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Fütterungsumstellung und Heißhunger

Nutzer: Knuddelmuff
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geschrieben am: 30.01.2011    um 20:43 Uhr   IP: gespeichert
Hallö,

Ich weiß, dass es zu dem groben Thema auch schon mehrere Threads gibt, wo z.b. diese 100 g pro kg Kaninchen-Regel (als Mindestmaß) erklärt wird und was ein besserer Zustand bei Heißhunger wäre, aber nicht, wie man da hinkommt, daher war ich mal so frei.

Wie viele andere auch, bin ich mir nicht sicher, ob ich immer richtig füttere. Weniger von der Sorte her, da hat mir die Futterliste hier und auch bei Diebrain.de sehr geholfen. Nein, es geht eher um die Menge.

Meine beiden Moppel waren nie ernsthaft dünn oder schmächtig, aber auch nie wirklich dick. Gefüttert hab ich sie von Anfang an nur mit Gemüse (kannten sie auch von zu Hause nur so) und Heu und Wasser gibts natürlich auch rund um die Uhr.

Morgens bekommen sie immer Möhre, je nachdem wie groß die sind 1 oder 2 bis 4 (momentan sind die Möhren hier gerade mal fingergroß), bestmöglichst mit Möhrengrün. Dann haben sie vor einer Weile noch abends immer diverses Gemüse bekommen. Inzwischen hab ich das nochmal aufgeteilt, dass sie nachmittags/abends was bekommen, wenn ich aus der Uni zurück bin (ca 16/17 Uhr, manchmal später) und dann nochmal vor dem Schlafen gehen gegen 22/23 Uhr.
"Diverses Gemüse" heißt Gurke, Knollensellerie, Salat, Blumenkohl und Brokkoli, natürlich nicht alles auf einmal, sondern zwei Sorten gemischt, am nächsten Tag dann zwei andere Sorten,.. und so weiter.
Als beliebige Beilage dazu gibts dann noch Petersilie und nochmal Salat, auch zu den Möhren, wenn ich nicht so viel gutes Möhrengrün da habe. (Früher gabs auch mal Stangensellerie, aber der war oft nach spätestens 2 bis 3 Tagen schon total weich und gelb, wenn nicht sogar früher schon. Da konnte ich die Hälfte wegschmeißen. Daher bin ich auf Knollensellerie umgestiegen.)

Ob das die 100 g pro kg Kaninchen erfüllt (oder besser 150g oder so, 100 ist ja Mindestmaß) , weiß ich nicht genau. Ich will das die Woche über mal wiegen und protokollieren.

Nun haben meine beiden die Angewohnheit, ihr Futter total hinunterzuschlingen, egal was es ist und wie viel es ist. Das ist natürlich nicht gesund, daher will ich die Fütterung jetzt möglichst soweit ändern, dass man irgendwann an dem Stand ist, dass sie ruhig fressen, nicht alles auf einmal und bei der nächsten Fütterung quasi noch ein Rest da liegt. Häufiger was reinzutun ist nur bedingt möglich, da ich eben von 9 bis 15/16 Uhr, gelegentlich auch 18/19 Uhr in der Uni bin und höchstens gelegentlich mein Freund mal noch was reintun kann, falls er früher zu Hause ist als ich. Da sie dann quasi über mehrere Stunden kein "dazwischengeworfenes" Blatt Salat kriegen oder Petersilie, hatte ich mich davor gescheut, das zu machen, wenn ich da bin, weil das dann ja am Tag total unausgeglichen sein könnte.

Da sie also alles verschlingen, auch wenn ich ihnen morgens total viel reinstellen würde (und nicht nur Möhre, auch anderes), hab ich Angst, dass sie durch diese Umstellung total dick werden könnten. Denn ich müsste ja, damit auch bei ihnen eine Denkumstellung stattfindet, eine Menge reintun, mit der sie im Zweifelsfall überfordert sind und die sie deshalb für später aufheben.
Hab jetzt schon bei Plüschnasen diesen Futterbaum XXL bestellt, damit sie ihr Futter nicht einfach in Massen hingeklatscht bekommen, sondern durch das Erarbeiten wenigstens ne kleine Verzögerung haben. Aber ob das so funktioniert, wie ich mir das denke, muss der Feldversuch zeigen.

