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Ein Krimi von Mimi...

Nutzer: Stöpsel2011
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geschrieben am: 02.10.2011    um 18:34 Uhr   IP: gespeichert
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich im August erst hier vorgestellt mit meinen zwei süßen BamBam und Fips. Leider waren beide krank gewesen (Kaninchensyphilis) und Fips kleiner Körper hat die vielen Behandlungen leider nicht verkraftet. Er starb am 17.09.

Trotzdem war es uns wichtig, so schnell wie möglich eine neue Freundin für BamBam zu finden und sind auch fündig geworden. Seit knapp 2 Wochen wohnt die kleine Mimi bei uns, sie ist 9 Monate alt.





Wir wollten eigentlich eine Häsin aus einer Auffangstation oder Tierheim holen. Da BamBam jedoch noch recht klein ist, war diese Suche leider erfolglos. Mein Mann verlor dann auch recht bald die Geduld und wir fuhren dann doch zu einem Züchter im Nachbarort.

Was wir dort zu sehen und vom Züchter zu hören bekamen, ließ mein Herz bluten. Der Züchter vermittelte eigentlich nicht mehr an privat, da er zu viele Probleme mit Tierschützern bekommen hatte. Er hatte schon mit einigen Anzeigen zu kämpfen gehabt. Aber es ging immer gut für ihn aus, da er trotz der widrigen Zustände doch scheinbar alle notwendigen Auflagen erfüllen würde...

Er hatte 70 Zwergkaninchen wie Mimi, einzeln in 60 x 60 cm Buchten, da sitzen. Er züchtete auch noch eine größere Widderrasse mi ca. 35 Tieren. Der Kot der Tiere stapelte sich die Wände hoch. Die Heuraufen waren leer und 1x am Tag bekamen sie Trockenfutter in Form von Pellets.

Der Züchter erzählte uns, dass er nur für Ausstellungen züchtete. Er müsste sehr viele Kaninchen produzieren, um eine gute Auslese an geeigneten Zucht- und Ausstellungstieren zu erhalten. Er redete davon, dass 70% seiner Kaninchen >Ausschussware< sein, die den Idealen nicht entsprachen. Auch Mimi hat einen Schönheitsfehler. Sie hat einen kleinen schwarzen Fleck hinterm Ohr.



Er erzählte, dass er der Meinung sei, dass Kaninchen Einzelgänger sein. Er könnte es auch nicht riskieren mehrere Kaninchen zusammen zu lassen, da bei Kratz- und Bisswunden das Fell an dieser Stelle andersfarbig nachwachsen würde - und dies gäbe Punktabzug.

Auf die Frage, was er mit der so genannten Ausschussware machen würde, wurde es noch schlimmer. Zuerst würde er versuchen, seine Tiere auf Ausstellungen zu verkaufen. Durch die Blume gesprochen enden aber viele Tiere auch im Kochtopf oder an Reptilienfreunde. Ich fragte ihn, was mit den Zoohandlungen sei. Er sagte, dass er dies früher auch getan hätte. Aber heute gibt es nur noch eine Kette die im Jahr 4-8 Tiere bei im kaufen würden. Die andere Kette an die er früher viel verkauft hätte (fängt mit F an und hört mit f auf), würde für den Verkauf mittlerweile gezielt in Polen und Tschechien produzieren um eine möglichst breite Auswahl zu haben und nur gefragte und garantiert kleinbleibende Tiere anbieten zu können.

In einer anderen Bucht saß eine Häsin mit ganz feuchten Augen und nassem Fell drum herum. Ich fragte, was mit ihr sei. Da der Züchter auf eine möglichst runde Kopfform züchtet, bekommen manche seiner Tiere eine genetische Disposition im Form von Zahnfehlstellungen... Er sagte uns, dass er solche Tiere nicht abgeben würde da er es für Tierquälerei hält, ein solches Kaninchen länger als nötig am Leben zu halten... . Also mästet er sie bis sie aufhört zu fressen, dann wird sie geschlachtet.

