenn ich so duselige fragen stelle, aber wie ihr sicherlich heraus"hört" bin ich doch sehr verunsichert. |
Hallo Morelli!
GUt, dann schaue ich mal, was ich da so entgegnen kann.
Zu 1) Dieses Argument finde ich ein wenig lachhaft - auch wenn wir domestizierte Kaninchenhalten sind sie doch nicht so weit von ihrer wildform weg als dass die verdauung anders funktionieren würde, oder?
Wenn eine wilde Häsin direkt aufeinander zwei Würfe austrägt, dann werden ihre Jungen zwangsweise mit 4 Wochen entwöhnt.
Und was fressen sie dann? Gräser.
Natürlich sind Fenchel, Karotten oder Sellerie die bestverträglichen Sorten und somit auch die Gemüsesorten, mit denen ich die Frischfutterfütterung beginnen würde.
Denn auch wenn keine Futterumstellung über 6 Wochen notwendig ist, so sollte doch nicht von 0 auf 100 losgefüttert werden mit allen bunten Gemüsen dieser Welt. Aber das hättest du sicher auch nicht so gehandhabt.
Stattdessen eben zuerst nur 2 oder höchstens 3 Sorten, und dann sehr langsam neue ausprobieren.
Der Verdauungstrakt bei so jungen tieren ist noch gut formbar - Kaninchen die nach 5 Lebensjahren auf Frischfutter umgestellt werden, können durchaus Zeichen einer gestörten Frischfutterverdauung aufweisen. Wenn die Tiere von Anfang an Grünes bekommen, stört sie das nicht.
Das ist sowohl eigene Erfahrung als auch Beobachtung in der Wildnis.
2) Nein, aber auch mit Heu wird er für eine gewisse Zeit(auch über Tage) genügend Nährstoffe erhalten.
Zumal Trockenfutter länger sättigt als nur "mehrere Stunden". Es quillt unheimlich auf und da ist auch nach einem halben Tag bei manchen Tieren kein Bedarf nach unbekannter Nahrung.
3)Wie oben schon gesagt - fang am besten mit 2 oder 3 Sorten, idealerweise Karotte, fenchel, Sellerie, Pastinake, wenig Apfel an. Dann teste jede Woche eine neue Sorte zusätzlich an, bleib auch da am besten bei den wenig aufgasenden Sorten - denn gerade junge Tiere sind da noch etwas anfälliger.
Und weißt du,ich finde keineswegs, dass du dusslig fragst.
Du hast verschiedene Sachen gehört und willst wissen, was nun wie begründet und für dich richtig und gültig ist.
Es ist doch viel mehr toll, wenn jemand sich wirklich gedanken macht.
Also bei mehr Rückfragen: Her damit.
LG |
*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!< |
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geschrieben am: 27.06.2010 um 00:24 Uhr IP: gespeichert
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Ja super,
vielen vielen Dank für die Mühe, die Du Dir mit der Beantwortung meiner Fragen gemacht hast.
Ich werde ab morgen keine Pellets mehr verfüttern. Wobei irritierend ist das schon, dass das Kaninhen, das bisher eben neben Heu und Wasser nur diese Pellets gefressen hat, noch nicht mal an einem Stück Apfel knabbert, während sich die anderen Beiden drauf stürzen....
Wie auch immer. Ab morgen gibt es erstmal nur noch Fenchel, Möhren und ein paar Zweige vom Apfelbaum (Heu und Wasser ja sowieso).
Wolln mal sehen, ob ich das "Problemkaninchen" (doofer Begriff, aber sie haben noch keine Namen. Meine Kinder konnten sich noch nicht auf einen einigen) nicht doch zum Gemüsefreund umerzogen werden kann.
Es bleibt spannend.
Vielen Dank noch mal und wenn mir noch mehr "duselige" Fragen einfallen, melde ich mich.
LG
Morelli |
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