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Heu ist doch nicht schädlich?!

Nutzer: ini
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geschrieben am: 05.07.2010    um 22:53 Uhr   IP: gespeichert
Hallo


Ich habe heute folgendes geschrieben bekommen:

"Sieh dir die natürliche Ernährung von Kaninchen in freier Natur an. Fressen die dort Heu?? Nein! Also ist es nicht natürlich. Wie oft wird davor gewarnt nicht zu viele trockene Sachen zu verfüttern, wegen Blasensteinen u.ä.? Aber Heu ist auch super feucht! Heu ist weder natürlich noch gesund und wird von Kaninchen, die artgerecht ernährt werden nichtmehr (oder fasst nichtmehr) gefressen. Ich "verfüttere" Heu. Es dient bei mir als untergrund, gefressen wird es nicht."


Heu ist doch sogar wichtig! Oder mache ich etwa seit Jahren etwas falsch? Denn das Hauptnahrungsmittel meiner Zwerge ist Heu und wird ergänzt durch Zweige und zahlreiche Sorten Grünzeug...
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Nutzer: Tanja7
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geschrieben am: 05.07.2010    um 23:00 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Ini,

laß dich nicht verunsichern, Heu ist der wichtigste Bestandteil bei einer artgerechten Ernährung. Es fördert die Verdauung und ist wichtig für den Abrieb der Zähne.

Liebe Grüße von Tanja und ihren 9 Zwergen!
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 05.07.2010    um 23:11 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Ini,

Heu ist sciher nicht "schädlich". Fakt ist, dass Kaninchen in freier Wildbahn deshalb kein Heu fressen, weil sie genug Frischfutter zur Auswahl haben.
Im Spätherbst oder Winter, wenn nichts anderes zur Verfügung steht, fressen Kaninchen aber auch vertrocknetes Gras- oder Blattmaterial.

Die Frage ist - was ist die Alternative?
Unsere Hauskaninchen müssen Futter haben, welches ihre Zähne abnutzt. Dazu zählen Heu und blättrige sowie krautige Pflanzen, denn 24 Stunden lang Wiese und Gras, das kann kaum ein Halter bieten.
Wenn wir aber zB immer nur löwenzahn und Wurzelgemüse und und und fütterten, würde das ganz schön Kalorien liefern. Deswegen ist heu relativ ideal, es hat wenig Kalorien und muss kräftig zermahlen werden. Das dient dem lebenswichtigen Zahnabrieb.

Und eben weil das Heu getrocknet ist, sind einige Nährstoffe leider nur noch reduziert enthalten, weswegen wir dazu raten jeden Tag eine wechselnde Frischfutterauswahl zu bieten.
Das ergänzt dann die Heufütterung, ebenso wie Äste und Kräute dies tun.

Ein Kaninchen in der Wildnis hat eben rund um die Uhr Gras und Äste zur Verfügung, da aber auch diese Kost sehr karg ist und viel Wasser enthält muss auch das Wildkaninchen mehrmals am Tag lange futtern.

Im Grunde ist Heu + Grünfutter/Gemüse eben die Lösung, die wir hier anraten. Es gibt sicher auch andere Ideen dazu, wir vertreten unsere aus verschiedenen Gründen:
*Unsere Erfahrung mit unseren eigenen Tieren zeigt, dass es ihnen damit gut geht und sogar Zahnprobleme und Verdauungsstörungen dadurch manchmal verbessert oder beseitigt werden können, wenn sie nicht zu gravierend sind.
*Nicht jeder Halter kann Außenhaltung bieten, und selbst die Außenhalter können nicht unbedingt rund umdie Uhr das ganze Jahr hindurch Gras bieten; Halter und Halterinnen in der Stadt haben nicht immer zugang zu "natürlichem" Kaninchenfutter


Kurz zu der Nachricht die dich gefunden hat:
Wie oft wird davor gewarnt nicht zu viele trockene Sachen zu verfüttern, wegen Blasensteinen u.ä.? Aber Heu ist auch super feucht!

