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Aufstellgehege auf Gras hilfreich bei VG

Nutzer: hoppelino
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geschrieben am: 20.11.2010    um 19:16 Uhr   IP: gespeichert
Hallo liebe Ninchenfreunde!

Ich möchte hier mal eine positive Erfahrung kundtun, vielleicht möge sie auch jemand anderem nützen, wenn eine Vergesellschaftung ansteht.

Im frühen Frühjahr habe ich Hoppelino und Kuno vergesellschaftet. Es war ein ziemliches Theater: Blutige Nase beim einen, eingerissenes Augenlid beim anderen... An den ersten möglichen Tagen des Jahres (diesmal also recht spät) habe ich dann zwei Aufstellgehege - die verzinkten Dinger, die man zusammenklappen kann und die auch oben verzinkte Gitter haben (nicht die mit dem Netz zum drüberspannen) - rausgekramt und zusammen auf die Wiese gestellt, so dass sie eine Gesamtfläche von ca 4qm ergaben.

Damit sich die beiden nicht immer sehen, habe ich aus einer Holzplatte einen Sichtschutz angefertigt, der genau Gehegebreite hatte. Dahinein habe ich ein Loch gemacht, so dass ein Ninchen gut durchschlüpfen kann. Und dann beide nagenden Freunde dahinein gepackt. Das Ergebnis war verblüffend: Beide Ninchen waren vollauf mit futtern beschäftigt, Streit gab es nur ganz selten - und wenn, dann konnte sich ja einer hinter den Sichtschutz begeben.

Da es das erste frische Gras des Jahres war, hab ich sie nach einer halben Stunde wieder ins normale Aussengehege gesteckt. Das ganze hab ich dann ein paar Tage hintereinander wiederholt und nach drei, vier Tagen waren die beiden ein Herz und eine Seele...

Als es dann wärmer wurde , kam der Nuffel zu uns. Nach einer angemessenen Quarantänezeit habe ich ihn im Frühsommer ins Aussengehege gesetzt und wie erwartet gab es natürlich Krieg. Auch hier habe ich dann die Aussengehege zur Hilfe genommen und es wurde sehr schnell sehr viel besser. Entscheidend dabei ist neben dem frischen Gras wohl auch der Sichtschutz, denn er verhindert, dass das andere Ninchen stets in Sichtweite ist und als Eindringling attackiert werden muss. (Diese Erfahrung habe ich übrigens auch im normalen Gehege gemacht: Ein großes Brett mit Durchschlupf wirkt Wunder...)

Inzwischen sind alle drei meist ganz friedlich miteinander, nur 2 x am Tag, wenn es Frischfutter gibt, muss der Hoppelino den Boss raushängen lassen - und das, obwohl es vorher hieß: 3 kastrierte Böckchen - das geht dar nicht!

Ich kann also nur empfehlen, zur Vergesellschaftung Aufstellgehege auf Rasen zur Hilfe zu nehmen. Leider sind sie mit 80 Euro/Stück inzwischen recht teuer geworden, zumal man mindestens zwei benötigt. Alternativ bietet sich an, solche Gehege aus Dachlatten und "Kaninchendraht" zu bauen, dann sind sie erheblich billiger. Aber genau so nützlich...

Viele Grüße
Markus
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 20.11.2010    um 19:26 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Markus,

es freut mich, dass sich Deine 3 auf diese Weise zusammengefunden haben, allerdings würde ich das so als gemeingütlige Empfehlung nicht im Raum stehen lassen wollen, denn das hiesse im Umkehrschluss, dass man auch kastrierte Rammler zusammenbringen kann, was hier ganz sicher eine Ausnahme darstellt.

Kaninchengruppen sollten immer aus gegengeschlechtlichen Partnern bestehen, was keine aus der Luft gegriffene Idee ist, sondern aus Erfahrungswerten besteht. Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Auch der Sichtschutz - wenn auch mit Durchschlupf - ist etwas, was in den meisten Fällen eher kontraproduktiv ist, da die Konfrontation stattfinden muss, um die Rangfolge zu klären. Eine fortwährende Trennung durch Sichtvermeidung hat meiner Erfahrung nach eher schlechte Auswirkungen.

