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Ist Emma am Kümmerlingsyndrom gestorben? Eine traurige Geschichte... :( |
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geschrieben am: 24.02.2011 um 16:55 Uhr IP: gespeichert
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Am 15. August 2010 ist meine kleine Emma gestorben. Ich überlege immer wieder woran sie gestorben sein könnte, und nun bin ich hier auf den Begriff "Kümmerlingsyndrom" bzw. "Kümmersyndrom" gestoßen. Ich will euch einmal Emmas Geschichte schildern:
Geboren wurde sie auf einem Bauernhof in Boxenhaltung, das Erbgut ihrer Mutter war mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Inzucht, beim Vater ist der Stammbaum nicht bekannt. Sie war als Baby und Jungtier quietschfidel und wirkte kerngesund.
Mit 8 Wochen kam sie zu mir und bekam kurz darauf Gesellschaft von Karlchen, der schon mit 6 Wochen zu uns kam (wäre sowieso von seiner Mutter getrennt geworden, daher nahm ich in schon so früh).
Es lagen also gut zwei Wochen zwischen den beiden und dementsprechen war Emma auch viel größer als Karl. Nach ca. einem Monat hatte Karlchen dann aufgeholt und sie waren ungefähr gleich groß. Ich hab mir darüber keine Gedanken gemacht, weil Karlchen ja ein Männchen ist, daher größer werden würde, und weil er der größte seines Wurfes war.
Die Zeit verging und als Emma 4 Monate alt war, war Karlchen der deutlich größere. Und ich habe immer noch nicht gemerkt, dass da was nicht stimmen konnte. Das einzige was mir auffiel war, dass sie öfter einen harten Bauch hatte und man ab und zu auch viele kleine Knubbel spüren konnte. Aber der TA half mir bei diesem Problem auch nicht weiter.
Mit 4,5 Monaten fraß Emma plötzlich nichts mehr, als ich abend wieder nach Hause kam. Wir sind sofort zur Tierklinik gefahren, habe Benebac und Critical Care mitbekommen und Emma hat eine Kreislauf-Spritze bekommen. Zu Hause wirkte sie wieder recht fit, aber hat nur lustlos auf dem Futter rumgekaut und nicht wirklich gefressen.
Am nächsten morgen fraß sie immer noch nichts, also verabreichte ich ihr Critical Care. Das habe ich auch nur mit Mühe in sie hinein bekommen, und wahrscheinlich auch nicht genug davon.
Am nächsten Tag war sie immer noch appetitlos und wehrte sich auch kaum noch gegen die Eingabe des Breis. Also fuhren wir wieder zum TA. Wieder Kreislaufspritze, Bauch abtasten, Zähne gucken. Alles ok, nur der Bauch war aufgebläht und man spürte wieder Ansammlungen von Kötteln, daher bekam ich auch noch dieses Sab Simplex oder so.
Aber keine Veränderung: Ich hab mein bestes getan: Hab ihr soviel Critical Care gegeben wie ging, hab das Sab Simplex gegeben und sie auch noch etwas massiert, aber es half kaum was. Sie hat sich ja auch kaum noch bewegt, wurde immer apathischer. Sie tat mir so leid, sie hat bestimmt Schmerzen gehabt wegen der Verdauungsprobleme, aber der TA hat ihr keine Schmerzmittel gegeben. (Das war mir auch zu spät aufgefallen).
Am nächsten morgen berichtete mein Mann mir, das sie wohl angehoppelt gekommen sei (er war frühmorgens im Kuhstall gewesen), aber als ich zu ihr ging, um sie zu füttern lag sie mit fürchterlich verdrehtem Hals im Stall. Sie hatte gar keine Kraft mehr, konnte nicht mal mehr den Kopf heben. Ich hab ihr den Kopf wieder in die richtige Position gelegt und versuchte noch ihr etwas Critical Care zu geben, doch es ging gar nichts mehr. Sie war am sterben und ich konnte nur noch neben ihr sitzen und sie streicheln. Zum TA waren es mind. 20 min. Fahrt, so lang hat sie es gar nicht mehr geschafft. Also konnte ich ihr nicht helfen. Es war gräßlich und todtraurig. Ich muss immer noch weinen, wenn ich so darüber schreibe.
Wenigstens war Karlchen bei ihr: Er lag die meiste Zeit neben ihr und kuschelte sich an sie. Ich hoffe das hat ihr ein bisschen geholfen.
Ich hab mir Vorwürfe gemacht und mich gefragt woran es gelegen haben könnte. Doch so recht habe ich keine Antwort gefunden. Wenn ich heute Fotos angucke, dann mache ich mir erst recht Vorwürfe, dass ich keine Anzeichen gesehen habe. Auf einem Foto sieht sie total abgemagert aus. Aber ich dachte wohl damals, dass sie einfach dünn war. Vielleicht zu meiner Entschuldigung: Es waren seit meiner Kindheit meine ersten Kaninchen und daher kannte ich mich nicht so gut aus. Doch ich habe mich über alles informiert und eigentlich auch alles beachtet.
