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Sternchen und Schnuppe verstehen sich nicht mehr richtig gut

Nutzer: Wildhagen
Status: Hase
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geschrieben am: 30.06.2011    um 19:54 Uhr   IP: gespeichert
Ich arbeite im Tierheim. Sternchen und Schnuppe (zwei Weibchen) wurden im Februar (bei absoluten Minustemperaturen) vor unserem Tierheimgelände ausgesetzt. Die Beiden waren da so ungefähr 5-6 Monate jung. Sie haben sich prima verstanden. Schnuppe war immer etwas schüchtern, Sternchen neugierig und selbstbewußt.

Wir konnten die Hoppels schon nach gut vier Wochen vermitteln. Alles war gut - und heute bekomme ich den Anruf von den Besitzern: Sie zicken rum - aber irgendwie auch nicht so richtig

Sternchen jagt Schnuppe manchnmal durch den ganzen Käfig
Sie zwickt immer an die gleiche Stelle - beisst aber nicht richtig zu
Schnuppe macht einen unglücklichen, verängstigten Eindruck
Dann sitzen sie wieder neben- und übereinander und lecken sich gegenseitig ab
Es gibt auch kein Streit ums Futter

Ganz seltsam: Als die Familie die Beiden in ein großes Außengehege setzen wollte, fing sofort das Jagen an. Es war so schlimm, dass sie die Tiere sofort wieder raus genommen haben.

Ist das noch pubertäres Verhalten?
Was kann man tun?
Sind das Anzeichen, das sich die Beiden bald gar nicht mehr verstehen?

Danke für eure Tipps.

Andrea
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Nutzer: Laazim
Status: Megahase
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Anzahl Nachrichten: 365

geschrieben am: 30.06.2011    um 20:01 Uhr   IP: gespeichert
Huhu Wildhagen,

wie werden die beiden denn gehalten? Sprich handelt es sich um Käfig- oder Gehegehaltung?
Zum einen ist Platz ein sehr entscheidener Faktor in der Kaninchenharmonie. Kaninchen, die über längeren Zeitraum zusammen in einem Käfig eingesperrt sind, können sich unter Umständen irgentwann nicht mehr vertragen, weil der Platzmangel und die nicht vorhandene Ausweichmöglichkeit sie schier aggressiv macht.
Zum anderen: Sternchen und Schnuppe befinden sich derzeit in der Pupertät. D.h. die Hormone spielen verrückt und plötzlich verstehen sich selbst Wurfgeschwister, die sich anfangs noch so geliebt haben, nicht mehr. Das ist vorallem bei Häsinnen so. Bei Rammlern kann man da mit einer Kastration Abhilfe schaffen, bei Häsinnen funktioniert das nicht immer. Ich würde an deiner Stelle dem Besitzer empfehlen einen kastrierten Rammler zu den beiden zu setzen. Dieser sorgt dann meist in seiner Funktion als Ruhepol wieder für Ordnung. Wichtig ist dabei halt nur, dass für drei Kaninchen für ausreichend Platz gesorgt wird!


Liebe Grüße
Laura
  TopZuletzt geändert am: 30.06.2011 um 20:02 Uhr von Laazim
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Nutzer: NifflordPapa
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Anzahl Nachrichten: 2448

geschrieben am: 30.06.2011    um 20:03 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Andrea,

zunächst einmal: Gleichgeschlechtliche Beziehungen gehen selten gut. Nur in den wenigsten Fällen verstehen sich gerade zwei weibchen dauerhaft miteinander. Meist ist das schöne Zusammenleben nur von kurzer Dauer. Je älter die Tiere werden, desto mehr entwickeln sie ein Rangverhalten.
Hierbei ist dringend zu empfehlen einen Kastraten in die Gruppe zu integrieren! Die angesprochene Umsiedlung in ein neues Terrain hat die ohnehin angespannte Situation zwischen den Tieren weiterhin aufgeschaukelt, da es nun auch in einem neuen Revier um die Vorherrschaft geht.

Ich empfehle hierzu das Durcharbeiten unserer Flyer zum Thema Vergesellschaftung: >KLICK HIER!<

LG Henning


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Nutzer: Wildhagen
Status: Hase
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Anzahl Nachrichten: 31

geschrieben am: 01.07.2011    um 10:02 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
danke für die Informationen. Ich weiß ja auch, dass gerade zwei Ninchen-Mädels oft richtige Zicken werden können. Allerdings habe ich auch schon mehrere Mädchen-Paare vermittelt (meist Wurfgeschwister, aber auch neue Gruppen) und es hat sehr gut funktioniert.

Na ja, jedes Kaninchen ist halt anders.

Das Platzangebot ist für Sternchen und Schnuppe nicht super optimal - sie sollten ja eigentlich im großen Außengehege leben. Der Stall war nur für den Übergang gedacht.

Ich denke, die Familie soll es nochmal versuchen.

Einen kastrierten Bock werden sie sicher nicht nehmen. Meine Erfahrung zeigt leider, dass drei Kaninchen für die meisten zuviel sind.

Zur Not müssen wir Sternchen und Schnuppe trennen und mit Böckchen neu vergesellschaften.

Viele Grüße
Andrea

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