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Kieferbruch durch inkompetenten Tierarzt!

Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 18.05.2011    um 19:27 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Kaninchenfreunde,

ich möchte hier nicht nur mein Leid klagen (bzw. das Leid meines lieben Frederiks), sondern auch alle Leser warnen, damit Euch und Euren Süßen sowas nicht auch passiert. Ich spare mir das große Erklären und zitiere einfach den Brief, den der Tierarzt im Raum Harz gerade von mir bekommen hat. Daraus ergibt sich alles. Bin für Meinungen oder ähnliche Erfahrungen dankbar. Ist schon ein Hammer, oder???
LG, David

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Guten Tag Herr Dr. XXX,

ich beziehe mich auf die noch offenen Rechnungen XXX, XXX sowie Ihre kürzlich eingegangene Zahlungserinnerung. Mit dem Ausgleich der Rechnungen habe ich gewartet, bis Klarheit über den Patientenfall vorlag, der hier kurz geschildert sei:

Am 26. März kamen wir mit unserem Kaninchen "Frederick" wegen einer routinemäßigen Zahnkorrektur (Nagerzähne kürzen, einfach) bei Ihnen vorbei. In der Vergangenheit hatte eine ehemalige Mitarbeiterin (Name entfallen) diese Aufgabe stets zu unserer vollsten Zufriedenheit übernommen. Da die Mitarbeiterin jedoch inzwischen leider nicht mehr bei Ihnen beschäftigt war, hat eine neue Mitarbeiterin die Behandlung übernommen.

In den Tagen nach der Behandlung verweigerte Frederick das Fressen, was zumindest an den ersten beiden Tagen nach dem Zähneschneiden nichts ungewöhnliches war. Jedoch hielt dies weiterhin an, weswegen wir mit Sorge am 31. März wieder in Ihre Klinik kamen. Ihre Diagnose war 'eine Art Infektion', und sie verabreichten ihm nach einer Untersuchung eine Injektion, Instillation, Baytril Lösung, Metacam sowie anderes und versicherten uns, dass die Beschwerden schnell abklingen sollten (Rechnungsnummer XXX).

Dies war jedoch nicht der Fall. Das Kaninchen wurde schwächer und magerte sichtlich ab, weswegen wir am 6. März erneut in Ihre Klinik kamen. Die Diagnose ähnelte der ersten, und haben Sie Medikamente verabreicht (Rechnungsnummer XXX).

Es stellte sich wiederum keine Besserung ein und der Zustand des Kaninchens war mittlerweile offensichtlich kritisch. Am 9. April suchten wir Sie noch einmal auf, Diagnose und Behandlung waren wie üblich, wobei Sie die Medikamente noch um Catosal und Amynin erweiterten und uns den "wertvollen" Tipp gaben, das Tier weiterhin mit Critical Care zu füttern, welches Sie uns gleich mit verkauften. Eine Besserung stellte sich auch diesmal nicht ein, durch das Füttern mehrmals am Tag konnte Frederick gerade so am Leben gehalten werden.

Am 12. April suchten wir eine andere Tierklinik auf, die nach kurzer Untersuchung schnell die wahre Ursache für die Beschwerden und die Verweigerung der Futteraufnahme diagnostizierte: Es war keine Infektion oder ähnliches, sondern Ihre Mitarbeiterin hat dem Tier bei dem Vorgang des Zähneschneidens versehentlich den Kiefer gebrochen! Dies ist durchaus behandelbar (wenn auch nicht durch das fortwährende "Vollpumpen" mit Medikamenten!). Die Kennzeichen der Fraktur wiesen nach Auskunft der Ärztin die typischen Merkmale eines unprofessionellen Zähneschneidens auf, wenn der Kiefer des Tieres zu weit aufgespreizt wurde. Frederick bekam eine Frakturbehandlung mittels einer Zahnspange, und nach nur wenigen Tagen ging es ihm bereits deutlich besser. Kürzlich wurde die Spange entfernt und mittlerweile geht es ihm wieder vollkommen gut.

Angesichts dieser Geschichte haben Sie sicherlich Verständnis dafür, dass ich die letzte offenstehende Rechnung (ich wünschte, auch die vorherigen Rechnungen wären ebenfalls nicht sofort in bar beglichen worden) auf keinen Fall guten Gewissens bezahlen kann. Bei allem Leid und Ärger bin ich bereit, die Sache als abgeschlossen zu betrachten, da für mich die Hauptsache ist, dass es Frederick gut geht.
Ich hoffe, dass Sie alle Ihre Mitarbeiter über diesen Fall in Kenntnis setzen, damit zukünftig ähnliches Leid auf Seite der Tiere möglichst vermieden wird. Etwas mehr Aufmerksamkeit, und all dies wäre nicht passiert.

Ich bitte Sie noch, meine Kundendaten aus Ihrer Datenbank zu löschen.

