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Ungewollter Nachwuchs mit Wildkaninchen

Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 19.04.2011    um 15:48 Uhr   IP: gespeichert
Hallo alle zusammen,

meine Töchter haben 4 Zwergkaninchen im großzügigen Außengehege. 3 kastrierte Jungs (Paul, Leo und Kalle) und ein Mädchen (Lotte, ca. 7 oder 8 Monate).
Letzten Monat hat Lotte einen kurzen "Ausflug" in den Garten unternommen und seit gestern wissen wir: Sie wurde von einem "wilden Bock" gedeckt und ist nun trächtig. Nächste Woche soll der Wurf kommen.

Meine Fragen: Was passiert jetzt? Muss ich Lotte von ihren drei Männern trennen? Braucht sie ein eigenes Häuschen, oder buddelt sie sich noch einen Bau? Was ist nach der Geburt? Trennen? Zusammen lassen? Können wir Lotte irgendwie helfen, oder geht das alles seinen Gang?

Wir haben alle keine Erfahrung mit der Kaninchenaufzucht und eigentlich wollten wir auch keinen Nachwuchs, aber jetzt kommt er eben. Ist Lotte nicht noch zu jung, um mit der Mutterrolle fertig zu werden?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Vielen Dank schonmal!

Philipp

Ein Leben ohne Kaninchen ist möglich, aber sinnlos.
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Nutzer: Brina83
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geschrieben am: 19.04.2011    um 16:09 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Philipp und erst einmal hier bei uns.

Puh, das ist natürlich nicht schön. Konntet ihr klären, wie Lotte "den Ausflug in den Garten" unternehmen konnte?

Zu deinen Fragen:

Ja, sie sollte auf jeden Fall von den drei Böcken getrennt werden und zwar so schnell wie möglich. Die Maus braucht nun absolute Ruhe. Stellt ihr ein ausreichend großes Gehege zur Verfügung, sodass sie sich von ihrem Nachwuchs dann auch zurückziehen kann. Auf jeden Fall solltet ihr Lotte ein zwei Versteckmöglichkeiten wie ein Haus o. ä. zur Verfügung stellen. Die Jungen sollten auf jeden Fall bis zur 10. Lebenswoche bei der Mutter bleiben.

Ob alles seinen Gang geht, kann man vorher nicht sagen. Aber helfen könnt ihr ihr bei der Geburt nicht.

Es kann - gerade auf Grund des noch jungen Alters von Lotte - durchaus passieren, dass sie die Welpen nicht annimmt und ihr diese dann von Hand aufziehen müsst. Ihr solltet euch also jetzt schon schlau machen und die Dinge, die ihr dafür benötigt schon mal besorgen. Das wichtigste dafür ist Katzenaufzuchtsmilch, Fencheltee, Sab Simplex, Fläschchen.

Hier kannst du auch noch einiges nachlesen:

>>klick hier!<<


Und ganz wichtig: Die Welpen niemals mit den nackten Händen anfassen. Der fremde Geruch an ihnen, kann dazu führen, dass die Mutter sie verstößt.

  TopZuletzt geändert am: 19.04.2011 um 18:35 Uhr von Brina83
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geschrieben am: 19.04.2011    um 18:32 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Philipp,

auch von mir ein bei uns!

Ergänzend zu Brina: Da nur noch eine Woche bis zum Wurftermin übrig ist sollte die Trennung wie gesagt schnell erfolgen - ideal für ein Wurfgehege sind geschützte Orte, an denen Lotte dann später ihr Nest bauen kann, sowie ein erhöhter Ort für später, wenn die Jungen Flügge werden.

Eigentlich sind Häsinnen sehr gut in der Lage, ohne menschliches Zutun ihre Welpen groß zu ziehen.
Mit 8 Monaten ist sie zwar noch jung, aber sollte absolut in der Lage sein das durchzubekommen wenn sonst alles stimmt. Das kann man aber vorher nicht sagen.
Wichtig ist es, zu wissen wie Kaninchen ihre Jungen aufziehen - dazu wird dir Brinas Link sicher weiterhelfen. Nestkontrolle sollte man nur einmal am Tag machen, so schwer das auch sein mag Wenn der absolute Verdacht besteht dass die Häsin den Wurf nicht versorgt, oder wenn sie kein Nest baut und die Welpen verstreut im Gehege abgelegt werden, dann müsst ihr tätig werden. Aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering (man hört, wie immer, sehr viel öfter von Katastrophen als von Glücksfällen). Trotzdem besteht ein Risiko.
Auch wichtig: Nicht wundern, wenn ihr Lotte niemals in der Nähe des Nestes seht. Das ist Schutztaktik der Häsin: Sie säugt nur einmal am Tag, zumeist in den Dämmerstunden und meidet die übrige Zeit lang das Nest um seinen Standort keinem feind zu verraten.

Deckt euch daher zur Vorsicht mit den von Brina genannten Waren ein.

