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Spinaler Schock?

Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 04.10.2010    um 12:31 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,
leider muss ich hier schon wieder einen neuen thread aufmachen. Diesmal geht es um eines meiner Kaninchen, was gestern einen gewagten Sprung aus dem Stall gemacht hat (aus ca. 1,30 m Höhe), nachdem es sich erschrocken hat. Danach konnte sich meine Kleine mit den Hinterläufen nur noch kriechend fortbewegen, also sind wir sofort zum tierärztlichen Notdienst in die Klinik gefahren. Dort wurden die WS und die Hinterbeine geröngt und ein Bruch ausgeschlossen. Danach haben sie neurologisch untersucht und festgestellt, dass es sich wohl um einen spinalen Schock handelt. Dafür sprach auch eine Untertemperatur von 37 °C. Die Ärzte meinten, dass es ein paar Tage dauern könnte, bis die Motorik wieder vollständig funktioniert, meinten aber das würde schon wieder. Wir sollen nun unsere Kleine mit Rotlicht bestrahlen, bis sie wieder Normaltemperatur hat und erst dann soll Sie wieder zu den andern in den Außenstall.

Nun mach ich mir in einigen Punkten Sorgen: Ich habe gerade erneut Temperatur gemessen und musste feststellen, dass diese trotz Infrarotleuchter bei nur noch 36,3 °C liegt. Habe Angst, dass sie noch mehr runtergeht und weiß die ganze Sache nicht so ganz einzuschätzen. Ist 36,3 °C nicht schon sehr niedrig? Reicht es sie weiterhin nur zu bestrahlen? Desweiteren habe ich die Kleine nun seit gestern abend von den anderen getrennt und so wie es aussieht bleibt sie auch noch heute (evtl. sogar noch länger) hier oben im warmen Wohnzimmer. Wie lange können Kaninchen voneinander getrennt bleiben, dass sie sich noch wiedererkennen? Muss ich damit rechnen, dass ich nach 2-3 Tagen Trennung wieder neu vergesellschaften muss?

Wenigstens lässt sie sich gut aufpäppeln. Trinken tut sie alleine und sobald man ihr Critical Care mit der Spritze gibt, wird alles restlos aufgemümmelt.

Hat vielleicht schonmal jemand einen ähnlichen Fall gehabt und kann mir Tips geben?
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 04.10.2010    um 12:59 Uhr   IP: gespeichert
Hallo savahasi,

generell wäre ja ein Schmerzmittel angebracht gewesen - hast Du nichts für die Kleine bekommen? Ausserdem eine lauwarme Kochsalzinfusion, das bringt den Kreislauf wieder in Schwung.

Eine Trennung von den Partnertieren ist meist zusätzliche Strafe zum Umwohlsein und eigentlich nicht ratsam, zumal Du bei diesen Temperaturen einen Wechsel von drinnen nach draussen und wieder zurück einen Schnupfen riskierst.

In Aussenhaltung kann man dennoch separieren, in dem man einen Teil des Geheges mit Gehegegittern abtrennt, damit sie dennoch ihre Kameraden sehen kann. Zur Erwärmung kann man ein Snuggle-Safe nehmen.

Frisst sie nicht eigenständig oder warum wird sie gepäppelt?

Eine Rückvergesellschaftung im eigentlichen Sinne wird erst nach 2-3 Wochen Trennung erforderlich. Wenn eine Trennung gar nicht zu vermeiden war, habe ich die Erfahrung gemacht, dass bis zu 10 Tagen eine problemlose Wiedereingliederung in die Gruppe möglich war.

*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!<



Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw*
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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 04.10.2010    um 13:24 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Susanne,

ein Schmerzmittel hat sie gestern bekommen (soll 24 h halten), eine lauwarme Elektrolytlösung ebenfalls.

Ich mache mir Gedanken um die Temperatur, da sie ja weiter abgefallen ist (obwohl es ihr vom allgemeinen Befinden nicht schlechter geht als gestern abend, vielleicht sogar ein wenig besser).

Sie frisst zwar eigenständig, aber sehr wenig. Darum gebe ich ihr Critical Care zusätzlich (sie liebt das Zeug!).

Ich habe sie gerade mal zu den anderen in den Stall gelegt mitsamt ihrer Wärmflasche. Unser Hasen-Opi hat sich dann direkt neben sie gekuschelt (wärmt ja auch ein wenig, hoffe ich). Bin mir nur nicht sicher, ob ich sie heut nacht auch draußen lassen sollte, da es ja doch ein wenig abkühlt.