Finde ich so nicht richtig. Ja, oft hört man die Warnung zu viel Trockengrün würde Blasensteine verursachen - das ist so nicht belegt. Fakt ist wohl, dass bei einer bereits eingetretenen Nierenstörung auf die Calcium-Zufuhr geachtet werden sollte, sonst nichts.
Dazu kommt, dass man nicht vor Trockengemüse und -kräutern warnt, weil sie Krankheiten hervorrufen, sondern deshalb, weil das Wasser darin fehlt. Das bewirkt eine Konzentration von vielen Nährstoffen auf weng Futtermasse. Zucker, Kalorien, Kalzium, alles was vorher in zB einer großen Spalte Apfel war ist nun in einem kleinen Apfelchip zusammengedörrt.
Aber - und jetzt kommen wir zum Heu - die Nährwerte von Gras, wie Knauelgras, Wiesenrispengräsern oder Weidelgras, sind sehr sehr viel geringer als die von Klee, Löwenzahn oder Kohl. Dazu kommt,dass auch Gras zum großen Teil aus Ballaststoffen wie Cellulose besteht- wiedermal sehr nährwertam.

Wenn wir das trocknen, dann ist die Konzentration verwertbarer Nährstoffe eher "ungefährlich", selbst für Kaninchen mit Vorerkrankungen oder Darmparasiten.


Ich finde, dass deine Quelle sich erst informieren sollte, bevor sie Dinge so herumposaunt.
Man kann gern eine andere Meinung haben, und genau so gern auch andere Wege in seiner Haltung gehen solang es dem Wohl des Tiers dient. Dagegen spricht nichts.
Man sollte nur auch wissen, warum man etwas tut.

Alles Gute



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Nutzer: ini
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geschrieben am: 05.07.2010    um 23:38 Uhr   IP: gespeichert
Danke, das war sehr hilfreich!

Ich war auch sehr verwundert das jemand sowas derartig selbstsicher und mit voller Überzeugung von sich gibt, das hatte mich eben so stutzig gemacht...



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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 06.07.2010    um 07:48 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Ini,

hat man dir dieses per Hasenpost (PN) geschrieben?

Dann teile mir doch bitte den Absender per Mail (karin@sweetrabbits.de) mit. Danke!
Grüße von Karin
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Nutzer: ini
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Anzahl Nachrichten: 74

geschrieben am: 06.07.2010    um 12:15 Uhr   IP: gespeichert
Nein, das war im Forum "gute Frage" ...
Jemand hat gefragt, warum sein Kaninchen nicht mehr richtig frisst und ich habe geantwortet das sie zum Tierarzt gehen soll und unter anderem sie Zähne nachgucken lassen soll. Ich habe auch geschrieben, das manche Kaninchen Heumuffel sind und die Zähne sich dadurch nicht genug abreiben und wie sie ihre Zwerge dazu kriegen kann mehr Heu zufressen, da Heu wichtig für die Verdauung und den Zahnabrieb sind, darauf hat sie dann geschrieben:

"Teils muss ich dir rechtgeben, teils nicht. Heu ist nicht gut für die Verdauung und schadet auf dauer nur! Kaninchen sind ausschließlich Frischköstler, zu viel getrocknetes ist extrem schlecht! Deshalb wird bei einer artgerechtn Ernährung fasst kein Heu mehr gefressen."



Aber hier auf sweetrabbits war es nicht...

Wenn auf diesen "allgemeinen" Ratgeberseien fragen zu Kaninchen gestellt werden, werden so wie so leider ft Antworten von Kaninchenhaltern gegeben, die sich mit der artgerechten Haltung noch nie auseinander gesetzt haben und manchmal sehr fragwürdige Beiträge schreiben...