Zuletzt ist die Frage, was mit eurem Wurf geschehen soll..? Es ist auf keinen Fall falsch, darüber schon einmal nachzudenken.
Es wird sich um Halbwilde handeln, und diese Kaninchen kann man weder auswildern, noch sie in der Wohnung halten. Beim großen Teil solcher "Mischwesen" ist der Instinkt sehr viel ausgepräger als bei den domestizierten Kaninchen und sie kommen daher eigentlich nur in recht großzügigen Außengehegen gut zurecht.


Ich drücke euch die Daumen für die kommenden Wochen,
und wenn ihr noch Fragen habt oder später neue aufkommen, dann scheut euch nicht, sie zu stellen!
Alles Gute



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Nutzer: Snowi
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geschrieben am: 19.04.2011    um 18:36 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Brina83
Ihr solltet euch also jetzt schon schlau machen und die Dinge, die ihr dafür benötigt schon mal besorgen. Das wichtigste dafür ist Katzenaufzuchtsmilch, Fencheltee, Sab Simplex, Fläschchen.


Fläschen ist In der Packung mit drin. Zumindest bei der marke Royal Canin.

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Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 20.04.2011    um 08:20 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Wie es aussieht haben wir bis jetzt instinktiv alles richtig gemacht: Lotte hat ein eigenes Häuschen im eigenen Gehege und so viel Stroh und Heu, wie sie haben möchte. Also alles im Lot soweit.

Wohin mit dem Nachwuchs? Einige geben wir an gute Freunde, die selbst schon Kaninchen haben. Da können wir sicher sein, dass sie es gut haben. Eins werden wir behalten. Falls dann noch welche "übrig" sein sollten, haben wir ja noch ein paar Wochen Zeit, liebevolle Hände zu finden, die einem "jungen Wilden" ein schönes Zuhause geben können.

Alle Ausbruchsmöglichkeiten wurden aufgespürt und versiegelt. Aber hier geht es auch um Einbruch! Unser wilder "Don Juan" hat seinen Bau nämlich nur ein paar Meter neben unserem Gehege. Er scheint außerdem schwer in unsere Lotte verliebt zu sein, denn er versucht hartnäckig, einen Tunnel zu ihr zu buddeln.

Und er scheint keine Angst vor Menschen zu haben, denn er kommt bis auf 2m an uns heran, wenn wir im Garten sind, guckt kurz und hoppelt gemächlich weiter.

Hat noch jemand Erfahrungen mit der Vergesellschaftung von Wildmix-Kaninchen? Was müssen wir besonders beachten?

Ist es sinnvoll, Lotte sterilisieren zu lassen, wenn die Kleinen groß genug sind? Immerhin ist das eine richtige OP und damit sicherlich eine große Belastung für sie. Ich möchte nämlich neuen Nachwuchs unbedingt vermeiden.

Philipp
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Nutzer: NifflordPapa
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geschrieben am: 20.04.2011    um 08:33 Uhr   IP: gespeichert
,

schön, dass noch ein Mann den Weg hier her findet

Offenbar habt ihr bisher ja wirklich alles korrekt gemacht - super. Denkt nur bei der Abgabe der Tiere daran, dass sie alt genug sein müssen.

Zum Thema Kastration der Häsin - hm, ich tendiere eher dazu alles zu tun, damit kein Aus- und Einbruch mehr stattfinden kann. Im Gegensatz zu einer Kastration beim Rammler ist der Eingriff, wie Du schon sagst, sehr schwer. Es gibt Ansichten, die auch eine "unnötige" Kastration von Zippen bevorzugen, aber auf Grund der Schwere des Eingriffs beführworten wir das eher nicht.

Soooo, dann Drücke ich Dir mal die Daumen, dass alles gut läuft



LG Henning


  TopZuletzt geändert am: 20.04.2011 um 08:34 Uhr von NifflordPapa
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geschrieben am: 20.04.2011    um 09:17 Uhr   IP: gespeichert
Guten Morgen, Philipp!

Klasse, dass das so weit alles gut läuft

Ansonsten sind Wildmixe natürlich auch nur Kaninchen. Für die Vergesellschaftung gilt das selbe wie für andere auch, nur eben dass sie großzügige Außengehege eindeutig zu schätzen wissen.
Und wie immer, aber wie gesagt gilt das ja für alle Kaninchen, sollten Jungtiere unter 6 Monaten nicht zu Gruppen vergesellschaftet werden die aus erwachsenen Tieren bestehen (verletzungsgefahr).


Was nun die Häsinnenkastration angeht (eine "Sterilisation" bei der Kaninchendame, davon rät man ab sondern empfiehlt wenn es schon gemacht wird eine komplette Kastration) so raten wir zumindest dazu, dies nur bei medizinischer Notwendigkeit vornehmen zu lassen und nicht als "Verhütungsmaßnahme".
Ein Gehege, das nach mardersicheren Standards gebaut wurde (>KLICK HIER!< sollte auch einen verliebten Kaninchenmann zuverlässig von einem Besuch abhalten.

Alles Gute



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Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 20.04.2011    um 10:14 Uhr   IP: gespeichert
Und wieder vielen Dank für die Antworten.

