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geschrieben am: 20.05.2011 um 18:23 Uhr IP: gespeichert
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Den Flyer kenn ich schon, die Standardantworten auch. Ich habe schon zig VGs hinter mir, ich habe immer alles berücksichtigt, was ich über VGs finden konnte (und damit meine ich nicht " so gut wie", sondern das, was überall stand). Wir haben sehr viel Geld ausgegeben, unsere Wohnung 2x umgebaut (und damit meine ich komplettes Mobiliar), um die perfekten Bedingungen zu schaffen. Ich habe stundenlang das Forum nach Tipps durchforstet.
Und nur einmal war bei mir eine VG erfolgreich (mit Kuscheln und Pflegen und gemeinsamen Fressen), und dafür musste ich meine Tiere - in dem Fall Herky und seine Partnerin - förmlich zwingen, Kontakt miteinander aufzunehmen, indem ich das Gehege peu a peu verkleinert habe, bis es nur noch 2m² groß war (also "die" Regel schlechthin gebrochen, was mir das Herz zerissen hat, weil so eingequetsche Kaninchen sind wirklich nicht schön anzusehen). Die beiden wurden ein Paar, wie man immer liest (gemeinsam fressen, gemeinsam liegen, pflegen). Wir haben ihnen mehr Platz gegeben und dann haben wir eines schönen Abends eine Kontrolle der Geschlechtsecken bei beiden gemacht, mussten etwas säubern (was sie ganz selten brauchen). Und Herky und seine Partnerin haben sich danach böse gestritten. Das war letztes Jahr im Frühling. Dazu kamen Frühlingsgefühle, Aggressionen, Scheinschwangerschaften und letztendlich die Trennung (Herky wurde viel gebissen) und eine Kastration seiner Partnerin. Herky und seine Partnerin haben sich seither nie wieder so richtig gefunden, toleriert ja, geliebt nein.
Und diesmal hat der Salat genau so angefangen. Frühling, Pflege, Aggressionen des da noch unkastrierten Weibchens. Herky hat viele Bisse abbekommen, hat sich förmlich untergeordnet und sie sich eingefangen.
Ich hatte den 4en viel Zeit gelassen, nach 2 Monaten die VG immer noch nicht als abgeschlossen betrachtet, hatte angefangen, ihnen Auslauf zu geben (wie oben schon gesagt, schlechte Idee, weil Herky sich dann einen ruhigen Ort sucht, wo keiner hin kommt und nicht mehr rauskommt, bis er abends muss). Herky wurde bis zum Streit, den er ja angefangen hat, akzeptiert, er durfte weitestgehend in Ruhe fressen. Und auf einmal ist er wieder Opfer von Bissen und ständiger Jagerei. Dass er heute dafür in die OP musste, ist jetzt der Höhepunkt des ganzen.
Um die VG komm ich nicht drumrum, klar. Mir ist klar, dass sie sich auch nicht riechen sollen bis zur nächsten VG. Im Moment weiß ich aber noch nicht, wie ich das machen soll.
Aber eigentlich habe ich hier geschrieben, weil ich versuche, das Verhalten zu verstehen und Tipps zu bekommen, die nicht überall schon stehen. Irgendwie glaube ich langsam, dass irgendwas mit ihm nicht stimmt, aber er ist gesundheitlich fit. Ich frage mich z.B., ob es sinnig ist, Herky überhaupt noch mal zu VG. Ich will ihn nicht abgeben, nein! Aber ich muss mich schon fragen, ob er - was ja ungewöhnlich ist - Einzelgänger ist. Oder ob ich einfach in Zukunft zwei Lager haben soll und ihn einfach noch mal mit seiner Partnerin VG und es dann für immer so lassen. Hier sind doch bestimmt Leute, die ein Händchen für solche komplizierten Fragen haben. Ich mag nicht mehr ständig neu VG. Nicht, weil es für mich teuer und zeitaufwändig ist, sondern weil es jedes mal Stress für die Tiere ist. Herky und seine Frau haben jetzt 6 VG in 2 Jahren hinter sich, das muss doch mal langsam aufhören.
Vielleicht hilft es noch, dass ich an der Stelle ergänze, dass Herky per Hand aufgezogen wurde (keine Mutter, statt dessen Vater, lange Geschichte - verantwortungslose Halter). Die ehemalige Halterin hat versucht, ihn mit seinem Vater zu VG, mehrfach. Mit der nebeneinander-Käfig Methode (ganz toll!). Natürlich hat das nicht geklappt und Herky hat in der Zeit viel abbekommen. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen gemacht mit einem Tier, was ohne Mutterschutz aufgewachsen ist.
Irgendwas hilfreiches, irgendjemand?! |
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