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Fritzi hat Zahnspitzen

Nutzer: putzilani
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geschrieben am: 19.03.2011    um 14:36 Uhr   IP: gespeichert
Hallöchen,

heute morgen waren wir beim Tierarzt, weil Fritzi mal Zahnspitzen hatte und heute nochmal kontrolliert wurde. Leider hatte er wieder unten links und rechts Zahnspitzen (auf der einen Seite etwas stärker als auf der anderen). Er wurde schnell ins Handtuch gewickelt und die Tierärztin hat mit einer Feile die Spitzen weggeraspelt, ging ganz fix und schon war er fertig. Nun sollen wir erstmal alle vier Wochen zur Kontrolle kommen, damit kleinere Zahnspitzen gleich beseitigt werden können und es so gar nicht erst zu Problemen kommt.

Dann haben wir besprochen, woher das bei ihm kommen könnte. Ernährung haben wir ausgeschlossen, da zum einen keines meiner anderen Kaninchen je Zahnprobleme hatte und er außerdem richtig viel Heu futtert. Wir füttern extra sehr grobes Heu und neben anderem Gemüse bekommen sie auch viel Blättriges, Salate etc. Außerdem sind immer Knabberäste vorhanden, die vor allem von Fritzi schneller gefuttert werden, als ich Nachschub liefern kann Muss auch dazu sagen, die Zahnspitzen wurden durch Zufall bei der allgemeinen Untersuchung entdeckt, Probleme dadurch hatte er bis jetzt zum Glück noch nicht.

Die Tierärztin meint, dass es bei ihm wohl angeboren wäre und er eine ganz leichte Fehlstellung der Backenzähne hat, die wohl eine vierwöchige Korrektur erforderlich macht. Was ich aber nicht verstehe: Im Tierheim sagte man mir, er hätte keine Zahnprobleme gehabt während der zwei Monate, die er dort war. Dort wurde er aber ausschließlich mit Trockenfutter und Heu gefüttert, da hätte er doch erst recht Probleme haben müssen oder? Vielleicht haben sie mich auch angelogen, wer weiß, find ich nur blöd, ich hätte ihn ja trotzdem genommen, auch wenn ich es vorher gewusst hätte, wäre aber fairer gewesen.

Außerdem könnte der hinterste rechte Backenzahn wohl mal Probleme bereiten, da achtet sie jetzt drauf, könnte auch sein, dass in vier Wochen dort was abgeknipst werden müsste. Das ginge allerdings nur in Vollnarkose, weil die Verletzungsgefahr sonst zu groß wäre, da es zu weit hinten ist.

Jetzt meine Frage, ich habe mal gelesen (finde es jetzt aber leider nicht mehr), dass die Zähne nicht abgeknipst werden sollten, aber welche Methode gibt es denn noch, wenn dieses Raspeln mit dieser Feile nicht ausreicht an dieser Stelle? Oder sollte man nur Schneidezähne nicht knipsen und bei Backenzähnen ist es o.k.?

Gibt es vielleicht doch etwas, was ich bei der Fütterung noch mehr beachten sollte? Ich kenne mich mit Zahnkaninchen bisher so gar nicht aus (zum Glück).

Danke im voraus und sorry für den Roman.

LG Nicole
"Im Allgemeinen, oder zumindest sehr häufig sind Menschen mit einer großen Zuneigung zu Tieren die angenehmsten Zeitgenossen."
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Nutzer: olafundlucas
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geschrieben am: 19.03.2011    um 15:12 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Nicole,

Zahnspitzen können immer mal auftreten. Der Kiefer der Kaninchen verändert sich mit der Zeit und zunehmendem Alter. Du kannst versuchen, dem entgegenzuwirken, dass du immer Äste und alles nur Mögliche für einen guten Zahnabrieb den Kaninchen zur Verfügung stellst. Gegen eine Veränderung an sich kannst du aber nichts weiter tun, leider nur hinnehmen.

Ich habe auch seit einem halben Jahr eine Zahnpatientin, dessen Gebiss sich so stark verändert hat, dass die unteren Schneidezähne über die oberen Schneidezähne wachsen. Auch kippen die Backenzähne stark nach Innen, dass Zahnspitzen vorprogrammiert sind und regelmäßig kontrolliert werden müssen.

Schneidezähne können abgeknipst, aber auch mit einer Turbine abgeschliffen werden. Backenzähne werden manchmal mit einer Feile oder Raspel bearbeitet, wenn es nur keine Zahnspitzen sind. Welche Methode jetzt die Beste ist, da streiten sich die Geister.