Sie sind übrigens mittelgroß, heißt keine Zwerge, aber auch keine Riesen. (Von der Rasse her sind sie wilde Mischlinge, aber wir vermuten, dass Rhön, Löwenköpfchen und Rex mit drin sind). Genaue Körpermaße hab ich nicht, aber sie passen gemütlich in eine große JR-Farm Heurolle, mit rund 5 cm Abstand zum Rand.
Foxy, das Weibchen, wiegt 1,9 kg; Kuno 1,8 kg (neulich beim TA waren es 2,04, aber meine Wage ist leider auch sehr ungenau).
Beide sind gesund, bewegungsfreudig und kuscheln aber auch viel.


Wie kann ich diese Umstellung halbwegs erfolgreich bewältigen, ohne meine zwei Karnickel in träge, dicke Fellbälle zu verwandeln? Sie haben zwar Bewegung, jagen sich auch mal gegenseitig, sind aber nun nicht die totalen Superathleten.


LG, Knuddelmuff
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Nutzer: olafundlucas
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geschrieben am: 30.01.2011    um 22:07 Uhr   IP: gespeichert
Die 100 gr. Regel gibt es nicht wirklich - es ist nur ein Richtmass, denn die 100 gr. könnten auch zu viel sein. 100 gr Salat ist nicht viel im Verhältnis zu 100 gr. Karotten.

Ein Kaninchen muss sich knuffig anfühlen, die Knochen noch fühlbar sein, nicht herausstehen.

Und dass sie sich über das Futter hermachen wie Vampire über Blut, das kann hier jeder von uns bestätigen.

Manch einer von uns füttert 2 x am Tag, ich persönlich fahre mit einmaliger Fütterung gut, denn meine sind Aussenhaltungstiere und können zum Frischfutter zusätzlich auch noch Saftfutter, sprich Gras etc. aus dem Garten fressen. Auch jetzt im Winter sind sie auf der Wiese.

Die Gemüsestücken würde ich nicht zu klein schneiden, lass die Möhre ruhig im ganzen, auch Sellerie oder Steckrübe ruhig größer lassen, dass sie was zu tun haben.
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 30.01.2011    um 22:07 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Knuddelmuff,

die Antwort wie man verhindet dass Kaninchen dicke Fellbälle werden (knuffig solten sie ja schon sein, das ist arttypisch, aber nicht "fett") ist die selbe wie bei uns Menschen:
Kalorien.

Gemüse ist nicht gleich Gemüse.
Bei uns, die wir 50, 60 oder 90kg wiegen und am Tag allein 1400kcal brauchen nur um uns am Leben zu halten is es wirklich Schnuppe, ob 100g Gemüse 12 oder 35 Kalorien einbringen, am End eist es fast lächerlich wenig.
Bei einem Kanichen von 2, 4 oder 8kg ist das dann doch schon ein Unterschied, besonders weil es darauf ausgelegt ist, auch aus der kargsten Kost alles rauszuholen was da ist.

Alles was Wurzelig ist hat viele Kalorien.
Alles was tropft, wenn du es anschneidest, hat wenig.
Und dann gibt es da auch einiges, was ncht in die beiden Kategorien passt, aber da ich mir die Finger wund tippen würde, vielelicht nur das angeshcaut was du normalerweise so verfütterst:
Karotte - kalorienreich
Gurke - kalorienarm
Knollensellerie - kalorienreich
Salat - kalorienarm
Blumenkohl und Brokkoli - "mittelfeld"