Wenn man selbst schon weiss, dass so etwas nicht ander Tagesordnung ist, sollte man vorsichtig damit sein, dies als Ratschlag an andere weiterzugeben. Schlussendlich wärst Du derjenige, den man verantwortlich machen würde, wenn das bei anderen Tieren nicht klappt. Ganz zu schweigen von dem Gefühl, was bei Dir bliebe, wenn aufgrund Deines Ratschlages andere Tiere verletzt würden.....

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  TopZuletzt geändert am: 20.11.2010 um 19:27 Uhr von Susanne
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Nutzer: Bunny03
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geschrieben am: 20.11.2010    um 19:29 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: hoppelino
Da es das erste frische Gras des Jahres war, hab ich sie nach einer halben Stunde wieder ins normale Aussengehege gesteckt. Das ganze hab ich dann ein paar Tage hintereinander wiederholt und nach drei, vier Tagen waren die beiden ein Herz und eine Seele...
Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass sich deine Kaninchen auch ohne diese "Methode" gut verstanden hätten. Förderlich ist es natürlich, wenn sie zusammen fressen können und nicht immer nur an's attackieren denken müssen.
Jedoch ist es nicht so gut, sie während der VG auf einen anderen Ort zu setzen.

Man brauch also nicht mal die Freigehege für die VG, denn man kann den Karnickels auch einfach das Gras rumpfen gehen und großflächig im dauerhaften Gehege verteilen.
So hat man auch das Problem mit dem Ortswechsel nicht
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Nutzer: hoppelino
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geschrieben am: 12.02.2011    um 15:31 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Susanne.

Vielen Dank für Deine Stellungnahme. Dazu habe ich folgendes anzumerken:

"...allerdings würde ich das so als gemeingütlige Empfehlung nicht im Raum stehen lassen wollen, ..., dass man auch kastrierte Rammler zusammenbringen kann, was hier ganz sicher eine Ausnahme darstellt.
Kaninchengruppen sollten immer aus gegengeschlechtlichen Partnern bestehen, was keine aus der Luft gegriffene Idee ist, sondern aus Erfahrungswerten besteht."

Auch wenn die Geschlechterverteilung eigentlich nicht in diesen Thread gehört: Ich weiß, dass die Sicht, keine gleichgeschlechtlichen Ninchen zusammen zu halten, hier im Forum schwerpunktmässig proklamiert wird. Andere Leute, die auch viel Erfahrung mit der Vergesellschaftung von Kaninchen haben, wie Z.B. die Autorinnen Morgenegg (Artgerechte Haltung - ein Grundrecht des Kaninchens) und Wegener (Mein Zwergkaninchen) sehen das anders. Ihnen zufolge kommen kastrierte Rammler gut miteinander aus. Meine eigene Erfahrung bestätigt im Grundsatz die Sichtweise der genannten Autorinnen. Nun muss ich allerdings sagen, dass ich nie eine gegengeschlechtliche Haltung ausprobiert habe und mir somit Vergleichserfahrungen fehlen. Es mag sein, dass Männlein und Weiblein immer stressfrei miteinander auskommen, dazu kann ich nichts sagen. Bei meinen nagenden Freunden - wie gesagt: allesamt kastrierte Rammler, Oemmes inzwischen jenseits der Regenbogenbrücke - gestalten sich die Verhältnisse wie folgt:

Hoppelino und Oemmes kamen mehr als sehr gut mit einander aus. Sie waren ein Herz und eine Seele. Sie sind/waren Deinen Worten zufolge "Ausnahmekaninchen".

Hoppelino und Kuno kommen ebenfalls sehr gut miteinander aus, wenn auch nicht ganz so innig. Aber es gibt zwischen ihnen so gut wie gar keinen Stress. Sie kuscheln gerne zusammen und fressen auch gemeinsam. Daraus folge ich, dass Kuno ebenfalls ein "Ausnahmekaninchen" ist...?

