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geschrieben am: 02.12.2008 um 01:28 Uhr IP: gespeichert
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Hallo an alle,
hier mal eine kleine Geschichte, die ich euch passend zum Thema "wir lieben Bücher" erzählen möchte.
Mord in Remscheid
Der Fall
In den Morgenstunden des 06.06.2005 gegen 9 Uhr wurde in der Wohnung M.-L.-Str. in Remscheid die Leiche von "Der Spezialist" von F. Paul Wilson (Taschenbuchausgabe) gefunden.
Die Mieterin, Sylvia F., fand die übel zugerichtete Leiche in ihrem Bett. "Der Spezialist" war vor ca. 2 Monaten aus der Bücherei angereist und bei ihr zu Gast.
Sylvia F. machte zum Zeitpunkt der Vernehmung eine sehr wirren Eindruck, erklärte jedoch, das sei der Normalzustand um diese Uhrzeit und ohne einen Kaffee sage sie gar nichts.
Es fehlen jegliche Hinweise auf Täter und Motiv. "Der Spezialist" wurde vom Täter im Schlaf überrascht und brutal ermordet. Aus Rücksicht auf die vielen Buchliebhaber kann kein Foto der Leiche veröffentlicht werden.
"Der Spezialist" - Opfer eines Serienmörders?
Die Spurensicherung im Schlafzimmer von Sylvia F. hat bisher keine greifbaren Ergebnisse gezeigt; es sind jedoch Gerüchte im Umlauf, es sei etwas "Merkwürdiges" gefunden worden, dessen Herkunft unbekannt ist.
Im Verlauf der gestrigen Ermittlungen sind Hinweise auf Verbrechen in anderen Teilen der Wohnung (Wohnzimmer) zur Sprache gekommen: Bücherleichen, die z.T. nicht mehr identifiziert werden können, auch von verschwundenen Büchern ist die Rede - wurden sie ebenfalls Opfer des Serienkillers?
Es fanden sich ebenfalls verdächtige Spuren am kleinen Kratzbaum im Wohnzimmer, die weder für Katzen noch für Streifenhörnchen (das Streifenhörnchen des Hauses sitzt wohl immer auf dem Kratzbaum) typisch sind.
Im moment wird darüber beraten, das BKA oder sogar das FBI einzuschalten, um ein Täterprofil zu erstellen.
Nach welchen Kriterien sucht der Killer seine Opfer aus? Eine bestimmte Papierart? Ein bestimmter Einband? Besteht eine inhaltliche Verbindung zwischen den Opfern?
Zuviele Fragen, die auf Antwort warten.
Die Zeugen
Die Befragung der Bewohner der Wohnung M.-L.-Str. in Remscheid ergab folgendes Bild:
1) Sylvia F., 41 Jahre, Mieterin vorgenannter Wohnung:
Sie gibt an, fest geschlafen zu haben, zwischendurch jedoch mal ein Geräusch gehört zu haben, das sie "etwas weckte". So gegen 8.45 oder 8.55 Uhr (genau wisse sie das nicht) sei sie dann endgültig aufgewacht und habe die Leiche des "Spezialisten" neben sich im Bett vorgefunden. Sie habe ihn kurz angeschaut, dabei gesehen, daß er "hinüber" sei, und dann erstmal Kaffee gekocht und für das Frühstück ihrer Mitbewohner gesorgt. Für den "Spezialisten" habe sie ja eh nichts mehr tun können, dann hätte es ihrer Meinung nach ausgereicht, nach den morgendlichen Verrichtungen die Polizei anzurufen, was sie dann ja auch getan habe.
Bei deren Eintreffen war sie immer noch sehr konfus (Zitat "um diese Uhrzeit bin ich zu nichts fähig"), konnte weder genaue Angaben zur Zeit machen, zu der sie das Geräusch gehört hat noch zur Zeit, zu der sie den "Spezialisten" zuletzt gesehen habe (Zitat "evt. gegen 23.00 Uhr? nee, eher früher, 22.30 Uhr, ach nee, doch eher 23.30 Uhr" usw. ...) Auch zum Opfer könne sie keine Angaben machen, sie habe ihn vor ca. 2 Monaten (auch das wisse sie nicht mehr genau) aus der Bücherei zu sich eingeladen, sich aber bisher nicht mit ihm beschäftigt. Da könne sie auch zum Motiv keine Angaben machen, sie wisse nicht, ob der Inhalt brisant gewesen sei oder der Autor Feinde habe.
Man konnte sich während der Vernehmung jedoch nicht des Eindrucks erwehren, Sylvia F. wisse doch sehr viel mehr, als sie zu Protokoll gab.
2)Bilbo (16 Jahre) und Julchen (12 Jahre), Katzen
Bilbo und Julchen gaben an, geschlafen zu haben. So früh seien sie selten schon wach.
Bilbo konnte sich nicht erinnern, wo er geschlafen hat, keinesfalls jedoch im Schlafzimmer, momentan bevorzuge er andere Plätze. Er habe weder etwas gehört noch gesehen, um diese unchristliche Zeit könne das auch keiner von ihm verlangen.
Julchen sagte aus, sie sei zwischendurch mal zu Sylvia F. ins Bett gekrabbelt, wann wisse sie aber nicht mehr und aufgefallen sei ihr auch nichts Ungewöhnliches. Ob "der Spezialist" noch am Leben war, könne sie auch nicht sagen, sie interessiere sich nicht für Bücher.
Auf die Frage nach den anderen Buchopfern und dem kleinen Kratzbaum antworteten beide, Bücher seien lediglich als Schlafplatz hin und wieder interessant. Der kleine Kratzbaum im Wohnzimmer interessiere auch nicht, wenn Kratzbaum, dann der große im Schlafzimmer. Im übrigen bevorzuge man Tapeten (wovon sich die Beamten vor Ort überzeugen konnten), das mache man auch gerne zusammen mit den Wackelnasen (Kaninchen), vor allem Bounty sei immer gerne dabei und leiste ganze Arbeit.
Ansonsten sei man zwar neugierig und gerne mit dabei, aber solange kein Katzenmörder unterwegs wäre......
Fortsetzung folgt |
Sylvia, Julchen, Nicky, Vicky und Mariechen
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