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geschrieben am: 14.01.2009 um 09:09 Uhr IP: gespeichert
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Nochmal zurück zum Ursprungsthema:
Es wurde hier um Erfahrungswerte gebeten, die ich hiermit weitergeben möchte.
Ich habe auch nur kastrierte Rammler, vier an derZahl, 2 x 2 (vermutete) Wurfgeschwister.
Bei den ersten 2 hab ich mir noch keine großen Gedanken gemacht, hatte nur folgendes Grundwissen:
2 Mädels geht gar nicht, 2 unkastrierte Rammler natürlich auch nicht, ideal natürlich ein Pärchen, aber 2 kastrierte Rammler ginge auch.
Wie gesagt, das war das, was ich vorher schon wusste und Tom und Jerry, die Wollsocken der Wahl, waren nun mal Jungs.
Auch im Tierheim und beim TA wurde bestätigt, daß das mit rechtzeitiger Kastra wahrscheinlich funktionieren würde, wenn auch nicht zu 100 %.
Der Tierarzt war in seiner Wortwahl übrigens etwas drastischer, ich zitiere: "Oh, die sind ja schon an die 14 Wochen alt, (im Tierheim wurden sie auf 10 bis 11 Wochen geschätzt) da wird´s aber Zeit mit der Kastra, bevor die sich gegenseitig zerfleischen!"
2 oder 3 Tage nach der Kastra kamen die beiden Herren dann noch auf die Idee, den Rang klären zu müssen, oh mann, bis dahin hätte ich nicht gedacht, das Kaninchen so aggressiv miteinander umgehen können.
Das war aber nur ne Sache von 10 Minuten, dann ging den beiden die Puste aus, und seitdem sind sie ein Herz und eine Seele.
Manchmal, wenn man mal versehentlich mit menschlichen Maßstäben misst, ist es fast schon peinlich zu sehen wie zärtlich die zwei Jungs miteinander umgehen.
Als sie noch zu zweit waren, hat man sie auch so gut wie nie allein gesehen, wenn der eine doch mal alleine unterwegs war, war keine 2 Minuten der andere bei ihm, um nach dem Rechten zu sehen.
Das einzige was die Harmonie ein wenig stört, ist die Tatsache, daß Tom, wenn er sich vor jemandem (Mensch oder Kaninchen) erschreckt, er nicht flüchtet, sondern angreift, und dann bekommt es auch der so gut wie immer unbeteiligte Jerry ab, wenn er mal zufällig im Weg ist.
Da Jerry aber das nervenstärkste und toleranteste Kaninchen ist, daß mir je über den Weg gelaufen ist, hat das nie weitere Konsequenzen.
Da die zwei so harmonisch zusammenlebten, beschloß ich, daß auch die Verstärkung männlich sein sollte, da ich schon wußte, daß Mädels recht zickig sein können, und das man auch bei Weibchen eventuell nicht um eine Kastra herumkommt, und die Risiken wollte ich nicht eingehen.
Die VG lief dann, zumindest nach meinem damaligen Wissensstand, relativ problemlos ab.
Die beiden Brüderpaare bekamen voneinander getrennte Käfige, deren Besetzung im täglichen Rhytmus getauscht wurde, und gemeinsamen Auslauf unter Aufsicht.
Inzwischen weiß ich natürlich, daß das absolut keine empfehlenswerte Methode war, mal ganz abgesehen davon, daß Billy und Teddy mit ca. 8-10 Wochen auch viel zu jung für eine VG mit Erwachsenen waren.
Es dauerte also einige Wochen bis die Aggressionen sich soweit in Grenzen hielten, daß daran zu denken war, die 4 endgültig zusammen zu setzen.
Verletzungen gab es übrigens keine, allerdings mit viel Glück, wie ich inzwischen weiß.
Billy und Teddy waren als kleine Häschen schon um einiges schneller als die Alteingesessenen, und konnten sich immer rechtzeitig in Sicherheit bringen, und haben die Aggressionen auch nie erwidert, auch später nicht, als sie größer waren und sich hätten wehren können.
Im Großen und Ganzen ist immer noch Harmonie angesagt, es haben sich auch neue Konstellationen gebildet, z.B. sind Jerry, ein "alter", und Billy, ein "neuer", dicke Kumpels geworden.
Sie sitzen jetzt seit einem guten halben Jahr zusammen und außer Tom´s gelegentlich auftretendem Schreck-Aggressions-Problem, stört auch nichts die Harmonie.
Nochmal, dies ist nur ein Erfahrungsbericht und stellt keine Empfehlung dar, in welcher Konstellation Kaninchen zu halten sind und auch die Art der VG war grundlegend falsch.
Inzwischen ist mir bewußt, daß das auf Dauer gutgehen kann aber nicht muß, und ich habe mich auch mit dem Gedanken auseinandergesetzt, daß ich im Zweifelsfall die Konstellation ändern muß und vielleicht auch aus Platzgründen einem oder mehreren Kaninchen ein neues Zuhause suchen muß.
Gruß Daniel |
Wenn ich sehe was Menschen Tieren antun, wünschte ich, die Affen wären nie von den Bäumen gestiegen.
Es grüßen Daniel, die Langohren und die Fiepsnasen |
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