Am Schluss wies er uns noch darauf hin, dass seine Kaninchen Kokzidien hätten. Er fand es ganz normal und man müsse nur darauf achten, die Kokzidien in Schacht zu halten. Seine Tiere bekämen 1x im Jahr ein Mittel ins Futter. Seine Alltiere (im Alter von 3-4 Jahren!) würden dann irgendwann daran sterben, aber dies sei dann einfach der Lauf der Dinge.

Mir ist mittlerweile bewusst, dass man Züchter gar nicht unterstützen sollte, da es ihnen nur nützlich ist, um noch mehr Kaninchen zu produzieren. Aber als ich das gesehen habe, konnte ich nicht anders. Ich wollte zumindest einem dieser Kaninchen diese Hölle ersparen. Daher biss ich mir auf die Zunge und kommentierte seine Aussagen erst gar nicht. 1x mehr jedoch schäme ich mich, zur Gattung Mensch zu gehören

Mimi hat einen sehr starken Kokzidienbefall. Die 2. Kotprobe war immer noch positiv. Sie sitzt derzeit in Quarantäne in unserer Küche. Wir haben uns für die Zeit einen Käfig geliehen. Wir hoffen sehr, dass die VG mit BamBam später funktionieren wird. Ihr habt mir ja schon geraten, noch 2-3 Wochen zu warten bis BamBam noch ein bisschen gewachsen ist. Sollte es jedoch wirklich nicht klappen, werde ich Mimi solange ein schönes zu Hause bieten,bis ich sie privat vermittelt habe. Ich hoffe jedoch sehr, dass sie bei uns alt werden kann.




Drückt uns die Daumen
LG

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Die große Schuld des Menschen ist, dass er jeden Tag zur Umkehr fähig ist und es nicht tut.
– Albert Schweitzer –
  TopZuletzt geändert am: 02.10.2011 um 18:47 Uhr von Stöpsel2011
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Nutzer: Mari
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geschrieben am: 02.10.2011    um 19:59 Uhr   IP: gespeichert
Huhu du hübsche Maus

Das sind ja wirklich furchtbare Zustände bei diesem Züchter...hast du dich mal an euer zuständiges Vet-Amt gewandt?

Wie behandelt ihr die kleine Maus denn gegen die Kokis?

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Nutzer: Brina83
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geschrieben am: 02.10.2011    um 20:22 Uhr   IP: gespeichert
Wie alt ist denn dein BamBam? Und ist es ganz sicher, dass die kleine Maus bereits 9 Monate alt sein soll?
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Nutzer: Stöpsel2011
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geschrieben am: 02.10.2011    um 22:03 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Mari, hallo Brina,

ich habe schon ein paar Infos und Fragen zur VG hier rein geschrieben gehabt

>KLICK HIER!<

die Kleine wird mit Baycox 5% behandelt.
Die erste Behandlung war in den Schritten Freitag, Montag, Mittwoch. Am Freitag dann erneute Kotprobe. Jetzt wird sie im Prinzip 3-3-3 behandelt.

Sie sieht sehr jung aus, ich weiß. Laut Züchter ist sie im Januar 2011 geboren, die TÄ meinte auch, dass sie bereits ausgewachsen sei, geht eventuell nur im Gewicht noch etwas hoch. Sie wiegt derzeit 945 Gramm. Der Züchter meinte, dass er bei seiner Zucht ein Gewicht von 1000 Gramm anstreben würde... seine anderen Kaninchen sahen auch alle ähnlich groß bzw. klein aus, wobei er zu Mimi sagte, dass sie eine seiner kleinsten Häsinnen sei... meint ihr, sie ist jünger? Sie ist in jedem Fall größer und rundlicher als BamBam

BamBam ist 4 1/2 Monate alt und wiegt 790 Gramm.