Vielleicht war es ja das Kümmerlingsyndrom? Wo gibt es Infos dazu? Führt es zu Fehl- oder Unterentwicklungen des Verdauungstracktes?
Hätte ich etwas besser machen können, hätte ich sie retten können?
Traurige Grüße,
Ninki
PS: Entschuldigt bitte, dass der Beitrag doch ziemlich lang geworden ist. Aber es hilft vielleicht etwas, mir die ganze Geschichte mal von der Seele zu "reden".
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geschrieben am: 24.02.2011 um 17:12 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Ninki,
nun, das "Kümmersyndrom" ist soweit ich weiß keine bei Kaninchen genau beschriebe Krankheit - es ist ein Term mit dem man einfach Fehlbildungen beschreibt, die von Geburt an bestehen und eine volle Entwicklung des organismus behindern oder verhindern.
Angelehnt ist er allerdings an ein Syndrom, welches bei Ferkeln auftritt, das PMWS (>KLICK HIER!< - du wirst sehen, die Symptome treffen auf das zu, was man bei Kaninchen auch darunter verstehen mag).
Meistens schlagen sich diese in Organschwächen nieder, so wie Herzfehlern, Nierenschäden oder schwachen Lungen. Dadurch bedingt wird der Organismus in vielen Fällen daran gehindert, so zu wachsen wie er es normalerweise täte - und oft beibt das Tier irgendwann in seiner Entwicklung zurück, wächst verlangsamt oder gar nicht mehr.
Es ist einfach ein Wort dafür, dass bei der Entwicklung des Tieres ein Erbfeher aufgetreten ist oder es einfach nicht wächst (der muss garnicht Zwanghaft durch Inzest entstehen) - ein Sammelbegriff quasi. Wie der sich äußert ist nicht festgelegt.
Ob aber deine Emma daran verstorben ist wird dir niemand sagen können.
Gerade der verdrehte Kopf schein nicht zu passen.
Dass sie mager war, vielleicht eher.
Ob sie nun klein oder groß war, das muss nicht mit irgendwelchen schlechten Anlagen zu tun gehabt haben sondern ist einfach so. Manche Kaninchen wachsen schenll, andere langsam; manche werden groß und wiegen weniger als ein deutlich kleineres Tier - obwohl beide weder dick noch dünn sind;
Und leider wird dir rückwirkend auch keiner mehr eine Antwort liefern können.
Ob Emma nun wirklich ein Kümmerer war, oder ob sie einfach nur einen kranken Darm hatte, oder eine unerkannte Krankheit, wie soll man es wissen?
Wenn du kannst, versuch aufzuhören die Gründe zu suchen und denk an die schönen Tage, die ihr mit der Kleinen hattet. Auch wenn es abgedroschen klingt, das grübeln bringt sie nicht zurück. Und soltest du jemals wieder ein Tier haben, mit dem in dieser Hinsicht etwas nicht stimmt, dann wirst du es sicher bemerken; ob mit oder ohne Begründung für Emmas Erkrankung.
Alles Gute
EDIT
Vielleicht noch zu bemerken: Bei Schweinen spricht man zum anderen auch von Kümmerern, wenn sie aus welchen Gründen auch immer in der Entwicklung zurückgeblieben sind; nicht nur wenn sie das PWMS Virus tragen.
Und um es klar zu haben: So ein Virus gibt es bei Kaninchen nicht - das ist nur wo meines Wissens nach der Begriff herkommt. |
*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!< |
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TopZuletzt geändert am: 24.02.2011 um 17:17 Uhr von CyCy
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geschrieben am: 24.02.2011 um 20:26 Uhr IP: gespeichert
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Ob jetzt wirklich eine Art des Kümmersydroms todesursächlich war, hätte nur eine Autopsie sagen können - genau wie Cynthia irriert mich dabei der stark verdrehte Kopf.
Hätte sie auch irgendwo runterfallen und sich so verletzten können? |
Grüße von Karin
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geschrieben am: 24.02.2011 um 21:52 Uhr IP: gespeichert
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Also das muss man sich so vorstellen: Emma lag im Stall an einer Wand mit dem Kopf in einer Ecke. Nur das der Körper mit dem Bauch nach unten lag und der Kopf an der zum Körper rechtwinkligen Wand fast senkrecht nach oben zeigte und dazu noch in die Richtung der zum Körper parallelen Wand gedreht war. Ihr Kopf war also total überstreckt.
Keine Ahnung wie sie es geschafft hat den Kopf in diese Position zu bringen. Sie hatte aber keine Kraft mehr um den Kopf zu bewegen. Ich hab mich total erschrocken als ich sie so liegen sah, aber mit dem Kopf/Hals an sich war wohl alles ok. Ich hab ihren Kopf dann ja auch wieder in die "natürliche" Position gebracht. Ich hoffe ich hab ihr damit geholfen und es nicht noch schwerer gemacht für sie. |
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