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geschrieben am: 13.07.2011 um 20:23 Uhr IP: gespeichert
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Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen lachenden Mundes.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen mitten in uns.
Rainer Maria Rilke
In Oktober 2010 Molly, im Februar 2011 Speedy und nun auch du, mein lieber Max...
Du warst nie krank, bis letzten Sonntag, als meine Schwester gegen Mittag anrief und sagte, du würdest nichts mehr fressen und nur in deinem Eckchen liegen... Als ich kam, fühlte ich schon den prallen Bauch, die Temperatur nur noch bei 36,8 °. Wir fuhren auf dem schnellsten Weg in die Tierklinik, das Röntgenbild war sehr schlecht - eine schlimme Magenüberladung.
Wir entschieden, dich da zu lassen. Am Dienstag ein kleiner Lichtblick: Du hattest ein paar winzige Köttel gemacht. Danach wurde es aber wieder schlimmer. Heute nachmittag rief die Tierklinik an, deine Magen-Darm-Motorik lag trotz aller Medikamente still. Wir entschieden daher, dich zu erlösen.
Du bist aus unserem Leben geschieden, wie du gekommen bist: auf meinem Schoß.
Aus der Zoohandlung hatte ich dich mitgebracht, weil du ansonsten wohl als Schlangenfutter geendet hättest. Als ich ich heimkam, rief meine Mutter: "Wehe, in der Box ist ein Kaninchen drin..."
Dann sah sie in die Box hinein und rief: "Oh, der ist aber süß!"
Du mochtest Menschen nicht sonderlich. Meine Mutter war zunächst die einzige, die dich kurz streicheln durfte. Bei mir hat es 3 Jahre gedauert.
Aber deswegen habe ich dich nicht weniger geliebt. Ich liebte dich für dieses unzähmbare, eigenwillige Wesen, ich liebte dich sehr.
Deswegen entschieden wir uns am Sonntag zu kämpfen. Es war ein Kampf gegen Windmühlen - Max, es tut mir leid.
Ich bin sicher, Hoppsi, Molly und Speedy zeigen dir jetzt schon die schönsten Löwenzahnwiesen im Regenbogenland.
Farewell, mein Großer, wir werden uns wiedersehen.
Karina |
Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv - nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies.
Konrad Lorenz
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