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geschrieben am: 19.05.2011 um 10:24 Uhr IP: gespeichert
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Puschelohr: Richtig, auch solche Meinungen hab ich gewollt. Hilft mir immer, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, insofern auf jeden Fall danke. Die Suche nach Beifall war übrigens nicht der Grund für meinen Eintrag hier - stattdessen war es Enttäuschung, Ärger und Vorsorge für "künftige". Den Ärger hab ich im Brief versucht, zu unterdrücken, aber ganz ist mir das nicht gelungen, was ich aber auch ok finde. Die hätten fast meinen Schatz auf dem Gewissen gehabt, tut mir leid, aber da bleiben dann bei mir auch mal so Dinge wie Vernunft und zivilisiertes, faires Umgehen mit dem Verantwortlichen auf der Strecke. Trotzdem kann ich ein paar Deiner Punkte erklären:
Eine zweite Meinung hätten wir uns natürlich eher einholen sollen, 100% richtig. Das Problem war, und das hatte ich nicht vollständig beschrieben, dass es gar nicht "ich" war, der sich während dieser schlimmen Zeit um Freddy gekümmert hat. Das war ja mit das schlimmste an der Sache. Ich bin einen Tag nach dem ersten Zähneschneiden, als noch alles normal schien, in den Urlaub gefahren und Freddy kam mit seinen Kollegen zu den Eltern, die zwar schon öfter die Ninchens in Pflege hatten, aber jetzt keine Experten und auch nicht mehr die Jüngsten sind. Das Zähneschneiden war jedoch ein absoluter Routineeingriff, wird alle paar Wochen gemacht, teilweise geknipst und teilweise geschliffen (geht nur um die Backenzähne)), und zumindest den ersten Tag (also den gleichen Tag) nach dem schneiden ist er immer etwas knöterig, was sich aber schnell gibt. Am zweiten Tag morgens, als ich Richtung Urlaub bin, hat man noch nicht gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern waren dann so "nett", uns während des ganzen Urlaubs nichts davon zu berichten, weil wir eh nichts hätten machen können und nur verrückt geworden wären. Wir waren am anderen Ende der Welt im nirgendwo, eine vorzeitige Rückkehr wäre gar nicht möglich gewesen. Sie haben also nach bestem Gewissen und mit Vertrauen immer wieder den Arzt aufgesucht, mit dem wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht hatten, es gab also keinen Grund an ihm zu zweifeln. Es war auch nicht so, dass Freddy halbtot dalag. Aber als es dann kritisch wurde, sind sie zu einem anderen Arzt, und ich kann ihnen auf gar keinen Fall vorwerfen, dass sie dort nicht eher hingegangen sind. Im Grunde haben sie den kleinen gerettet, sie konnten ja nichts dafür, dass dieser Unfall mit dem Kieferbruch just dann passiert, bevor ich einmal im Jahr in den Urlaub fahre. Sie haben ihn die komplette Zeit über alle paar Stunden mit der Spritze gefüttert, auch nachts! Und sie waren jetzt auch nicht in der Position, die Behandlungsmethoden des TA in Frage zu stellen bzw. medizinisch zu verstehen, was das jetzt für Medikamente sind, die er bekommen sollte. Sie waren einfach zu lange gutgläubig. Aber diesen Hintergrund konnte hier niemand wissen.
Der nächste Punkt: Critical Care. Was das angeht war ich deshalb pampig, weil ich daran sowieso nicht glaube. Hab schon oft Kaninchen gepäppelt, und hausgemachter Brei aus Bananen, Karotten, Grünzeug, Heu und Haferflocken hilft mindestens genausogut, kostet aber nen Bruchteil. Critical Care ist für mich ein weiterer Fall von Abzocke, wo mit der Angst der Tierfreunde um ihre Lieben Kohle geschäffelt wird. Diesen Ärger hätte der TA nicht unbedingt abkriegen sollen, da hast Du Recht, aber: siehe vorherige Begründung. Ich war halt sauer.
Nächster Punkt: Du hast selber gesehen, dass ich an keiner Zeile bewusste Täuschung unterstellt hab. Davon gehe ich auch weiterhin nicht aus. Aber wenn die zweite Tierärztin sofort erkennt, was los ist, dann war es offensichtlich nicht so schwer, und dann hilft mir beim ersten Tierarzt auch sein "bestes Wissen und Gewissen" nichts! Ich gehe da hin, weil er Fachmann ist, und wenn er seinen Job nicht macht (warum nun auch immer), dann hat er dafür nicht auch noch Geld verdient (die anderen Rechnungen waren schon teuer genug, da hat er gut Kasse gemacht - für nichts!). Stell Dir das bei einem Deiner Menschen vor: Eine Standarddiagnose wird nicht gestellt, aus reiner Blödheit und es kommt fast zum Schlimmsten. Wenn Dir dann jemand sagt "der Arzt hat sein bestes gegeben" , wärst Du immer noch verständnisvoll? Sorry, aber in diesem Punkt bin ich komplett anderer Ansicht als Du. Für Unfähigkeit zahle ich kein Geld, da kommen wir auf keinen grünen Zweig.
Mein letzter Satz ist vielleicht tatsächlich frech, aber er grenzt nicht an die Ankündigung von Rufschädigung - er IST eine Ankündigung von Rufschädigung! (wohlgemerkt nur für den Fall, dass der TA MICH verklagen will. Das ist ganz wichtig, hast Du vll überlesen). |
I love Frederik <img src="/forum/smilies/smile1.gif"> |
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