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Paula hat Herzrhythmusstörungen - was nun?

Nutzer: Achtuhrkatze
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geschrieben am: 05.06.2011    um 19:22 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Ihr Lieben,

ich schreibe heute zum ersten Mal einen Beitrag hier im Forum. Eure Tipps haben mir schon oft bei Problemen mit meinen beiden Kaninchen geholfen (ein großes Danke!), aber zu meinem aktuellen Problem habe ich leider keine entsprechenden Beiträge gefunden.

Am Mittwoch war ich mit Paula (etwa 5 Jahre) bei der Tierärztin. Dienstag Nachmittag hatte sie zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen starke Kreislaufprobleme. Sie lag beim Zimmerauslauf plötzlich stark atmend wie kurz vor einem Hitzschlag auf dem Boden, die Beine zur Seite gestreckt und den Kopf weit in den Nacken gezogen. Als ich mich ihr näherte, hat sie sich verkrochen und weiterhin schnell und ganz wild geatmet, sodass ich sie größtenteils in Ruhe gelassen habe. Sie hat sich ganz warm angefühlt. Da ich die ganze Zeit vorher mit im Zimmer war, weiß ich, dass sie vorher nicht wild herumgesprungen ist und es auch nicht zu warm war. Dann hat sie sich den Rest des Tages in ihr Häuschen verkrochen, fast nur geschlafen, aber normal das Fell geputzt, gefressen und getrunken und alles kam auch wieder raus, wie es sollte. Über Nacht ist sie wieder kühler geworden. Als sie am nächsten Morgen aber immer noch schnell geatmet und anders gesessen hat als sonst, bin ich zur Tierärztin aufgebrochen.

Die Tierärztin hat den Bauch abgetastet und wie erwartet Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Trommelsucht ausgeschlossen. Die Lunge mache auch keine ungewöhnlichen Geräusche, wohl aber das Herz. Das muss total unregelmäßig geschlagen haben. Daher hat die Ärztin mir Tabletten mitgegeben, Enalapril, das ist ein ACE-Blocker, von dem ich ihr täglich 0,5 mg geben soll. Das hat sie jetzt schon fünf Mal bekommen. Am Freitag habe ich noch einmal bei der Tierärztin angerufen und mit ihr ausgemacht, morgen (Montag) noch einmal wieder zu kommen, weil ich den Eindruck habe, dass es Paula zwar besser geht, aber sie immer noch etwas schneller und flacher atmet als normal.

Nun meine Frage: Hat jemand von Euch Erfahrung mit Kaninchen mit Herzrhythmusstörungen? Laut meiner Tierärztin kommt das gar nicht so selten vor. Welche Medikamente bekommen Eure Tiere? Ich wäre besonders an Erfahrungsberichten zu Homöopathie interessiert, da das bei meinem anderen Kaninchen schon ein paar Mal erstaunlich gut funktioniert hat (allerdings auch bei weniger ernsten Angelegenheiten).

Und: Was glaubt Ihr, sollte ich die Tierärztin bitten, noch eine andere Untersuchung zu machen? Bisher wurde Paula ja nur länger abgehorcht.

Bin über jeden Tipp dankbar!
Viele Grüße!
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 05.06.2011    um 20:18 Uhr   IP: gespeichert
Wichtig wäre wohl neben einem Röntgenbild, auch ein spezielles Herzultraschall, da es verschiedene Herzerkrankungen gibt und diese wohl auch unterschiedlich behandelt werden sollten.

Die meisten Kaninchen haben aber mit der richtigen Medikamentierung wenig Probleme und ein schönes Leben.
Grüße von Karin
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Nutzer: Achtuhrkatze
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geschrieben am: 05.06.2011    um 20:49 Uhr   IP: gespeichert
Danke!
Ich werde morgen gleich danach fragen und hoffe, wir kommen der Sache schnell auf den Grund.
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Nutzer: Achtuhrkatze
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geschrieben am: 06.06.2011    um 19:05 Uhr   IP: gespeichert
Also, heute waren wir noch einmal bei der Tierärztin.
Sie hat festgestellt, dass Paulas Herzchen viel regelmäßiger schlägt und mir geraten, das Enalapril noch weiterzugeben. Vor allem, bis das Wetter mal weniger warm, schwül und gewittrig ist. Und dann nochmal zu schauen, ob sie dann völlig beschwerdefrei wirkt. Sollte mir nochmal irgendetwas auffallen, sollten wir aber zum Herzultraschall, ich würde ja am liebsten sofort hin, aber ich frage mich auch, wieviel Stress ich der Armen im Moment zumuten kann. Ich glaube, ich schau sie mir tatsächlich erstmal noch ein bisschen an.
Sie macht jetzt schon einen viel besseren Eindruck, läuft wieder neugierig umher, buddelt und beschäftigt sich wieder mit ihrem Partner.