Besser ist es, eine Zahnkorrektur nicht in Narkose vornehmen zu lassen, aber da muss das Tier mitspielen und der TA sich sehr sicher sein.

LG Andrea
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Nutzer: putzilani
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geschrieben am: 19.03.2011    um 16:23 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Andrea,

danke für die schnelle Antwort.

Ich werd beim nächsten Mal nochmal genau nachfragen, welche Methoden sie anwenden für die hintersten Backenzähne und ob sie vielleicht so eine Turbine haben. Hab halt Angst, dass beim Abknipsen der Zahn splittert oder ähnliches.

Es ist ja so, dass die TÄ so weit es geht, die vorderen Backenzähne immer ohne Narkose mit der Feile abraspelt, allerdings bei dem hintersten Backenzahn wäre ihr die Gefahr zu groß, ihn zu verletzen, weil sie da nicht richtig rankommt.

Was das Verhalten von Fritzi angeht während der Zahnbehandlung, so lange "nur" der Wangenspreizer drin ist, lässt er sich das gefallen und hält auch still beim Abraspeln und Gucken, sobald allerdings dieser "Spreizer" zum Einsatz kommt, oje, da wehrt er sich. Und diesen müsste sie halt bei einer Korrektur des "letzten" Backenzahnes benutzen, um da richtig dran zu kommen.

Im Moment besteht aber kein Handlungsbedarf bei diesem "speziellen" Zahn, sollte er so bleiben, wäre es erstmal o.k, er ist halt nicht ganz grade, macht aber noch keine Probleme. Sollten aber auch dort Zahnspitzen o.ä. entstehen, müsste sie auch da ran, dann - wie gesagt - mit Narkose.

Wollte mich deshalb schon mal im Vorfeld erkundigen, mit welchen Methoden ihr die besseren Erfahrungen gemacht habt, weil ich dann im Fall der Fälle vielleicht noch bei nem anderen TA nachfrag.


LG Nicole

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Nutzer: Brina83
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geschrieben am: 19.03.2011    um 18:01 Uhr   IP: gespeichert
Also die Gefahr des Splitterns ist wohl bei den Vorderzähnen größer als bei den Backenzähnen. Bei unserer TÄ werden die Vorderzähne geschliffen, die Backenzähne i. d. R. geraspelt, minimale Spitzen aber auch schon mal eben abgeknipst.

Eine Behandlung unter Narkose erfolgt wirklich nur bei einer großen Zahnsanierung, wozu "einfache" Zahnspitzen nicht zählen.

Und wie Andrea auch schon schrieb: Der Kiefer und die Zähne von Kaninchen verändern sich mit der Zeit und somit kann auch ein sonst sorgenfreies Tier plötzlich ein Zahnkaninchen werden. Wichtig ist, dass er viel faserhaltige Sachen zum Fressen bekommt, denn diese muss er zermahlen, was eben dem Zahnabrieb dient.
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Nutzer: putzilani
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geschrieben am: 20.03.2011    um 12:28 Uhr   IP: gespeichert
Danke, Brina

Also beim nächsten Mal werd ich nochmal genau nachfragen, hab das nämlich so verstanden, dass der hinterste rechte Backenzahn evtl. einen beginnenden Zahnüberwuchs hätte, der im Moment noch keine Probleme bereitet, sollte es beim nächsten Mal aber mehr geworden sein, müsste es gemacht werden.

Das ist aber doch was anderes als reine Zahnspitzen oder? Meine mich zu erinnern, dass solche Überwüchse gerne auch mal nach unten Richtung Zahnwurzeln ausarten, sollte da nicht vorsorglich mal geröntgt werden oder wäre das übereilt?

LG Nicole

Edit: Wegen dem Röntgen dachte ich, wenn er ja sowieso in Narkose gelegt werden müsste!?
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  TopZuletzt geändert am: 20.03.2011 um 12:29 Uhr von putzilani
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geschrieben am: 20.03.2011    um 21:52 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: putzilani
Edit: Wegen dem Röntgen dachte ich, wenn er ja sowieso in Narkose gelegt werden müsste!?
Röntgen kann ebenfalls ohne Narkose - dauert bei meiner TÄin nicht zwei Minuten.