Wie kann man das mit der Temperatur einschätzen. Ist 36,3 °C schon "sehr unterkühlt"?
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 04.10.2010    um 14:18 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: savahasi
Wie kann man das mit der Temperatur einschätzen. Ist 36,3 °C schon "sehr unterkühlt"?
Kaninchen haben eine Körpertemperatur zwischen ca. 38 - 39°C, durch Stess kann sie auch mal etwas höher liegen.
36,3 ist also durchaus schon eine deutliche Untertemperatur.

Wann hast du denn gemessen?
Kann sie denn schon wieder hoppeln?

Ich würde hier evtl. nochmals einen Tierarzt aufsuchen um nochmals eine angewärmte Infusion zu geben (falls du das nicht auch alleine kannst) und evtl. auch Schmerzmittel zu holen.
Grüße von Karin
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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 04.10.2010    um 14:38 Uhr   IP: gespeichert
Die Temperatur habe ich vor ca. 3 Stunden gemessen.

Das mit dem Hoppeln ist so eine Sache. Sie will sich die ganze Zeit bewegen und hoppeln, nur leider klappt das noch nicht so ganz. Sie zieht die Hinterbeine immernoch hinterher und kippt manchmal zur Seite. Sie macht allerdings nicht den Eindruck, als ob sie starke Schmerzen hätte, da sie immer wieder von selber hoppeln möchte. Gerade ist sie sogar mit den anderen im Gehege rumgelaufen (zwar sehr langsam und umständlich, aber immerhin).

Ich werd trotzdem jetzt mal unsere Tierärztin anrufen. Mal sehen was sie dazu sagt.
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 04.10.2010    um 15:49 Uhr   IP: gespeichert
Vielleicht wäre auch ein VitaminB-Complex zur Nervenregenration hilfreich.

Aber schön, dss es ihr sonst den Umständen entsprechend gut geht und sie auch hoppeln möchte und es versucht.
Grüße von Karin
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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 04.10.2010    um 16:05 Uhr   IP: gespeichert
So,

nun haben wir heute Abend einen Termin bei unserer Haustierärztin. Sie meinte, dass man eventuell auch noch Cortison geben müsste.

Werde dann hier mal berichten, was bei rumgekommen ist. Hoffentlich nur Gutes!
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 04.10.2010    um 16:07 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: savahasi
So,

nun haben wir heute Abend einen Termin bei unserer Haustierärztin. Sie meinte, dass man eventuell auch noch Cortison geben müsste.

Werde dann hier mal berichten, was bei rumgekommen ist. Hoffentlich nur Gutes!
Daumen sind fest gedrückt.
Grüße von Karin
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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 04.10.2010    um 19:45 Uhr   IP: gespeichert
Wir sind wieder zu Hause!

Die Tierärztin hat noch einmal Temperatur gemessen: 37°C, also ein wenig mehr als vorher (hoffe nur, dass das nicht nur durch die Aufregung und den Transport bedingt war).

Sie hat gemeint, dass alle Reflexe vorhanden sind und das es früher oder später wohl wieder gut wird. Allerdings kommt nun noch hinzu, dass die Kleine sehr verzögerte Pupillenreflexe zeigte und daher vermutlich eine leichte Gehirnerschütterung vom Sturz hat.

Ein weiteres Problem ist, dass sie momentan Schwierigkeiten beim Pieseln und Kötteln hat. Scheinbar sind die zuständigen Nerven da wohl auch in Mitleidenschaft gezogen worden. das mit dem Pieseln haben wir aber schon in den Griff bekommen, da hilft ein leichter Druck auf das Bäuchlein. Die Tierärztin hat ihr was gespritzt, damit sie auch hoffentlich bald wieder besser kötteln kann. Dann gab es noch Cortison, Metacam und Vit. B. Denke dass damit erstmal alles gemacht wurde, was gemacht werden kann. Am Mittwoch haben wir dann nochmal einen Termin zur Nachkontrolle.

Ich bin etwas erleichtert, da die Tierärztin mir ein eher positives Gefühl vermittelt hat.
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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 05.10.2010    um 12:18 Uhr   IP: gespeichert
Oje!

Heut morgen wirkte meine Kleine wieder was fitter! Kann zwar immer noch nicht richtig laufen, pieselt und köttelt aber wieder selbstständig. Außerdem war sie die ganze Zeit unruhig hier in ihrem Käfig und hat mit buddeln und rumhampeln signalisiert, dass sie unbedingt raus möchte. Ich habe sie also wie gestern nachmittag wieder in den Außenstall zu den anderen Zweien gesetzt. Sofort ist eines unserer Kaninchen auf sie losgegangen und hat sie gebissen und durch den Stall gescheucht. Ich hab sie sofort wieder rausgenommen (sie kann ja noch nicht richtig laufen und sich nicht wehren, daher musste ich sie wieder trennen). Danach war wohl die Ordnung ein bisschen durcheinander und die anderen beiden haben sich noch gegenseitig gefetzt (war aber weniger dramatisch, da sie sich danach wieder zusammengelegt haben).