PS: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie beabsichtigen, mit rechtlichen Mitteln eine Zahlung zu erwirken, möchte ich auf zwei Dinge hinweisen: Erstens wären wir damit gezwungen, uns unsererseits Beratung einzuholen bzw. Gedanken darüber zu machen, inwieweit Ihre Fehldiagnose möglicherweise als "grobe Fahrlässigkeit" gelten kann. Zweitens würden wir erneut abwägen, in welchem Maße wir anderen Tierfreunden über in Frage kommende Kanäle eine Warnung zukommen lassen.
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Nutzer: Angelo
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geschrieben am: 18.05.2011    um 20:01 Uhr   IP: gespeichert
Prima, finde dein Schreiben richtig gut. Das ist ja krass. Zuerst beim Zähneschleifen den Kiefer brechen (gut, jetzt kann man sagen ein "Unfall" kann immer passieren). Aber den Bruch nicht zu erkennen oder den Fehler nicht zugeben wollen - besteht eigentlich die Chance, dass so ein Kieferbruch wieder von selber zusammenwächst und sich das "Problem" damit von selber löst ? -will jetzt mal vom besten Fall ausgehen, dass es sich hier nur um Inkompetenz handelt und kein Fehler vertuscht werden sollte-), durch falsche Diagnosen und überflüssige Medikamentenverordnungen das arme Tier noch länger und zusätzlich leiden zu lassen ist der Gipfel. Wenn ihr nicht den TA gewechselt hättet, wäre das Tier wahrscheinlich noch gestorben. Würde die Rechnungen auch auf keinen Fall bezahlen. Eigentlich müßtet ihr noch die Behandlungskosten der anderen Tierklinik, die den "Schaden" behoben hat, erstattet bekommen.

Wünsche dem armen Kerl auf jeden Fall gute Besserung.

Schreibe mal, wie die Reaktion auf den Brief ist.
  TopZuletzt geändert am: 18.05.2011 um 20:09 Uhr von Angelo
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Nutzer: Angelo
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geschrieben am: 18.05.2011    um 20:19 Uhr   IP: gespeichert
Interessieren würde mich noch, wie man einen Kieferbruch feststellt. Du schreibst nach kurzer Untersuchung. Stellt man einen derartigen Bruch allein durch abtasten fest oder wurde geröngt ?
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Nutzer: Silli
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geschrieben am: 18.05.2011    um 20:21 Uhr   IP: gespeichert
Hallo David,

zunächst möchte ich dir sagen, dass mir sehr Leid tut, was eurem Kaninchen (und natürlich auch euch) passiert ist. Schön, zu hören, dass es ihm jetzt wieder gut geht.


Deine Reaktion finde ich super und mutig. Hier ist der Widerstand absolut erforderlich.

Hut ab!
Liebe Grüße von Silli mit Jo-Jo und Bruno...und Ottilie

...und Bibbi, Happy, Linus, Lolli und Betty für immer im Herzen!!!!
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Nutzer: ingi2010
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geschrieben am: 18.05.2011    um 20:28 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Silli
Hallo David,

zunächst möchte ich dir sagen, dass mir sehr Leid tut, was eurem Kaninchen (und natürlich auch euch) passiert ist. Schön, zu hören, dass es ihm jetzt wieder gut geht.


Deine Reaktion finde ich super und mutig. Hier ist der Widerstand absolut erforderlich.

Hut ab!
Hallo David,

ich hätte Gleiches geschrieben, wie meine Vorrednerin

Toll gemacht.
Liebe Grüße Inga

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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 18.05.2011    um 21:27 Uhr   IP: gespeichert
Ich bin erstmal nur erleichtert zu lesen, dass es eurem Frederick wieder gut geht. Wie furchtbar für den kleinen Kerl...

Ist diese Mitarbeiterin überhaupt eine Tierärztin oder hat "nur" eine Tierarzthelferin diese Behandlung durchgeführt?

Ich würde dich bitten, eine Mail an Cynthia >>click for email<< zuschreiben, damit wir diesen Tierarzt in unsere Negativliste >>klick hier!<<aufnehmen können, damit andere nicht auch so etwas schlimmes durchmachen müssen wie ihr mit eurem Frederick.

Alles Gute weiterhin.
Grüße von Karin
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Nutzer: Puschelohr
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geschrieben am: 18.05.2011    um 21:32 Uhr   IP: gespeichert
Hm... Es ist wirklich übel, was dem Kaninchen da passiert ist. Allerdings, und das ist meine persönliche Meinung, finde ich die Reaktion nicht angebracht und ich sehe auch keinen Grund, dir für deinen Brief beifall zu klatschen.

Erstmal hättet ihr wesentlich früher eine zweite Meinung einholen sollen!! Dann wäre dem Kaninchen schonmal einiges Leid erspart geblieben... Zudem hättet ihr schon früher auf die Idee kommen können, dass da was schief läuft. Wenn die Zähne richtig gekürzt werden, also mittels einer Trennscheibe und nicht per Knipser, sollte das Tier direkt danach vernünftig fressen können und nicht erst zwei (!) Tage später. Werden die Zähne nur abgeknipst, besteht nämlich die Gefahr, dass der Zahn splittert. Man sollte sich VOR der Behandlung erkundigen, was der Tierarzt vor hat und wie er was macht.

Dann: ein Tierarzt ist auch nur ein Mensch, und Menschen machen Fehler. In deinem Brief steht nichts davon, dass der Tierarzt sich raus geredet hat. Er hat nach bestem WIssen und Gewissen gehandelt und dafür sollte er auch sein Geld kriegen. Sorry, aber er hat seiner Diagnose entsprechend gehandelt und Schmerzmittel, Antibiotika und Aufbaumedikamente (Catosal und Amynin) gegeben. Ihm dann noch Geldschneiderei wegen dem Verkauf von CC nachzusagen, finde ich ziemlich frech. CC gibt's nämlich nur beim Tierarzt.

