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Kaninchenschwestern verstehen sich nicht mehr... |
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geschrieben am: 20.12.2010 um 23:11 Uhr IP: gespeichert
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Seit Sommer 10 wohnen 2 Lohkaninchen bei uns, ca. im April `10 geboren.
Die beiden leben in Aussenhaltung. Wir haben einen großen 2-stöckigen Stall ( ca. 1,3 auf 1,5 m pro Etage) + separates Freilaufgehege von ca. 6 m².
Wir haben sie vom lokalen Hasenzuchtverein- da wurde uns gesagt, dass das schon passt bei zwei Schwestern mit dem Zusammenleben. Die beiden stammen aus einem Wurf. Trotzdem ist Schnuffi um einigeres größer und die dominantere der beiden. Madita hatte kurz nach dem Einzug bei uns Durchfall bekommen- Kokzidien, die wir zum Glück erfolgreich bekämpfen konnten. Sie ist aber immer die Kleinere geblieben, flink aber zurückhaltend.
Zunächst haben sich beide sehr gut verstanden, waren aber ja auch noch nicht geschlechtsreif.
Dann fing die größere Schnuffi mit dem Rammeln an. Ansonsten war aber auch noch alles in Ordnung.
Nun hat sich seit ca. 3 Wochen das Verhalten der beiden stark verändert: Schnuffi dominiert Madita total. Sie darf nicht mehr an den Fressnapf kommen und wird bei jeder Gelegenheit gejagt. Madita hat zwar (noch) keine schlimmen Verletzungen, sitzt dann aber regungslos in einer Ecke und darf quasi nicht ans Futter. Schnuffi hat sich den kompletten Stall markiert und ist auch uns gegenüber ziemlich launisch.
Für unsere Kinder ist das ganz schlimm, da nun die beiden Kaninchen nicht mehr wie früher angehoppelt kommen, sondern es immer ein Rambazamba gibt, so bald jemand ans Gehege geht. Ich füttere jetzt an verschiedenen Stellen, damit Madita überhaupt eine Möglichkeit hat, an ihre Portion zu kommen.
Dann gibt es aber wieder Momente, in denen beide eng zusammen gekuschelt liegen...
Ich habe mich schon einmal vor ein paar Wochen durch die Foren gelesen und damals gedacht, das wird schon wieder (da es ja zum Glück noch keine blutigen Verletzungen gibt), aber inzwischen habe ich das Gefühl, Schnuffi wird immer launischer.
Da hier im Forum ja bereits diskutiert wurde, dass Kastration keine Lösung ist, überlegen wir nun, die Kaninchen zu trennen bzw. weitere Artgenossen zum Schlichten einziehen zu lassen.
Was habt ihr für Erfahrungen: bringt es Frieden, zu einer dominanten Kaninchendame ein weiteres Tier zu setzen? Kann ein kastrierter Bock schlichten oder gibt es tendenziell noch mehr Ärger?
Wir sind gespannt auf Eure Tipps, da wir inzwischen ziemlich ratlos sind und nicht genau wissen, wie wir die Situation aus "Kaninchensicht" einschätzen sollen...
edit Heubären: Im Titel aus den Hasen Kaninchen gemacht und ein paar Absätze eingefügt. |
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TopZuletzt geändert am: 21.12.2010 um 00:04 Uhr von Heubären
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geschrieben am: 20.12.2010 um 23:15 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Conny und hier!
Ja, leider ist die Konstellation zweier Häsinnen nicht gut - ist denn der Freilauf rund um die Uhr für die beiden zugänglich? Prinzipiell könnte ein Kastrat schon Ruhe bringen, das wäre vor der Trennung und der Haltung zweier Gruppen auf jeden Fall erstmal einen Versuch wert. Sind Stall und Auslauf gegen Eindringlinge gesichert? |
Die Suchfunktion darf benutzt werden.
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geschrieben am: 20.12.2010 um 23:22 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Conny,
erst einmal hier bei uns!
Leider ist das, was ihr erlebt keine Seltenheit. Die Chance, dass ein gleichgeschlechtliches Kaninchenpaar sich Zeit seines Lebens gut verträgt ist sehr gering.
Manchmal gibt es klare Auslöser, manchmal aber auch solche, die wir Menschen nicht erkennen können. Ändern lässtsich diese Situation allerdings dann nicht mehr - selten gelingt es, die beiden Tiere wieder aneinander zu gewöhnen, aber der neue Friede ist - sollte man ihn überhaupt erreichen - meist nur sehr kurzlebig.
Eure beiden Häsinnen sind mit ihren 8 Monaten mitten in der Pubertät - das ist tatsächlich ein beliebter Zeitpunkt für Streit und Unfriede. Wenn dann auch noch Scheinschwangershcaften hinzukommen wird es gern besonders schlimm - und wenn das eine Tier sogar leidet besteht natürlich dringend Handlungsbedarf.
Leider geben Züchter gern so tolle Auskünfte - oft ist es ja so, dass sie selten ein paar Kaninchen ihr Leben lang beisammen beobachten und deshalb nicht immer die besten Erfahrungsschätze haben.
