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Fütterung rationiert, ad libitum, Wiese oder "naturnah"?

Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 25.02.2011    um 02:16 Uhr   IP: gespeichert
Hallo ihr Lieben,

das Thema Fütterung ist in der Kaninchenhaltung unbestritten eines der wichtigsten Themen überhaupt. Nicht selten fussen Probleme auf mangelnder Ernährung, falschen Futtermitteln oder gar Trockenfutter.

Nun gab es im Laufe der letzten 1-2 Jahre neue Stimmen, die sich ausbreiteten und viele Halter verunsichern, was denn nun richtig sei und was ist überhaupt was? Wir bemühen uns ständig, auch diesen Dingen nachzugehen und hören uns an, ob Argumente schlüssig sind und reagieren darauf.

Die Fütterung ad libitum hat dabei einen Hauptanteil, viele Argumente sprachen dafür - doch alle Theorie ist nichts ohne die Praxis. So wurde innerhalb des Teams auch viel diskutiert, ausprobiert, beobachtet und wir möchten Euch unsere Ergebnisse mitteilen.

Da Kaninchen den ganzen Tag verteilt bis zu 80 Mahlzeiten zu sich nehmen, steht also ausser Frage, dass Futter - zunächst einmal ausser Acht gelassen, welches - ständig zur Verfügung stehen muss. Die Darmtätigkeit darf nicht zum Erliegen kommen und aufgrund des Aufbaus des Kaninchendarms, kann nur ausgeschieden werden, wenn nachgeschoben wird. Soweit, so gut.

Hinzu wurden Stimmen laut, dass auch Heu - egal, wie hochwertig - im Grunde Trockenfutter und damit quasi schädlich sei. Dieser Behauptung möchten wir widersprechen, denn ich sehe durchaus einen Unterschied zwischen einer handelsüblichen Trockenfuttermischung, reinen Trockenkräutern oder gutem Heu.

Hinzu kamen die Argumente, dass unsere Hauskaninchen denselben Instinkt haben, wie ihre wilden Vorfahren. Wiesenfütterung demnach auch kein Problem darstellt, wenn man sich mit der Pflanzenwelt nicht so gut auskennt. Kaninchen würden selektieren und wissen, was für sie schädlich ist oder nicht. Auch dieser Behauptung widersprechen wir, denn es hat seit dem Aufkommen dieser Argumente zu unserem großen Bedauern mehrere Todesfälle unter Tieren gegeben, die giftige Pflanzen gefressen haben, die ihre Halter unwissentlich aber mit guter Absicht den Tieren gefüttert haben.

Auch stehen wir nicht auf dem Standpunkt, dass zwischen Wildkaninchen und domestizierten Hauskaninchen kein Unterschied bestünde - die Instinkte und Verhalten sowie auch die Verdauung seien immer noch die gleichen. Nein, sind sie nicht. Im Hinblick auf die Lebensweise von Wildkaninchen und ihren Körperbau und damit angeschlossen auch der Ernährung sind krasse Unterschiede zu Hauskaninchen in "Gefangenschaft" zu erkennen. Wildkaninchen sind immer wesentlich schlanker, schon aufgrund der enormen Bewegungsfreiheit und der Arbeit, die sie leisten müssen - nämlich der Futterbeschaffung.

Die Wiesenfütterung oder auch naturnahe Ernährung wird an vielen Stellen heute nicht nur empfohlen, sondern schon fast als "Muss" gefordert, alles andere wäre nicht artgerecht. Wir bewegen uns hier annähernd auf einer philosophischen Betrachtungsebene, angesichts von immer noch alltäglichem Käfigknast und Trockenfutterfütterung in Kinderzimmern. Schön ist, wenn man seinen Tieren diesen Zusatz oder gar die ausschliessliche Fütterung dessen anbieten kann, doch ist sie nicht ganz so risikobefreit, wie publiziert wird. Innerhalb des Teams haben verschiedene Mitglieder während der Wiesenfütterung im Sommer mehrfach Kokzidien und Würmer bei ihren Tieren feststellen müssen.

Um nun laut solcher Empfehlung die Tiere ad libitum und naturnah ernähren zu können und logischerweise auf keinem Grundstück, keiner Wiese alles wächst, was das Kaninchen also zur freien Verfügung rund um die Uhr braucht, sollte man mehrere Gebiete im wahrsten Sinne des Wortes "abgrasen", um die benötigte Vielfalt bieten zu können. Auch dem stellen wir entgegen, dass nach unseren Beobachtungen dies bei den wilden Verwandten nicht gegeben ist und auch nicht notwendig zu sein scheint: ich habe enorm viele Wildkaninchen auf meinem Grundstück, die speziell im letzten Sommer gut genährt schienen und mehrfach Jungen hatte. Auf meinem Grundstück wächst allerdings nicht annähernd die geforderte Vielfalt. Ich denke, das spricht für sich.

Besondere Gedanken haben wir uns um die ad libitum-Fütterung im Rahmen der "normalen" Halter gemacht, die ihre Tiere mit einer guten und gesunden Auswahl an Gemüsen füttern. Immer Futter verfügbar, hoher Rohfasergehalt - also Salat und Blätteranteil. Heu muss nicht mehr die ursprünglich geforderte Aufmerksamkeit erhalten. Fressen sie's mit, ist gut - wenn nicht, ist auch gut.

Einige Teammitglieder haben auf diese Fütterung umgestellt und rund 1 Jahr betrieben. Auch ich.