Ich habe anfangs auch einige Fragen dort gestellt, bis ich von einer Benutzerin auf sweetrabbits aufmerksam gemacht wurde
Darüber war ich sehr froh, die Seite ist wirklich sehr hilfreich!
  TopZuletzt geändert am: 06.07.2010 um 12:19 Uhr von ini
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 06.07.2010    um 12:25 Uhr   IP: gespeichert
Das ist ja schön, ini
Da betreibst du dann ja auch Tierschutzarbeit durch Aufklärung.

Aber dass da unterschiedliche Meinungen und Modelle propagiert werden ist ja ganz normal.Speziell bei diesen Gute Frage oder wer-weiß-was Portalen treffen ja dir unterschiedlichsten Nutzer aufeinander.
Hier sind wie ein Forum mit einer Idee, aber "da draußen" gibt es ja auch zig andere Versionen und Empfehlungen. Manche sind gut, manche weniger - aber wir freuen uns natürlich über jeden, der uns empfiehlt

Ich find's auf jeden Fall schön, dass du dir die Zeit nimmst etwas aufzuklären und hoffe, dass deine Arbeit sich da lohnt.

Alles Gute



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Nutzer: Nindscha
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geschrieben am: 06.07.2010    um 17:59 Uhr   IP: gespeichert
Ich glaube das Ernährungsthema ist einfach immer wieder ein bisschen strittig. Ich PERSÖNLICH finde es auch artgerechter, wenn meine Beiden Wiese fressen und nicht nur Heu. Aber leider ist das in der Stadt bei Innenhaltung nicht ausschließlich möglich. Also biete ich ihnen recht viel Wiese an, viel Gemüse und frische Kräuter und natürlich auch viel Heu - und sie dürfen dann selber entscheiden, was sie futtern möchten.

Ungesund ist Heu also nicht. Aber nach meiner persönlichen Überzeugung eben auch kein Alleinfuttermittel und auch kein Allheilmittel gegen Zahn- und Verdauungsprobleme. Deshalb habe ich für mich entschieden, es als einen Bestandteil der gesunden Kaninchenernährung zu sehen, aber nicht als die Basis. Aber das muss jeder so halten, wie er mag - und auf die kleinen Feinheiten kommts ja im Zweifel auch nicht an, solange die Grundrichtung stimmt.
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Nutzer: ini
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geschrieben am: 07.07.2010    um 00:37 Uhr   IP: gespeichert
Ich habe ihr jetzt geschrieben, das ich es so mache, wie ich es für richtig halte und sie es so machen soll wie sie meint, darauf kam dann das:


"Ich habe das schon mit meinem TA besprochen. Heu ist SCHÄDLICH! Nenne mir argumente dagegen, ich hab dir welche geliefert! Die Aussage "nicht wegzudenken" ist schlichtweg falsch! Es fördert die Verdauung, mach sie aber gleichermaßen kaput! Kann u.U. sogar schädlicher sein als TroFu!"


Naja... ich werd ihr nicht mehr zurückschreiben, hat glaub ich keinen Sinn


Meine Kaninchen fressen Heu wie Mähdrescher und sind seit Jahren topfit und gesund. Ich bleib dabei...
Frische Wiese bekommen sie natürlich auch
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Nutzer: Elise
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geschrieben am: 07.07.2010    um 09:00 Uhr   IP: gespeichert
Zu diesem Thema hätte ich einen kleinen Erfahrungsbericht:

Ich hatte bis vor ein paar Jahren einen kleinen Kaninchenmann namens Punkt. Dieser Herr hat sich immer hartnäckig geweigert, Heu zu fressen (zur Verfügung hatte er Heu, Kraftfutter, Gras, Möhren, Äpfel). Also, was hab ich gemacht in meiner Unwissenheit? - mehr Kraftfutter gegeben (mit Getreide). Hatte damals keine Ahnung dass das schädlich ist, ist schon ziemlich lange her. Punkt hatte immer Zahnprobleme, wir waren sicher dreimal im Jahr beim Tierarzt: Vollnarkose, Backenzähne abraspeln. Außerdem hatte er eigentlich IMMER Durchfall. "Komischerweise"!