Der Schlüssel ist eigentlich, viel zu verfüttern, was kalorienarm ist und weniger von den stärkereichen Sorten zu geben, denn die haben logsicherweise einiges an Brennwert.
Ideal zum "Massen-verfüttern" sind Salate, der Chinakohl, Staudensellerie (aber nicht die Knolle), Gurken, und eben alles was noch wasserhaltig ist - etwa Tomaten, Zucchini oder Paprika.
Der vorteil an viel Salat, Kräutern und derlei Blattzeugs ist einfach, dass nebenbei wie beim Heu auch der Zahnabrieb wunderbar gefördert wird und viel Wasser in den Körper kommt.
Champigons sind auch so ein Futter, aber das wollen die meisten Mäuse genau so wenig wie Spargel. Und nicht grad günstig ist das auch nicht.

Im Sommer sind selbstverständlich auch die Blätter von verträglichen Bäumen, gutes Gras und Wiesenpflanzen eine Super Sache (achtung mit dem Löwenzahn, der macht richtig dick).

Ich würde sagen, dass solang du deutlich mehr von den kalorienarmen Sorten (in der Futterliste ja auch mit Gewichtsabnahme als Stichwort gekennzeichnet) verfütterst nicht viel passieren kann und du da deutlich mejr geben kannst.

Die 100g/Tag Regel ist eigentlich überholt und nur ein erster richtwert für sehr unsichere Neuhalter - besser ist immer das eigene Gefühl.
Dass Kaninchen die rationierte Fütterung kennen sich mit Heißhunger auf das Futter stürzen ist normal und muss erst abtrainiert werden - bei uns liegt Futter keine 24Stunden herum, es gibt am Tag nur eine richtige Mahlzeit, aber es gibt solche Mengen dass die beiden durchaus einige Stunden brauchen um alles zu verzehren und auch nach den ersten paar Minuten in denen das Beste herausgepickt wurde dann weggehen und den Rest liegen lassen. Der wird dann erst später besucht, ein bisschen wird geknabbert, der Rets bleibt wieder liegen für später. Aber wenn frisches Futter kommt ist das eben immer besonders interessant

Was nun "nur zwei Sorten" angeht - warum machst du das so? Eigentlich hat es nur Vorteile, wenn man am Tag 4 oder gar 6 Sorten gibt - zum einen muss kein Gemüse so ewig liegen, weil man es "erst gestern" gegeben hat und nun ein anderes dran ist, zum anderen haben die Tiere eine größere Auswahl und Bandbreite.

So oder so, ich hoffe ich konnte dir erst einmal ein wenig helfen
Alles Gute





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Nutzer: Knuddelmuff
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geschrieben am: 30.01.2011    um 22:39 Uhr   IP: gespeichert
Danke für die schnellen Antworten!

@olafundlucas: Der Vergleich mit den Vampiren ist toll und triffts genau!

Ich achte meistens darauf, die Sachen nicht zu klein zu schneiden, allerdings rennt Foxy gerne mit einem Stück weg und macht sichs am anderen Ende des Geheges gemütlich. Daher gucke ich, dass ich sie zumindest so schneide, dass z.B. Möhrenstücke alle halbwegs gleich groß sind. Aber wenn ich mehr und auch unterschiedliches reinpacke, sind Unterschiede vlt nicht mehr so dramatisch oder?

@CyCy: Danke für diese ausführliche Erklärung. Hm, wenn Karotten und Sellerie (beides bei meinen Süßen sehr begehrt, solangs vom Markt ist) so kalorienreich sind, kann ich sie dann trotzdem auch mal am gleichen Tag füttern oder ist es dann besser, wenn ich mal die Möhren weg lasse und dann eben den Sellerie gebe und umgekehrt?