Werd ich Sie nun so lange getrennt halten müssen, bis sie wieder richtig laufen kann und ich sie neu vergesellschaften kann? Warum kennen die sich bloß nicht mehr? Sie sind doch erst 1,5 Tage getrennt und haben sich gestern zwischendurch sogar nochmal gesehen.
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Nutzer: Mari
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geschrieben am: 05.10.2010    um 12:27 Uhr   IP: gespeichert
Hallo du!

Erst einmal schön, dass es deiner Häsin etwas besser geht. Ich drücke fest die Daumen, dass es weiter bergauf geht!

Das Problem an den Rangkämpfen liegt daran, dass Kaninchen einander am Geruch erkennen - nun war die Kleine gestern beim TA, allein dadurch riecht sie schon absolut fremd für die anderen. Und so ein Eindringling im eigenen Gebiet, der muss natürlich bekämpft werden. Nach einem Tag Trennung gibt es eben schon leider solche Situationen.

Ich würde sie dann räumlich und außer Sichtweite voneinander trennen und in 2 Wochen eine neue VG auf neutralisiertem Boden starten.

Kennst du denn schon den VG-Flyer? >KLICK HIER!<

Liebe Grüße
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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 05.10.2010    um 12:35 Uhr   IP: gespeichert
An dem Geruch scheint das wohl wirklich zu liegen. Die Kleine hat nämlich sofort alles wiedererkannt und die anderen angenommen. Nur andersrum war das leider nicht der Fall.

Schade, hätte gedacht, dass ich um eine erneute Vergesellschaftung herum komme.

Da meine Kleine immer noch ein wenig Untertemperatur hat, darf sie laut Tierärztin eigentlich nur raus, wenn sie sich an andere Kaninchen zum Wärmen kuscheln kann. Da das aber nicht der Fall ist, muss ich sie nun ja wieder in die Wohnung holen. Ist natürlich auch sehr ungünstig, da sie gerade mitten im Fellwechsel steckt.

Wenn ich alle Kaninchen 2 Wochen lang nicht im Gehege hoppeln lasse, ist das dann wieder neutraler Boden?

Werd mir den Flyer mal durchlesen. Danke!
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Nutzer: Mari
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geschrieben am: 05.10.2010    um 12:40 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: savahasi
1) Da meine Kleine immer noch ein wenig Untertemperatur hat, darf sie laut Tierärztin eigentlich nur raus, wenn sie sich an andere Kaninchen zum Wärmen kuscheln kann. Da das aber nicht der Fall ist, muss ich sie nun ja wieder in die Wohnung holen. Ist natürlich auch sehr ungünstig, da sie gerade mitten im Fellwechsel steckt.

2) Wenn ich alle Kaninchen 2 Wochen lang nicht im Gehege hoppeln lasse, ist das dann wieder neutraler Boden?

1) Wie groß sind die Temperaturunterschiede - kannst du ein Zimmer im Haus runterkühlen, dass in 2 Wochen der Unterschied zu draußen nicht zu groß sein wird?

2) Nein, du solltest das Gehege ein wenig verändern, sprich Einrichtung ein wenig umstellen, alles komplett neutralisieren mit einem Desinfektionsmittel, was aber tierverträglich ist. Capha Desclean z.B.

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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 05.10.2010    um 13:10 Uhr   IP: gespeichert
Mit dem runterkühlen der Temperatur im Zimmer dürfte denke ich kein Problem sein. Zum Glück haben wir zur Zeit draußen eh milde Temperaturen, so dass die Unterschiede nicht zu groß sein werden.

Das Spray werd ich mir mal bestellen und hoffen, dass bei der Vergesellschaftung alles gut geht. Vor allem hoffe ich, dass meine Kleine bald wieder alle Pfötchen koordinieren kann. Es tut mir immer so leid wenn sie so hoppeln will wie sie es gewöhnt war, das aber irgendwie nicht geht. Naja wird ja früher oder später alles wieder gut.

Danke für die Tipps!

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Nutzer: savahasi
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geschrieben am: 06.10.2010    um 20:02 Uhr   IP: gespeichert
Hallo nochmal,

mein Knirps hat nun wieder Normaltemperatur. Und so langsam wird´s auch immer besser mit der Fortbewegung. Ein bisschen unkoordiniert sieht es zwar noch aus, aber es wird immer fleißig geübt. Bin mittlerweile guter Dinge.

Gruß

Savahasi
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geschrieben am: 06.10.2010    um 20:13 Uhr   IP: gespeichert
Das ist schön zu lesen... sie soll schön so weitermachen...
Grüße von Karin
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