Genau so frech finde ich den letzten Satz deines Briefes. Fehler können passieren, und es ist einfach dumm, wenn man selbst derjenige ist, der darunter leiden muss. Aber das grenzt schon an die Ankündigung von Rufschädigung.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll und richtig, das Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu suchen und sachlich über den Fehler zu reden. Ist er vernünftig, besteht auch die Möglichkeit, dass er dir wegen der Rechnung entgegen kommt.


Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung, und du hattest ja um Meinungen gebeten.
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Nutzer: Lumpi
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geschrieben am: 19.05.2011    um 07:09 Uhr   IP: gespeichert
@ Puschelohr

Ich denke, der Punkt ist - ob die Ta Helferin es mitbekommen hat und nichts gesagt hat oder ob es wirklich nicht mitbekommen wurde.

Darin unterscheidet es sich nämlich. Wenn die Helferin es mitbekommen hat und auch der TA bei den Nachuntersuchungen dies wusste - dann ist es wirklich grob fahrlässig.
Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 19.05.2011    um 10:04 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Puschelohr,

ich gebe dir insofern Recht, dass eine zweite Meinung besser früher eingeholt worden wäre -besonders wenn man merkt, dss es dem Tier immer schlechter gehtund der eigentliche TA nicht weiterkommt.

Ob die Zähne geknipst wurden, kann ich aber dem obigen Beitrag nicht entnehmen. Das Knipsen hätte aber wohl kaum einen Kieferbruch verursacht. Hier liegt der Fehler bei der unsachgemäßen Nutzung des Kieferspreizers.
Dein Hinweis auf das Trennen mittels eines speziellen Schleifers bei Schneidezähne ist aber richtig.

Dein Hinweis, dass es CC nur beim Tierarzt gibt, ist nicht ganz richtig. CC kann ebenso über viele Onlineshops bezogen werden. Z. Bsp hier: >KLICK HIER!<

Und in wie weit der behandelnde Tierarzt nach besten Wissen und Gewissen gehandelt hat, können wir nur spekulieren - zumindest hat er anscheinend keine weiterführenden Untersuchungen durchgeführt. Mag sein, dass er sie nicht kannte - aber wäre es dann nicht auch seine Pflicht gewesen daraufhin zu weisen und vielleicht an eine Klinik zu überweisen und nicht immer wieder nur die gleiche Behandlung durchzuführen?

Leider ist es auch oft immer so, dass kein vernünftiges Gespräch mehr geführt werden kann - wobei es auf der einen Seite an Emotionen seitens der Halter liegt und oftmals aber auch, dass Tierärzte leider selten "einsichtig" sind und sich auch einen Fehler "vorwerfen" lassen, da so etwas auch immer an der Ehre kratzt.
Grüße von Karin
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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 19.05.2011    um 10:06 Uhr   IP: gespeichert
Danke für Eure Antworten!

Angelo:
Soweit ich weiß, muss so ein Kieferbruch in den meisten Fällen behandelt werden, weil sonst die Knochen schief wieder zusammenwachsen und das Fressen zur dauerhaften Qualwerden werden kann. Einen ersten Verdacht hatte die Tierärztin (also die neue, die fähige) schon beim ersten Blick in das Mäulchen, weil die Schneidezähne nicht 100% pari, also auf einer Ebene waren, sondern stufenförmig versetzt waren. Dann hat sie ihn geröngt, und hatte die Gewissheit. Kurz war das ganze insofern, als dass nach 2 Minuten anschauen und 5 Sekunden röntgen die Diagnose klar war.

Silli und ingi2010:

schnuffelhase: Leider weiß ich gar nicht, ob es eine Tierarzthelferin war oder nicht (Erklärung siehe meine Antwort an Puschelohr, folgt sofort). Aber selbst wenn es eine Helferin war, hätte sie bei unserem zweiten oder allerspätestens bei unserem dritten Besuch dort einen "Chefarzt" hinzuziehen müssen, weil die Behandlung offensichtlich nichts half. Danke auch für den Maillink. So eine Liste ist eine gute Idee.

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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 19.05.2011    um 10:24 Uhr   IP: gespeichert
Puschelohr: Richtig, auch solche Meinungen hab ich gewollt. Hilft mir immer, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, insofern auf jeden Fall danke. Die Suche nach Beifall war übrigens nicht der Grund für meinen Eintrag hier - stattdessen war es Enttäuschung, Ärger und Vorsorge für "künftige". Den Ärger hab ich im Brief versucht, zu unterdrücken, aber ganz ist mir das nicht gelungen, was ich aber auch ok finde. Die hätten fast meinen Schatz auf dem Gewissen gehabt, tut mir leid, aber da bleiben dann bei mir auch mal so Dinge wie Vernunft und zivilisiertes, faires Umgehen mit dem Verantwortlichen auf der Strecke. Trotzdem kann ich ein paar Deiner Punkte erklären:

Eine zweite Meinung hätten wir uns natürlich eher einholen sollen, 100% richtig. Das Problem war, und das hatte ich nicht vollständig beschrieben, dass es gar nicht "ich" war, der sich während dieser schlimmen Zeit um Freddy gekümmert hat. Das war ja mit das schlimmste an der Sache. Ich bin einen Tag nach dem ersten Zähneschneiden, als noch alles normal schien, in den Urlaub gefahren und Freddy kam mit seinen Kollegen zu den Eltern, die zwar schon öfter die Ninchens in Pflege hatten, aber jetzt keine Experten und auch nicht mehr die Jüngsten sind. Das Zähneschneiden war jedoch ein absoluter Routineeingriff, wird alle paar Wochen gemacht, teilweise geknipst und teilweise geschliffen (geht nur um die Backenzähne)), und zumindest den ersten Tag (also den gleichen Tag) nach dem schneiden ist er immer etwas knöterig, was sich aber schnell gibt. Am zweiten Tag morgens, als ich Richtung Urlaub bin, hat man noch nicht gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern waren dann so "nett", uns während des ganzen Urlaubs nichts davon zu berichten, weil wir eh nichts hätten machen können und nur verrückt geworden wären. Wir waren am anderen Ende der Welt im nirgendwo, eine vorzeitige Rückkehr wäre gar nicht möglich gewesen. Sie haben also nach bestem Gewissen und mit Vertrauen immer wieder den Arzt aufgesucht, mit dem wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht hatten, es gab also keinen Grund an ihm zu zweifeln. Es war auch nicht so, dass Freddy halbtot dalag. Aber als es dann kritisch wurde, sind sie zu einem anderen Arzt, und ich kann ihnen auf gar keinen Fall vorwerfen, dass sie dort nicht eher hingegangen sind. Im Grunde haben sie den kleinen gerettet, sie konnten ja nichts dafür, dass dieser Unfall mit dem Kieferbruch just dann passiert, bevor ich einmal im Jahr in den Urlaub fahre. Sie haben ihn die komplette Zeit über alle paar Stunden mit der Spritze gefüttert, auch nachts! Und sie waren jetzt auch nicht in der Position, die Behandlungsmethoden des TA in Frage zu stellen bzw. medizinisch zu verstehen, was das jetzt für Medikamente sind, die er bekommen sollte. Sie waren einfach zu lange gutgläubig. Aber diesen Hintergrund konnte hier niemand wissen.

Der nächste Punkt: Critical Care. Was das angeht war ich deshalb pampig, weil ich daran sowieso nicht glaube. Hab schon oft Kaninchen gepäppelt, und hausgemachter Brei aus Bananen, Karotten, Grünzeug, Heu und Haferflocken hilft mindestens genausogut, kostet aber nen Bruchteil. Critical Care ist für mich ein weiterer Fall von Abzocke, wo mit der Angst der Tierfreunde um ihre Lieben Kohle geschäffelt wird. Diesen Ärger hätte der TA nicht unbedingt abkriegen sollen, da hast Du Recht, aber: siehe vorherige Begründung. Ich war halt sauer.

Nächster Punkt: Du hast selber gesehen, dass ich an keiner Zeile bewusste Täuschung unterstellt hab. Davon gehe ich auch weiterhin nicht aus. Aber wenn die zweite Tierärztin sofort erkennt, was los ist, dann war es offensichtlich nicht so schwer, und dann hilft mir beim ersten Tierarzt auch sein "bestes Wissen und Gewissen" nichts! Ich gehe da hin, weil er Fachmann ist, und wenn er seinen Job nicht macht (warum nun auch immer), dann hat er dafür nicht auch noch Geld verdient (die anderen Rechnungen waren schon teuer genug, da hat er gut Kasse gemacht - für nichts!). Stell Dir das bei einem Deiner Menschen vor: Eine Standarddiagnose wird nicht gestellt, aus reiner Blödheit und es kommt fast zum Schlimmsten. Wenn Dir dann jemand sagt "der Arzt hat sein bestes gegeben" , wärst Du immer noch verständnisvoll? Sorry, aber in diesem Punkt bin ich komplett anderer Ansicht als Du. Für Unfähigkeit zahle ich kein Geld, da kommen wir auf keinen grünen Zweig.

Mein letzter Satz ist vielleicht tatsächlich frech, aber er grenzt nicht an die Ankündigung von Rufschädigung - er IST eine Ankündigung von Rufschädigung! (wohlgemerkt nur für den Fall, dass der TA MICH verklagen will. Das ist ganz wichtig, hast Du vll überlesen).
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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 19.05.2011    um 10:25 Uhr   IP: gespeichert
Lumpi:
Ich sehe das so: Wenn der TA es wirklich nicht mitbekommen hat, dann ist es bereits grob fahrlässig, weil er es hätte erkennen müssen. Wenn er es mitbekommen und versucht hat zu vertuschen (was ich wie schon gesagt nicht glaube und woran ich auch gar nicht denken mag), dann ist es nicht "grob fahrlässig", sondern kriminell. Bin aber kein Jurist, reiner Amateur

Schnuffelhase: Dem hab ich nichts hinzuzufügen
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Nutzer: PeterW
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geschrieben am: 19.05.2011    um 10:27 Uhr   IP: gespeichert
Hi,

das ist ja echt mies - vielleicht solltest du deinem Tierarzt mal Fachliteratur für Veterinärmedizin empfehlen ;)
Zum Beispiel das hier:

Aber ich finds schon blöd, wenn man zu einem Doktor geht, dass man geholfen bekommt und dann kommt man kränker raus, als man rein gegangen ist - oder das jeweilige Tier.
  TopZuletzt geändert am: 28.08.2013 um 18:29 Uhr von PeterW
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Nutzer: Puschelohr
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geschrieben am: 19.05.2011    um 13:34 Uhr   IP: gespeichert
@schnuffelnase:
Wenn du mal auf die Startseite des Shops guckst, den du verlinkt hast, steht da deutlich: "Tiermedikamente und Premiumfutter direkt vom Tierarzt". Ist scheinbar eine Online-Apotheke für Tiere.

