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Rangordnungsprobleme nach Kastration eines Weibchens |
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geschrieben am: 02.11.2010 um 09:19 Uhr IP: gespeichert
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Nach (beinah) ununterbrochenen Scheinschwangerschaften seit Jahresbeginn musste ich unsere Häsin kastrieren lassen. Sie hat die OP super überstanden und danach auch gleich von alleine gefressen, allerdings hatte sie immer wieder an der Naht geknabbert und so musste ich sie (mit Halskrause) leider von ihrem Partner trennen.
Der Versuch, sie danach einfach wieder ins Freigehege zu setzen ging gründlich schief, ihre sonstige "Dominanz" war nicht mehr da, stattdessen wurde sie von unserem kastrierten Rammler (der ja doppelt so groß ist) rüde attakiert und gejagt. Das war so heftig, dass ich sie wieder rausnehmen und am nächsten Tage eine Zusammenführung inszenieren musste.
Zunächst verlief alles bestens, sie waren ganz friedlich und ich habe sie nach einer Weile beide ins Gehege gelassen. Da fing dann nach ca. einer halben Stunde die Jagd erneut an, allerdings diesmal ohne beissen. Außerdem ist unser Moppel aufgrund seiner Größe nicht sehr ausdauernd, deshalb war es nur eine Frage der Zeit, dass Ruhe einkehrte.
Das war vor drei Tagen. Seitdem habe ich keine Jagden mehr erlebt, sondern es herrschte Ruhe und die gegenseitige Fellpflege fand wieder statt. Allerdings beobachte ich bei unserer Häsin entgegen meiner Erwartung eine zunehmende Ängstlichkeit. Sie rennt weiterhin vor ihrem Partner weg, und beim Füttern kommt sie nicht wie gewohnt sofort zur Gemüseschale sondern rennt weg wenn er angehoppelt kommt. Nur gaaaanz zaghaft traut sie sich dann, sich der Schale zu nähern und sie macht sich dann schließlich gaaaanz lang, um ein Stückchen Gemüse aus der Schale zu mopsen. In die Schutzhütte geht sie gar nicht, wenn er drin ist - vielleicht, weil diese nur einen Eingang hat.
Ich bin ratlos, was ich nun machen soll. Eingreifen, separat füttern, oder abwarten und ggf. hinnehmen, dass die Rangfolge vertauscht ist und das Weibchen nun erst fressen darf, wann "Papa Löwe" satt ist oder ein Päuschen macht...
Ich bin so traurig, vor allem tut mir unsere Häsin leid, die eigentlich seit der OP sehr lebhaft wirkt, regelrecht gelöst. Ganz neugierig und offen scheint sie und er ist so ein Stinkstiefel.
Ratlose Grüße |
Viele liebe Grüße vom Waldrand senden Kati, Moppel und Mümmel |
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geschrieben am: 02.11.2010 um 12:19 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Kat11,
ich würde die beiden im Moment einfach noch etwas beobachten. Es sind ja erst 3 Tage.
Bis sich die Hormone bei einer Häsin nach der Kastration abgebaut haben dauert es bis zu einem halben Jahr. Ich habe bei meiner Häsin erst nach 1-2 Monaten eine Veränderung im Verhalten gemerkt. Ich würde ihre Ängstlichkeit also nicht unbedingt auf einen geänderten Hormonspiegel schieben. Es war einfach eine sehr anstrengende Zeit für die Dame nach der OP.
Gib ihr Zeit.
Ansonsten geht es ihr aber körperlich gut?
LG Judith |
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geschrieben am: 02.11.2010 um 12:31 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Judith,
danke für die schnelle Antwort. Bin ich eigentlich im richtigen Forum? Habe gerade gesehen, es gibt auch speziell eins zum Thema "Beziehungskiste"...?
Ja, ansonsten ist sie wie gesagt topfit. Die Ärztin meinte, so schnell nach einer OP hätte bei ihr noch kein Kaninchen wieder alleine gefressen. Sie hat gleich wieder Heu gefressen, aber eben auch die Wunde nicht in Ruhe gelassen. Leider war es nur eine einfache Naht und so brauchte sie den doofen Kragen, den sie sich auch immer wieder abgemacht hat. Mittlerweile ist aber alles ab und sie hat sich erstmal ausgiebig geputzt. Das war ganz schön hart für sie mit dem ollen Ding um den Hals, sie tat mir furchtbar Leid, mir ging es auch verdammt dreckig in dieser Zeit.
