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geschrieben am: 07.02.2011 um 14:34 Uhr IP: gespeichert
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Ich muss den anderen beiden ebenfalls zustimmen.
Das beste Spielzeug für ein Kaninchen ist und bleibt ein zweites Kaninchen. Auch wenn du dein Kaninchen öfters mal kraulst oder versuchst, es mit Spielzeug zu beschäftigen, kannst du trotzdem die ganze soziale Interaktion zwischen Kaninchen nicht ersetzen, egal wie viel du dir Mühe gibst.
Ich versuch mich mal an einem ungefähren Vergleich. Stell dir vor, jemand sperrt dich dein Leben lang in eine Wohnung, je nach Haltungsbedingungen ein Badezimmer oder eine 3-Zimmer-Wohnung mit Ausblick.
Dann gibt ein großes, übermächtiges Wesen von irgendwo weit oben dir eine Spielkonsole und ein paar Spiele dafür. Erstmal findest du es vielleicht cool und mit Spielen kann man sich lange beschäftigen. Vielleicht kommt über die Jahre mal eine neue Konsole oder neue Spiele dazu, vielleicht ein Buch, ein Fernseher oder Sportgeräte. Gelegentlich gibts mal Futter, Abwechslung hängt vom großen Wesen ab.
Trotzdem hast du niemandem, mit dem du reden kannst. Wenn du dem großen Wesen was erzählt, lächelts dich an und gibt dir vielleicht etwas Zärtlichkeit, antwortet ins Blaue geraten etwas, was mit dem Thema nix zu tun hat oder geht einfach weg.
Mit niemandem kannst du dich unterhalten. Du kannst auch nicht raus, um mal ne Runde Fußball zu spielen, schwimmen zu gehen oder mit deinen Freunden nen tollen Nachmittag verbringen. Und von so Sachen, die man in seiner Entwicklung durchmacht, das Gefühlschaos bei der ersten Freundin, Reisen, echte Freundschaften, Beruf, bla blubb.. Das alles hättest du nicht. Und nach stolzen 80 Jahren in diesem Zustand stirbst du. Allein und Einsam.
So sähe es dann für dein Kaninchen aus, nur mit kürzerer Lebensspanne und anderen Beschäftigungen, aber "übersetzt" dürfte es so in etwa hinkommen.
Ich geh auch mal davon aus, dass es bei dir in erster Linie an den Eltern liegt, denn das du dich in so einem Forum anmeldest und nach Beschäftigungsmöglichkeiten fragst, zeigt ja, dass dir dein Tier nicht egal ist und du für dein Kaninchen das beste möchtest.
Was bei Eltern sicher das Problem ist, ist eine gewisse Unsicherheit.
Wenn ich jetzt mal von mir und auch einigen anderen ausgehe, die in der Jugend Karnickel hatten, ging sicher nicht so alles glatt. Die Reinigung bleibt öfters an den Eltern hängen, füttern ebenfalls, wenn man mal woanders übernachtet und an manchen Stellen zweifeln die Eltern dann doch daran, ob das Kind/der Jugendliche dieser Verantwortung gewachsen ist. Und dann will der Sprössling ein zweites Kaninchen? Ein zweites Tier, bei dem es dann ähnlich läuft? "Na das wird doch nie was."
Dabei ist meiner Erfahrung nach das Zusammenleben mit zwei Kaninchen in richtiger Haltung viel entspannter und einfacher. Manche Kaninchen, die alleine leben, werden schneller krank, kriegen wie schon erwähnt wurde, öfters Verhaltensstörungen oder verfetten, weil sie sich nicht genug bewegen, weil du eben nicht mit ihnen so spielen kannst, wie es ein anderes Kaninchen könnte.
Das heißt natürlich nicht, dass Kaninchen automatisch gesund bleiben, wenn sie zusammen leben, aber die Chance ist höher.
Und weniger Krankheiten heißt dann wieder weniger Kosten. Auch wenn du doppelt viel Futter rankarren musst, die Tiere mehr Platz brauchen etc: Tierarztkosten sind hoch. Die Erfahrung hab ich gerade erst gemacht. |
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