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geschrieben am: 17.12.2010 um 20:50 Uhr IP: gespeichert
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Eigentlich wollte ich, nachdem ich meine Schäferhundmixhündin mit 15 Jahren gehen lassen musste, keinen Hund mehr, aber manchmal kommt alles ganz anders.
Als ich mal wieder bei meiner Bekannten im Imbiss einen Kaffee trinken war, fragte sie mich ob ich nicht wieder einen Hund haben wollte, einer ihrer Stammgäste hätte einen abzugeben, du warst ein Scheidungsopfer keiner der beiden wollte dich behalten.
Ich habe dann zugestimmt dich mal anzuschauen wir machten einen Termin für ein Treffen im Imbiss aus. Als ich dich das erste mal sah wusste ich sofort hier stimmt was nicht, du warst völlig unterwürfig und ängstlich, lagst unter seinem Stuhl und trautes dich nicht drunter raus, nicht mal für ein Leckerli. Du warst kein hübscher oder besonders niedlicher Hund und so überhaupt nicht das was ich mir angeschafft hätte, hätte ich wieder einen Hund haben wollen.
Da ich deinen Besitzer kannte, vereinbarten wir das ich dich erst mal mitnehme und mich darum kümmere das du ein schönes neues zu Hause findest, er gab mir deine Leine und ich bin zur Tür, er sagte noch zu mir „willst du Sie nicht an die Leine nehmen“ ich hab ihm gesagt „ich brauche keine Leine“ ich stand an der Tür mit dem Türgriff in der Hand und rief deinen Namen, du bist sofort zu mir gekommen, er hat dich noch mal gerufen, du hast einmal kurz zu ihm hin gesehen, dann hast du den Türgriff angestarrt, als wenn du mir sagen wolltest mach schnell auf und lass uns raus hier“, kaum das ich die Autotür auf hatte, warst du auch schon auf der Rücksitzbank.
Als ich dich mit nach Hause brachte hing gleich der Haussegen schief, weil wir ja eigentlich keinen Hund mehr wollten. In den darauffolgenden Tagen in denen du bei uns warst habe ich rausgefunden das du wohl schlimmes erlebt haben musst, da du vor allem und jedem Angst hattest besonders vor Männern, an deinem Verhalten konnte man erkennen das du wohl auch geschlagen worden bist, du hingst an mir wie eine Klette und hast dich ständig hinter mir versteckt, ich konnte nirgends ohne dich hingehen.
Du warst sehr schreckhaft und nur noch eine kleines Stück davon entfernt zu einem Angstbeißer zu werden.
Als mein Mann dann sagte „die kannst du doch nicht mehr weggeben so wie die nach einer Woche schon an dir hängt“, damit stand fest du wirst bleiben.
Wenn man dich alleine gelassen hat, hast du die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt Sachen zerbissen, den Mülleimer ausgelehrt und den Müll in der ganzen Wohnung verteilt, mich traf jedes Mal der Schlag wenn ich dich mal alleine zu Hause gelassen habe du warst ein echter Problemfall, so manches mal habe ich gedacht ich kriege es nie hin, du hast mich schon viele Nerven gekostet. Deswegen waren wir wohl auch die fünften Besitzer obwohl du erst 2,5 Jahre alt warst.
Im Laufe der folgenden Jahre würde aus dir ein supertoller Hund, du lerntest ausgelassen zu sein, du warst kaum noch ängstlich wurdest zu einer selbstbewussten Hündin, lerntest das ich immer wieder kam und klebtest nicht mehr so an mir, du legtest vorbildlich deine Prüfung zum Begleithund ab. Mit viel Geduld wurde aus dir ein fast normaler Hund. Die Angst vor fremden Männern bist du nie ganz los geworden.
Du wurdest ungewollt trächtig, ich beschloss du darfst diesen einen Wurf bekommen, per Kaiserschnitt kamen sie zur Welt, was dir eine zweite OP ersparte da die Kastration gleich mit gemacht werden konnte, das Problem war nur das du deine Welpen nicht annehmen wolltest und wir dich festhalten mussten um alle drei Stunden die Welpen anzulegen, nach einer Woche ging ich am Stock und du hast dich entschieden dich doch um sie zu kümmern.
Wir haben sie zusammen groß gezogen und deine acht Rabauken in gute Hände untergebracht den neunten, den kleinsten und schwächsten hast du mir damals im Maul ins Bett gebracht, als wenn du mir sagen wolltest, das ich mich um Ihn kümmern soll, damit er es schafft, mit der Flasche haben wir auch den groß und stark bekommen und Mogli durfte bei dir bleiben, ihr wart ein tolles Team und hattet soviel Spaß miteinander, es war so schön euch rumtoben zu sehen.
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