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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 25.02.2011    um 02:28 Uhr   IP: gespeichert

Ich habe rund 20 Sorten Gemüse jede Woche auf dem Speiseplan für die Tiere, davon ist mehr als 50% Salat- und frische Kräuteranteil. Die Mengen wurden fortwährend erhöht, bis zu dem Punkt, an dem bis zur nächsten Fütterung noch Futterreste herumlagen. Das Ergebnis sind um's doppelte gestiegene Futterkosten und das hier:









Der Fairness halber muss ich sagen, dass diese drastischen Gewichtszunahmen nicht alle Tiere hier betreffen. Doch in Anbetracht dessen, dass wir innerhalb des Teams bei unterschiedlichsten Bedingungen und Tieren deutliche Probleme haben, dürfte damit klar sein, dass der - als fast einzig wahre Form der Fütterung - ebenfalls widersprochen werden muss.

Starkes Übergewicht tut keinem Organismus gut - das spürt man oft auch bei sich selbst, wobei ich den Vergleich Mensch/Tier ablehne, wie ihr wisst. Zu oft werden auch gerade Kaninchen zu sehr vermenschlicht, was nicht im Sinne der Tiere ist.

In dieser Zeit sank der Heuverbrauch drastisch, was bis hierhin auch nicht weiter dramatisch war. Ich möchte auch sagen, dass für manche Tiere diese Form der Fütterung vielleicht in Frage kommen mag. Nicht aber für alle und wie wir immer wieder betonen, muss man seine Tiere beobachten und Vorlieben sowie Verträglichkeiten ausloten.

Nun habe ich mir Gedanken gemacht und zurückgeblickt: alle Tiere, die in schlechtem Zustand hier ankamen, wurden im Rahmen der Möglichkeiten gesund, bekamen schönes Fell und wurden munterer. Gewichtsprobleme bei den Tieren hatte ich bis zur Ad libitum Fütterung bisher keine. Trotz eines hohen Heuanteils in meiner Fütterung zu damaliger Zeit und einem höheren Knollenanteil.

Ich bin vor einigen Wochen auf meine "herkömmliche" Fütterung umgestiegen. 1 Fütterung pro Tag und wenn's alle ist, ist es alle - sie haben Heu zur freien Verfügung, auf dessen Qualität ich enormen Wert lege.

Fazit: die übergewichtigen Tiere nehmen langsam und sichtbar ab, die bisher unauffälligen nehmen nicht ab und haben weiterhin Idealgewicht, der Heuverbrauch steigt wieder, Futtermenge und Kosten sind um 30% gesunken.

Nicht alles Verheissungsvolles und umwälzend Neues ist auch besser.

Goin' back to the roots.

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Nutzer: FlockyFlocky
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geschrieben am: 25.02.2011    um 09:10 Uhr   IP: gespeichert
Du sprichst mir aus der Seele, habe mich aber eigentlich nicht richtig getraut, das hier reinzuschreiben. Ich füttere seit ein paar Monaten wieder so, wie ich bisher alle meine Kaninchen gefüttert habe. Ich habe auch über Monate das ausprobiert, was man in sämtlichen Foren lesen kann, aber ich finde es irgendwie unnatürlich und deshalb bin ich wieder zu meiner stark rationierten Fütterung gekommen.
Ich füttere morgens und abends Frischfutter, etwa 2-3 Sorten, die wechseln auch hin und wieder. Die Menge ist so, dass es nach ca. 1 Std. aufgefressen ist. Es ist wenig Knolliges dabei, dafür mehr Blättriges. Im Sommer gibt es 3-4 Mahlzeiten, da ich dort schon einiges an Wiese füttere. Ich verteile die Portionen deshalb über den Tag, damit nichts anfängt zu gammeln und es zeitnah gefressen wird.
Ich habe festgestellt, dass hier und auch in anderen Foren vor 5-7 Jahren 80% Heu und 20% Saftfutter gefüttert wurde und das hat sich erst die letzten Jahre geändert, dass viel mehr Gemüse gefüttert wurde. Man kann aber auch im Krankheitsboard dann nachlesen, was das teilweise für Probleme nach sich zog. Jedes 3. Thema handelt von Aufgasung, Magenüberladung, Zahnspitzen usw. usw..
Meine persönliche Meinung ist und bleibt, dass die beste Alternative zu frischer Wiese eben getrocknete Wiese (Heu) ist. Man muss das dann nur mit Frischfutter (wegen der geringeren Vitamine und Mineralstoffe des Heus) ergänzen. Und auch wegen der Flüssigkeitsaufnahme. Aber die Tiere sollten sich meines Erachtens nicht "sattfressen" an Gemüse, denn dafür ist ihre Verdauung nicht ausgerichtet. Sie sollen ja eigentlich nie satt sein, sodass sehr häufig gefressen werden muss, damit der Darm in Schwung bleibt.

Ich bin auch von dieser Nagerinfo-HP nicht so begeistert, denn diese Seite handelt von vielen verschiedenen Tierarten. Ich denke nicht, dass sich eine Person mit so vielen unterschiedlichen Tieren so gut auskennen kann. Das ist wahrscheinlich nur irgendwo gelesen worden und halt dann dort zusammengefasst worde. Das hat sich dort ja auch erst die letzten Jahre verändert. Früher war das dort auch anders.
Jeder schreibt nur immer von anderen ab und immer wird alles weitergegeben, auch von Haltern, die erst seit kurzem Kaninchen haben und noch nicht selbst sehr viele Erfahrungen haben sammeln können.

Auf sämtlichen Tierarztseiten, die man im Netz finden kann wird Heu als Hauptnahrung und ergänzend Gemüse empfohlen, so falsch kann das nicht sein, denn nicht jeder TA ist doof. Die sammeln ja schließlich auch Erfahrungen mit den Kaninchen und deren Fütterung.

