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Probleme nach fehlgeschlagener VG...

Nutzer: XMyselfX
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geschrieben am: 09.07.2011    um 18:24 Uhr   IP: gespeichert
Hallo an alle,

ich habe seit gestern mit meinen beiden Hasen leider ein Problem, das mir ziemliche Bauchschmerzen bereitet. Ich habe zwei Weibchen, die seit ca. zwei Jahren zusammen leben und sich sehr gut verstanden haben - mit gelegentlichem Jagen, das sich aber in Grenzen hielt. Letzte Woche habe ich ein drittes Weibchen aus - mehr oder weniger - schlechter Haltung dazu genommen, auf neutralem Grund mit meinen beiden zusammengeführt und ca. vier Tage später in den großen Außenstall mit Anbindung ans Freigehege (ca. 6 qm²) umgesetzt. Bis dorthin sah alles ganz gut aus. Es wurde gejagt, Fell lag im Stall herum, aber dann haben alle zusammen gefressen und den Eindruck gemacht, als hätten sie sich beruhigt und als würde man miteinander klar kommen.

Das ganze hielt zwei Tage, bis ich gestern Abend festgestellt habe, dass meine Smoky - bisher eigentlich die Ranghöchste - eine Bissverletzung am unteren Augenlid hat. Habe gleich, nach Rücksprache mit dem Tierarzt, Antibiotikasalbe eingesetzt und war dann heute zum Check, ob das Auge in Takt ist. Gott sei Dank alles okay.

Um auf mein eigentliches Problem zu sprechen zu kommen: ich habe heute das dritte Weibchen, das, das neu hinzugekommen war, wieder aus dem Stall genommen, nachdem ich hier gelesen hatte, dass die Versuche mit drei Weibchen meist scheitern. Smoky durfte daraufhin zurück zu Yoyo (über Nacht war Smoky separiert im Haus wegen der Augenverletzung). Anfangs haben sie sich wieder beschnuppert, sind ein wenig im Kreis gehoppelt, und dann plötzlich ging das Jagen wieder los. Allerdings ist jetzt Yoyo diejenige, die Smoky jagt (was bisher immer anders herum war). Mir tun die Beiden total leid. Eigentlich lagen sie immer zusammen, haben sich geputzt, zusammen gefressen, gebuddelt - es war alles wunderbar. Jetzt habe ich Angst, dass die Beiden sich nicht mehr einander annähern und für immer getrennt in ihrem großen Käfig sitzen und Yoyo Smoky bei jeder Bewegung durch den Stall hetzt.

Ist das jetzt ganz normales Rangehabe und die Beiden müssen erst wieder die Rangordnung klären oder muss ich damit rechnen, dass es nicht mehr wird und die Zwei so weitermachen? Vor allem habe ich natürlich Angst, dass es weitere Verletzungen gibt - was ich gerne vermeiden würde. Platz zum einander ausweichen ist vorhanden. Dennoch bin ich total ratlos und mache mir ein wenig Sorgen um die Zwei...

Wäre über Ratschläge, Tipps oder alles, was den beiden irgendwie weiterhelfen kann, wirklich dankbar.

Viele, liebe Grüße,
Petra
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"Autor"  
Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 09.07.2011    um 19:39 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Petra,

leider kann ich dir keine guten Nachrichten liefern - unserer Erfahrung nach ist es einfach so, dass jegliche gleichgeschlechtliche Konstellation (egal ob 3, 6 oder nur 2; egal ob Rammler oder Häsinnen) nur in den aller seltensten Fällen auf Dauer gut laufen.
Natürlich, 2 Jahre sind eine lange Zeit im Leben eines Kaninchens - aber leider lehrt die Erfahrung, dass diese 'unnatürlichen' Gruppen bei der kleinsten Störung (ob dies ein neues Gruppenmitglied ist, ein Umzug oder eine Trennung für eine Tierarztbehandlung) zusammenbrechen können.

Man hört von Rammlern, die sich über 4 Jahre gut verstanden haben und plötzlich aufeinander losgegangen sind;
man hört von Häsinnen die sich bis zum eintreten der Geschlechtsreife geliebt haben und nun hassen;
gleichgeschlechtliche Paare die einander aufs Blut zu bekämpfen beginnen nachdem der eine allein beim Tierarzt war oder von Beziehungen, die so zerbrechlich sind dass beide Tiere manchmal zwar wenige Tage ruhig nebeneinander leben, aber oft und immer wieder Jagden beginnen und so in einer Art dauerhaftem Stresszustand leben.