Das mit den zwei Sorten hat sich irgendwie selbst so eingefunden. Ich dachte, dass es meinen Süßen zu blöd wird, jeden Tag das selbe zu fressen und daher bringe ich da eben etwas Abwechslung rein, in dem ich Sachen abwechselnd füttere oder es mal ne Woche halt eher was von dem einen gibt, dann mal von dem anderen (z.B. hab ich meistens entweder Brokkoli oder Blumenkohl da, aber nicht beides zusammen, da ich auch mal gelesen hatte, dass man da mit der Verträglichkeit aufpassen muss).
Der zweite und dritte Grund sind Geld und Platz im Gemüsefach. Geld ist natürlich etwas, was da eigentlich nur bedingt eine Rolle spielt. Ich geh ja auch freiwillig zur von Straßen und Abgasen abgeschotteten Markthalle, wo es quasi jeden Tag einen normalen Wochenmarkt gibt. Aber ein bisschen rechnen muss ich als Student trotzdem.

Zum Platz: Schon mit der kleinen Auswahl, die ich oben genannt hab, ist mein Gemüsefach rappelvoll, wenn ich gerade eingekauft hab. Wenn ich Sachen "draußen" lasse, also beim normalen Kühlschrankbereich, trocknen die schnell aus und dann kann ich sie ziemlich schnell wegschmeißen. Und da ich dachte, dass man nicht jeden Tag das gleiche füttern sollte, hab ich halt nicht vier oder fünf Sorten zusammenschmeißen können, sondern nur zwei. Aber wenn sich Karnickel an Wiederholungen nicht stören, kanns natürlich auch jeden Tag von jedem etwas geben (vlt mit Ausnahme von "Süßigkeiten" wie Apfel und Birne).
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Nutzer: Nindscha
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geschrieben am: 31.01.2011    um 12:15 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

die meisten Kaninchen haben gerne ein bisschen Auswahl. Deshalb ist es für sie schöner, wenn sie mehrere Gemüsesorten haben. An einem Tag schmeckt der Broccoli super, am nächsten steh ihnen der Sinn eher nach Salat - so können sie wählen. Wegen der Aufbewahrung: Wenn du in der Markthalle kaufst, dann kannst du doch auch kleinere Mengen holen - du brauchst ja pro Sorte weniger, wenn du mehr Sorten fütterst.

Ich füttere ja nun recht viel und das nur einmal am Tag. Das wissen meine Beiden und futtern gemächlich. Die besten Sachen werden gleich rausgepickt, der Rest dann nach und nach gefuttert - und was nicht schmeckt, bleibt auch mal übrig.

An deiner Stelle würde ich auch versuchen, viel kalorienarmes Gemüse zu geben. Sellerei und Möhren zusammen sind sicher kein Problem, solange die Gesamtmenge passt. Und dazu eben noch viele kalorienarme Sachen, die den Bauch füllen. Beobachte das ein bisschen - mit ein bisschen Glück begreifen sie, dass es nun mehr gibt und sie nicht shclingen müssen.
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Nutzer: Knuddelmuff
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geschrieben am: 13.05.2011    um 14:04 Uhr   IP: gespeichert
Hallö,

hab nun eine Weile einiges mehr gefüttert, so dass sie sich das Schlingen halbwegs abgewöhnt haben und das Futter in etwa bis zur nächsten Mahlzeit gereicht hat.
Nun hab ich langsam das Gefühl, dass die beiden etwas in die Breite gehen. Ob sie tatsächlich zugenommen haben (vom Gewicht her), zeigt sich morgen bei der nächsten Impfung, aber mal abgesehen davon, dass Muskeln mehr wiegen als Fett, komme ich nicht umhin, zwei kleine dicke Bäuchlein zu bemerken.

Logischste Folge wäre nun, weniger zu füttern, auch weniger Knollengemüse (wobei ich da dachte, dass die schon nicht soo viel kriegen). Zudem wurde hier ja inzwischen auch wieder von der oben genannten Fütterungsart abgeraten. Das Problem ist nun aber, dass die beiden nun wieder anfangen zu schlingen, wenns nicht länger als ein paar Stunden ausreicht und sie sich mit Heu vertrösten sollen. Und dann besteht ja wieder die Gefahr von Magenüberladung und allem.

