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geschrieben am: 18.07.2011 um 16:58 Uhr IP: gespeichert
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Gut. Ich hab den Artikel durchgelesen, auch die Passage über Halla. Allerdings kann ICH jetzt nicht wirklich herauslesen, dass sie nicht freiwillig gesprungen ist, das steht da einfach nicht drin. Womit der Artikel recht hat ist, dass viel hätte passieren können, eben weil Winklers Möglichkeiten, einzuwirken, quasi nicht vorhanden war.
Sonst ist zu dem Artikel zu sagen, dass er
1. sehr einseitig geschrieben ist und
2. meiner Meinung nach von einer Person, die die im Artikel genannten Bücher gelesen hat, sonst aber wenig echtes Wissen zu diesem Thema vorweisen kann und daraus dann diesen Text zusammengebastelt hat.
Es stellt sich damit natürlich die Frage, ob dieser Artikel dann einer sinnvollen Meinungsfindung dienlich ist. Denn mit Worten wie "Tierquälerei", "Mißbrauch" und "Leid" ist schnell um sich geworfen. Leider hat dies nur einen Sinn, wenn man all das auch wissenschaftlich fundiert begründen kann. Alles Andere dient eigentlich nur dem "Angegriffen", da er den "Angreifer" mit 2,3 Sätzen in Grund und Boden argumentieren kann. Sprich, das Gegenteil wird erreicht. Angenommen, mir erzählt jemand mit hochdramatischem Getue, dass meine armen Kaninchen (um ein Beispiel zu wählen das hier jeder gut nachvollziehen kann) furchtbar leiden, weil sie kein Trockenfutter kriegen, weil das doch in dem und dem Buch so steht, dann, tut mir leid, lach ich den aus. Weil er keine Ahnung hat. Mit etwas Glück läßt sich eine sinnvolle Diskussion mit ARGUMENTEN führen, aber leider mache ICH öfters die Erfahrung, das sich gerade Leute mit der wenigsten Ahnung am dicksten aufblasen und auch nicht in der Lage sind, sinnvolle Diskussionen zu führen.
Das schreibe ich jetzt nur, um ein wenig zum Nachdenken anzuregen, was genau diesen Artikel und Aussagen ähnlicher Ordnung betrifft.
Denn im Grunde hat ja jedes Ding mehrere Seiten und es gibt im Pferdesport bzw. in der ganzen Reiterei sehr vieles, was im Argen liegt und kritisch betrachtet und möglichst verbessert werden sollte.
Es gibt aber keinen Grund, sowohl die Reiterei als auch die Sportreiterei nur deswegen zu verteufeln, weil sie existiert. Es steht und fällt damit, wie sie betrieben wird. Und dass das im Sinne der Pferde geschieht, dafür gibt es zum Glück immer mehr Leute, die sich einsetzen, die kritisch sind, Fehler einsehen und umdenken.
Es nützt nichts, wenn man z.B. Turniere meidet, aber daheim in der Halle, wo man nicht gesehen wird, rumpfuscht bis der Arzt kommt. Auch vieles vermeintlich harmlose fügt Pferden Schaden zu, ein Reiter, der sich am Zügel festhält z.B. oder einer, der nicht ausbalanciert ist und ständig nach einer Seite hängt. Glaube mir, solche Dinge richten meist mehr Schaden an, als ein Parcours in Aachen, fallen dem Laien aber in keinster Weise auf. Das Problem ist, dass viele Reiter zu faul sind, an sich zu arbeiten. Oder denken, ein lausiger Sieg in einem A-Springen macht sie zum Chefbereiter, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und es nicht mehr nötig hat, weiterzulernen und immer an sich zu arbeiten, jeden Tag aufs Neue.
Dem gegenüber stehen dann Menschen, die ihre Pferde sinnvoll trainieren, sich von guten Ausbildern Hilfe holen, fleißig an sich arbeiten und sinnvoll mit Kritik umgehen. Wenn solch ein Reiter dann mit seinem ordentlich trainierten Pferd Turniere geht finde ich das nicht verwerflich, denn er achtet es und wird dem Wohl des Tieres entsprechend handeln.
Es gibt SEHR VIELE schwarze Schafe unter den Reitern, sowohl bei den Freizeit- als auch bei den Turnierreitern. Deswegen bringt ein Verteufeln des Einen nichts für die Verbesserung des Ganzen. Nur wenn jeder sich an der eigenen Nase packt und sein Tun kritisch hinterfragt wird sich in der Breite etwas ändern.
Man kann nicht ändern, dass mit Pferden Geld verdient wird, deswegen ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen "Reiten" und "Turnierreiterei" wichtig und unerläßlich. Nur sollte dies so geschehen dass es den Pferden dient. Dann sieht man auch schönen Sport! |
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