@Iceblade:
War die Mitarbeiterin denn nun Tierarzt oder eine Helferin? Ich verstehe nicht, wie die anderen hier im Beitrag plötzlich eine TA-Helferin ins Spiel bringen, aber vielleicht habe ich da auch was überlesen, was mir auch beim nochmaligen Durchlesen nicht aufgefallen ist?! Eine Helferin hätte allerdings an den Zähnen nichts zu suchen gehabt... Das ist Aufgabe des Tierarztes!
Ich verstehe absolut, dass du verärgert und enttäuscht bist. Wäre ich in der Situation vermutlich auch, gar keine Frage. Dass du die ganze Sache nicht persönlich vor Ort mitbekommen hast, ist natürlich doppelt dämlich und ich glaube dir auch, dass du als Halter früher reagiert hättest, wenn du selbst dabei gewesen wärst.

Ich denke aber auch, dass gerade in der Situation, wo du nicht vor Ort warst, das CC genau richtig war. Denn oft sind "Laien" mit der Zubereitung von Päppelbrei überfordert. Ausserdem kann man beim Tierarzt ja auch sagen, dass man kein CC oder was auch immer braucht. Würde mir ein TA jetzt z.B. Metacam andrehen wollen, würde ich das auch nicht kaufen, weil ich das noch zuhause hab.

Was die Fehleinschätzung von Diagnosen angeht: Eine Bekannte von mir hat einen Hund, der jahrelang auf Ohrmilben behandelt wurde. Dem taten die Ohren weh, niemand kam mehr dran und er hat gestunken bis zum Himmel. Jetzt hat sie den Tierarzt gewechselt, die Ärztin stellt eine neue Diagnose, waren nämlich keine Milben sondern Hefen in den Ohren und stimmt die Medikamente darauf ab. Jetzt sehen die Ohren super aus, der Hund ist wieder viel lebhafter geworden und er riecht genau gar nicht.

Der Tierarzt HAT seinen Job gemacht, er hat das Tier untersucht und seiner Diagnose angemessene Medikamente verabreicht. Eigentlich kann man heutzutage froh sein, wenn ein Tierarzt sich drauf einlässt, auf Rechnung zu arbeiten. Dumm, dass es eine Fehldiagnose war- in der Humanmedizin würde das über die Krankenkasse bzw. Versicherung laufen.
(Tier-) Ärzte sind keine Halbgötter in weiß; bewundernswert, wie sich das Bild in den Köpfen der Menschen hält.

*Irnonie an*
Natürlich handeln Tierärzte nur aus reiner Tierliebe. So eine Praxis oder gar Klinik kostet ja auch weder Miete, noch Strom, noch muss ein Tierarzt Medikamente und Geräte einkaufen oder sein Personal bezahlen.
Ist ja auch nicht so, dass Tierärzte auf zufriedene Kunden/ Patientenbesitzer angewiesen sind, weil nur zufriedene Kunden wieder in die Praxis kommen.
Ich geh morgen auch zum Supermarkt und frage, ob ich erst zahlen kann, wenn mir die Tiefkühlpizza geschmeckt hat.
*Ironie off*

PS: Ich hab lange überlegt, ob ich den Beitrag einstellen soll. Möglicher Weise bin ich voreingenommen, weil ich die andere Seite kenne und weiß, wie sich die Preise beim Tierarzt zuammen setzen. Stichwort Gebührenordnung für Tierärzte.
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 19.05.2011    um 14:05 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Puschelohr
@schnuffelnase:
Wenn du mal auf die Startseite des Shops guckst, den du verlinkt hast, steht da deutlich: "Tiermedikamente und Premiumfutter direkt vom Tierarzt". Ist scheinbar eine Online-Apotheke für Tiere.


PS: Ich hab lange überlegt, ob ich den Beitrag einstellen soll. Möglicher Weise bin ich voreingenommen, weil ich die andere Seite kenne und weiß, wie sich die Preise beim Tierarzt zuammen setzen. Stichwort Gebührenordnung für Tierärzte.
Deshalb hab ich ja geschrieben "so nicht ganz richtig" - denn bei dir hörte es sich so an, als ob man es ausschließlich in einer Tierarztpraxis bekommen kann.

Es geht hier doch auch nicht um die Gebühren und -preise an sich beim Tierarzt.
Wenn man es mal nüchtern und sachlich betrachtet, dann wird hier ein Mangel reklamiert und das ist durchaus ein Grund um Schadenersatz zu fordern.