Wegen dem Veterinäramt sagte der Typ, dass die mehrfach da waren, als er angezeigt wurde. Aber laut seiner Aussage würde er alle Richtlinien erfüllen weswegen sie ihn auch weiter züchten lassen. Er sagte selbst, dass sich viele über die Hygiene aufregen würden, dass dies aber alles im normalen Rahmen wäre... Die Zuchttiere müssten beispielsweise auch nur gegen RHD geimpft werden, nicht gegen Myxomatose. Da seine Ausstellungen erst wieder im November wären und er die Impfungen erst kurz vorher machen lässt, ist Mimi noch gar nicht geimpft. Aber solange sie gegen die Kokzidien ankämpft, soll sie auch erst einmal nicht geimpft werden.
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  TopZuletzt geändert am: 03.10.2011 um 20:24 Uhr von Stöpsel2011
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Nutzer: Lumpi
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geschrieben am: 03.10.2011    um 18:53 Uhr   IP: gespeichert
Oh mein Gott

Das klingt alles einfach nur furchtbar bei dem Züchter!

Die kleine Maus hat ein Glück und ich hoffe ihr habt bald die Kokzidien besiegt und sie kann sich erholen.
Das Baycox ist auf alle Fälle das richtige - manchmal wird das 2,5 % gegeben was nicht das richtige für Kaninchen ist!

Ich drücke die Daumen - bitte halte uns auf dem laufenden
Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
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Nutzer: Lollyfee
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geschrieben am: 03.10.2011    um 19:05 Uhr   IP: gespeichert
Voll die hübsche Maus! Schade, dass sie von so einem schlechten Menschen kommt.
Besonders der schwarze Fleck ist wunderhübsch.
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Nutzer: Stöpsel2011
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geschrieben am: 03.10.2011    um 22:29 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von:
Viel Glück für die VG und dass dann beide Ninchen glücklich sind!

Gibts denn auch bald Bilder von der Mimi?
Gell, der Fleck ist süß

Ich lass die kleine im Moment in der Küche laufen. Sie ist sehr tapsig. Man merkt, dass sie noch nicht viel Bewegung in ihrem Leben hatte. Aber sie gewinnt nach und nach das Vertrauen zu uns, das finde ich sehr schön

Sie wird jeden Tag sauber gemacht. Seit dem Wochenende lasse ich sie dann auch immer drin beim saubermachen. Anfänglich hatte ich meine Zweifel bekommen, da sie anfing, ihr Revier zu verteidigen. Aber jetzt am Wochenende schien sie großen Spaß dabei zu haben beim saubermachen. Sie hüpfte vergnügt hin und her und freute sich auf das frische Heu und Stroh.

Sie mag es scheinbar auch, gestreichelt zu werden. Sie entspannt dabei total, legt sich richtig auf ihren Bauch und knuspert vor sich hin. Wenn ich aufhöre, dann schiebt sie ihren Kopf unter meine Hand und gelegentlich schlabbert sie dann auch mal meinen Arm ab. Ich hoffe sehr, dass sie dies bald mit BamBam tun kann und die beiden ein glückliches Paar werden

Ich werde bestimmt noch viele Fragen haben, wenn es soweit ist. Und ich bin jetzt schon ein bisschen nervös deswegen. Auch, weil die Kleine mir schon mein Herz erobert hat und ich sie nur sehr ungern weitervermitteln wollte. Ich halt Euch also auf jeden Fall auf dem Laufenden

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  TopZuletzt geändert am: 03.10.2011 um 22:43 Uhr von Stöpsel2011
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Nutzer: Lumpi
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geschrieben am: 04.10.2011    um 21:50 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Stöpsel2011


Ich werde bestimmt noch viele Fragen haben, wenn es soweit ist. Und ich bin jetzt schon ein bisschen nervös deswegen. Auch, weil die Kleine mir schon mein Herz erobert hat und ich sie nur sehr ungern weitervermitteln wollte. Ich halt Euch also auf jeden Fall auf dem Laufenden

Gern.

Wenn Fragen sind immer her damit und wir warten gespannt auf die Vg!
Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
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Nutzer: Stöpsel2011
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geschrieben am: 09.10.2011    um 23:15 Uhr   IP: gespeichert
Sorry, war mal wieder irgendwie im falschen Beitrag unterwegs... grrr
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  TopZuletzt geändert am: 09.10.2011 um 23:16 Uhr von Stöpsel2011
"Autor"  
Nutzer: Salo
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geschrieben am: 11.01.2012    um 20:57 Uhr   IP: gespeichert
Hallo!