Daher bin ich nun etwas ratlos, wie ich weiterfüttern soll. Apfel, also was süßeres, kriegen sie übrigens sowieso selten (1x die Woche oder so). Bananenchips sind auch seit ein paar Wochen alle und da ich bislang noch nicht wieder zum Futterhaus bin gabs noch keine neuen. Ein paar Apfelringe hatte ich zwischendurch, also selbstgemachte von einer ganz lieben Dame von hier und ansonsten kamen bei der letzten Lieferung vom Heuandi noch ein paar Schleckerherzen mit, von denen sie selten mal welche bekommen.

An Knollengemüse gibts morgens immer 2-3 Möhren (3 nur, wenns wirklich kleine sind, meistens also nur 2) und abends dann ggf mal etwas Knollensellerie oder Blumenkohl/Brokkoli, ansonsten eher Gurke, was ja an sich nicht so viele Kalorien hat.
Der Rest der Mahlzeiten besteht aus rund zwei Blättern von drei verschiedenen Salatsorten (Auswahl: Kopfsalat, Eisbergsalat, Lollo irgendwas oder Eichblattsalat) und bis kürzlich noch 2 Stangen Staudensellerie, den sie inzwischen aber verschmähen.

Bewegen tun sie sich auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sie rennen im Gehege herum, lassen ihre Zerstörungswut an harmlosen Teppichen und unschuldigen Grasröhren aus, springen auf dem Haus und dem Mümmelörtchen herum und haben nun auch die Korkröhre als Gleichgewichtstraining auserkoren. Was ihnen allerdings fehlt, ist etwas Auslauf, da es hier zu viele Gefahrenquellen gibt, die ich nicht einfach beseitigen kann. Aber ich hoffe sehr darauf spätestens im nächsten Frühjahr in eine größere Wohnung umziehen zu können, wo sie mein ganzes Zimmer vereinnahmen können.

Tjo, soweit zum aktuellen Stand der Dinge.
Habt ihr irgendeine Idee wie ich füttern soll, damit sie weder schlingen noch weiter dick werden?

Nachtrag: Ganz vergessen.. Es gibt zu jeder Mahlzeit ein bis zwei Stängelchen Petersilie mit dazu, wobei ich das nun auch ein bisschen runterschraube.
  TopZuletzt geändert am: 13.05.2011 um 15:00 Uhr von Knuddelmuff
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geschrieben am: 13.05.2011    um 20:59 Uhr   IP: gespeichert
Im Sommer füttere ich 2-3x tgl. ziemlich viel Wiese, aber im Winter füttere ich extrem rationiert, sodass es meines Erachtens eigentlich nicht zu einer Magenüberladung kommen kann.
Es gibt immer Heu, wird dann enorm viel gefressen und 3 kleine Portionen Frischfutter pro Tag.
Für 2 Zwergwidder (je ca. 2kg) zusammen gibt es morgens z.B. 1 große Karotte und 2-4 große Blätter Chinakohl, mehr nicht. (Also für jeden 1/2 Karotte und 1-2 Blätter Chinakohl, je nach Größe)
Mittags gibt es dann z.B. eine gute Hand voll Feldsalat für beide zusammen.
Abends gibt es dann z.B. 1 großes Stück Knollensellerie und 4 große Kohlrabiblätter.
Das ist über den Tag verteilt meiner Meinung nach genug für 2 Kaninchen, aber zu jeder Mahlzeit so wenig, dass es nicht zur Magenüberladung kommen kann.