Bin gespannt, was andere für Erfahrungen die letzten Jahre gesammelt haben. Ich denke, dass es nicht "die" Fütterung gibt, aber ich finde, jeder sollte seine Kaninchen füttern, wie er es für richtig hält und womit er gute Erfahrungen gemacht hat.
Mal ganz abgesehen von buntem Trockenfutter, da sind sich ja alle einig.
  TopZuletzt geändert am: 25.02.2011 um 09:18 Uhr von FlockyFlocky
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 25.02.2011    um 11:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Flocky,

genau darum geht es: bei den eigenen Tieren herauszufinden, was ihnen gut tut und wie sie am besten zurecht kommen. Wenn man also "seine" Fütterung gefunden hat, die Tiere fit und gesund sind (abgesehen von Krankheiten, die nicht durch die Fütterung beeinflusst sind) und alles stimmt, sollte man dabei bleiben. Es ist der beste Indikator, dass man das Richtige tut.

Die große Welle, die gemacht wurde, hinterlässt auch heute noch Spuren - aggressiv wird einem unterstellt, man mache nicht das Richtige oder gebe sich um seine Tiere keine Mühe.

Nun, wir alle wissen: wenn man nur laut genug schreit, hören einem alle zu.

Ham wir gemacht, ham wir geprüft - abgelehnt

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geschrieben am: 25.02.2011    um 11:21 Uhr   IP: gespeichert
Das finde ich auch. Dann sollte das evtl. auch beim Thread ERNÄHRUNG abgeändert werden, denn dort steht ja, dass die Gemüsemenge so viel sein soll, dass bis zu nächsten Fütterung noch Reste sind.
Man könnte ja verschiedene Ernährungsmöglichkeiten ansprechen und dann kann ja jeder selbst herausfinden, was für ihn und seine Kaninchen das Optimalste ist.
An den Futtersorten selbst ändert sich ja deshalb nichts.
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 25.02.2011    um 11:24 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: FlockyFlocky
Das finde ich auch. Dann sollte das evtl. auch beim Thread ERNÄHRUNG abgeändert werden, denn dort steht ja, dass die Gemüsemenge so viel sein soll, dass bis zu nächsten Fütterung noch Reste sind.
Man könnte ja verschiedene Ernährungsmöglichkeiten ansprechen und dann kann ja jeder selbst herausfinden, was für ihn und seine Kaninchen das Optimalste ist.
An den Futtersorten selbst ändert sich ja deshalb nichts.
Ja, das wird es auch - geht nur immer alles nicht so schnell.

Wir haben nach der großen Welle der letzten 2 Jahre die Ernährungsseiten komplett überarbeitet und Monate dafür gebraucht. Das haben wir nun davon Alles wieder zurück.....wir sind dran

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Nutzer: Snowi
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geschrieben am: 25.02.2011    um 11:33 Uhr   IP: gespeichert
@ Susanne du hast ne Email *ich ---->extra wuuurscht*

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Nutzer: FlockyFlocky
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geschrieben am: 25.02.2011    um 13:04 Uhr   IP: gespeichert
@ Susanne

Wollte dir gerade PN schreiben, aber deine Postbox ist nicht aktiviert.

Hätte einen sehr hilfreichen Link eines der sehr wenigen Foren, die sich damals nicht haben "anstecken" lassen mit den neuen Fütterungsarten.

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Nutzer: olafundlucas
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geschrieben am: 25.02.2011    um 13:05 Uhr   IP: gespeichert
Info´s gehen nur per mail über susanne@sweetrabbits.de
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Nutzer: FlockyFlocky
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geschrieben am: 25.02.2011    um 13:08 Uhr   IP: gespeichert
Habe jetzt mal auf der Ernährungsseite nachgelesen, ich denke, dass da gar nicht so viel geändert werden muss. Der einzige Absatz, den ich ändern würde wäre dieser:

Geeignete Futtermittel
Nachfolgend haben wir Listen geeigneter Futtermittel zusammengestellt und mit Anmerkungen versehen. Es bedarf immer auch ein wenig Fingerspitzengefühl und Beobachtung der eigenen Tiere, um die optimale Fütterung zusammenzustellen. Jede Sorte sollte vorsichtig angefüttert werden, d.h. ein kleines Stück pro Tier und Tag, um die Verträglichkeit zu testen. Nach Anfütterung der genannten Sorten ist eine Mischung von mindestens 5 verschiedenen Sorten täglich kein Problem, selbst bei Kohlsorten. In einem ausgewogenen Mischungsverhältnis ernähren Sie Ihre Tiere so sehr gesund und abwechslungsreich. Dennoch kommt es vor, dass manche Tiere einzelne Sorten verschmähen, weil sie sie schlichtweg nicht mögen.

Auch die Mengen variieren von Tier zu Tier / Gruppe - keinesfalls sollten die Tiere sich ausgehungert auf die Frischfutterportionen stürzen, in diesem Fall sollte die tägliche Menge Frischfutter erhöht werden, denn Heisshunger führt zu gierigem Fressen und kann zu Aufgasungen / Magenüberladungen führen, die lebensgefährlich werden können!

Die Menge sollte so ausreichend bemessen sein, dass zwischen den Fütterungen niemals "Leerlauf" entsteht, also Futter ständig vorhanden ist.


Vor allem die letzten beiden Absätze.
Der Rest auf dieser Seite passt doch eigentlich, oder?
  TopZuletzt geändert am: 25.02.2011 um 14:13 Uhr von FlockyFlocky
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Nutzer: Maxihasi
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geschrieben am: 25.02.2011    um 17:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

nachdem ich in den letzten Wochen und Tagen in Eurem Forum ein wenig mitgelesen habe, "muss" ich mich jetzt doch anmelden, da ich zu diesem Thema hier etwas beitragen möchte.