Ich finde allerdings sehr wohl, dass ein Tierarzt, der merkt, dass seine Therapie nicht anschlägt, sich sehr wohl verpflichtet fühlen sollte, auch in andere Richtungen zu forschen und sei es nur, dass er einen Kollegen zu Rate zieht. Und nicht immer nur stumpf seinem "Gutdünken" folgen sollte - letztendlich reden wir auch bei Tieren von Lebewesen und auch wenn ein Tierarzt keinen hippokratischen Eid geschworen hat, so hat er auch dem Leben an sich gegenüber eine Verpflichtung.
Grüße von Karin
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Nutzer: Puschelohr
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geschrieben am: 19.05.2011    um 14:51 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: schnuffelnase


Ich finde allerdings sehr wohl, dass ein Tierarzt, der merkt, dass seine Therapie nicht anschlägt, sich sehr wohl verpflichtet fühlen sollte, auch in andere Richtungen zu forschen und sei es nur, dass er einen Kollegen zu Rate zieht. Und nicht immer nur stumpf seinem "Gutdünken" folgen sollte - letztendlich reden wir auch bei Tieren von Lebewesen und auch wenn ein Tierarzt keinen hippokratischen Eid geschworen hat, so hat er auch dem Leben an sich gegenüber eine Verpflichtung.

Das stimmt natürlich und da sind wir uns auch vollkommen einig.
So sollte es eigentlich laufen! Persönlich denke ich, dass es auch ein Zeichen von Kompetenz ist, einen Kollegen zu fragen, wenn man nicht sicher ist oder einen Rat braucht.

Mir geht dieses Anprangern von Tierärzten (besonders, wenn man als Tierhalter persönlich nicht dabei war) gegen den Strich. Die meisten Leute denken doch Tierärzte sind alle nur geldg**l und wollen die Tierbesitzer ausnehmen und das ist einfach falsch.
Nicht ALLE Tierärzte sind so, und gerade kleine Praxen sind darauf angewiesen, dass die Tierhalter zufrieden sind und wieder in die Praxis kommen. Heutzutage ist die TA-Praxis hauptsächlich ein Dienstleistungsunternehmen.
Natürlich gibt es in der Tiermedizin schwarze Schafe, wie in jeder anderen Branche auch; daneben gibt es aber eben auch zig Menschen, die was von ihrem Beruf verstehen.

Nichts für ungut, es wurde nach Meinungen zum geschilderten Fall gefragt, und ich hab meine Meinung dazu geäußert und versucht, auch mal die andere Seite zu beleuchten.
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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 19.05.2011    um 15:44 Uhr   IP: gespeichert
@Puschelohr: Also ich respektiere Deine Meinung und da ist sicherlich auch was Wahres dran. Diskussionen in dieser Richtung sind meist im Vorfeld schon dazu verdammt, dass Sie niemals entschieden werden können. Oft liegt die Wahrheit in der Mitte. Würde auch nie behaupten die Mehrheit der Tierärzte wäre schlecht. Bloß in meinem Fall und noch wichtiger aus meiner Sicht hat der besagte Arzt halt Mist gebaut.

Und was CC angeht, ich glaube so ziemlich jeder "Laie" kann vernünftigen Hasenbrei zusammenzaubern, da muss man keine Fachkenntnis haben. Bloß wenn der TA den verunsicherten Patienten-Besitzern CC besonders nahelegt, dann kaufen es halt die meisten. Würde der TA sagen "Ach, Sie können CC nehmen aber auch so und so den Brei selber machen, ist genau das gleiche." dann würden wohl die meisten kein CC mehr kaufen und eine Einnahmequelle des TA als CC-Vertriebspartner fiele weg. Andererseits ist mir auch klar, dass eine Praxis nicht von Tierliebe allein leben kann. Um hier etwas genaues zu sagen, müsste man die Verdienststrukturen untersuchen und alle Dienstleistungspreise zu einander ins Verhältnis setzen, unter Berücksichtigung der regional unterschiedlichen Lebenshaltungspreise usw. usf. Aber ne, soweit will ich nicht gehen, die Zeit verbringe ich lieber mit Langohren beobachten

Die TA-Helferin ist irgendwie ins Gespräch gekommen, da hatte ich nichts von geschrieben. Ich kann auch leider - aufgrund meiner Abwesenheit - nicht sagen, ob es nun eine Ärztin oder eine Helferin war. Und die Eltern werden das sicher auch nicht (mehr) wissen, weil gar nicht drauf geachtet. Für die Zukunft merk ich mir allerdings Deine Worte ("Eine Helferin hätte allerdings an den Zähnen nichts zu suchen gehabt... ") und werde da fortan bewusst drauf achten. Danke.
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  TopZuletzt geändert am: 19.05.2011 um 15:46 Uhr von Iceblade
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Nutzer: Angelo
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geschrieben am: 19.05.2011    um 20:35 Uhr   IP: gespeichert
Hallo, kann die Gegenargumente, die das Verhalten des TA entschuldigen, nicht nachvollziehen.

a) Kaninchen frisst nach Zahnbehandlung nicht mehr.
Somit ist als erstes in Erwägung zu ziehen, dass die Fressunlust mit der Zahnbehandlung zusammenhängt. Eine genauste Untersuchung des Kiefers und der Zähne wäre also die erste Maßnahme. Warum ist nicht sofort geröntgt worden ?

b) Wieso wird Antibiotikum verordnet ? Auf den bloßen Verdacht, dass sich evtl. irgendwo eine Entzündung gebildet hat oder dass eine Infektion vorliegt ? Das ist unverantwortlich. Das Tier hatte keine Infektion oder Entzündung, wie kommt der TA also zu der Diagnose ?