Irgendwann hab ich mir dann gedacht dass es jetzt reicht, es wurde immer schlimmer - sowohl Zähne als auf Durchfall. Direkt nach einer Zahnbehandlung hab dann beschlossen dass er kein Kraftfutter mehr kriegt (natürlich gleich komplett abgesetzt, so wie mans NICHT macht eigentlich) Nach zwei Tagen hatte der Kleine auf einmal keinen Durchfall mehr, sehr seltsam. Notgedrungen hat er angefangen, Heu zu fressen, nach sehr kurzer Zeit hat er es gern gemocht und begeistert seine Raufe leergemacht. Wir waren noch genau EIN EINZIGES MAL Zähne machen danach - und da war nur eine winzige Spitze die ihn gepiekt hat. Meine Tierärztin konnte sich gar nicht vorstellen dass das der Grund für das Nicht-Fressen sein konnte (das war immer das untrügliche Anzeichen dass wir zum Zahnarzt müssen), aber er is aufgewacht und hat sofort wieder gefuttert was das Zeug hielt. Durchfall hatte er nie mehr. Er war schlank und es ging ihm sehr sehr gut bis zu seinem Tod, da war er aber dann auch schon alt.

So, ich denke das war aussagekräftig. Ist zwar nur EIN Fall und EIN Kaninchen ... aber meine Nasen haben seitdem kein Kraftfutter mehr bekommen und ich hatte bei keinem jemals mehr Probleme mit Zähnen oder Durchfall. Deswegen bin ich mir sicher, dass gutes Heu gesund für Kaninchen ist.
Außerdem ist es ja auch nicht so, dass z.B. Wildkaninchen (von denen gibts bei uns auf den Mainwiesen sehr viele, man hat also Möglichkeit zu beobachten) immer auf üppigen Wiesen rumtanzen und sich die Bäuche vollhauen können. Im Sommer is das einfach auch mal verdörrt was da rumsteht. Ich denke das is durchaus vergleichbar mit Heufütterung. Und für die Wildkaninchen ist es natürlich, weil, was sollen sie sonst auch fressen?!
Ich würd mich da nicht irritieren lassen von solchen Aussagen, im Grunde sagt einem doch auch das eigene Gefühl meistens sehr gut, ob das, was man tut, richtig oder falsch ist.

Liebe Grüße
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"Autor"  
Nutzer: pimboline
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Anzahl Nachrichten: 5746

geschrieben am: 07.07.2010    um 16:29 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: ini
"Ich habe das schon mit meinem TA besprochen. Heu ist SCHÄDLICH! Nenne mir argumente dagegen, ich hab dir welche geliefert! Die Aussage "nicht wegzudenken" ist schlichtweg falsch! Es fördert die Verdauung, mach sie aber gleichermaßen kaput! Kann u.U. sogar schädlicher sein als TroFu!"


Naja... ich werd ihr nicht mehr zurückschreiben, hat glaub ich keinen Sinn
Also dem würde ich ganz bestimmt nicht zurück schreiben, so aggressiv wie derjenige dir schreibt! Ich hätte keine Lust, mich weiter anschreien zu lassen. Denn ich denke nicht, dass sich die Mühe lohnt, ihm im normalen Ton Argumente zu unterbreiten. Da ist jemand sehr festgefahren in seiner Meinung und lässt keine anderen zu.
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"Autor"  
Nutzer: Phelice
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Anzahl Nachrichten: 64

geschrieben am: 12.07.2010    um 12:34 Uhr   IP: gespeichert
Heu schädlich, so so. Dann müssten ja 80% aller Heimkaninchen totkrank sein. Vielleicht verwechselt die Dame ja nur Heu mit irgendwas anderem wie Getreide, oder so?
Ihre Kaninchen tun mir leid. Schade, dass sie unter Mama's Sturheit leiden müssen. Schön aber dass du es versucht hast ini, hoffentlich glauben dir mehr unwissende Kaninchenhalter als ihr!
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