Wie gesagt, wahrscheinlich liegt es daran, dass diese Art des gleichgeschlechtlichen Zusammenlebens für Kaninchen nicht natürlich ist (wie du sicher weißt leben sie naturgemäß in großen, bunt durchgemischten Sippen).
Und Fakt ist - solche Kämpfe, wenn sie einmal begonnen haben, lassen sich entweder gar nicht mehr beilegen, oder die Tiere raufen sich zwar zusammen, der Friede ist aber oft nur von kurzer Dauer.
Wenn einmal ein "Riss" aufgetaucht ist, ist dieser meist nicht mehr zu kitten - vielleicht eher eine "Laufmasche"


Die beste Lösung ist, wenn genug Platz und Geld vorhanden sind, dem Paar/der Gruppe ein Tier des anderen Geschlechtes zur Siete zur stellen.
Oftmals kann man so erreichen, dass die Tiere durch den Neuzugang eine Balance finden - manche Streithähne finden wieder zusammen, andere gehen eher dazu über, einander zu akzeptieren und sich mehr auf den Neuen zu fixieren. Selten hilft auch diese Maßnahme nicht wirklich. Da deine Häsinnen einander aber bisher so gut akzeotiert haben denke ich, dass ein "Puffer-Rammler" hier eine Chance für euch ist.

Wie gesagt, du kannst auch abwarten - vielleicht legt sich der Streit wieder. Aber dann kann nicht garantiert werden, dass dieser Friede von Dauer und die Tiere so wirklich glücklich sein werden.

Alles Gute



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"Autor"  
Nutzer: XMyselfX
Status: Minihase
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Registriert seit: 09.07.2011
Anzahl Nachrichten: 2

geschrieben am: 09.07.2011    um 20:01 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort, auch wenn ich mir selbstverständlich Positiveres erhofft hatte.

Die Jagden halten sich momentan Gott sei Dank im Rahmen. Ich habe einfach nur Angst vor weiteren Verletzungen. Aber wenn die Chance auf Frieden besteht, wenn ich einen Rammler zu den zwei Raufbolden setze, werde ich mich schnellstmöglich nach einem "Streitschlichter" dieser Art umsehen. Ich denke das Außengehege ist groß genug und finanziell gesehen ist es auch kein Problem.

Wie groß sind denn erfahrungsgemäß die Chancen, dass ein kastrierter Rammler Ruhe ins Gehege bringt? Und muss ich bei der neuen Vergesellschaftung auf etwas Besonderes achten? Soll ich die beiden Streithähne bis dahin trennen? Ich bin mir total unsicher und wirklich besorgt. Gerade weil Smoky wegen ihres Auges jetzt sowieso angeschlagen ist und ziemlich gestresst wirkt.

Nochmals danke für die Hilfe!

Außerdem, das muss ich kurz loswerden: dickes Lob an das Team und die Gestalter der Seite. Habe mir hier schon oft Rat geholt was Ernährung und Haltung angeht! Echt super. Danke!
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Nutzer: ninchendamen
Status: Megahase
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Registriert seit: 20.11.2010
Anzahl Nachrichten: 375

geschrieben am: 10.07.2011    um 11:32 Uhr   IP: gespeichert
Hallo!
Wie groß sind denn erfahrungsgemäß die Chancen, dass ein kastrierter Rammler Ruhe ins Gehege bringt? Und muss ich bei der neuen Vergesellschaftung auf etwas Besonderes achten? Soll ich die beiden Streithähne bis dahin trennen


Die Chancen sind groß,daß er Ruhe rein bringt, wenn er charaktermäßig und altersmäßig rein paßt!
Vor der neuen VG solltest Du das Gehege neutralisieren, etwas umgestalten und den Neuankommling vielleicht ersters rein setzten.
Aber denke bitte an die 2 wöchige Karantänefrist, Kotprobe usw...
Hier im Forum gibt es ja auch süße Nasen die ein neues Zuhause suchen, oder eben im Tierheim.
Der Vorteil bei solchen Anlaufstellen ist, daß sie eher zum Wesen und Charakter des Rammlers bessere Auskunft geben können.
Ob Du die 2 Mädels bis dahin trennen solltest, naja, ich würde sagen, solange keine weiteren große Verletztungen auftreten nicht. ABER wenn Du doch trennen müßtest, dann müssen sie auch mindestens 2 Wochen ohne Sicht- Riechkontakt voneinander getrennt gehalten sein.
Wünsch Dir Glück und Erfolg bei der Suche...
lg ninchendamen
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