Am Auslauf soll es nicht mangeln. Bis jetzt haben unsere 4 Kaninchen gute 20m², die bei Bedarf und grüner Wiese auch großzügig mit Drahtzäunen erweitert werden. Das sollte erstmal reichen. Im Zweifelsfall baue ich eben noch was an.

Bevor wir uns Gedanken über die Abgabe der Kleinen machen können, müssen sie erst mal da sein und aus dem Gröbsten raus sein. Wird also Mitte, eher Ende Juli werden.

Ich habe inzwischen ein wenig über die Kastration von Zippen gelesen und denke nicht, dass wir das Lotte antun müssen, wenn es nicht zwingend nötig ist.

Ab jetzt heißt es abwarten und Tee trinken.

Munter bleiben!
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Nutzer: NifflordPapa
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geschrieben am: 20.04.2011    um 10:22 Uhr   IP: gespeichert


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Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 21.04.2011    um 11:10 Uhr   IP: gespeichert
Hallo mal wieder,

im Westen nichts Neues. Aber die eine oder andere Frage ist mir doch noch eingefallen:

Wir haben Lotte von den anderen drei getrennt. So weit, so gut. Wie lange muss das so bleiben? Bis die Kleinen nestflüchtig werden? Oder bis sie vermittelt wurden, also bis Ende Juli?

Müssen wir Lotte dann mit den drei anderen wieder neu vergesellschaften?

Freue mich wie immer auf Eure Ratschläge!
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geschrieben am: 21.04.2011    um 12:36 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Philipp,

gute Fragen - aber zum Glück trotzdem auch klar zu beantworten

Wie lange ihr genau trennt, das ist euch überlassen.
Mindestens aber sollte Lise bei ihrem Wurf bleiben, bis dieser vermittlungsbereit ist - also 10 Wochen alt.
das liegt einfach daran, dass Kaninchen erst nachdem sie nestflüchtig werden (erste Ausflüge ab kurz nach der 2. Woche, aber erst mit frühestens 4, eher 6 Wochen ist das Nest wirklich "verlassen" und ein Versteck wie jedes andere) wirklich Sozialverhalten erlernen. Das können sie zwar auch von ihren Wurfgeschwistern lernen, und üben es auch vornehmlich an ihnen, aber einfacher ist es doch mit einem Muttertier in der Nähe.
Diese erste Sozialisation ist mit ca 8-10 Wochen abgeschlossen, vermitteln soll man deshalb (und auch weil der Magen-Darm Trakt noch sehr anfällig ist und Umzüge schnell Probleme mitbringen können)erst ab 10 Wochen - und auch erst dann die Mutter vom Wurf trennen.

Liese muss dann, das habt ihr schon richtig bedacht, neu vergesellschaftet werden. Wichtig sind zwei Wochen vroher natürlich Geruchs- und Sichtkontaktsperre.

ihr wollt auch einen Teil des Wurfes behalten, richtig? Sollen sie denn zu den anderen Kaninchen ziehen? Bedenkt dann auf jeden Fall, dass eine Vergesellschaftung mit anderen Erwachsenen Tieren eine Gefahr für die kleinen Welpen ist.
Damit solltet ihr (falls das geplnt ist) also warten, bis die Kleinen mindestens 4 Monate - besser aber 6 Monate - alt sind. Was also auch ginge ist, alle Welpen die bleiben dürfen und Liese zusammen zu belassen und dann wenn die kleinen groß genug sind, zusammen mit dem Muttertier in Gesellschaft der anderen zu geben.


Alles Gute!



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Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 03.05.2011    um 12:27 Uhr   IP: gespeichert
Hmmmm....

Bis jetzt ist noch nix passiert. Schätze, Lotte wurde zu einem späteren Zeitpunkt gedeckt.

Wir warten weiter.
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Nutzer: Nefti
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geschrieben am: 04.05.2011    um 09:23 Uhr   IP: gespeichert
Hey,

Ist denn wirklich zu 100% klar, dass sie gedeckt wurde?

Liebe Grüße, Nefti
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Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 04.05.2011    um 13:01 Uhr   IP: gespeichert
Wir waren mit ihr zwei Mal beim Tierarzt. Diagnose: Nachwuchs unterwegs.

Wir dürfen weiter gespannt sein.
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Nutzer: Philipp
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geschrieben am: 17.05.2011    um 09:49 Uhr   IP: gespeichert
So. Ich stelle fest: unser Tierarzt hat sich offensichtlich geirrt.

Kein Nachwuchs... Große Erleichterung!

Trotzdem vielen Dank für Eure Hilfe!
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geschrieben am: 17.05.2011    um 10:17 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Philipp
So. Ich stelle fest: unser Tierarzt hat sich offensichtlich geirrt.
Hallo,

weißt du - selbst wenn das eigentlich schlimm ist wenn ein Arzt sich irrt: Hier höre ich das ausnahmsweise mal richtig gern
Und bei Kaninchennachwuchs ist das auch sehr schwer zu bestimmen.

Von daher: Herzlichen Glückwunsch!
Und alles Gute weiterhin!



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