Kuno und Nuffel kommen gut miteinander zurecht, sind allerdings auch nicht so innig wie Hoppelino und Oemmes es waren. Aber auch gibt es keine Problme. Zusammen kuscheln, fressen... Also ist Nuffel dann auch ein "Ausnahmekaninchen"...? Es scheint, ich habe geradezu ein Händchen dafür, Ausnahmekaninchen ins Gehege aufzunehmen...

Andererseits: Das Verhältnis von Nuffel und Hoppelino ist nicht von intensiver Zuneigung geprägt, sondern rein hierarchisch. Nuffel geht dem Hoppelino meist lieber aus dem Weg, wenn er auftaucht. Zusammen fressen ist hier nicht möglich und kuscheln nur mit Kuno in der Mitte. Dass die beiden dicke Freunde werden, steht nicht zu erwarten.

Ich ziehe daraus den schlichten Schluss, dass es wohl eher vom individuellen Charakter der zusammengesetzen Kaninchen abhängt als vom Geschlecht, ob sie nun gut oder schlecht miteinander auskommen.


"Auch der Sichtschutz - wenn auch mit Durchschlupf - ist etwas, was in den meisten Fällen eher kontraproduktiv ist, da die Konfrontation stattfinden muss, um die Rangfolge zu klären. Eine fortwährende Trennung durch Sichtvermeidung hat meiner Erfahrung nach eher schlechte Auswirkungen."

Richtig! Aber damit die Trennung ja nicht fortwährend ist, gibts ja den Durchschlupf. Es geht ja um RÜCKZUG, nicht um Trennung. So kann die Rangfolge durchaus ausgeboxt werden. Meistens kommt ja irgendwann der Punkt, wo einer "unten liegt" und dann anschliessend vorübergehend vom Sieger attackiert wird, sobald er in Sichtweite ist. Und eben da bringt der Sichtschutz mit Durchschlupf den Vorteil, dass sich das unterlegene Ninchen ausser Sichtweite zurückziehen kann, aber trotzdem im Gehege verbleibt. Im weiteren Verlauf der VG wird nun das unterelegene Ninchen immer wieder in der Sichtbereich der Chefs eindringen, um Toleranz zu erbitten. Anfangs gibt es stets sofort eine Attacke, worauf der Rückzug erfolgt (durch den Durchschlupf hinter den Sichtschutz), im Laufe der Zeit wird der Chef den Unterlegenen immer mehr dulden. Zumindest meine VGs sind alle so verlaufen.

"Wenn man selbst schon weiss, dass so etwas nicht ander Tagesordnung ist, sollte man vorsichtig damit sein, dies als Ratschlag an andere weiterzugeben. Schlussendlich wärst Du derjenige, den man verantwortlich machen würde, wenn das bei anderen Tieren nicht klappt. Ganz zu schweigen von dem Gefühl, was bei Dir bliebe, wenn aufgrund Deines Ratschlages andere Tiere verletzt würden....."

Ich wußte nicht, dass man hier an jeden Erfahrungsbericht einen "Disclaimer" anhängen muss Aber nun: WAS BEI MEINEN NINCHEN FUNKTIONIERT, GILT NOCH LÄNGST NICHT FÜR ALLE NINCHEN DER WELT! Zufrieden?

Ich gehe davon aus, dass die User dieses Forums das nötige Verantwortungsbewußtsein ihren Tieren gegenüber mitbringen und entsprechend mit Erfahrungsberichten wie meinem umgehen. Denn wie bereits gesagt: ES KOMMT JEWEILS AUF DEN INDIVIDUELLEN CHARAKTER DER ZU VERGESELLSCHAFTENDEN TIERE AN.

Markus
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Nutzer: hoppelino
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geschrieben am: 12.02.2011    um 15:51 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Bunny03
Man brauch also nicht mal die Freigehege für die VG, denn man kann den Karnickels auch einfach das Gras rumpfen gehen und großflächig im dauerhaften Gehege verteilen.
So hat man auch das Problem mit dem Ortswechsel nicht
Hallo Bunny03.