Ich weiß, das der Beitrag nun schon 2 Monate alt ist, aber es interessiert mich sehr wie es weiter gegangen ist!

LG
Sarah
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Nutzer: Stöpsel2011
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geschrieben am: 15.01.2012    um 19:00 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Salo
Hallo!

Ich weiß, das der Beitrag nun schon 2 Monate alt ist, aber es interessiert mich sehr wie es weiter gegangen ist!

LG
Sarah
Hallo Sarah,

gerne berichte ich Dir, wie es weiterging

Mimi saß insgesamt 6 Wochen in Quarantäne. Die VG fand Ende Oktober statt. Mimi hatte zunächst sehr große Angst vor BamBam. Ein neues Gehege und dann ein anderes Kaninchen. Man muss bedenken, sie kannte den Umgang mit Artgenossen bis dahin gar nicht. Aber nach nicht mal 2 Tagen kamen dann die ersten Annäherungsversuche und seitdem sind die beiden unzertrennlich.

Die Quarantänezeit war nicht nur aus den o.g. Problemen mit den Kokzidien sehr wichtig, im Nachhinein weiß ich, dass es auch sehr wichtig für ihre Psyche war. Es wäre für sie nicht gut gewesen, sie so schnell wie möglich zu vergesellschaften. Sie musste erst einmal die neue Umgebung kennenlernen, das Futter wurde umgestellt und sie musste die Angst vor uns Menschen ein Stück weit verlieren. Wenn sie in dieser sensiblen Phase dann noch mit BamBam konfrontiert worden wäre glaube ich, wäre das zu viel für die Kleine geworden. Es war zwar nicht geplant, sie ganze 6 Wochen alleine zu halten, aber ich habe die Zeit gut genutzt, ihre Probleme bzw. Baustellen so weit auszumerzen, dass sie diese zur VG mit BamBam nicht mehr mit sich ausmachen musste.

Mimi ist bei uns richtig aufgeblüht und fühlt sich sichtlich wohl. Die Angst zu Menschen hat sie verloren. Sie wird, im Gegensatz zu BamBam, nie ein Kaninchen sein, dass sich stundenlang von Menschen knuddeln lässt, aber wichtig ist mir nur, dass sie keine Angst vor uns hat, und das hat mit viel Zeit und Geduld schon sehr gut geklappt. Sie kann richtig frech sein, ist extrem neugierig und orientiert sich sehr an BamBam. Ihm gegenüber ist sie eine richtige Kampfschmuserin.

Ich würde jedoch niemandem mehr empfehlen, ein Tier beim Züchter zu holen. Ich war zunächst auch erst in einer Auffangstation und habe die umliegenden TH abtelefoniert. Auch im Netz habe ich geschaut, aber BamBam war erst 4 1/2 Monate alt, war auch noch sehr klein und zudem nicht gerade ein besonders selbstbewusster Charakter. Ich hatte Angst gehabt, ihm ein erheblich größeres Kaninchen vorzusetzen, auch wenn das Alter ähnlich war. Und das war mein Problem gewesen. Entweder noch zu jung und nicht abgabebereit, ähnliches Alter - aber schon doppelt so groß, oder eben schon sehr viel älter.

Ich habe mittlerweile eine sehr negative Meinung zu Züchtern entwickelt. Ich bin zwar sehr froh, wie sich Mimi bei uns entwickelt hat, aber ich sehe durch diese Wandlung auch, wie sehr sie dort gelitten haben muss.

Hier noch mal zwei Folgeberichte von mir, die nach diesem Beitrag entstanden sind
>KLICK HIER!<
>KLICK HIER!<

LG
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"Autor"  
Nutzer: Fezi
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geschrieben am: 15.01.2012    um 19:34 Uhr   IP: gespeichert
Ach Mimi,
du bist einfach wunderhübsch ....
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