Die Futtersorten wechseln immer, aber das sind so die Portionsgrößen die ich habe.
Wenig Knollengemüse, mehr Blattgemüse.
Im Sommer füttere ich ausschließlich Wiese und überhaupt kein Gemüse, Heu wird fast gar nichts gefressen. Da kosten meine Kaninchen überhaupt nichts, nur Sägespäne für die Toilette *

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geschrieben am: 13.05.2011    um 21:14 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

entschuldige, dass ich damit "erst jetzt" komme, aber:
A - was genau heißt "schlingen" für dich? Dass sie in einem durchfuttern bis alles weg ist, oder dass sie beinahe IM Futter drin liegen und gleich drei verschiedene Sorten zugleich im Maul haben?
B - weswegen genau sorgst du dich so vor einer Magenüberladung? Aus schlechter persönlicher Erfahrung oder weil du davon gehört/gelesen/erfahren hast?


Was die Fütterung angeht - an manchen Tagen gibt es bei uns gar keine Knolle. Ich würde das so nicht empfehlen, sondern eben eher sagen, von 5 Sorten eine bis zwei Sorten Knollengemüse zu geben (so als Durchschnittsangabe) - aber auch wie immer, nicht an irgendwelchen albernen Regeln oder Plänen hängen.
Man muss sehen, was den eigenen Tieren gut tut und da helfen die allgemeinen Auffassungen nicht immer auch weiter.
Ich finde auch, dass der Knollenanteil bei dir garnicht hoch klingt.

Wenn deine Kaninchen deiner Meinung nach "Unangenehm" in die Breite gehen, dann füttere weniger. Sie haben doch Heu.
Und vielleicht - daher meine Frage oben - kommt es dir nur so vor als schlängen sie alles herunter und in Wirklichkeit essen sie eben nur in einem Zug das Frischfutter auf - was ja nicht unbedingt schlecht sein muss.
Oder vielleicht werden sie gar nicht zu dick. Kaninchen, besonders Zwerge, sind eben "runde" Tiere und nicht schlanke, schmale Wesen.

Die Petersilie schraubst du warum genau herunter? Ist doch super - kann man auch klasse variieren, mal durch Basilikum, Dill oder Kerbel



Also unterm Strich (würde ich sagen) gilt enfach: Seine "ganz eigene" Fütterung, die entwickelt sich.
Manchmal muss man vieles ausprobieren und auch erfahren, dass es so oder so eben nicht funktioniert.
Du hast deine Tiere vor dir und deinen Verstand - probier aus, von dem du du meinst, dass es EUCH gut tun würde.
Ob nun mehr Fruchtgemüse (Tomate, Aubergine, Zucchini,..); einen Teil Wildgräser, insgesamt weniger Futter, eine große Fütterung oder zwei kleine, die Tageszeit, die Futtersorten, ...

Hab ein bisschen Vertrauen zu dir selbst. Meist weiß man intuitiv, was passt.
Die "Grundregeln" und wichtigen Punkte hast du gut im Kopf, das kann man rauslesen.



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Nutzer: Knuddelmuff
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geschrieben am: 13.05.2011    um 23:24 Uhr   IP: gespeichert
@FlockyFlocky: Wiese füttere ich nicht, da ich nicht wüsste, wo ich hier ernsthaft gesundes Wiesengrün sammeln sollte, ohne erstmal eine Stunde vom Stadtrand wegzuradeln. Direkt in Berlin wächst zwar auch ne Menge, aber man weiß nie so genau, was da alles so dranklebt durch Abgase, Hundekot und weiß nicht was. Daher halte ich davon lieber Abstand.

@CyCy: A) Schlingen heißt, ich stell den Napf voll hin, gucke weg, gucke wieder hin und er ist leer. Als ich den Thread eröffnet hab, war der Napf je nach Angebot nach 5-15 Minuten leergefressen, allerdings haben sie da auch wirklich wenig bekommen.

Dass sie zum Napf stürmen, wenns was neues gibt, ist natürlich klar, egal wie viel noch von vorher übrig war, das machen sie auch jetzt noch. Allerdings nehmen sie sich nun die Zeit zu gucken, was es gibt, dann sich was rauszusuchen und dann relativ gemütlich zu verspeisen. (Auch wenn die beiden sich natürlich trotzdem noch gegenseitig das Futter klauen.)