Im Zuge dieses Hypes um die ad libitum Fütterung habe ich vor kurzem einen folgenschweren Fehler gemacht:

Ich habe zweien meiner Kaninchen einen Eichenast zum benagen gegeben (ohne jedes Bewusstsein, dass Eiche eine problematische Pflanze sein könnte). Einige Tage nachdem die Tiere diesen Ast benagt hatten, wurden sie beide krank (Magen/Darm Erkrankung). Mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit (ich kann es natürlich nicht 2000% beweisen, aber ICH bin mir sicher!)wurden ihnen die Inhaltsstoffe der Eichenrinde zum Verhängnis. Eines der Tiere ist sehr schnell gestorben, das andere leidet immer noch unter einer sehr massiven Beeinträchtigung der Verdauung, und hat mittlerweile massiv an Gewicht verloren. Ob es durchkommt und ob und welche Dauerschäden das Tier zurückbehalten wird, wenn es überlebt, ist heute, fast 4 Wochen nach dem Verzehr der Rinde, immer noch unklar.

Leider habe ich erst nachdem meine Tiere erkrankt waren begonnen selbst genau zu recherchieren, ob Eiche für Kaninchen wirklich harmlos ist und musste feststellen, dass es eine Menge Quellen gibt, die darauf hinweisen, dass Eich zumindest ein problematisches Futtermittel ist, das v.a bei Rinder und Pferden immer wieder zu Todesfällen führt.

Ich erzähle Euch unsere traurige Geschichte hier, weil ich insbesondere die Annahme der, ich nenne sie mal "Hardcore ad libitum Fütterung", Hauskaninchen würden Giftiges und Unverträgliches wie ihre wildlebenden Verwandten zuverlässig selektieren, ganz stark in Frage stellen möchte!

Ein weiteres trauriges Beispiel, dass Kaninchen auch mal irren können war eine Geschichte, bei der Kaninchen versehentlich Eibenzweige statt Tannenzweige vorgelegt wurden - das haben hier ja bestimmt auch einige User mitbekommen. Auch hier starb mindestens ein Kaninchen!

Hätte ich mir die Informationen über Eiche eingeholt, bevor ich meinen Kaninchen diesen Ast gegeben habe, dann wäre ich über einige Beiträge hier in eurem Forum gestoplert, die mich gewarnt hätten!

Ich kann nur jedem raten, von "exotischen" Futtermitteln, bei denen man sich nicht 100% sicher ist, dass sie wirklich unbedenklich für die Langohren sind, die Finger zu lassen!

Daher kann ich auch diesem Thema nur zustimmen:
>KLICK HIER!<

Ansonsten fällt mir zum Thema ad libitum Fütterung ein, dass es in meinem persönlichen Unfeld auch jemanden gibt, der seine Kaninchen seit geraumer Zeit voll "ad libitum" füttert und hier eine enorme Gewichtszunahme bei den Tieren festzustellen ist.

Dieser ganze Hype der, um die "ad libitum" Fütterung gemacht wird ist mir unverständlich. Aber auch das andere Extrem, Kaninchen außer Heu nur ein paar wenige Stückchen Frischfutter, das in wenigen Minuten weggeschlungen ist zu geben, war mir nicht verständlich.

Ich bin überzeugt davon, dass eine für die Tiere gesunde Ernährung irgendwo in der Mitte zwischen diesen Extremen liegt.

Meine Kaninchen bekommen jedenfalls neben hochwertigem Heu, das ihnen immer zur Verfügung steht, eine in meinen Augen ordentliche Vielfalt an verschiedenen Gemüsesorten. Und davon bekommen sie so viel, dass es nicht "in fünf Minuten" weggeputzt wird und durchaus auch mal was länger liegen bleibt.

Im Sommer bekommen sie "Wiese satt" von einer Wiese, die nicht gedüngt wird und wo nicht nur "Hochleistungskuhgras" wächst. Interessanterweise fressen sich aber auch in dieser Zeit des frischen Grüns gerne auch mal das Heu, und lassen das Grün liegen...

Upps ... für meinen ersten Beitrag ist das jetzt ziemlich lang geworden ... Danke, wenn Ihr bis hierher duchgehalten habt!

Viele grüße,

Maxi


Viele Grüße,
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"Autor"  
Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 25.02.2011    um 18:30 Uhr   IP: gespeichert
Danke für diese ausführlichen Erfahrungsberichte!

Ich mag es an sweetrabbits, das nicht sofort auf jeden neuen Zug aufgesprungen wird, sondern neue Trends erstmal in Ruhe hinterfragt werden und ggf. mit der gebotenen Vorsicht ausprobiert werden.

Viele Grüße
Cyranida
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Nutzer: alexandra36
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geschrieben am: 25.02.2011    um 20:49 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Maxi

bist du dir sicher das es Eichenzweige waren? Denn das einzige was an Eiche giftig ist sind die unreifen Eicheln! Ich füttere Eichenzweige das ganze Jahr über, sicher einen grossen Ast/Tag und meine Kaninchen haben keine Probleme. Auch habe ich einen Bekannten der im Tiergarten arbeitet die füttern Eiche in grossen Mengen an alle Pflanzenfresser.

Die optimale Fütterung muss jeder für sich selbst und seine Kaninchen finden. Natürlich kommt es dabei auf die Haltungsbedingungen an. Es macht sicher einen Unterschied ob die Kaninchen in der Wohnung oder draussen gehalten werden, wieviel Platz und Bewegung sie haben, ob Zwerg oder Riese, usw.

Und ich denke auch das es bei adLibitum drauf ankommt was man füttert. Ich bin da auch schon lange am experimentieren und habe folgende Erfahrung gemacht: Im Winter ist es sehr schwierig adLibitum zu füttern weil 1. die vorhandenen Futtermittel dazu nicht sehr geeignet sind, Gemüse hat zuviele Kalorien und macht zusehr satt.
2. zuwenig Rohfaser, mehr Rohfaser in Form von "Blättrigem" ist fast nicht bezahlbar!
Deshalb füttere ich im Winter so ein Zwischending,je nachdem was da ist.