Natürlich braucht man die Aufstellgehege nicht. Ebenso, wie man so vieles im Leben nicht braucht... und trotzdem hat

Meine Nins fressen übrigens definitiv lieber Gras, das sie selber rupfen, als von mir Gerupftes. Gras ist ja nicht gleich Gras. Wenn Du so eine "Sportrasen- Mischung" mal eine Weile nicht schneidest, stellst Du fest: Das sind ganz viele verschiedene Sorten von Gräsern. Und einige schmecken den Nins besser als andere. Die lassen sie dann nämlich stehen. Wohl dem Ninchen, dass da auf 4 - 6qm die Auswahl hat...

Meine Ninchen hatten auch keine Probleme mit dem Ortswechsel an sich - nur mit dem Transport dorthin. Also hab ich das Hauptgehege mit dem Aufstellgehege durch eine großes (!) Abflussrohr aus dem Baustoffhandel (im Baumarkt gibt es meist nur zu kleine) verbunden. Dann gehen alle drei - schwupp-schwupp-schwupp - flugs rüber ins Aufstellgehege und toben da ein bißchen rum. Irgendwann haben sie dann genug und warten am "Törchen" - einer Klappe durch die ich das Rohr ins Aufstellgehege einschiebe - auf den Rückweg. Stressfreier Nagertransport! Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass bis zu 4m Entfernung auf diese Weise unproblematisch zu verbinden sind, mehr hab ich noch nicht ausprobiert. Aber dieser Radius gibt schon bei den versetzbaren Gehegen eine gute Fläche abzugrasenden Rasens.

Natürlich sollte man die nagenden Freunde darin nicht unbeaufsichtigt lassen - wobei ich persönlich noch nicht erlebt habe, dass ein Ninchen auf Rasen anfängt zu buddeln, ich möchte das aber nicht ausschliessen. Auf nicht-begrastem Untergrund wird allerdings sofort gegraben, wenn der erste Gras-Hunger gestillt ist...

Markus
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Nutzer: hoppelino
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geschrieben am: 12.02.2011    um 15:59 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: hoppelino
Auf nicht-begrastem Untergrund wird allerdings sofort gegraben, wenn der erste Gras-Hunger gestillt ist...
Was bedeutet - um es klar zu sagen - dass dann natürlich die Gefahr besteht, dass sich ein Ninchen unter den Gehegewänden durchbuddeln und entwischen kann!
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Nutzer: hoppelino
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geschrieben am: 12.05.2011    um 16:24 Uhr   IP: gespeichert
Mai 2011 - ein Jahr ist vergangen seit sich Hoppelino, Kuno und Nuffel zum ersten Mal getroffen haben. Da Susanne das Thema der gleichgeschlechtlichen Haltung (alle 3 sind kastrierte Böckchen) angestossen hat, möchte ich hier diesbezüglich noch eine Schlussbetrachtung liefern: Zwischen Hoppelino und Nuffel bestanden lange Zeit Spannungen, so dass ich davon ausgegangen bin, die beiden werden wohl nie so richtig warm miteinander. Aber entgegen dieser Prognose kuscheln sie inzwischen ziemlich oft zusammen. Kuno wird nach wie vor von beiden "beschnuffelt", und so kann ich als Fazit festhalten, dass auch diese - meine zweite - Böckchen-WG sehr gut funktioniert.
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Nutzer: melodini
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geschrieben am: 13.05.2011    um 14:11 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: hoppelino
Kuno wird nach wie vor von beiden "beschnuffelt", und so kann ich als Fazit festhalten, dass auch diese - meine zweite - Böckchen-WG sehr gut funktioniert.
Hallo Markus!

Wenn ich das richtig verstehe, dann sind Nuffel und Hoppelino "Freunde", Kuno aber aussen vor? Wird er von den anderen beiden lediglich geduldet oder kuschelt er auch mal mit den anderen beiden?

It will all be good in the end. If it's not good, it's not the end.
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Nutzer: hoppelino
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geschrieben am: 19.11.2011    um 22:08 Uhr   IP: gespeichert
Nee, alle drei kuscheln immer mal wieder in unterschiedlicher Konstellation miteinander, manchmal auch zu dritt. Kuno "nimmt" dabei nur lieber, als dass er "gibt". D.h. er läßt sich lieber lecken als selbst zu lecken. Inzwischen macht er das aber auch schon mal.
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