Mir sind aber noch zwei Dinge aufgefallen, die mich etwas verunsichern. Ich würde mich freuen, wenn jemand von Euch mir eine Einschätzung dazu geben könnte:
Erstens: Paula hat eins von ihren Ohren in den letzten Tagen oft nach hinten geklappt (so, wie die Ohren in entspannter Stimmung hängen, nach hinten, in keine bestimmte Richtung horchend), während sie das andere normal benutzt, es klappt und dreht wie immer. Die Tierärztin hat reingeschaut und nichts gefunden.
Zweitens: Ich habe in den letzten Tagen unheimlich viele Beiträge über andere Herzkranke Kaninchen gelesen und da wurde oft auch über Wasser in der Lunge gesprochen. Mir ist vorgestern aufgefallen, dass Paula, wenn sie "gemeckert" hat, auch Niesgeräusche gemacht hat. Heute habe ich es aber wieder nicht bemerkt. Könnte das ein Anzeichen darauf sein? Die Ärztin hat beim Abhören ja nichts an der Lunge bemerkt.
(Mit "Meckern" meine ich das Quietschen, das sie manchmal macht, wenn ihr Helge zu nah kommt, oder wenn ich sie fangen muss und sie Angst hat. Quieken tut Paula in solchen Situationen, die ich natürlich nur provoziere, wenn es nicht anders geht, schon immer, ich denke das gehört zum Charakter, sie ist wirklich ein nervöses Angsthäschen. Aber das ist nicht mein aktuelles Problem, sondern das Niesgeräusch.)
Bin über jeden Tipp sehr, sehr dankbar!
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 06.06.2011    um 20:36 Uhr   IP: gespeichert
Das mit dem Ohr solltest du gut beobachten, denn es könnte auch einHinweis auf eine Mittelohrentzündung sein, die ist nicht immer von außen erkennbar.
Geht es ihr denn soweit gut?

Ich würde hier dann doch zu einem Röntgenbild raten, um schnell mehr Klarheit zu bekommen.
Grüße von Karin
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Nutzer: Achtuhrkatze
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geschrieben am: 06.06.2011    um 20:56 Uhr   IP: gespeichert
Danke für den Tipp!
Wie würde sich denn eine Mittelohrentzündung beim Kaninchen bemerkbar machen? Paula hat immer schon viel an den Ohren geputzt. Jetzt habe ich Angst, etwas zu übersehen...
Und noch eine Nachfrage: Wieso Röntgenbild? Ich bin leider noch völlig unerfahren in Sachen Herz- und Lungenkrankheiten, vor allem bei Kaninchen. Würde man auf dem Röntgenbild Wasser in der Lunge besser erkennen? Oder hast Du das empfohlen, weil es mehr Tierärzte machen können und darum schneller geht? Glaubst Du überhaupt auch, dass das Niesen ein Zeichen dafür sein könnte?
Paula geht es sonst ganz passabel, kein Vergleich zu letzter Woche. Selbst heute, nach dem für sie unheimlich stressigen Tierarztbesuch, hat sie sich nur ganz kurz verkrochen. Jetzt läuft sie wieder durchs Zimmer, buddelt, knabbert und stupst mir ans Bein. Essen, Trinken, Putzen und Ausscheiden funktionieren sowieso die ganze Zeit durch sehr gut. Sie ist nur etwas ruhiger also sonst und reagiert gereizter, wenn ihr Helge etwas von ihr will. Die Atmung ist, bei Angst oder nach größeren Hüpfern schneller und vielleicht flacher als normal, aber schon viel besser als vor der Gabe von Enalapril.
Nochmals vielen, vielen Dank!
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Nutzer: Brina83
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geschrieben am: 07.06.2011    um 09:24 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ein Röntgenbild wäre empfehlenswert, weil man auf diesem gleich beides - also Herz und Lunge - abchecken kann. Man kann auf dem Bild u. a. sehen, ob sich Wasser in der Lunge befindet und auch, ob das Herz ggf. vergrößert ist o. ä. Wenn auf dem Röntgenbild etwas auffällig ist, kann man den Ultraschall in Erwägung ziehen.

Ich selbst habe auch ein herzkrankes Kaninchen, welches nun seit gut zwei Jahren täglich Medikamente bekommt. Es geht ihm prächtig damit und man merkt von seinem "Problem" rein gar nichts.

Und wegen des Niesens: Das könnte auch ein Hinweis auf eine eventuell vorliegende Mittelohrentzündung sein. Das solltest du bei der TÄin auf jeden Fall nochmal ansprechen.
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Nutzer: Achtuhrkatze
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geschrieben am: 07.06.2011    um 11:59 Uhr   IP: gespeichert
Hmmm... da meine Antwort anscheinend verloren gegangen ist, versuche ich es noch einmal:

Vielen, vielen Dank für die Tipps und Erklärungen!
Ich glaube, ich werde meine Tierärztin nochmal anrufen. Andererseits überlege ich aber auch, eine zweite Meinung von einem Tierarzt einzuholen, der weniger abwartend ist und bestenfalls auf Kleintiere spezialisiert ist. Bei meiner Tierärztin kann ich nicht einschätzen, wie viel Erfahrung sie hat, sie kommt mir zwar kompetent vor und hat auch alle Wehwehchen bisher in den Griff bekommen, aber das waren auch eher Kleinigkeiten.

Leider kommt die sweetrabbits-Negativliste der Tierärzte nicht bei mir an, um die ich schon vor ein paar Tagen gebeten habe. Jetzt könnte ich sie natürlich besser denn je gebrauchen! Hat jemand von Euch eine einigermaßen aktuelle und kann sie mir mailen? Das wäre toll!

Oder kennt jemand einen guten Tierarzt in Essen? Auf der Homepage sind zwei empfohlen, die leider beide relativ weit von mir entfernt sind (Bochold und Überruhr, ich wohne an der Grenze Bredeney-Rüttenscheid). Mit der armen Paula möchte ich eigentlich so kurz wie möglich fahren, weil sie sich immer so aufregt. Wahrscheinlich wäre das ein ziemlich utopischer Glücksfall, aber wenn jemand einen Tipp hätte, würde ich mich seeeehr freuen!
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