Von Frühjahr bis Spätherbst füttere ich adLibitum und zwar ausschliesslich Wiese, Zweige mit Blätter und ab und an ganze Maispflanzen und Sonnenblumen, was halt so wächst. Und es macht schon einen grossen Unterschied, bei dieser Fütterung wird ein Kaninchen nicht dick (zumindest meine nicht), der Rohfasergehalt ist optimal, die Zähne werden gut geschliffen und es kostet nichts!

Auch wird in dieser Zeit kein Heu gefressen, wozu auch getrocknetes wenn sie es frisch haben. Die Haltungsbedingungen sind natürlich auch wichtig, meine leben auf 460qm, grasen den ganzen Tag im Garten und zusätzlich morgens und abends eine Schiebetruhe voll Wald und Wiese!

Auch ist das für mich deshalb die optimale Fütterung weil ich ein Zahnkaninchen habe und ich ihr im Winter mind.2x Zähne schleifen lassen muss, das letzte Mal fahren wir kurz bevor die Wiesenfütterung losgeht. Durch die stark vermehrte Kautätigkeit und die in Gras und Co. enthaltene Kieselsäure müssen wir in dieser Zeit (ca.7-8Monate) nicht zum Zähne schleifen!
Ist die Wiesenfütterung dann vorbei dauert es noch ca 3-4 Wochen und die Zähne machen Probleme, obwohl sie dann wieder vermehrt Heu frisst.

Aber wie schon erwähnt, das muss jeder für sich selbst entscheiden und austesten und da wird man nie einer Meinung sein!

Lg. Alex


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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 25.02.2011    um 21:52 Uhr   IP: gespeichert
Was genau bedeutet denn "ad libitum"? Jeder scheint mittleriweile seine ganz eigene Definition und Umgang davon / damit zu haben.
Ad libitum ist ein Schlagwort geworden mit ganz vielen unterschiedlichen Bedeutungen, der eine spricht nur von Wiese ad libitum, der andere meint auch anderes frisches Futter, der nächste meint dann auch noch getrocknete Kräuter etc.

Viel Frisches ist gut, Wiese optimal - darüber gibt es keine Diskussionen.
Aber ist ad libitum wirklich uneingeschränkt und für jedes Tier so zu empfehlen?
Meine Erfahrungen sind auch die, dass meine Tiere nicht aufhörten zuzunehmen und die Portionen immer größer wurden damit auch noch etwas liegen blieb.

Dann frage ich mich, ob Kaninchen nicht auch aus Langeweile futtern, gerade Tiere, die wenig Abwechslung haben, sich wenig bewegen, sind die so gut bedient mit so viel Futter?

Auch das Argument, dass Kaninchen selektieren können, was für sie gut ist und was nicht, kann ich nicht einfach so akzeptieren - ein Innenhaltungskaninchen, was nur mit Gemüse ernährt wird, wird da sicher den kürzeren ziehen.
Wenn ich mir meine angucke - die suchen sich zuerst das raus, was am leckersten ist - Kräuter, Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Obst, Fenchelgrün etc - also das was wohl der Wiese am nähesten kommt. Und ehrlich, soviel anbieten, dass meine Tiere sich nur von dem ernähren können, was sie am liebsten mögen, kann ich mir nicht leisten.

Soviel frisches wie möglich ist das beste, aber das Tier einfach mit Futter zu überhäufen, halte ich auch für falsch - für mich liegt der Weg auch irgendwo dazwischen.
Grüße von Karin
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"Autor"  
Nutzer: Lumpi
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geschrieben am: 25.02.2011    um 22:45 Uhr   IP: gespeichert
Ich hatte bis vor kurzem ja zwei Pärchen die unterschiedlicher nicht sein konnten.

Meine weißen kaninchen sind Fressmonster bei denen eine freie Fütterung dazu geführt hat, kleine dicke Wonneproben zu Hause sitzen zu haben.
Eine große menge an Futter wurde benötigt um die Beiden so zu füttern, dass noch was da ist bis Abends.
Magenprobleme haben wir auch gehabt.
Meine braunen Kaninchen sind/waren gute Heufresser. tatsächlich haben beide insbesondere Krümel keine probleme und sie haben auch immer noch futter bis zur nächsten Fütterung gehabt. Aber auch hier gab es eine Gewichtszunahme.

So unterschiedlich kann es sein - wirklich abhängig von den Tieren.
Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
Für immer unvergessen - Flocke, Strolch,Krümel und Bobo!
  TopZuletzt geändert am: 25.02.2011 um 22:46 Uhr von Lumpi
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Nutzer: Nadin
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geschrieben am: 25.02.2011    um 23:15 Uhr   IP: gespeichert
Puh, viele Gedanken zu einem guten Thema... Sooo viele Gedanken hab ICH mir ehrlich gesagt dazu nicht gemacht, denn ich seh meine Monster sind fit, schlank und ich weiss ich fütter alles Gute was hier auf der Seite beschrieben wird, zudem haben sie jeden Tag die Möglichkeit von der Wiese zu futtern. Bei der 5er Gruppe ist morgens auch alles weggeputzt, aber erhöht hab ich die Futtermenge bislang noch nie, denn ich weiss ja, sie haben genug gutes Heu, welches ja nun auch sehr wichtig ist. Gefüttert wird einmal am Tag, hab ich bislang immer so gemacht und bin damit gut gefahren...Sie freuen sich zwar aufs Futter, aber sie sitzen auch nicht so lange dran, oder stürzen sich so drauf als wenn es nie wieder was geben würde...
Dann noch etwas Trockengemüse, gerade jetzt im Winter und ich hab das Gefühl, ihnen gehts es so gut und das ist doch die Hauptsache
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Nutzer: plushmonster
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geschrieben am: 26.02.2011    um 11:19 Uhr   IP: gespeichert
Schönes Thema. Können wir in 2 Wochen mal ausführlicher bequatschen, wenn Brina und ich da sind.