Wenn ich mit einem kranken Tier zum TA gehe, erwarte ich, dass alle notwendigen Untersuchungen zur Diagnosestellung durchgeführt werden. Soviele, bis die Ursache gefunden ist, damit gezielt behandelt werden kann. Und ich lasse mir erklären, wie er zu der Diagnose kommt. Wenn das für mich nicht plausibel ist, würde ich sofort woanders Rat holen. Wenn ein TA die Ursache der Beschwerden nicht findet und/oder die erforderlichen Gerätschafen nicht in der Praxis hat, würde ich diesen TA niemals als schlecht bezeichnen. Nur dann soll er es zugeben und nicht wild drauflos rumdoktern und wertvolle Zeit verschwenden (so nach dem Motto: Wenn das nicht wirkt, dann kommen Sie in drei Tagen wieder, probieren wir halt was anderes. U.U. solange, bis das Tier verendet ist).

So kritisch bin ich auch erst aufgrund eigener und der Erfahrungen der anderen User hier bzgl. der TA-Besuche geworden. Früher hätte ich jedem TA auch voll und ganz vertraut. Da kann man den unerfahrenen Besitzern nicht den Vorwurf machen, dass sie einem TA blind vertrauen und sich vorher nicht ausreichend informieren. Die gehen ja davon aus, dass richtig behandelt wird.









  TopZuletzt geändert am: 19.05.2011 um 21:22 Uhr von Angelo
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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 20.05.2011    um 09:45 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Angelo,

genau wie Du werd auch ich fortan kritischer sein und die gemachten Erfahrungen im Hinterkopf behalten. Eine "der wird schon wissen was er tut" - Einstellung ist hier offenbar, wie viele bitter lernen mussten, vollkommen Fehl am Platze. Es war eine Lektion, die für Freddy - im Gegensatz zu leider vielen anderen - letztlich noch glimpflich ausging. Ich wünsche jedem, dass er/sie sowas in Zukunft vermeiden kann.

LG
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Nutzer: greebo
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geschrieben am: 20.05.2011    um 10:44 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Angelo
Hallo, kann die Gegenargumente, die das Verhalten des TA entschuldigen, nicht nachvollziehen.

...
Das kann ich nur unterschreiben. Natürlich sind auch Tierärzte nicht allwissend, aber ich erwarte von einem TA schon, dass er sich über seine Behandlungsmethoden Gedanken macht und nicht aufs Geratewohl irgendwelche Dinge ausprobiert, in der Hoffnung, damit ein Ergebnis zu erzielen. Ich habe selber jetzt schon zweimal die Erfahrung gemacht, dass es für einige Tierärzte offensichtlich einen Unterschied macht, ob sie ein `preiswertes´Haustier, wie z. B. ein Kaninchen, behandeln, oder einen Hund. Mit Jerry musste ich im Zuge seiner gerade überstandenen Fressunlust vorige Woche zu einem Vertretungstierarzt, zu dem ich eigentlich nicht mehr gehen wollte, der mir in der Situation allerdings als die unschädlichste aller vorhandenen Alternativen erschien, und der mir trotz völlig unklarer Diagnose und erklärtermassen parasitenfreier Kotprobe Baycox 5% mitgegeben hat, und dieses als `allgemeines Antibiotikum´ erklärt hat.
Für eine durchschnittliche Untersuchung ohne irgendwas besonderes habe ich knapp unter 100,-- € bezahlt, und es hat NICHTS gebracht, weil die Zahnspitze nicht entdeckt und die Zähne sogar als perfekt bezeichnet wurden.
Ebenfalls habe ich ein abgefülltes kleines Döschen CC mitbekommen, das alleine schon um die 16,-- € gekostet hat. Wenn das keine Abzocke ist, dann weiss ich es nicht, wobei es mir dabei nicht um die Kosten, sondern um die damit verbundene Inkompetenz geht.
Ich finde schon, dass man solche Tierärzte in ihre Schranken weisen sollte, erst recht, wenn sie erwiesenermassen dem Tier bei der Behandlung eine Verletzung zufügen und das noch nichtmal erkennen.
Dafür gibt es keine Entschuldigung.
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Nutzer: Angelo
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geschrieben am: 20.05.2011    um 17:17 Uhr   IP: gespeichert
@Iceblade
Hallo, habe noch ein paar Fragen. Du schreibst Freddy mußte eine Zahnspange tragen. Ist ja interessant, dass es auch Zahnspangen für Tiere/Kaninchen gibt. Bekam er die eingesetzt und mußte Sie dauerhaft tragen ? Frißt ein Kaninchen mit so einer Spange selbstständig oder mußtet ihr ihn noch füttern ? Wo war denn der Kieferbruch, oben oder unten ? Hat Freddy zum Kopfröntgen eine Narkose bekommen, oder ging es auch so ?