Aber jetzt ist sie umso munterer, viel fröhlicher als vor der OP, da stand sie ja unter Dauerstress, was teilweise für alle Beteiligten super anstrengend war.
Ja, ich denke auch, ich werde sie noch eine Weile beobachten. Fressen tut sie ja und in die Schutzhütte geht sie auch wenn er nicht drin ist.
Ich hoffe nur, er beißt sie nicht wieder, das war ein so furchtbarer Moment, so habe ich ihn noch nie gesehen. Er war immer so lieb und geduldig, auch wenn sie ihn dauert berammelt, gekratzt und genervt hat (vor der OP).
Na dann, wolln wir mal die Daumen drücken.
Dank nochmal.
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Viele liebe Grüße vom Waldrand senden Kati, Moppel und Mümmel |
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geschrieben am: 02.11.2010 um 12:56 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Kat,
ich denke auch, dass dein Problem eher in die "Beziehungskiste" gehört und hab ihn mal verschoben.
Ich drück die Daumen, dass sich die beiden schnell wieder annähern werden.
Alles Gute
Diana |
Viele liebe Grüße von Diana, Finja, Joe, Flocke, feivel und Luki hinter der Regenbogenbrücke |
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geschrieben am: 02.11.2010 um 20:55 Uhr IP: gespeichert
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Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen für die nächste Zeit einfach das Futter großzügig zu verteilen, so kann jeder in einer eigenen Ecke futtern. Das kann die Situation beim fressen zumindest etwas entspannen. |
Grüße von Karin
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geschrieben am: 03.11.2010 um 09:50 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: kat11 Ich hoffe nur, er beißt sie nicht wieder, das war ein so furchtbarer Moment, so habe ich ihn noch nie gesehen. Er war immer so lieb und geduldig, auch wenn sie ihn dauert berammelt, gekratzt und genervt hat (vor der OP).
Na dann, wolln wir mal die Daumen drücken.
Dank nochmal.
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Huhu Kat11,
und wie sieht es heute bei euch aus?
Ohja, das kann ich mir gut vorstellen, dass du total verzweifelt bist, weil du ihn so nicht kennst und auch noch nie erlebt hast.
Es ist so komisch, man denkt man kennt seine Tiere und dann sieht man sie so, wie man sie noch nie gesehen hat.
Vielleicht hat ihn auch der "fremde Geruch" nach der Kastration deiner Maus irritiert.
Es gibt sicherlich so viele Gründe, nur leider ist es uns meist nicht möglich diese zu erforschen.
Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass sich die Beiden bald wieder zu verstehen wie eh und je und somit einem harmonischem Zusammenleben nichts mehr im Wege steht.
Alles Gute |
Liebe Grüße Inga
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geschrieben am: 06.11.2010 um 14:01 Uhr IP: gespeichert
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Ich wollte mal den aktuellen Stand durchgeben:
Mit Freude beobachte ich seit gestern, dass unsere kleine Mümmel sich wieder beim Fressen zu ihrem Partner gesellt. Leider aber fielen mir auch wieder die vielen Köttel auf, die sie munter überall verteilt hat. Heute fand ich dann auch wieder Urinspritzer, sie wackelt aufgeregt mit dem Schwänzchen sie fängt wieder an ihn zu bedrängen, indem sie ihm auf dem Rücken rumkratzt. Hm.
Tja, da muss ich mich wohl noch etwas gedulden, bis der Abbau der Hormone abgeschlossen ist...
Ich war ja nach der Kastration auch etwas entsetzt, dass unsere Tierärztin nur die Eierstöcke entfernt hat. Bei all den Fragen vor der OP hatte ich danach gar nicht gefragt, weil das für mich irgendwie selbstverständlich war. Zumal sie ja ununterbrochen scheinschwanger war. Naja, nun ist es nicht mehr zu ändern. Wenigstens meinte sie, die Gebärmutter sei unauffällig gewesen, deshalb habe sie die drin gelassen. Aber nach allem, was ich so gelesen habe, wäre es doch auf jeden Fall besser gewesen, sie gleich mit rauszunehmen, oder?
Ich sehe gerade, sie liegen friedlich nebeneinander - na das ist doch eine schöne Belohnung für all den Stress der letzten 14 Tage.
Liebe Grüße an alle. |
Viele liebe Grüße vom Waldrand senden Kati, Moppel und Mümmel |
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