Da ich seit 2005 Großgruppen halte, gabs seitdem für die Kaninchen immer Mengen an Frischfutter. Damals aufgrund des schmalen Geldbeutels vor allen Dingen Hartgemüse und im Winter viel Kohl. Es blieb immer was über, was ich dann wegwarf, bevor es die neuen Portionen gab. Mittlerweile hat sich der Geldbeutel ausgedeht und die Futtermittel wurden angepasst. So verbrauchen wir Unmengen an Salat, frischen Kräutern und füttern nur noch wenig Hartgemüse. Und ja, unsere Kaninchen sind moppelig und gesund. Bisher glaubte ich nie, das man Kaninchen mit Salat dick füttern kann, aber den Beweis hab ich bei mir 9x leben. Es ist keiner untergewichtig, alles haben etwas übergewicht und das ohne Hartgemüse, also ohne Gemüse mit viel Fruchtzucker/ Stärke.
Ich füttere nach wie vor so, nehme das bisschen Übergewicht hin, da ich zu oft erlebt habe, das bei Krankheit ein drastischer Gewichtsverlust einherging, der schwer wieder aufzuholen war. Nur ein Kaninchen ist drastisch übergewichtig, aber die entzückende Moräne hat auch starke Schilddrüsenprobleme.

Gesunde Ernährung ist logischerweise das A und O gesunder Tiere, auch wenn immer wieder Einzelfälle hochkommen, mit Kaninchen, die 10 Jahre lang nur Trockenfutter und Pellets bekamen und Wasser nur dosiert aus der Nippeltränke.

Auch, das Wildkaninchen massen an Kräutern brauche, glaube ich nicht ganz. Ich denke vielen ist die Dokumentation der Wildkaninchen im Grenzstreifen rund um Westberlin bekannt. Über JAHRZEHNTE vermehrten sich die Wildies dort so stark, das sie auch immer wieder abgeschossen wurden, wenn nicht Myxo den Bestand auf natürliche Weise dezimierte. Auf dem Grenzstreifen gab es nur Gras. NUR GRAS. Und dennoch überlebten Jahrzehnte die Populationen und gedeihten prächtig. Zu gerne wüßte ich, ob die Mangelerscheinungen hatten.

Das Thema Ernährung ist zu komplex um zu pauschalisieren oder Richtlinien zu manifestieren.

Mal schauen, wie der Hype in 2 Jahren aussieht zum Thema Ernährung, ich verfolge es gespannt.
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Nutzer: Feli
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geschrieben am: 26.02.2011    um 15:32 Uhr   IP: gespeichert
Hallo an alle,

ich bin im August letzten Jahres auf eine "ad libitum" Fütterung umgestiegen, zunächst mit Wiese, zum Winter habe ich dann vermehrt Gemüse mit blättrigem Anteil und Kräuter gefüttert.

Ich habe hier schon mal an anderer Stelle geschrieben, dass Whisky damals sehr krank war, nur noch CC-Brei zu sich nahm und ständig unter Bauch- und Zahnproblemen litt. Meine Tierarztkosten schnellten im ersten Halbjahr 2010 (allein für ihn) in die Tausend. Schlimmer war aber sein Zustand, er versteckte sich nur noch, magerte drastisch ab, mümmelte kaum noch. Wir hatten alle erdenklichen Untersuchungen, 3 Zahn Ops und viel Stress hinter uns. Meine Nerven lagen Blank und Whisky war nur noch ein Schatten seiner selbst. Ich hatte das Gefühl, ihm beim Sterben zuzugucken.

Meine letzte Möglichkeit und seine letzte Chance war der Versuch Wiese zu füttern. Das tat ich, denn zu verlieren, hatte ich nichts mehr.

Whisky fing wieder an selbstständig zu mümmeln. Was für eine Erleichterung! Die Kaubewegungen waren auffällig, aber er nahm. Nach einer weiteren Zahnkorrektur verbesserte sich sein Zustand dann Tag für Tag. Nach einiger Zeit ging er auch wieder ans Heu, auf dessen Qualität ich ebenfalls großen Wert lege.

Ich füttere Wiese, allerdings nicht wahllos. Ich achte penibel darauf, dass ich nur etwas pflücke und verfüttere, das ich bestimmen kann und nicht giftig für Kaninchen ist. Das schränkt die Auswahl natürlich ein, meiner Meinung nach ist das aber besser als gar nichts.
Ich füttere Gemüse, das was ich auf dem Markt bekommme und möglichst einen hohen blättrigen Anteil hat, sowie frische Kräuter, die ich sich günstig beim Türken bekomme. Auch hier könnte das Angebot wohl vielfältiger sein, aber ich denke eine gewisse Auswahl haben sie.
Ich gebe von allem soviel, dass bis zur nächsten Fütterung noch etwas übrig ist, eben so, dass sie nicht auf etwas warten müssen. Das ist meine "ad libitum" Fütterung.

Im Winter steigen auch meine Kosten enorm, allerdings ist das immer noch nichts im Vergleich zu meinen Tierarztkosten in 2010. Im Sommer wird es wieder günstig.

Auch meine Tiere nahmen in der ersten Zeit zu, sie sind aber nicht zu dick und das Gewicht stagnierte nach ca. 1-2 Monaten und ist seither konstant.

Ich habe allerdings zwei Schnuggels, die trotzdem Heu nehmen. Sie sind auch keine "Fresser", die ständig und viel mümmeln. Sie sind eher so "feine Herrschaften", die vornehm mal ein Blatt ganz langsam mümmeln.

Whisky hatte endlich mal ein halbes Jahr TA-frei, ist wieder zutraulich und lebensfroh.

Ich sehe, dass die Gewichtszunahme bei einigen Tieren ein Problem darstellt. Bei meinen Tieren Gott sei Dank nicht. In diesem Sinne würde ich keinesfalls mehr eine 80% Heu und 20% Frisches Fütterregel befolgen, allerdings entspricht meine Art die Tiere zu ernähren wohl auch nicht dem anderen sogenannten "ad libitum" Extrem.