Jetzt war an einigen Tagen der Napf schon ein paar Stunden vor der nächsten Fütterung leer und als dann wieder was nachkam, haben sie dann nicht mehr so genau geguckt, sondern gleich drauflos gemampft, auch wenn sie nach fünf Minuten oder so ihr Tempo wieder gedrosselt haben. Heu stand übrigens die ganze Zeit zur Verfügung, Wasser auch.

B) "Vorbelastet" bin ich noch nicht, heißt es gab noch keine Magenüberladung bei den beiden oder bei früheren Tieren. Allerdings liest man hier und auch anderswo ständig was davon und ich hab Angst, dass die da Probleme bekommen, wenn ich tagsüber in der Uni bin oder dass ich es einfach nicht erkenne.

Ansonsten: Die Petersilie wollte ich runterschrauben, weil ich hier irgendwo gelesen oder gehört hab, dass man mit den Kräutern sparsamer umgehen sollte. Mit Möhrenkraut natürlich besonders, allerdings eben auch bei anderen Kräutern. Dill hol ich alle zwei Wochen dazu, dafür dann weniger Petersilie und dann kriegen sie das zusammen. Früher hab ich den auch täglich gefüttert, allerdings hat das den Wochenfutterpreis nochmal ordentlich nach oben gelenkt in der Menge und daher..
Andere Kräuter gibts in der Markthalle halt immernur im Topf zum selberziehen. Da hatte ich mal Thymian geholt und ein bisschen was davon verfüttert, allerdings ist mir dieses sehr einfach zu pflegende Gewächs ziemlich schnell eingegangen, daher bleib ich lieber bei den Sachen, die ich hier im Bund kaufen kann.

Fütterung nach Gefühl ist da so eine Sache. Ich hab für sowas lieber ein "So muss das!", wahrscheinlich frag ich hier deshalb immer so viel. :D Immerhin hab ich meinen Tieren früher auch Apfelkerne, trockenes Brot und Trockenfutter gegeben und hatte das Gefühl, dass sie das gut fänden. ;)

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 14.05.2011    um 03:41 Uhr   IP: gespeichert
Hallo nochmal,

und danke für die ausführliche Rückmeldung Da kann man dann direkt besser vom selben Punkt aus starten.

Was das "So muss das" angeht - einfacher wäre es in der Tat. Aber eben nicht für jedes Tier immer auch gleich gut.
Oder für jeden Halter - siehst du ja selbst, die Sache mit der Wiese und den Wildgräsern ist für dich nicht machbar, so ideal sie für Kaninchen wahrscheinlch auch sein mag. Also müssen wir, oder du, einen anderen Weg finden.

Was das oft-von-Magenüberladungen-lesen/hören angeht. Ich weiß nicht, vielleicht erzähle ich dir da einen alten Hut, aber nur für den Fall dass du es noch nicht so betrachtet hast:
Kaum jemand wird sich in irgendeinem Forum anmelden, nur um zu erzählen, dass er seit 7 Jahren zwei kerngesunde Zwergkaninchen hält die jeden Tag gleich aussehen und das ziemlich selbe tun.
Eher wird sich jemad anmelden, der eine Frage, Sorge oder ein großes Erlebnis hatte. Sprich - und das sind fiktive Zahlen - du, ich, dieses Forum kennt 500 Kaninchenhalter. Von denen erleben innerhalb eines Jahres vielleicht 10 oder 20 eine Magenüberladung. Von wie vielen werden wir hören, dass es diese Magenüberladung gab? Ich schätze mal von 18, wenn nicht gar von allen 20.
18 Magenüberladungen - von denen hört man, das ist schlimm. Aber von den 480 die nichts dergleichen erlebt haben, wie viele gehen von dene hin und sagen "Hey, wir sind alle gesund"? Wenige bis gar keine.
Man hört meist nur von den schlimmen Sachen.