Möchte dir noch schreiben, dass ich mich total freue, dass es dem armen Kerlchen wieder gut geht und ihr mit der 2. Tierarztwahl soviel Glück hattet. Der Arme hat ja richtig was mitgemacht, alleine das Zwangsfüttern mit einem unbehandelten Kieferbruch. Das muss doch richtig schmerzhaft gewesen sein. Drück ihn mal ganz feste von mir.
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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 20.05.2011    um 21:44 Uhr   IP: gespeichert
Das werd ich alles gern beantworten:

Die Zahnspange bestand aus einem kleinen Draht, der die unteren Schneidezähne miteinander fest verbunden hat. Gebrochen war also der Unterkiefer, und das passiert meist immer ganz vorne, weil das die Schwachstelle ist. Das sieht man dann an den Schneidezähnen, die leicht versetzt sind. Fredyy bekam von der neuen TÄ Narkose für die Untersuchung, an deren Anschluss direkt geröntgt wurde um den Verdacht zu bestätigen (also ja, während des Röntgens war er auch noch unter Narkose). Die Spange war dann dauerhaft drin, die ersten Tage haben wir ihn noch gefüttert weil er aufgrund der Schmerzen noch nicht essen konnte, das lag aber nicht an der spange sondern natürlich am Bruch. Nach und nach ging es ihm besser und er hat immer mehr Sachen selber gefressen, vor allem weiches wozu er nicht groß zermalen musste. Nach ca. 4 oder 5 Wochen hat er wieder komplett normale gefuttert, die Spange schien ihn gar nicht zu stören. NAch 6 Wochen sollte die Spange dann raus, aber sie war - was für die TÄ keine Überraschung war - bereits von selber rausgefallen/verschwunden.
Ja, was Schmerzen sind weiß er jetzt und - glaub mir - ich freu mich echt total über Deine Anteilnahme bzw. allgemein hier, weswegen ich das auch direkt an den kleinen Weitergebe. Er bekommt jetzt das paradisischste Hasenleben (das hatte er eigentlich auch vorher, lebt mit drei anderen in einem großen Gehege und läuft meistens frei rum) und wird pausenlos geknuddelt. Eben gerade war es ihm aber zuviel und er hat nach mir getreten, quasi nach beim Weghoppeln nach hinten ausgeschlagen wie ein Pferd. Aber sofort danach kommt er wieder an. Hat er immer schon so gemacht

PS: Werde mein Profilbild ändern, dann seht ihr ihn mal
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  TopZuletzt geändert am: 20.05.2011 um 21:49 Uhr von Iceblade
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Nutzer: Angelo
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geschrieben am: 21.05.2011    um 12:29 Uhr   IP: gespeichert
Hallo, danke für die ausführliche Antwort. Wirklich interessant.

Hast du dein Profilbild geändert - weiß nicht wie dein altes war - ?. Ist er das der (wildfarbene ?) Freddy, der da so genüßlich ausgestreckt liegt ? Süßes Bild.

Das mit dem Austreten wie ein Pferd erlebe ich hier auch ab und zu. Lustig, ist ja ein deutliches Zeichen, dass es jetzt wirklich reicht und ich verschwinden soll (die süßen kleinen Biester).
  TopZuletzt geändert am: 21.05.2011 um 18:11 Uhr von Angelo
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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 21.05.2011    um 12:38 Uhr   IP: gespeichert
Stimmt, genaugenommen hab ich das Profilbild nicht geändert sondern überhaupt erstmal eins reingestellt. Vorher war da nischt
Ja, der wildfarbene ist Freddy. Dort kam er angewetzt und hat sich zwischen uns auf den Boden geschmissen, streicheln lassen, danach wieder tretend weggerast Geht ihm prächtig.

Hatte schon Sorge das wieder nur meine Kaninchen ausschlagen, puuuhhhhhhhh... ^^^^
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geschrieben am: 21.05.2011    um 13:58 Uhr   IP: gespeichert
Was das Ausschlagen angeht, kann ich dich beruhigen: das machen meine auch. Besonders Blacky, den ich vor ein paar Tagen erst aus schlechter Haltung (handelsüblicher Käfig...) geholt habe, macht das ständig.

Trotz unserer unterschiedlichen Ansichten freue ich mich echt riesig, dass es dem kleinen Kerl wieder so gut geht.
Turk, Schneeball, Daggett & Momo und den Sternchen Blacky und Wuschel

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Nutzer: Iceblade
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geschrieben am: 24.06.2011    um 10:27 Uhr   IP: gespeichert
Hallo ihr Lieben,

es ist nun schon sehr lange her aber ich wollte sichergehen, das mein Update hier dann auch das Endgültige sein würde.

Kurz nach meinem letzten Beitrag hier (also vor mehreren Wochen) hat sich der besagte Tierarzt gemeldet, und um ein Telefonat gebeten, weil er gerne "seine Unterlagen mit meinen Angaben" abgleichen würde, um überhaupt erstmal Klarheit über den Ablauf des Ganzen zu schaffen. Ich hab das so verstanden, als sähe er die Sache etwas anders als ich - und war gespannt.

Natürlich hab ich ihm gern meine Nummer gegeben, einen Termin genannt, und... Überraschung.... seitdem nie wieder etwas von ihm gehört, d.h. er hat nie angerufen!
Meine Theorie ist: Zuerst dachte er aus welchen Gründen auch immer es wäre anders gewesen und mein Vorwurf somit unberechtigt. Dann hat er sich bei der Vorbereitung auf das Gespräch die Unterlagen nochmal richtig gründlich durchgesehen und festgestellt, dass es doch tatsächlich so war, wie ich es ihm geschildert hatte. Tja, und dann dachte er sich wohl: "Ok, dann brauch ich auch nicht mehr anzurufen."

Wie auch immer, die Sache ist erledigt, und dieses den lieben Hoppelfreunden hier mitzuteilen ist meine letzte, und GERN durchgeführte Amtshandlung in der Angelegenheit.

Alles Liebe, danke, und man liest sich

David & Frederik
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