Ein individueller Blick auf die eigenen Kaninchen und ein individuelles Pendeln zwischen den Extremen ist wohl nicht nur in dieser Frage sinnvoll.
Liebe Grüße,

Jessica mit Whisky und Fé.
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Nutzer: Nindscha
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geschrieben am: 27.02.2011    um 12:40 Uhr   IP: gespeichert
Ich bewege mich bei der Fütterung auch im Mittelfeld. Ich füttere viel Frisches, aber wenn es alle ist, dann ist es eben alle und es gibt nichte mehr nach. Meine Beiden sind nicht übergewichtig (die Gefahr bestand eine Weile, als wir es zu gut mit den Leckerchen gemeint haben... ) und futtern trotz allem ausgiebig und viel Heu. Von daher habe ich bei meiner Fütterung ein gutes Gefühl. Mal bleibt was übrig (manches schmeckt auch nicht wie gewünscht...), dann wieder sind sie ganz scharf auf ales und es ist nach ein paar Stunden weggefuttert. Ich dürfte dann sicher gerne nachlegen, aber dann würden sie wohl tatsächlich ein bisschen moppsig werden.
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Nutzer: TigerLilly
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geschrieben am: 11.03.2011    um 17:13 Uhr   IP: gespeichert
Hätte hier mal eine Frage zu:

Ist das zu viel für zwei Kaninchen?
Habs noch nie gewogen... Möhrenkraut und frische Kräuter sind schon aufgefuttert.
Davon bekommen sie gleich die Hälfte, und die andere Hälfte gibts bevor ich ins Bett gehe. Morgens ist je nach dem mal was übrig oder eben nicht.





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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 11.03.2011    um 17:37 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: TigerLilly
Hätte hier mal eine Frage zu:

Ist das zu viel für zwei Kaninchen?
Was für Kaninchen? Zwerge? mittelgroße Rasse? Deutsche Riesen? Innenhaltung? Aussenhaltung?

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Nutzer: TigerLilly
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geschrieben am: 11.03.2011    um 17:40 Uhr   IP: gespeichert
Zwei Zwergwidder (1.7kg und 2.2kg) in Innenhaltung.
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Nutzer: judithp
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geschrieben am: 11.03.2011    um 21:37 Uhr   IP: gespeichert
Man kann es nicht sagen, ob etwas zuviel ist. Manche Tiere brauchen mehr, andere weniger. Ein guter Anhaltspunkt ist eine regelmäßige Gewichtskontrolle. Wirds zuviel, sollte man eher Blättriges geben und weniger Knollengemüse, nehmen die Tiere ab andersrum.
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Nutzer: Daggi
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geschrieben am: 11.03.2011    um 22:13 Uhr   IP: gespeichert
Für meine Beiden in Innenhaltung sieht die Menge ähnlich aus.
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Nutzer: catfish
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geschrieben am: 28.03.2011    um 22:53 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

lese immer viel "Blättriges" füttern, nun tue ich das kaum, da Amy nur nach einem Blatt Kohl als Notfall in der Klinik landete :-(
In der Ernährungstabelle steht bei Blättrigem meistens: bei Aufgasneigung vermeiden, bleibt fast nur Chinakohl und Chicoree den meine Beiden aber liegen lassen.
Ihre Ernährung sieht nun ziemlich "kalorienreich" aus: Sellerie, Möhre, Steckrübe, Pastinake, Petersilienwurzel, Schwarzwurzel, Rote Beete, Brokkoli, Heu, Äste, frische Kräuter usw. und das ad libitum.
Letzte Gewichtskontrolle, Amy 1,3 kg, Axel 1,1 kg , Alter 10 Monate, Löwenkopfzwerge, Aussenhaltung. Übergewichtig kommen sie mir nun nicht vor, aber wann ist ein Kaninchen übergewichtig?
Nun ja, jetzt kommt der Frühling und dann gibts Wiese und weniger Knolliges.
Irgendwie bin ich mir mit der Fütterung immer noch unsicher......und je mehr ich lese, desto unsicherer werde ich.

LG
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 28.03.2011    um 23:02 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Catfish,

wann ein Kaninchen übergewichtig ist kann man nur fühlen, nicht "abwiegen" oder berechnen.
Wenn beim anfassen Rippen und Wirbelsäule noch gut zu spüren sind ohne rauszustehen wie Fischgräten, dann ist das Gewicht im normalen Bereich. Muss man sich dagegen sehr anstrengen um diese zu ertasten, dann wird es Zeit für Diät.

An blättriges kann man die Tiere gewöhnen, mit Geduld und Mut. Am besten, indem man einfach den Anteil der bisher bekannten Sorten deutlich erhöht und dann zwischendrin mal eine neue Sorte einschleicht. Auch Tiere, die mal aufgasen, sind nicht gleich Kandidaten für zwangsweise Kohlfreie Ernährung.
Aber nur um das mal anzumerken: Wer Chicoree verfüttert kann auch Endivien und Radicchio geben, denn die gehören auch zur selben Familie.


Zuletzt: Ich weiß man hat leich reden, aber sei nicht unsicher - wichtig ist, dass man selbst einen eigenen Weg findet, der dem Halter passt und dessen Tieren gut bekommt.
Der eine füttert mehr hiervon, der andere mehr davon; einer füttert kleine Mengen, ein zweiter gleich Berge; Person A gibt täglich 4 Sorten, Person B sogar 7. Solange es aber allen Tieren gut geht, sie sich wohlfühlen, keinen Mangel leiden und weder fett noch knochig sind, ist das alles in Ordnung. Es gibt einfach keinen festen Fahrplan sondern Erfahrungen und Überlegungen.
Aber so individuell, wie einzelne Tiere sind, so unterschiedlich sind auch die Fütterungsgewohnheiten. Also mach dir nicht zu viele Gedanken - die Sicherheit kommt mit der Zeit

Alles Gute



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Nutzer: catfish
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geschrieben am: 29.03.2011    um 22:20 Uhr   IP: gespeichert
Hallo CyCy,

hab heute abend sofort den "Streicheltest" gemacht und für gut befunden....nicht zu dick.
Endivien und Radicchio wird ausprobiert .... vorsichtig.