Die einzige Lösung ist ein kastrierter Rammler im richtigen Alter - niemand kann garantieren, dass am Ende eine harmonische Dreiergruppe entsteht, aber die Chance besteht. Letztlich aber sorgt solch ein neuer Mitbewohner mit ziemlicher Sicherheit zumindest dafür, dass die Häsin von der Schwächeren ablässt.
Der Rammler muss im rechten Alter sein - idealerweise zwischen 6 Monaten und 1-2 Jahren alt und sollte natürlich erst einmal bei euch zwei Wochen Quarantäne sitzen. Ohne die beiden Mädchen sehen oder riechen zu können.
Wichtig ist auch, dass ihr die drei auf neutralem Gebiet vergesellschaftet. Dass es dabei zu Kämpfen kommen wird ist natürlich, aber wie gesagt besteht die Chance dass nach ein paar Tagen oder Wochen eine glückliche Gruppe entsteht.
Auch zwei Rammler wären natürlich eine Option, die am Ende eine gleichmäßige Gruppe ergeben würde. Die Frage ist aber in allen beiden Varianten, ob ihr genug platz habt? Denn wenn davon zu wenig da ist klappen Vergesellschaftungen auch unter besten Voraussetzungen was die Wahl der Tiere angeht eher nicht.
Alles Gute |
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geschrieben am: 21.12.2010 um 00:18 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: CyCy
Die einzige Lösung ist ein kastrierter Rammler im richtigen Alter - niemand kann garantieren, dass am Ende eine harmonische Dreiergruppe entsteht, aber die Chance besteht. Letztlich aber sorgt solch ein neuer Mitbewohner mit ziemlicher Sicherheit zumindest dafür, dass die Häsin von der Schwächeren ablässt.
Der Rammler muss im rechten Alter sein - idealerweise zwischen 6 Monaten und 1-2 Jahren alt und sollte natürlich erst einmal bei euch zwei Wochen Quarantäne sitzen. Ohne die beiden Mädchen sehen oder riechen zu können.
Wichtig ist auch, dass ihr die drei auf neutralem Gebiet vergesellschaftet. Dass es dabei zu Kämpfen kommen wird ist natürlich, aber wie gesagt besteht die Chance dass nach ein paar Tagen oder Wochen eine glückliche Gruppe entsteht.
Auch zwei Rammler wären natürlich eine Option, die am Ende eine gleichmäßige Gruppe ergeben würde. Die Frage ist aber in allen beiden Varianten, ob ihr genug platz habt? Denn wenn davon zu wenig da ist klappen Vergesellschaftungen auch unter besten Voraussetzungen was die Wahl der Tiere angeht eher nicht.
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Danke für Eure schnellen Antworten!
Die Quarantäne bei einem neuen kastrierten Böckchen wäre nicht das Problem: wir haben noch einen zweiten Stall + Auslauf in unserem Gartenhaus.
Allerdings haben wir dort keinen Strom (also auch kein richtiges Licht), daher nutzen wir jetzt im Winter als Hauptstall den doppelstöckigen 4 m²-Stall.
Und der wäre dann wohl für 3 Kaninchen nach Quarantäne und erfolgreicher VG zu klein...
Wir haben uns als Gartenprojekt 2011 einen neuen Sommerfreilauf vorgenommen, aber bis zum Frühjahr (=möglicher Baubeginn) dauert es noch so lange.
Wie sollen wir die Zeit am besten überbrücken?
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geschrieben am: 21.12.2010 um 09:31 Uhr IP: gespeichert
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Ich würde die beiden Mädels auf jeden Fall jetzt schon trennen und reinholen. So wie es es klingt haben die beiden draußen nur den großen Stall, und ab und zu Auslauf, was bei den Temperaturen nicht genug Platz ist. Auch für die Verträglichkeit ist es einfach zu eng.
Vielleicht kannst Du in zwei verschiedenen Zimmern zwei Gehege bauen, vielleicht auch im Keller oder so. Vielleicht kann auch ein Kaninchen so lange zu einer Freundin ziehen, wenns vom Platz her nicht reicht bei Euch.
Dann würde ich das Aussengehege bauen, und wenn es möglich ist, gleich gr0ß genug für 4 Kaninchen. Im Frühjahr kannst Du Dich dann um zwei kastrierte Rammler kümmern und dann alle vier gleichzeitig ins neue Gehege setzen. Das ist meiner Meinung nach die erfolgsversprechendste Variante. So klappt es bestimmt, da sich die beiden Damen dann auch eine zeitlang nicht gesehen haben. Es ist sicherlich auch der größte Aufwand, aber er lohnt sich bestimmt!
Eine andere Möglichkeit wäre, eine Dame in gute Hände abzugeben, und für die Andere einen Rammler zu suchen. Dann hättest Du im Endeffekt zwei Kaninchen und bräuchtest nicht so viel Platz. So wären dann auch letztendlich alle glücklich. |
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