Und um noch etwas aufbauendes dazuzusagen: Wenn deine Tiere noch nie irgendwelche Verdauungsprobleme hatten könnte man meinen, sie seien da auch wenig empfindlich.
Das ist doch schonmal super!
Bleibt also die Frage (ja, ich immer mit meinen Fragen. Schrei wenn's nervt): Haben sie nur etwas zugelegt oder sind sie auf dem besten Weg zum übergewichtigen Kaninchen?
Denn wenn sie zuvor, so wie du sagst, richtig wenig bekommen haben und du dann ab Februar deutlich mehr Frisches verfüttert hast ist es nicht ungewöhnlich, dass sie auch davon an Gewicht zulegen. Meist aber auch gar nicht so schlimm.
Wie schon gesagt, etwas "knuffig" zu sein liegt ja in der Art der Kaninchen.

Zu eigentlichen schlingen - für mich klingt so weit normal, dass sie sich wie die Wilden in den ersten Minuten einfach auf das stürzen, was obenauf liegt und erst nach dem dritten oder fünften Blättchen merken, dass auch noch etwas anderes im Napf liegt.
Ist bei uns auch so.
Du vermutest aber, dass seitdem es so ist (denn das ist ja bereits die "gebesserte" Version und nicht mehr das eigentlich Schlingen was du zuvor kanntest, richtig?) die Zwei zunehmen.
Wiegst du regelmäßig, so dass du das verfolgen kannst? Also nur, dass du sehen kannst ob das Gewicht weiter hoch geht oder irgendwann stehen bleibt.
Ob Kaninchen ein gutes Gewicht haben bestimmt ja ncht die Wage, sondern das "Anfassgefühl".
Und wie alt sind die beiden überhaupt?

Und kurz, Kräuter kann man durchaus täglich geben Trockenkräuter, da muss man aufpassen. Und so aromatische und aetherische Öle beinhaltende Kräuter wie Salbei, Majoran, Thymian; auch die sollten seltener gefüttert werden.
Aber die allerweltskräuter wie Basilikum, Petersilie, Kerbel, Dill, Liebstöckel, Koriander,... kann man theoretisch auch täglich geben.
Thymian ist mir in der Wohnung bisher übrigens auch immer eingegangen. So wie so ziemlich jedes Kraut außer Kresse... Und ein Basilikum hat auch recht lang überlebt. Da eignen sich Balkonkästen oder Gartenbeete sicher besser.

Alles Gute!



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Nutzer: Knuddelmuff
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geschrieben am: 14.05.2011    um 12:41 Uhr   IP: gespeichert
Du hast schon recht mit dem ständigen "Von Problemen lesen". Das ist im Prinzip wie die Google-Suche nach harmlosen Kopfschmerzen. Da hat man gleich nen Hirntumor oder ähnliches, anstatt einfach Kopfschmerzen wegen Überanstrengung. ;)
Da könntest du schon recht haben, dass ich hier auch einiges etwas überbewerte. Ich hab meine Viecher halt lieb und da es die ersten sind, die ich halbwegs artgerecht halte, mach ich mir auch gleich immer ganz viele Sorgen, ob ich alles richtig mach...

Ansonsten war ich ja nu beim Tierarzt. 70 Euro für beide Impfungen plus Kotprobe und Steuer.. Mein lieber Scholli. Aber nun weiß ich unter anderem, dass Foxy zumindest tatsächlich etwas zugelegt hat. Vom Anfassgefühl her kann ich nicht so viel sagen, da ich nur selten wirklich mit ihnen kuschel oder zumindest kaum am Bauch kraule. (Da rennen die gleich weg, könnt ja sein, dass ich sie in die Transportbox packen will.) Ich beurteile es halt größtenteils danach, wie sie aussehen, wenn sie ganz platt und lang daliegen, tun sie ja oft genug.

Naja, werd einfach mal gucken, dass ich es mit Möhren, Sellerie und Blumenkohl nicht zu sehr übertreibe. Vielleicht reicht das ja schon.
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