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geschrieben am: 10.01.2009 um 19:18 Uhr IP: gespeichert
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Nie hätte ich gedacht, dass ich so eine Überschrift für einen Beitrag einmal schreiben würde. Mit großem Mitgefühl habe ich immer die sehr nahe gehenden Berichte anderer Forumsbesucher gelesen und ganz stark gehofft, dass keins meiner Tiere je an dieser grauenvollen Krankheit erkranken wird. Doch auch ich gehöre leider seit gestern zu den Besitzern die ein E.C. krankes Tier haben.
Eine tückische, sich leise anschleichende Krankheit, die bei uns hoffentlich gut ausgehen wird.
Ich möchte einfach ein wenig schreiben, wie ich es bemerkt habe, wie Casimir und ich damit umgehen. Einfach auch, um die Belastung, die in mir ist einfach ein Stück weit auch loszuwerden.
Angefangen hat es gestern vormittag. Casimirs Augen fingen an so komisch hin und her zu flackern. Kurze Zeit später, sackte auch sein Köpfchen immer zur Seite. Beim Laufen, verhielt er sich wie ein Betrunkener. Auch zitterte er am ganzen Körper so als wenn er frieren würde. Das ganze geschah innerhalb einer 3/4 Stunde. Da mir das alles sehr komisch vorkam und ich über E.C. hier im Forum nun auch schon eine Menge gelesen hatte, wartet ich nicht lange und fuhr sofort zum Doc mit ihm.
Meine Ärztin sah sofort was ich innerlich wohl auch schon ahnte : E. C. Sofort wurden Casimir alle 4 Medikamente verabreicht, die bei einem Ausbruch nötig sind.
Danach sind wir wieder nach hause und er war absolut fertig mit sich und der Umwelt. Gestern konnte ich selber damit ganz gut klar kommen, ich habe einfach funktioniert, doch heute ist mir nur noch zum heulen. Gestern hat er noch von alleine soweit ganz gut gefressen, heute ist alles noch ansträngender als gestern für ihn. Ich raspel alles Gemüse klein, weil für ihn das fressen unendlich Kräfte raubend ist. Man wird erfinderisch im zusammenstellen von Matschbrei : Babybrei mit Haferflocken oder Zwiebach. Matschige Banane mit Haferflocken. Ciritical Care mit Wasser oder Babybrei usw. Not macht erfinderisch, doch so richtig kann Casimir sich für nichts begeistern. Geraspelte Karotte geht noch so einiger Maßen und Karottenbrei pur.
Es ist zum heulen, er muss doch was fressen. Heute nachmittag habe ich ihn zwangsernährt, auch wenn dies für ihn unendlichen Stress bedeutet. Da Casimir einen Herzfehler hat und sein Herz dadurch sowieso nicht so gut mitarbeitet, ist jedes ihn zu etwas zwingen auch für mich eine endlose Qual, weil ich nicht weiss, was sein kleines krankes Herz noch alles so aushält.
Heute morgen wurden ihm von meiner Ärztin nochmal alles Medikamente verabreicht. Morgen muss ich sie ihm selber geben und ich weiss es wird für uns beide ein stressiger Akt werden.
Gott sei Dank dreht er sich noch nicht um die eigene Achse. Auch sein Kopf ist gerade. Ich hoffe ganz stark, dass wir es wieder in den Griff bekommen und der Verlauf ins positive geht.
Zur Zeit liegt er einfach viel und man merkt ganz deutlich, wie der Parasit in den Nerven am arbeiten ist. Casimirs Blick ist oft leer und er kommt mir manchem wie ein Autist vor. Als wäre er in einer anderen Welt. Er reagiert auf alle Geräusche um Ohrenwackeln, doch das sehen oder die Reaktion des gesungen Auges (er ist ja auf einem Auge schon lange blind) scheint beeinträchtig zu sein. Wenn man die Hand vor seinem gesunden Auge hat reagiert er oft nicht richtig. Erst wenn man mit ihm spricht spitz er die Ohren.
Grauenvolle Krankheit und ich bitte jeden Halter, beobachtet Eure Tier viel, damit ihr solche Veränderungen rechtzeitig bemerkt und schnell handeln könnt.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf und kämpfe mit Casimir, solange ich merke, dass er will. Schwer ist es trotzdem und ich wünschen jedem Kanichenhalter von Herzen, dass er von dieser schrecklichen Krankheit verschont bleibt.
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Heike mit Flüsi
* Malve Krümeltierchen
* Casi
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