Nochmal danke !

LG
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 22.11.2011    um 15:21 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: DieConni

@ Susanne: Hat sich das Gewicht deiner Kaninchen wieder normalisiert? Mit welcher Fütterung gehts du jetzt durch den Winter?


Anbei möchte ich auf die HP verweisen, auf der weiterhin das oben genannte Zitat zu lesen ist. Ist dies so gewollt und immernoch Empfehlung, oder wurde dies nur noch nicht geändert?
Meine Tiere bekommen 1 Fütterung pro Tag in durchaus ausreichender Menge mit einem hohen Blattanteil (Salate, Kräuter) und zusätzlich Berge von Heu, welches gefressen wird, wenn das Gemüse alle ist. Ich habe keinerlei Gewichtsprobleme bei den Tieren mehr.

Das Zitat auf der HP stimmt somit immer noch - es muss ausreichend Futter rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Ob Gemüse, Wiese oder Heu ist dabei wurscht. Es muss Fressbares vorhanden sein

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Nutzer: Nickl
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geschrieben am: 27.11.2011    um 19:19 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Susanne
Das Zitat auf der HP stimmt somit immer noch - es muss ausreichend Futter rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Ob Gemüse, Wiese oder Heu ist dabei wurscht. Es muss Fressbares vorhanden sein

Ich habe diesen sehr interessanten Beitrag hier gerade entdeckt und muss dazu sagen, dass mich diese Ernährungsseite auch etwas verwirrt hat.
Denn so wie man das liest "als Laie" (neuer User) versteht man es so, dass immer Frischfutter vorhanden sein muss und nicht, dass es egal ist, WAS da vorhanden ist.
Vllt. sollte man das noch irgendwie hinschreiben, denn ich habe zu allererst diese Ernährungsseite durchgelesen, bis ich mir ein paar Themen angeschaut habe. Und dann war ich etwas verwirrt, weil das bei neueren Themen nicht mehr gepasst hat.
Zuerst (bei alten Themen) wurde da immer was geschrieben, dass Heu nicht so wichtig ist, wenn genügend Gemüse zur Auswahl ist und jetzt ist das anscheinend wieder anders. Ich habe, bevor ich mich angemeldet erstmal tagelang die Ernährungsthemen gelesen und war sehr erstaunt darüber, was da teilweise empfohlen wurde. Das habe ich so vorher noch nie gehört mit dem vielen Gemüse im Winter.
Liebe Grüße
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 27.11.2011    um 23:38 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Nickl
Ich habe diesen sehr interessanten Beitrag hier gerade entdeckt und muss dazu sagen, dass mich diese Ernährungsseite auch etwas verwirrt hat.
Denn so wie man das liest "als Laie" (neuer User) versteht man es so, dass immer Frischfutter vorhanden sein muss und nicht, dass es egal ist, WAS da vorhanden ist.
Vllt. sollte man das noch irgendwie hinschreiben, denn ich habe zu allererst diese Ernährungsseite durchgelesen, bis ich mir ein paar Themen angeschaut habe. Und dann war ich etwas verwirrt, weil das bei neueren Themen nicht mehr gepasst hat.
Zuerst (bei alten Themen) wurde da immer was geschrieben, dass Heu nicht so wichtig ist, wenn genügend Gemüse zur Auswahl ist und jetzt ist das anscheinend wieder anders. Ich habe, bevor ich mich angemeldet erstmal tagelang die Ernährungsthemen gelesen und war sehr erstaunt darüber, was da teilweise empfohlen wurde. Das habe ich so vorher noch nie gehört mit dem vielen Gemüse im Winter.
Das Thema ist generell sehr heiss umkämpft und unterliegt einem mehr oder weniger ständigen Wandel. Erfahrungswerte, Ideen und selbsternannte Experten doktern viel an der optimalen Ernährung von Kaninchen herum. Kaninchen haben eine sehr komplexe Verdauung und daher sind alle auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Doch gilt wie immer, dass auch Tiere verschieden sind.

So gibt es heute Kaninchen, die tatsächlich eine Heuallergie haben, Diabetes und andere Unverträglichkeiten. Man muss hier ausloten, was die eigenen Tiere vertragen und mögen. Auch gibt es Kaninchen, die tatsächlich keine Karotten mögen.

Um es kurz zu machen: die Ernährungsseite bietet einen Überblick darüber, was und welche Futtermittel zur Verfügung stehen sollten / können. Die Gewichtung muss man den Lebensumständen und Bedürfnissen seiner Tiere anpassen und bei den meisten gesunden Tieren passt es so schon:

viel Heu rund um die Uhr und reichlich Frischfutter, entweder Wiese oder eine große Auswahl an Gemüsen, die hauptsächlich aus Blättrigem bestehen sollten.

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Nutzer: BonnieLou
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geschrieben am: 25.04.2013    um 15:58 Uhr   IP: gespeichert
Woah ..krass . o: also so sehen meine nicht aus ^^ Einer ist zwar etwas moppelig , aber die andren beiden sind ganz schlank . Ich hatte mit ad libitum bisher noch keine Probleme , und viele die ich kenne die das auc machen auch nicht .. wobei ich denke das es da auch wieder auf die Tiere ankommt .. gibt halt welche die schneller Speck ansetzen als andere.. (:
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