Nein, schaden kann ein Röntgen mit Sicherheit nicht.
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Nutzer: putzilani
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geschrieben am: 20.04.2011    um 09:34 Uhr   IP: gespeichert
Wollte mal kurz Rückmeldung geben.

Gestern wurden wieder mal Fritzis Zähne auf Zahnspitzen kontrolliert und was soll ich sagen? Zähne sind alle tiptop, keine einzige Zahnspitze vorhanden und selbst der Backenzahn, der ja leichten Überwuchs hatte, ist in einem tadellosen Zustand.

Erklären kann ich es mir zwar nicht, an der Fütterung haben wir nichts geändert, aber natürlich bin ich erleichtert und freu mich riesig

Sicherheitshalber wird in weiteren vier Wochen aber nochmal drauf geguckt.

LG Nicole
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geschrieben am: 20.04.2011    um 09:55 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: putzilani
Wollte mal kurz Rückmeldung geben.

Gestern wurden wieder mal Fritzis Zähne auf Zahnspitzen kontrolliert und was soll ich sagen? Zähne sind alle tiptop, keine einzige Zahnspitze vorhanden und selbst der Backenzahn, der ja leichten Überwuchs hatte, ist in einem tadellosen Zustand.
Das sind klasse Neuigkeiten

Manche Kaninchen entwickeln wirklich sehr langsam Zahnspitzen,so dass nur beim halbjährlichen Impftermin mal kurz drübergefeilt werden muss.
Die Tiere von denen man immer so liest, also die armen Wesen die alle 5 Wochen zur Zahnkorrektur müssen, sind glücklicherweise der kleine Teil.


Ich würde von daher nicht unbedingt nächsten Monat "grundlos" den kleinen Kerl zum Tierarzt schleppen. Sollten sich wieder Spitzen bilden, und hätte er bisher noch nie Probleme gehabt, dann wird es auch reichen wenn sie beim nächsten Routinecheckup entdeckt werden.
Kaninchen, bei denen es extrem ist, zeigen ja auch meist recht früh schon ihre "typischen Symptome" die der Halter auch schnell erlernt und dann einen Arztbesuch vornehmen kann. Sprich: Wenn er weniger Futtert, speichelt oder ohe Grund Durchfall zeigt, dann kann das zum Beispiel auf Zahnprobleme hinweisen. Bei langjährigen Zahnkaninchen ist das für die Halter dann meist ein Signal.
Aber bei Fritzi klingt es ja wirklich nach nur minimalen Spitzen. Deshalb würde ich (meine persönliche Meinung) mich da auch nicht unbedingt mit Routinebesuchen beim Arzt aufhalten.



Tatsächlich neigen manche Kaninchen trotz guter Fütterung zu Spitzenbildung, aufgrund ihrer Kieferstruktur. Hatte deine Praxis ja auch schon festgestellt.
Das liegt daran dass bei Hauskaninchen einfach die natürliche Auslese ausgesetzt wurde und wir Menschen alles überleben lassen, was wir überleben zu lassen schaffen. In so einem Fall ist das ja auch keineswegs verwerflich, denn mit einer Kieferfehlstellung kann ein Kaninchen ja prima leben.
Warum beim letzten mal schon nach wenigen Wochen neue Spitzen da aren, und jetzt nicht, ich denke das kann auch am Alter liegen - Fritzi ist ja jetzt laut Profil auch erst 2 Jahre alt. Und da kann's schon sein, dass sich das ein oder andere am Tier noch minimal verändert. Oder vieleicht hat die Örztin beim zweiten Mal auch besser gefeilt, so dass der Abrieb jetzt gleichmäßiger verlaufen kann.
Geht auch andersherum: Manche Tiere, die nie Probleme hatten und ihr leben lang gleich gefüttert wurden, können plötzlich mit 4 oder 6 Jahren Zähne aufweisen, die geradezu explosionsartig zu wachsen beginnen. Obwohl vorher nie etwas war.


Im Grunde aber ist es so oder so ein Grund, sich zu freuen.
Und wenn wieder etwas wachsen sollte, dann findet ihr das sicher auch früh genug heraus - ihr wisst ja nun über seine Neigung zu Spitzen bescheid



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Nutzer: putzilani
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geschrieben am: 20.04.2011    um 17:09 Uhr   IP: gespeichert
Hallo CyCy,

danke für Deine Antwort

So gesehen hast Du natürlich recht. Wir können ja nochmal nachgucken lassen, wenn wir das nächste Mal zum Impfen da sind. Hoffentlich kommt bis dahin nix mehr
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